Germanische Schildbuckel
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
Germanische Schildbuckel
Guten Abend zusammen.
Ich wollte fragen ob mir jemand genaueres über germanische Schildbuckel aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts sagen kann. Am besten im markomannischen Einflussbereich zur Zeit Maroboduus in Böhmen. Kann man auch organische Schildbuckel aus Holz (ggfls. auch Rohhautlaminat) annehmen oder wurden ausschließlich eherne Spitzschildbuckel/Stangenschildbuckel verwendet? Habe leider noch keine gute/ausreichende Literatur zu diesem Thema.
lg Stephan
Ich wollte fragen ob mir jemand genaueres über germanische Schildbuckel aus der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts sagen kann. Am besten im markomannischen Einflussbereich zur Zeit Maroboduus in Böhmen. Kann man auch organische Schildbuckel aus Holz (ggfls. auch Rohhautlaminat) annehmen oder wurden ausschließlich eherne Spitzschildbuckel/Stangenschildbuckel verwendet? Habe leider noch keine gute/ausreichende Literatur zu diesem Thema.
lg Stephan
Hallo Dain II,
mal so auf die schnelle habe ich einen markomannischen Fund auf Lager:
http://www.radio.cz/de/artikel/75710
Allerdings weiss ich jetzt nicht ob Dein abgesteckter Zeitraum hier greift.
Bekannt sind mir für das 1./2. Jhd nur eiserne Schildbuckel in zig Varianten, keine hölzernen... Das muss aber nix heissen.
Ich schaue aber gerne nochmal meine Bücher durch. Ich habe da noch einiges über suebische und vandalische Funde die Bezug zu den Markomannen haben. Falls ich was verwertbares finde, ergänze ich das hier gern.
Gruß
Daniel
mal so auf die schnelle habe ich einen markomannischen Fund auf Lager:
http://www.radio.cz/de/artikel/75710
Allerdings weiss ich jetzt nicht ob Dein abgesteckter Zeitraum hier greift.
Bekannt sind mir für das 1./2. Jhd nur eiserne Schildbuckel in zig Varianten, keine hölzernen... Das muss aber nix heissen.
Ich schaue aber gerne nochmal meine Bücher durch. Ich habe da noch einiges über suebische und vandalische Funde die Bezug zu den Markomannen haben. Falls ich was verwertbares finde, ergänze ich das hier gern.
Gruß
Daniel
ich nochmal...
Eventuell ist das hier noch wertvolle ergänzende Literatur
Schultze, E. 1994: 'Die halbkugeligen germanischen Schildbuckel der jüngeren römischen Kaiserzeit', in von Carnap-Bornheim 1994, 357-67
Waffengräber der jüngeren Kaiser- bis frühen Völkerwanderungszeit in Nord- und Ostdeutschland. Eine Untersuchung zur Genese und zu den Motiven der Waffenbeigabe. Archäologisches Nachrichtenblatt 9, 2004, 330-333.
Nochmals zum Schildbuckel der Variante Bartodzieje (Zeippern). In: Bewaffnung der Germanen und ihrer Nachbarn in den letzten Jahrhunderten vor Christi Geburt. Lublin 2002. 219-226. [Zeitstellung?]
Eventuell ist das hier noch wertvolle ergänzende Literatur
Schultze, E. 1994: 'Die halbkugeligen germanischen Schildbuckel der jüngeren römischen Kaiserzeit', in von Carnap-Bornheim 1994, 357-67
Waffengräber der jüngeren Kaiser- bis frühen Völkerwanderungszeit in Nord- und Ostdeutschland. Eine Untersuchung zur Genese und zu den Motiven der Waffenbeigabe. Archäologisches Nachrichtenblatt 9, 2004, 330-333.
Nochmals zum Schildbuckel der Variante Bartodzieje (Zeippern). In: Bewaffnung der Germanen und ihrer Nachbarn in den letzten Jahrhunderten vor Christi Geburt. Lublin 2002. 219-226. [Zeitstellung?]
Moin,
der einzig mir bekannte organische Schildbuckel dieses Zeitrahmens stammt aus Thorsberg
Material Ruten und Bast
Höhe 7 cm, Durchmesser 14,5 cm
Zwischenräume waren wohl " verspachtelt",auf das Schildbrett geklebt.
Quelle "Der thorsberger Moorfund" Kat.-No 297
Sieht so ein wenig wie ne Strickmütze aus, außergewöhnlich aber häßlich
der einzig mir bekannte organische Schildbuckel dieses Zeitrahmens stammt aus Thorsberg
Material Ruten und Bast
Höhe 7 cm, Durchmesser 14,5 cm
Zwischenräume waren wohl " verspachtelt",auf das Schildbrett geklebt.
Quelle "Der thorsberger Moorfund" Kat.-No 297
Sieht so ein wenig wie ne Strickmütze aus, außergewöhnlich aber häßlich
Die Moden der Schildbuckel wechselt bei den Germanen recht schnell.
Dieses Buch hier, ist da recht hilfreich:
Hüpper-Dröge, Dagmar: Schild und Speer. Waffen und ihre Bezeichnungen im frühen Mittelalter, 1982.
Obwohl der Titel anderes suggeriert, beschäftigt sich das Buch mit sämtlichen Waffen der Germanen von der vorrömischen Eisenzeit bis eben ins frühe Mittelalter. Die erwähnte Chronologie der Buckel inklusive!
Dieses Buch hier, ist da recht hilfreich:
Hüpper-Dröge, Dagmar: Schild und Speer. Waffen und ihre Bezeichnungen im frühen Mittelalter, 1982.
Obwohl der Titel anderes suggeriert, beschäftigt sich das Buch mit sämtlichen Waffen der Germanen von der vorrömischen Eisenzeit bis eben ins frühe Mittelalter. Die erwähnte Chronologie der Buckel inklusive!
der organische Schildbuckel aus Thorsberg ist in der Art der "genähten Körbe" geflochten, eng. "coiled basket" triffts besser...
es wird dabei Rute immer im Kreis herum mit Bast an die schon vorhandene Kante "angenäht", ähnlich wie bei Strohstülpern (Bienenkörbe)
Quelle: Deutsches Bienenmuseum Weimar
es wird dabei Rute immer im Kreis herum mit Bast an die schon vorhandene Kante "angenäht", ähnlich wie bei Strohstülpern (Bienenkörbe)
Quelle: Deutsches Bienenmuseum Weimar
Me transmitte sursum, Caledoni!
über organische Buckel weiss ich nichts und kA ob du die information noch brauchst
hab mir grad auf grund meiner angestrebten Markomannedarstellung nen Fundkatalog vom Gräberfeld Dobrichov-Pichora gekauft, das Gräberfeld ist bis auf 3 Ausnahmegräber im Horizont des Marbodreiches. Das Grabfeld hat 160 bestätigte gräber und noch einiges an lesefunden wobei auch sehr viele tonurnen noch als lesefunde eingereiht und aufgelistet sind. Des weiteren ist es das 2 größte Gräberfeld im Horizont des Marbodreiches in Böhmen.
darin sind 6 verschiedene Schildbuckel angeführt, der häufigste ist der Zieling G1 (5x), I1 (3x), und N (2x) dannach noch jeweils einmal Typ: N, F1, C1, B2. Wobei B2 im Grab 144 liegt welches eindeutig dem Horizont der Markomannenkriege eingereiht werden kann und eines der 3 ausnahmegräber ist.
ich habe leider keine bessere bildqielle als die die ich nun anführe parat.
G1/F1/I1:die sind alle der form recht ähnlich
B2:
C1:
ähnlich wie B2 nur mit kürzerem Dorn
N:
alle bilder von: http://www.rudis-kuenstlerwerkstatt.de/
hab mir grad auf grund meiner angestrebten Markomannedarstellung nen Fundkatalog vom Gräberfeld Dobrichov-Pichora gekauft, das Gräberfeld ist bis auf 3 Ausnahmegräber im Horizont des Marbodreiches. Das Grabfeld hat 160 bestätigte gräber und noch einiges an lesefunden wobei auch sehr viele tonurnen noch als lesefunde eingereiht und aufgelistet sind. Des weiteren ist es das 2 größte Gräberfeld im Horizont des Marbodreiches in Böhmen.
darin sind 6 verschiedene Schildbuckel angeführt, der häufigste ist der Zieling G1 (5x), I1 (3x), und N (2x) dannach noch jeweils einmal Typ: N, F1, C1, B2. Wobei B2 im Grab 144 liegt welches eindeutig dem Horizont der Markomannenkriege eingereiht werden kann und eines der 3 ausnahmegräber ist.
ich habe leider keine bessere bildqielle als die die ich nun anführe parat.
G1/F1/I1:die sind alle der form recht ähnlich
B2:
C1:
ähnlich wie B2 nur mit kürzerem Dorn
N:
alle bilder von: http://www.rudis-kuenstlerwerkstatt.de/
Zuletzt geändert von Slintesgeu am 02.01.2008 21:14, insgesamt 1-mal geändert.
Danke, aber nach mittlerweile fast 2 Jahren bin ich doch schon um einiges schlauer.
Mittlerweile hab ich mir auch einen Schildbuckel zugelegt der dem Buckel G1 sehr ähnlich ist und damit meinen Schild bestückt. Spinas mit langgezogenen Mittelrippen wie sie die Kelten, Thraker und Italiker verwendet haben gabs auch bei den frühen Germanen. Zumindest legen das einige römische Grabsteine nah auf denen niedergemachte Germanen mit Schild zu sehen sind.
Auch den anderen Danke.
lg Stephan
Mittlerweile hab ich mir auch einen Schildbuckel zugelegt der dem Buckel G1 sehr ähnlich ist und damit meinen Schild bestückt. Spinas mit langgezogenen Mittelrippen wie sie die Kelten, Thraker und Italiker verwendet haben gabs auch bei den frühen Germanen. Zumindest legen das einige römische Grabsteine nah auf denen niedergemachte Germanen mit Schild zu sehen sind.
Auch den anderen Danke.
lg Stephan
- Steve Lenz
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