Steinzeit: Das Experiment

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Mela
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Beitrag von Mela »

@Bridget: ich habe von derselben Person eine "Kocheinführung" gekriegt - und schwöre, sie weiss, wovon sie spricht! An ihr lag es garantiert nicht, wenn das Essen mies war oder das Kochen schief ging...

Liebe Grüsse

Mela
S. Crumbach

Beitrag von S. Crumbach »

Trebron hat geschrieben:
S. Crumbach hat geschrieben:Trebon, das Buch ist bestellt, ich bin gespannt.
Die Ausstellung in Detmold - einer von vielen Ausstellungsorten hat schon mal Einblicke gegeben.
In Detmold ? Wann war das ?
Die Häuser z.B stehen in Unteruhldingen, die werden sicher nicht rumgereicht, die restlichen Utensilien in den Häusern, bzw in der Sonderausstellung.
Was war da wann in Detmold ?
Sicher, nach der Stückliste, wie die Häuser und Teilnehmer ausgestattet waren zeigt, dass Mehrfachausstattung gegeben war, das konnte man verteilen, die Häuser nicht :D
Ich habe Bilder durch die "Sichtluken" der Häuser gemacht, wenn ich dazu komme, stelle ich sie heute Abend ein.
Zum Buch (im Museumshop Uu erhältlich )
Alleine der Abschnitt des Buches: "Unsere Regeln bei der Produktion" ist sehr aufschlußreich !!!! ........aber das könnte man ja auch wieder anzweifeln :evil:

Gruß

Trebron
Aus den Einträgen im Forum und der Internetseite zum Film geht klar hervor, daß es sich in Detmold zum eine Themenausstellung handelt.
Bridget

Beitrag von Bridget »

Mela hat geschrieben:@Bridget: ich habe von derselben Person eine "Kocheinführung" gekriegt - und schwöre, sie weiss, wovon sie spricht! An ihr lag es garantiert nicht, wenn das Essen mies war oder das Kochen schief ging...

Liebe Grüsse

Mela
*lach*
da hab ich mich wohl etwas zu verklausuliert ausgedrückt.
Meinte eigentlich, wenn die nicht auf ihre Lehrerin hören, dann geschieht es ihnen recht.
Besserwisser können ruhig nen ordentlichen Dämpfer vertragen.*fg*

LG
Birgit
Mela
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Beitrag von Mela »

Nein, nein... ich wollte nur noch mal ins gleiche Horn stossen... :wink:

Liebe Grüsse

Mela
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ulfr
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Beitrag von ulfr »

@ alle: Nach einem Jahr des nur-und-das-selten-Lesens will ich heute auch mal wieder etwas und zu diesem Thema schreiben. (Hatte übrigens verpeilt, mich vorzustellenjavascript:emoticon(':oops:')
Embarassed, habs gerade nachgeholt.
Ich bin vor 2 Jahren vom SWR angesprochen worden, ob ich für die geplante Doku-Soap die Rolle des Trainers übernehmen will, also den Part, den Harm jetzt gemacht hat. Nach anfänglicher Skepsis (wegen diverser Erfahrungen mit anderen Medien, Du sprichst mir aus der Seele, Hans) habe ich mich mit den Redakteuren getroffen und dann im Urlaub das Skript gelesen. Daraufhin habe ich mich aus dem Projekt verabschiedet, nicht nur wegen des Konzeptes, sondern auch aus anderen Gründen. Hatte ich anfänglich Befürchtungen, dass es ein "Big Brother im Schlamm" werden würde, wurden diese schnell von den Machern ausgeräumt - wissenschaftlich sollte es zugehen, Werbung für die Archäologie werden. Letzteres kann ja durchaus passieren, da stimme ich Turms zu, aber Wissenschaft...? Das ganze ist KEIN Experiment, genauso wenig wie Speerschleudern auf Museumsveranstaltungen ein Experiment ist. Es beruht auf Experimenten anderer, die aber schon seit Jahren publiziert sind und keiner Wiederholung durch "Fachfremde" bedürfen. Die Doku-Soap ist Archäotechnik mit Anfängern, bundesweit in die Wohnzimmer transportiert und hier und da mit etwas futuristischer TV-Technik aufgeblasen, und natürlich geht es um die Identifikation mit den Protagonisten, um ein gewisses Maß an Voyeurismus, sonst guckt ja kein Schwein hin.
Ob es unterhaltend war, sei jedem selbst anheim gestellt. Ich habe mich nur gewundert, warum es bei DER Ausbildung so viele, ganz leicht zu vermeidende Pannen gegeben hat. Und frage mich, ob diese nicht - wie es andere auch schon geäußert haben - ein ganz klein wenig beabsichtigt waren. Denn sonst bleibt wirklich nur "das Steinbeil und der Baum", auszuleihen bei der Landesbildstelle.
So offene Schelte auf ein an der Produktion beteiligtes Museum begeistert mich auch nicht gerade, aber wer mal mit offenen Augen und Ohren (und da bin ich ja nicht allein...) durch die Häuser gelaufen ist, wird sich seine eigene Meinung gebildet haben. Dazu fällt mir mein Lieblingsspruch von Kunfutse ein: "Wo Aufrichtigkeit nicht genügt, da gibt es keine Aufrichtigkeit."

Ob die Schweizer es besser machen? Glaub ich schon, Mela, denn sie können sich den Vorlauf und die Erfahrungen des SWR zunutze machen.

Da mir für das Projekt des SF "Die Pfahlbauer von Pfyn" wiederum der "Trainerposten" angeboten wurde, bin ich seit ein paar Monaten dabei. Obwohl die Dramaturgie hier in etwa dieselbe ist, unterscheidet sich das Konzept doch deutlich, und das hat letztlich den Ausschlag gegeben, dass ich mich dann doch hab breitschlagen lassen. Die Schweizer senden jeden Tag 15 min live, d.h. niemand kann an den Aussagen herumfiltern, und in vielen Sendungen wird ein/e Experte/in zu Wort kommen. Also keine Dauerverschöbelung. Man merkt es schon am Titel.
Man kann sich, lieber Patrick, für "solch eine Sache" schon hergeben, denn seien wir mal ehrlich - uninteressant ist das Ganze nicht. Und da ich glaube (oder vielleicht auch glauben möchte), dass die Schweizer den Focus doch mehr darauf legen werden, zu zeigen, was die Archäologie über das Leben vor 5800 Jahren herausgefunden hat, habe ich kein Problem damit, meine Erfahrungen einzubringen. Eine Nachfrage seitens anderer Sender, die ja auch schon gezeigt haben, wie sich erwachsene Leute auf einer Burg ins Badewasser pinkeln, hätte (und hat) sicherlich kein Gehör gefunden, aber eben auch kein Format, das einen wissenschaftlichen Hype vorspiegelt, wo keiner ist.

Den Leute, die dort gelebt haben, zolle ich Respekt, genauso wie "meinen" Kandidaten. Ob Selbstdarstellung oder nicht, spannend und eine einmalige Erfahrung wars bestimmt. Ich wäre ja gern selbst dabei, wie Steve es hat anklingen lassen. Aber dann wird es wahrscheinlich schnell zum Lehrfilm. Mir geht zwar auch andauernd etwas schief (mit-der-Feierabendbierflasche-gegen-die-frischgeschliffene Amphibolit-Dechselklinge-schlag:evil:), aber das macht die Erfahrung aus, die Bridget erwähnt. Natürlich ist die Zeit für die "Ausbildung" viel zu kurz, ein Monat oder gar ein Jahr Vorbereitung wäre allemal besser, aber wer zahlts?
Bin von alldem angenehm enttäuscht und leidlich gespannt auf den Rest. Im Herbst weiß ich dann selbst, wie es ist, "bei sowas mitzumachen" und das ist dann doch auch eine Erfahrung.
Und jetzt ab in die Werkstatt, die Scharte aus dem Dechsel schleifen.
Gruezi mitenand
ULFR
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Ich stelle mir "Die Pfahlbauer von Pfyn" irgendwie wie das "Überleben!"-Format (mehrere Leute, u.a. ein Reporter des SF unter Extrembedingungen) des SF Mitte der 80er vor, wo u.a. Koriphäen wie Rüdiger Nehberg als technischer (und mentaler) Ratgeber in Survivalmethodik involviert waren.

Entweder war ich damals noch zu jung und hab?s nicht gemerkt, oder aber da fehlte der (bediente) Voyerismus-Faktor wirklich völlig.

Ich habe dadurch eines meiner Hobbies - und später sogar Rüdiger persönlich - kennengelernt.

Ich hoffe, dass das SF diesbezüglich nichts verlernt hat und bin riesig gespannt!
Aus den Augen - aus dem Sinn.
Metellvs

Beitrag von Metellvs »

Nachdem ich nun diese Diskussion gelesen habe, wir wissen nun ja immer noch nicht warum das Fernsehen derart gemachte Sendungen überhaupt ins Fernsehen bringt, habe ich mich entschlossen dort einmal nachzufragen, mit der wagen Hoffnung erstens mal überhaupt eine Antwort zu bekommen und zweitens eine die auch etwas aussagt.
Ich werde mich dann wieder melden.
Mela
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Beitrag von Mela »

Nein, nein, Ulfr... es wird wohl eher eine "Dauerleuzingerung" ( :wink: ).

Aber im Ernst, ich bin gespannt, was die Schweizer anders machen werden - und wie die Medien hier mit dem Format umgehen werden... (die Kindersendung vor 2 Jahren war auf jeden Fall - wenn auch nicht immer perfekt archäologisch-archäotechnisch -liebevoll gemacht).

Liebe Grüsse

Mela
alpenueberquerer

so war es wirklich

Beitrag von alpenueberquerer »

Hallo alle mit einander
mein name ist ingo und ich bin einer der beiden alpenueberquerer aus "steinzeit das experiment"
anmerkung: ich schreibe immer klein
2. anmerkung ich bin der mit der lunge.
leider muß ich lesen das mancher hier sich auf informationen beruft die keine sind oder sie aus dem zusammenhang reißt. aber das ist nichts neues, bei den printmedien sehr beliebt und im fernsehen aus dramaturigschen gründen gebraucht, wo für frage ich mich allerdings.
das buch ist auch genauso wie der film bzw die serie: aus dem zusammenhang.
also ich möcht hier einfach nur etwas richtig stellen:
@ pgeiger:
1. sind wir keine freaks (krüppels) außer du spricht auf meine lunge an.
auch kann man die liste nicht beliebiglang fortsetzten, natürlich sind viele dinge nicht so wie sie in der steinzeit waren, wie auch, es gibt ja nicht mal mehr wirkliche eichenmischwälder, von der temperatur einmal ganz abgesehen.
2. waren die hütten nicht mit plastikfolie untendrunter gesichert denn dann hätte es nicht durchgeregnet

3. hat es nur bei der familienhütte durchgeregnet und nicht bei der in der hennig und ich geschlafen haben.
4. wir sind nicht in ötzischuhen über die alpen gerannt. denn dann wäre ich jetzt tot, und schon gar nicht in den ötzischuhen, die haben wir nur bei schnee oder auf gletschern angezogen also so nur sehr wenig.
5: der karpfen war eine rotfeder
einbaum:
egal was es für ein einbaum war, henning und ich können kanu fahren ok vielleicht hätten wir die wellen mehr längs nehmen müssen aber ich glaube nicht das das etwas an dem absaufen geändert hätte denn, die wellen waren wie man/frau im 2.teil sieht etwa 1m. hoch und ziemlich kurz von daher war es klar, schon ca 50 m. nach friedrichshaven. aber es war uns auch klar das das mehr der dramaturgie als der sinnhaftigkeit diente. außerdem wollten wir mit dem einbaum fahren uns hat niemand gezwungen. wir haben es danach nochmal versucht mußten aber wieder aufgeben. bei ruhigem wasser so wie es die woche davor war wäre es kein problem gewesen.
das mit ausleger war ein versuch. der was die stabilität angeht ein voller erfolg war.
@ briget:
beim kochtest in der coachingwoche, mit der erwähnten lehrerin hat der topf max 15 min. gehalten und ist uns dann mit einem bang ähnlich dem des urknalls in 30stücken um die beine geflogen(das war so) um es nicht aus dem zusammenhang zureißen muß ich schreiben das es ein topf aus der ausstellung war der nicht wirklich fürs kochen geeignet war.
also nach 2 wochen try and error beim kochen im dorf klappte das hervorragend, berichtige mich bitte, ich erinnere mich das du 5 saisons gebraucht hast.
also lehn dich bitte nicht zu weit aus dem fenster. ich habe dort die beste erbsensuppe meines lebens gekocht und kann dir gerne das rezept mailen wenn du willst. und vergess eines nicht, wenn der topf bei uns geplatz ist dann gab es keinen ersatz.
genau das mit dem topf in die flammen war das was uns gezeigt wurde, erst die töpfe etwas erwärmen und dann ab damit auf glut oder in die flammen. davon abgesehen hält ein topf in der jungsteinzeit eh nicht länger als 2-5 monate ja nach epoche.
aber ich möcht auch nicht gleich eine fehdehandschuh zwischen uns werfen, danke für die analyse meiner lungen, ich sehe das wie du. und ich habe trotz einer 50% einschränkung der funktion die alpen zu fuß überquert von bregenz bis nach bozen, jeden verdammten mm. und jeden keuchenden atemzug.
Metellvs:
genau, von tuten und blasen haben wir keine ahnung, genau wir spielen ja auch nicht in einer blaskapelle. weißt du wenn der zunderschwamm feucht ist weil er tagelang, bevor wir ins dorf gekommen sind, in feuchter witterung gelegen hat und ich 1,5 stunden brauch um ein feuer zumachen was ich sonst in 3 minuten mache brauche ich unbeding so kommentare wie deine. 90 min manipulierte produktion von 1500 min rohmaterial brutto wo ist da tuten und blasen.
trebron:
leider leider muß ich dir mitteilen das diese buch, so schön es sich für dich liest, leider nicht das ist was wirklich statt gefunden hat. ja, weder der autor noch die archäologin haben mit uns darüber gesprochen.
fidolin:
nicht 6mal bei der probe sondern es muß heißen 6 mal zur probe was bedeutet das er alle seine tiere ,er züchtet schafe, mit bolzen betäubt und das er bei einem bauer dessen schweine mit dem bolzen geschoßen hat und zwar 6 stck.
auch mit dem schuhen liegst du nicht ganz richtig, wir haben sie eingefettet und klar ist doch auch das schuhe die extra für uns gemacht wurden einfach neu sind.
steven l.:
auch falsch beobachtet, till hielt den kleinen jungen fest und deshalb fiel er vom tisch. auch hat nicht der iro-mann(olli) mit dem vater wegen der sau gestritten sondern ich.p.s. kurze zeit später war sie tot und es hatt fast allen geschmeckt.
also nicht das ihr jetzt denkt ich bin auf krawall gebürstet, aber vielelicht denkt der oder die eine mal darüber das das echo sich zwar machmal ändert aber der tenor der gleiche beleibt.
in diesem sinne
zeit spielt keine rolle das einzigste was zählt ist das erleben
ingo (produktionsname ötzi1)
alpenueberquerer
Zuletzt geändert von alpenueberquerer am 02.06.2007 17:47, insgesamt 1-mal geändert.
PGeiger

Beitrag von PGeiger »

Wollt eigentlich zu dem Thema nichts mehr sagen weil meiner Meinung nach alles gesagt Wurde.
Also: Für den Ausdruck Freak entschuldige ich mich hiermit ganz offiziell und einsichtig obwohl ich damit keine persönliche Beleidigung aussprechen wollte. Freak bin ich übrigens auch! Und ich bin stolz drauf einer zu sein! !
Das 2. ist: klar kann ich nur das beurteilen was ich im TV gesehen habe und von anderen höre. ABER! Es war definitiv KEIN Experiment! Sondern Verarschung der Zuschauer die keine Ahung von der Materie haben. Wenn der SWR nur Dinge Zeigt die schief laufen, Einbäume die untergehen, Dächer in die es reinregnet, Feuer das nicht angeht, Fische die nicht abhauen..... klar war das für die Teilnehmer eine schöne erfahrung, zu welchen Bedingungen auch immer. Aber das Format selber ist Absolute Verarschung und scheiße!
Das ist meine persönliche Meinung.
wer sich dadurch angegriffen fühlt, sein Problem.
Diese Meinung erhebt keinen Anspruch auf Richtigkeit, sie ist rein Subjektiv und vor allem MEINE!
alpenueberquerer

Beitrag von alpenueberquerer »

eine entschuldigung hätte es nicht gebraucht.
aber das mit dem hecht das war so, das war einfach so, aber den den die kinder auf dem stock hatten der hat sich im netz verfangen.
sag mal kann es sein das du da gerne mit gemacht hättest, so ganz unter uns gesagt glaube ich das fast. weißt du, natürlich laufen da dinge schief und natürlich zeigt das fernsehen diese dinge ist doch klar oder. aber wer oder was sich da verarscht fühlt oder wer oder was da verarscht werden soll verstehe ich leider nicht ganz. aber vieleicht hast du noch nicht begriffen um was es da eigentlich geht. aber ich denke wenn du mit gemacht hättest wäre das ganz anders gelaufen, gell, und das ist auch nur meine persönlich meinung und die muß niemand teilen und schon garnicht verstehen. ich bin froh des es das recht aufmeinungsäußerung gibt.
was ich allerdings sehr schade finde das du nicht auf argumente eingehst sondern nur dagegen wetterst , denn ich muß dir ja bei bestimmten punkten recht geben, aber die überliest du offensichtlich, oder täusche mich da
ingo ötzi1
alpenueberquerer
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Hans T.
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Beitrag von Hans T. »

Hallo Ingo, Alpenüberquerer!

Es freut mich ausserordentlich, dich hier an Bord zu haben. Vielleicht haben wir so eine Chance, Informationen aus erster Hand zu bekommen.

Und als nächstes meinen Glückwunsch zu deiner Leistung. Einige von uns haben die Theiss-Publikation schon vor der Ausstrahlung der Sendung in der Hand und wissen jetzt bereits, was ihr beiden da eigentlich auf euch genommen und geleistet haben.

Einige Informationen aber nun auch zu uns, Ingo. Die meisten hier beschäftigen sich seit Jahren, seit Jahrzehnten mit Rekonstruktionsarbeit und mit der Experimentellen Archäologie. Es war für diese neue Disziplin beileibe nicht einfach, sich im 'Fach' zu etablieren und anerkannt zu werden - und ist es immer noch nicht, so wie man es sich vorstellt. Es gibt da praktisch drei 'Kreise', drei 'Ebenen', auf denen gehandelt wird. Einmal die 'Handwerker', die sich auch Archäotechniker nennen, dann die Museumsleute, die war vermitteln wollen und zuletzt die universitäre Ebene. Diese drei stehen sich nicht immer so gegenüber, wie man es sich wünschen sollte. Der grösste Vorwurf, denen man den Rekonstrukteuren seit Jahren macht ( auch den Museen, die sich dieser Arbeit anschliessen), ist ihre meist vermeintliche (manchmal auch tatsächliche) Unwissenschaftlichkeit. Das ist das Standard-Totschlag-Argument der universitären Ebene und einiger Museen, die neuerdings wieder einen Trend zur reinen Objektschau haben.

Worauf ich hinauswill: Seit Jahren bemühen sich die Leute hier um ein angemessenes Bild in der Öffentlichkeit und Aktzeptanz in den Fachkreisen. Und nun....diese Sendung.

Wer einigermassen Ahnung von der Arbeitsweise der deutschen Medienschaffenden hat und auch Erfahrung, sieht eigentlich relativ schnell, was da gelaufen ist. Man hat euch wirklich ein wenig arg in die jeweiligen Bredouillien laufen lassen und zeigt die dann entstehenden und meist vermeidbaren Probleme (genüsslich?).

Es ist schon ein bisschen Big Brother in dem Dorf gewesen, bei Euch beiden dann nicht mehr, ganz klar. Aber man merkt irgendwie, wie euch die Medienschaffenden am Gängelband hatten. Ein echtes Experiment wäre gewesen, euch laufen zu lassen und sehen, was passiert.

Es ist schwierig zu beschreiben, was einen als 'alten Hasen' am Thema an diesem Film wirklich stört. Ich sags mal so: Er wirkt nicht aufrichtig, es sieht aus, als hätten die Macher da Sachen laufen lassen, einfach um es geschehen zu lassen. Man hat, aus meiner Sicht, die Teilnehmer einfach ausgenutzt, um der Effekte willen.

Kennst du zufälligerweise BBC-Filme zu solchen Themen? Die machen das anders. Die sind nicht so verquast 'wissenschaftlich', die machen es einfach. Mit Humor, mit Ironie, mit Kompetenz. Bei uns schaut das immer so aus, als hätte der Regisseur seine eigenen künstlerischen und reisserischen Vorstellungen durchgedrückt ( und er wäre doch so gerne der legitime Nachfolger von Fassbinder geworden... :evil: ). (Genug der Medienschelte).

Dein Verdacht, der eine oder andere hier hätte sich gern beteiligt, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber viele hier haben auch Erfahrungen mit den Medien und zucken zurück. Und richtig beworben beim Sender hat meines Wissens nach sich nur ein Forumit von hier, also ein 'Neid'-Motiv haben wir hier eher nicht. Zumal hier auch welche sind, die ja tatsächlich im Vordergrund und Hintergrund beteiligt waren. Das Motiv für das Genörgel ist eher Kopfschütteln über die Medien.

Grüße
Hans
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
alpenueberquerer

Beitrag von alpenueberquerer »

hallo,
vielen dank für den willkommens gruß
also natürlich waren meine antworten etwas provo, aber manche posts waren das auch, und natürlich verfolgen wir die entwicklung in den verschiedenen foren. und es freut uns natürlich nicht wenn wir auf die eine oder andere art und weise auseinander genommen werden, weil wir eigentlich recht nette und liebenswürdige menschen sind, die eine erfahrung gemacht haben die wir unser ganzes leben nicht mehr vergessen werden.
auch ich sehe das mit den medien eher kritisch und deshalb ist es für mich/uns wichtig dazu etwa zu sagen.
kamerateam:
war super, die haben in unserer umgebung nicht geraucht, nicht gegessen, nicht getrunken. die haben alles vermieden was uns irgendwie an heute erinnert hat, wenn wir mal von den kameras und dem ton absehen. aber das ist auch ihr job gewesen. natürlich waren wir verkabelt es gab mikrophone und eine totalekamera.
ich bin gerne bereit auf mehr oder weniger konkrete fragen zu antworten
falls daran interesse besteht das gilt auch für fragen die mein privatleben angeht.
experimental archäologie:
also ich bin nun eher ein theoretiker, ich schieße bogen (holz), baue meine pfeile selber, schlage auch feuerstein und quarzit, bin aber eher der jäger und sammler als der ackerbauer und viehzüchter, wobei ich glaube das die mittelsteinzeit die freieste und unabhängiste zeit in der menschlichen entwicklung war.
in diesem sinne
ingo ötzi1
alpenueberquerer
Bridget

Re: so war es wirklich

Beitrag von Bridget »

alpenueberquerer hat geschrieben:@ briget:
beim kochtest in der coachingwoche, mit der erwähnten lehrerin hat der topf max 15 min. gehalten und ist uns dann mit einem bang ähnlich dem des urknalls in 30stücken um die beine geflogen(das war so) um es nicht aus dem zusammenhang zureißen muß ich schreiben das es ein topf aus der ausstellung war der nicht wirklich fürs kochen geeignet war.
also nach 2 wochen try and error beim kochen im dorf klappte das hervorragend, berichtige mich bitte, ich erinnere mich das du 5 saisons gebraucht hast.
Hallo Ingo,
danke für die Information mit dem Austellungstopf.
Sieht so aus als wäre dieser Topf nur zum gucken hergestellt worden und nicht für den Praxiseinsatz.
Ich bin wie so viele ein Hobbyist. Die 5 Saisons habe ich gebraucht um mich überhaupt an das kochen mit Keramik in der Glut heranzutrauen.
Ich habe 1998 mit einem emailierten Eisenkessel angefangen.
Da ich bei meinem Hobbyeinstieg nur Kocherfahrung mit einem Elektroherd hatte. Das hies für mich erstmal langsam rantasten.
Wie du vielleicht aus meinem Posting rauslesen konntest, komme ich aus der Mittelalterszene. Das heißt, da ich zu den prekär Beschäftigten gehöre, das ich innerhalb der Saison ca 3-4 mal auf eine Wochendveranstaltung fahren kann. Wenn ich die tatsächliche Erfahrungsammelzeit zusammenrechne komme ich auf rund 1,5 Monate.
Ich bin erst auf den Keramiktopf umgestiegen als ich mir sicher war, den Rest der Materie zu beherrschen.
Ich bekam als ich mir meine Pingsdorfer Töpfe anschaffte, zwar eine hervorragende theoretische Einweisung von einer lieben Freundin(die übrigens die beste Lagerköchin ist die ich kenne! Schade das ich kein Spätmittelalter mache, sonst würde ich bei ihr holzhacken fürs Essen!)
aber meine ersten Gehversuche musste ich auch alleine machen.
Und das Problem mit den Flammenspitzen hab ich auch im Fernsehen nur kommen sehen, weil ich meinen ersten heißgeliebten "Blumentopf"(der sah wirklich wie einer aus! ;) ) von der Pingsdorfer Keramik mit dem gleichen Fehler geschreddert habe. Und du kannst mir glauben, wenn sich 40,-¤ vor deinen Augen, wegen eigener Doofheit, verabschieden.
Dann tut das weh!
Mein Fehler war, das ich zu früh vor dem Herzberger Boden beim anlegen der Feuerstelle kapituliert habe und deswegen das Kohleerzeugungsfeuer zu nah am Gluthaufen war. Ein Windstoß und Pingsdorf machte Ping!
Und den Rest der Veranstaltung gab es Eintopf.
War ja auch nur noch einer übrig, und Pingsdorf kriegste nicht beim Haushaltswarenladen um die Ecke!
alpenueberquerer hat geschrieben: also lehn dich bitte nicht zu weit aus dem fenster. ich habe dort die beste erbsensuppe meines lebens gekocht und kann dir gerne das rezept mailen wenn du willst. und vergess eines nicht, wenn der topf bei uns geplatz ist dann gab es keinen ersatz.
Das war kein aus dem Fenster lehnen!
Sondern ich schrieb das, um zu verdeutlichen wie schwierig es ist mit Keramik auf offener Glut zu kochen. Und zumindest ein Teil euerer Gruppe hatte schon Erfahrung mit Feuerungskochstellen. Und nachdem ich von Mela las, das ihr eine praktische Einführung in das Thema erhalten habt. War ich mir sicher das ihr auch vor den Flammenspitzen gewarnt worden seit.
Auf das Erbseneintopfrezept bin ich gespannt! Kann dafür "Dicke Rippe" in entweder moderner Form anbieten oder mit Zutaten des 12.Jhds.n.C.(hab für die Version keinen Beleg, such noch ein Kochbuch(oder ähnliches) fürs 12.Jhd) Feuerstellentauglich.
Wenn mir ein Topf kaputtgeht, heisst das auch erstmal sparen, bis ich mir einen neuen leisten kann. Mein größter Horror ist, das mir die Kochkiste beim einladen hinscheppert!
Dann bleibt die Lagerküche verdammt lange kalt!
alpenueberquerer hat geschrieben:
genau das mit dem topf in die flammen war das was uns gezeigt wurde, erst die töpfe etwas erwärmen und dann ab damit auf glut oder in die flammen. davon abgesehen hält ein topf in der jungsteinzeit eh nicht länger als 2-5 monate ja nach epoche.
aber ich möcht auch nicht gleich eine fehdehandschuh zwischen uns werfen, danke für die analyse meiner lungen, ich sehe das wie du. und ich habe trotz einer 50% einschränkung der funktion die alpen zu fuß überquert von bregenz bis nach bozen, jeden verdammten mm. und jeden keuchenden atemzug.
ingo (produktionsname ötzi1)
alpenueberquerer
Mit der jungsteinzeitlichen Keramik kenne ich mich jetzt nicht so aus.
Ich kenne bis jetzt nur das Pingsdorfer Zeug fürs 12.Jhd.n.C..
Hilferuf an die Keramikspezialisten!
Wo sind da die Unterschiede? (Bin doch so neugierig! :) )
Mir hatte der Anstieg vom unteren Parkplatz zur Burg Herzberg mit ner Kiepe voller Einkäufe gereicht!
Bei 60kg Körpergewicht 40kg aufm Kreuz und dann immer schön den vorbeizischenden Tourikutschen ausweichen.:(
Hab dat Ding überhaupt nur aum Buckel bekommen, weil ich mich zum aufladen auf die Ladekante meines Autos gesetzt haben und dann mit der Last aufgestanden bin.
Mann! Als nach 3/4 des Anstiegs endlich ein Fahrzeug mit ein paar Wikis angehalten hatte, hab ich sogar nen Dankgebet fürn paar Wikinger in den Himmel geschickt! Danach gabs nen neuen Spruch zu Herzberg. "Die Homis(Hochmittelalterlichen) sind zäher als man denkt!" Der nette Mensch der mir die Kiepe vom Kreuz hiefte ist nämlich erstmal mit einem "Uffz" in die Knie gegangen. :twisted:

Ich denke, das ein gleichalter Mensch ob nun 12.jhd.n.c. oder Jungsteinzeit aber mit den gleichen "Atemproblemen" zu kämpfen hatte.
Damals Rauch von der offenen Feuerstelle und wir heute durchs Laster.
(Bitte berichtigt mich wenn ich falsch liege.)

LG

Birgit
alpenueberquerer

rezepte

Beitrag von alpenueberquerer »

hallo bridget
antworte morgen im laufe des tages, bin aber an allen rezepten interessiert, weil ich weiß das die im mittelalter richtig in der degeneration schwelgen können.

es grüßt der alpenüberquerer
ötzi1 ingo
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