Neolithikum
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
Neolithikum
Hier bitte die Vollrekonstruktionen, die Thomas für den Bereich Neolithikum gefertigt hat. Die Fotos entstanden in Landersdorf und wurden dort erstmals in diesem Zustand präsentiert. Ich bitte darum, die Diskussion dazu erst noch mal zurückzustellen, bis Thomas die Bilder genauer erläutert und die Hintergründe und Quellen genannt hat. Ich bin jetzt nur mal für die technische Abwicklung des Bildereinstellens zuständig.
H.
Bild 1
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Bild 3
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H.
H.
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"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
Danke für das Einstellen der Bilder.
In Landersdorf wurde in vergangenen zwei Jahren zusätzlich zum bestehenden "Keltenhaus" ein neolithisches Wohnhaus errichtet. Deshalb diese Ausstattungen.
Der Grundriß dazu stammt aus Pestenacker (südlich Augsburg, westlich von München). Er gehört zur "Altheimer Kultur", die um 3.300 v.Chr. datiert. Die Altheimer Kultur ist kupferführend.
Die Ausstattungen:
A) männlich:
Als Kleidungsmaterial wurde ungebleichtes und ungefärbtes Leinen verwendet.
Webutensilien liegen vor, ebenso Stoffreste in natura oder als Abdrücke.
Die Diskussion inwieweit Wolle Verwendung fand, ist eine sehr lange.
Schnitt: Eine einfaches Rechteck mit Arm- und Kopfausschnitt als Tunika.(Danke, Silvia...!)
Beinlinge analog zum Fund vom Hauslabjoch.
Verzierungen: Wolle (es gibt Wollfunde...), Muster nach den in etwa zeitgleichen Stelen aus Petit Chausser, CH. Diese Stelen sind in der Fundlage zwar glockenbecherzeitlich, allerdings sekundär verwendet, was ein Alter noch aus dem 4.Jt. wahrscheinlich macht.
Gürtel:
Gürtelhaken der Altheimer Kultur aus Ergolding, Fischergasse (nähe Landshut).
Muster des Gürtels wieder nach Petit Chausseur.
Kupferdolch und Griff nach Altheimer Funden (Griff wieder nach Stelen)
Rucksack: Fund vom Hauslabjoch, allerdings aus Ziegenfell, nicht aus Gams.
Köcher: Ebenso nach Hauslabjoch, Ziege.
Die Trageweise ist eine Annahme, allerdings habe ich bislang keine andere plausible Möglichkeit erkennen können. Eine Trageweise auf dem Rücken halte ich aufgrund der komplizierten Verschlußkonstruktion und dem Vorhandensein einer Rückentrage für unwahrscheinlich. In der Hand gehalten hat ihn der Mann aber wohl auch nicht, da er sein Beil und seinen Bogen ebenfalls transportieren musste. Die Trageweise an der Seite ist allerdings schon die "Bereitschaftshaltung". Für den reinen Transport ist eine Anbindung zb. an die Trage natürlich denkbar.
Es ist im übrigen keine maßhaltige und exakte Kopie. Erstens Ziege, zweitens längere Pfeile (mein Auszug ist halt länger). Außerdem ist die Verschlußkonstruktion auf der anderen Seite, um ein Tragen auf der Schußhandseite (bei mir rechts) zu ermöglichen.
Bogen: Ohne konkretes neolithisches Vorbild, allerdings Material- und Werkzeuggetreu mit Steinwerkzeug, Eschenholz und Natursehnen hergestellt. Baujahr 1988/89, Eigentum NHG.
Anmerkung: Ich habe noch einen Eibenbogen nach dem Fund aus Bodman-Schachen, der allerdings mit modernen Werkzeug hergestellt wurde. Deshalb der Kompromiss zwischen Werkzeug und materialgerechter Herstellung und dem fehlenden Fundort. Didaktisch und pädagogisch ist dieser Bogen aber für eine Veranstaltung besser geeignet.
Es ist ein recht schwacher Bogen, vielleicht 25 pounds, mehr nicht. Das Problem dabei ist, dass die Bogenarme aufgrund des Alters der Rekonstruktion nicht mehr vollständig in die Ausgangslage zurückschnellen.
Schuhe: Strohgeflecht und Leder. Beide Materialen sind nachgewiesen. Die Schuhformen des N. sind recht vielfältig, keiner der Funde ist wirklich gleich. Die Form folgt wohl doch dem Fund vom Hauslabjoch. Schmuck: Kette aus Kupferblech und Kupferblechröllchen aus Grabfunden Altheimer Männer.
Frisur: äh...es gibt jedenfalls aus Rumänien kleine Tonköpfchen aus dem Ende des 4.Jht. die kurze Frisuren bei Männern zeigen. Eine sieht mit seinem Mittelscheidel wie ein Buchhalter des 19.Jh. aus....
Darsteller: Thomas Trauner
B) weiblich.
Kleid:
aus gefärbtem Leinen. Die Diskussion über die Färbemöglichkeiten und deren Haltbarkeiten ist unendlich....
Gürtel:
Wieder Petit Chausseur, allerdings besteht der Verschluß aus einer Kupferscheibe aus einer der Altheimer Kultur zeitgleichen Feuchtbodensiedlung am Bodensee. Zu beachten sind die rechts und links angebrachten "Fransen" die sich auf einer "weiblichen" Stele aus Petit Chausser wiederfinden.
Schmuck:
Aufgenähte Knochen und Horndreiecke aus Ergolding, Fischergasse sowie eine Kette aus Ziegen-Knochenringen, Pferdezähnen, Kalkperlen und einem Knochenanhänger, alles aus Altheimer Siedlungs- und Grabfunden.
Kamm: Holz, nach Funden aus Feuchtbodensiedlungen. Ob Webkamm oder Frisurkamm bleibt dahingestellt.
Sichel: Holzform nach Feuchtbodensiedlung. Allerdings sind die Klingeneinsätze noch LBK-Originale, eine passende Altheimerklinge erhielt ich erst (durch Steve, danke nochmals !!) bei der Veranstaltung.
Gefäß: Altheim.
Schuhe: Äh...Frauen und Schuhe, ein unendliches Thema. Natürlich hatte die Dame Strohschuhe dabei, aber ausgerechnet auf diesem Foto...zumindest sind es Sandalen
Darstellerin: Kordula Eberhardt, MA.
Ihr hat?s unheimlich Spaß gemacht.
So - Fragen, Kritik, Anregungen gerne.
Thomas
Eines noch:
Es waren einige neuzeitliche und eine unbekannte Anzahl vorgeschichtlicher Personen an den Ausstattungen beteiligt.
- S.Jaroschinski, der Kupferdolch
- Silvia, der Stoff und das Nähen der männlichenTunika
- Elisabeth Dänzl, das Muster der Tunika, Unterstützung durch Ingrid Wigner
- eine ungenannte Nürnberger Näherin - das Nähen der Beinlinge
- ein NHG-Mitglied aus den achtzigern- der Bogen
- Bauern aus der LBK - das Steinwerkzeug der Sichel
- eine ebenfalls ungenannte Gredinger Marktfrau - die Schuhe
- unsere freundliche NHG-Kassendame - das gerade Aufnähen der Dreiecke. Versuche des Autoren endeten kläglich.
- der Autor: Entwurf, der Köcher, der Rucksack, der Schmuck, die Keramik, die Gürtel, die Pfeile, die Dolchscheide, der Kamm und sonstiges.
In Landersdorf wurde in vergangenen zwei Jahren zusätzlich zum bestehenden "Keltenhaus" ein neolithisches Wohnhaus errichtet. Deshalb diese Ausstattungen.
Der Grundriß dazu stammt aus Pestenacker (südlich Augsburg, westlich von München). Er gehört zur "Altheimer Kultur", die um 3.300 v.Chr. datiert. Die Altheimer Kultur ist kupferführend.
Die Ausstattungen:
A) männlich:
Als Kleidungsmaterial wurde ungebleichtes und ungefärbtes Leinen verwendet.
Webutensilien liegen vor, ebenso Stoffreste in natura oder als Abdrücke.
Die Diskussion inwieweit Wolle Verwendung fand, ist eine sehr lange.
Schnitt: Eine einfaches Rechteck mit Arm- und Kopfausschnitt als Tunika.(Danke, Silvia...!)
Beinlinge analog zum Fund vom Hauslabjoch.
Verzierungen: Wolle (es gibt Wollfunde...), Muster nach den in etwa zeitgleichen Stelen aus Petit Chausser, CH. Diese Stelen sind in der Fundlage zwar glockenbecherzeitlich, allerdings sekundär verwendet, was ein Alter noch aus dem 4.Jt. wahrscheinlich macht.
Gürtel:
Gürtelhaken der Altheimer Kultur aus Ergolding, Fischergasse (nähe Landshut).
Muster des Gürtels wieder nach Petit Chausseur.
Kupferdolch und Griff nach Altheimer Funden (Griff wieder nach Stelen)
Rucksack: Fund vom Hauslabjoch, allerdings aus Ziegenfell, nicht aus Gams.
Köcher: Ebenso nach Hauslabjoch, Ziege.
Die Trageweise ist eine Annahme, allerdings habe ich bislang keine andere plausible Möglichkeit erkennen können. Eine Trageweise auf dem Rücken halte ich aufgrund der komplizierten Verschlußkonstruktion und dem Vorhandensein einer Rückentrage für unwahrscheinlich. In der Hand gehalten hat ihn der Mann aber wohl auch nicht, da er sein Beil und seinen Bogen ebenfalls transportieren musste. Die Trageweise an der Seite ist allerdings schon die "Bereitschaftshaltung". Für den reinen Transport ist eine Anbindung zb. an die Trage natürlich denkbar.
Es ist im übrigen keine maßhaltige und exakte Kopie. Erstens Ziege, zweitens längere Pfeile (mein Auszug ist halt länger). Außerdem ist die Verschlußkonstruktion auf der anderen Seite, um ein Tragen auf der Schußhandseite (bei mir rechts) zu ermöglichen.
Bogen: Ohne konkretes neolithisches Vorbild, allerdings Material- und Werkzeuggetreu mit Steinwerkzeug, Eschenholz und Natursehnen hergestellt. Baujahr 1988/89, Eigentum NHG.
Anmerkung: Ich habe noch einen Eibenbogen nach dem Fund aus Bodman-Schachen, der allerdings mit modernen Werkzeug hergestellt wurde. Deshalb der Kompromiss zwischen Werkzeug und materialgerechter Herstellung und dem fehlenden Fundort. Didaktisch und pädagogisch ist dieser Bogen aber für eine Veranstaltung besser geeignet.
Es ist ein recht schwacher Bogen, vielleicht 25 pounds, mehr nicht. Das Problem dabei ist, dass die Bogenarme aufgrund des Alters der Rekonstruktion nicht mehr vollständig in die Ausgangslage zurückschnellen.
Schuhe: Strohgeflecht und Leder. Beide Materialen sind nachgewiesen. Die Schuhformen des N. sind recht vielfältig, keiner der Funde ist wirklich gleich. Die Form folgt wohl doch dem Fund vom Hauslabjoch. Schmuck: Kette aus Kupferblech und Kupferblechröllchen aus Grabfunden Altheimer Männer.
Frisur: äh...es gibt jedenfalls aus Rumänien kleine Tonköpfchen aus dem Ende des 4.Jht. die kurze Frisuren bei Männern zeigen. Eine sieht mit seinem Mittelscheidel wie ein Buchhalter des 19.Jh. aus....
Darsteller: Thomas Trauner
B) weiblich.
Kleid:
aus gefärbtem Leinen. Die Diskussion über die Färbemöglichkeiten und deren Haltbarkeiten ist unendlich....
Gürtel:
Wieder Petit Chausseur, allerdings besteht der Verschluß aus einer Kupferscheibe aus einer der Altheimer Kultur zeitgleichen Feuchtbodensiedlung am Bodensee. Zu beachten sind die rechts und links angebrachten "Fransen" die sich auf einer "weiblichen" Stele aus Petit Chausser wiederfinden.
Schmuck:
Aufgenähte Knochen und Horndreiecke aus Ergolding, Fischergasse sowie eine Kette aus Ziegen-Knochenringen, Pferdezähnen, Kalkperlen und einem Knochenanhänger, alles aus Altheimer Siedlungs- und Grabfunden.
Kamm: Holz, nach Funden aus Feuchtbodensiedlungen. Ob Webkamm oder Frisurkamm bleibt dahingestellt.
Sichel: Holzform nach Feuchtbodensiedlung. Allerdings sind die Klingeneinsätze noch LBK-Originale, eine passende Altheimerklinge erhielt ich erst (durch Steve, danke nochmals !!) bei der Veranstaltung.
Gefäß: Altheim.
Schuhe: Äh...Frauen und Schuhe, ein unendliches Thema. Natürlich hatte die Dame Strohschuhe dabei, aber ausgerechnet auf diesem Foto...zumindest sind es Sandalen
Darstellerin: Kordula Eberhardt, MA.
Ihr hat?s unheimlich Spaß gemacht.
So - Fragen, Kritik, Anregungen gerne.
Thomas
Eines noch:
Es waren einige neuzeitliche und eine unbekannte Anzahl vorgeschichtlicher Personen an den Ausstattungen beteiligt.
- S.Jaroschinski, der Kupferdolch
- Silvia, der Stoff und das Nähen der männlichenTunika
- Elisabeth Dänzl, das Muster der Tunika, Unterstützung durch Ingrid Wigner
- eine ungenannte Nürnberger Näherin - das Nähen der Beinlinge
- ein NHG-Mitglied aus den achtzigern- der Bogen
- Bauern aus der LBK - das Steinwerkzeug der Sichel
- eine ebenfalls ungenannte Gredinger Marktfrau - die Schuhe
- unsere freundliche NHG-Kassendame - das gerade Aufnähen der Dreiecke. Versuche des Autoren endeten kläglich.
- der Autor: Entwurf, der Köcher, der Rucksack, der Schmuck, die Keramik, die Gürtel, die Pfeile, die Dolchscheide, der Kamm und sonstiges.
Zuletzt geändert von Thomas Trauner am 02.10.2007 09:37, insgesamt 1-mal geändert.
- Steve Lenz
- Beiträge: 3162
- Registriert: 05.12.2005 14:18
- Kontaktdaten:
Moin Thomas,Thomas Trauner hat geschrieben: Es ist ein recht schwacher Bogen, vielleicht 25 pounds, mehr nicht. Das Problem dabei ist, dass die Bogenarme aufgrund des Alters der Rekonstruktion nicht mehr vollständig in die Ausgangslage zurückschnellen.
das ist kein Problem des Alters der Rekonstruktion, sondern des Materials, das für den Bogen verwendet wurde. Nicht umsonst sind (neolithische) Bögen fast grundsätzlich aus Eibe bzw. Ulme, denn Eschenholz ist zwar sehr elastisch, aber kein gutes Druckholz, d.h. bei jedem Auszug werden die Holzzellen komprimiert, können diese Kompression aber nicht vollständig wieder loswerden. Eschenbögen bekommen daher im Laufe der Zeit meistens einen "set", die Wurfarme biegen sich also nach Belastung nicht mehr ganz in die Ausgangsposition zurück, der Bogen wird immer schlapper. Diese Tatsache dürfte auch den Steinzeitlern bekannt gewesen sein, denn es gibt meines Wissens keinen steinzeitlichen Bogen aus Esche.
Es sieht auf den Bildern so aus, als ob die Haselstange der Kraxe mit Schnur umwickelt ist. Ich vermute, Du hast wie unsereiner Probleme gehabt, die Stange rundzubiegen, ohne dass einzelne Fasern abplatzen. Bei meiner ersten Reko der Kraxe habe ich (nach diversen Absplitterungen und sogar Brüchen) diese Klippe umschifft, indem ich das Holz in einer Dampfkiste gekocht und dann gebogen habe, das funktioniert natürlich prima. Nur: wie sieht eine neolithische Dampfkiste aus? Wir haben es mit einer Wicklung aus feuchtem Leder und anschließendem Schwenken über einem Feuer versucht, was mit verschmortem Leder geendet, sonst aber nichts bewirkt hat. Bevor wir da weiter experimentieren konnten, war ich nochmal in Bozen und habe festgestellt, dass auch beim Original einzelne Faserlagen an der Krümmung abgeplatzt waren. Offensichtlich hat auch der Gletschman bzw. der/die HerstellerIn der Kraxe dies in Kauf genommen. Da stehen aber noch Experimente aus, die Wikis haben zöllige Eichenplanken gebogen, wahrscheinlich über einem Strohfeuer, also mit Hitze und Feuchtigkeit.
Ansonsten sieht das Ganze sehr gut aus!
Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an.
Grüße
ULFR
- Steve Lenz
- Beiträge: 3162
- Registriert: 05.12.2005 14:18
- Kontaktdaten:
Eigentlich musste es reichen, das Holz über längere Zeit zu wässern und dann zu biegen, Dampf braucht?s dann nach meinem Dafürhalten gar nicht. Eine andere Variante wäre, einen geeigneten Haselstab bereits während der Bauplanung zu schaffen: den Wuchs durch Binden beeinflussen!
Mich irritiert das "hinterer Straps" auch, Thomas. Reicht doch einer! (Bei meinen paläolithischen Beinlingen trage ich den vorne, damit kann ich dann auch am besten laufen.) So genau habe ich mir Deine anbetracht des Verlaufs und des Publikums dann doch nicht angesehen! (Obwohl ja die Kehrseiten diverser Männer in Landersdorf offenbar der Diskussion bedurften. )
Mich irritiert das "hinterer Straps" auch, Thomas. Reicht doch einer! (Bei meinen paläolithischen Beinlingen trage ich den vorne, damit kann ich dann auch am besten laufen.) So genau habe ich mir Deine anbetracht des Verlaufs und des Publikums dann doch nicht angesehen! (Obwohl ja die Kehrseiten diverser Männer in Landersdorf offenbar der Diskussion bedurften. )
Aus den Augen - aus dem Sinn.
Oh tschuldigung ... wer lesen kann ist besser dran .....
Ich würde die Beinlinge auch vorne befestigen .... allerdings waren bei 1960ziger halterlosen Strümpfen auch Strapse hinten am Strumpf. Ich frage mich wie die Mädels damit den ganzen Tag im büro gesessen haben ....
Sorry für den Ethnologischen Vergleich :dachs1:
Ich würde die Beinlinge auch vorne befestigen .... allerdings waren bei 1960ziger halterlosen Strümpfen auch Strapse hinten am Strumpf. Ich frage mich wie die Mädels damit den ganzen Tag im büro gesessen haben ....
Sorry für den Ethnologischen Vergleich :dachs1:
Ulfr, die Eschenproblematik ist uns schon geläufig. Was Thomas etwas undeutlich ausgedrückt hat, der Bogen hing die ganze Zeit bespannt in der Vitrine, allerdings zum Glück viel zu flach bespannt, aber immerhin. Er wurde dann nach Herausnahme abgespannt und erstmal in weniger trockener Umgebung gelagert und jetzt im Sommer dann mehrere Male satt geölt. Dann vorsichtig neu bespannt und noch vorsichtiger geschossen, bis wir uns sicher waren, dass er uns nicht um die Ohren fliegt.
Das wir keinen publikumstauglichen Ulmenbogen haben, liegt an der Ulme.. . Erst ist beim Tillern der eine Arm gebrochen, neu angeschäftet (am Mittelstück), dann der andere....ich bau nie mehr einen Bogen selber...
H.
Das wir keinen publikumstauglichen Ulmenbogen haben, liegt an der Ulme.. . Erst ist beim Tillern der eine Arm gebrochen, neu angeschäftet (am Mittelstück), dann der andere....ich bau nie mehr einen Bogen selber...
H.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
Eine sehr schöne Rekonstruktion für meine ungebildeten Augen.
Angsichts solcher 'Greifbarmachungen' fällt mir wieder auf, wie viele falsche Vorurteile einem über eine bestimmte Zeit immer noch im Hinterkopf spuken.
Also: ein wohltuender Exorzismus, Thomas
Angsichts solcher 'Greifbarmachungen' fällt mir wieder auf, wie viele falsche Vorurteile einem über eine bestimmte Zeit immer noch im Hinterkopf spuken.
Also: ein wohltuender Exorzismus, Thomas
***
Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
@ulfr - vielen Dank für das Lob, freut mich von Dir besonders.
Du hast natürlich recht. Die Umwicklung (Hanfschnur) soll das Brechen des Rucksackbogens vermeiden. An sich ist bei der Herstellung nix passiert. Die Haselrute wurde erhitzt, immer wieder mit einem Schwamm gewässert und langsam um einen zufällig passenden Hackstock (ohne Rinde) gebogen. Kein Riß. Ich hatte dann nur Bedenken, dass etwas reißt, wenn die Rute austrocknet, eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Zum Bogen: Wieder völlig recht. Hans schrieb es auch, das Problem war auch die Lagerung. Er war aufgespannt, viel zu flach, (zum Glück) in einer Vitrine. Mein besser passender Eibenbogen "sieht zu gut" aus. Das ist also ein Kompromiss dem Publikum gegenüber. Ausserdem hat der Eschenbogen den Charme, dass er tatsächlich mit Steinwerkzeug hergestellt ist....
Ulme, wie gesagt, hat erstmal nicht funktioniert, lag am Holz, nicht an Hans?Fertigkeiten. Aber irgendwann mal...die richtige Ulme zu kriegen ist aber ein Kapitel für sich.
@Chris, Silvia, Steve:
Mein Beinlinge sind aus Leinen, nicht aus Leder. Sie hängen mit nur einem Straps sehr, trotz recht dickem Leinen.
Das ist im Schritt und beim setzen sehr unangenehm. Deshalb zwei Strapse. Vermutlich wären drei taktisch klüger, die beiden drehen sich mit der Zeit immer so, dass einer eben genau über den gluteus maximus läuft. Aber es geht, ist nur ungewohnt. Ich hätte vielleicht doch vorher im Moulin Rouge...
@Steve - es stimmt, die Kopfbedeckung fehlt. Ist auch extrem aufwändig, siehe Annes?link. Das ist fast ein eigenes Projekt.
@ Bathanatos - Danke. Genau das war und ist das Ziel. Es geht um das Verändern allzu lieb gewonnener Bilder und Vorstellungen mithilfe nachweisbarer Fakten und Überlegungen.
Die Darstellungen sind natürlich, wie immer ein Kompromiss und gelten immer nur bis zur nächsten Publikation...
@ alle: Das sonstige neolithische Werkzeug sieht man gleich am Anfang unter:
http://www.scutara.de/landd-02.htm
Bemerkenswert finde ich immer wieder die Schäftung des Hammerbeils....
Weitere Fragen selbstverständlich gerne.
Thomas
Du hast natürlich recht. Die Umwicklung (Hanfschnur) soll das Brechen des Rucksackbogens vermeiden. An sich ist bei der Herstellung nix passiert. Die Haselrute wurde erhitzt, immer wieder mit einem Schwamm gewässert und langsam um einen zufällig passenden Hackstock (ohne Rinde) gebogen. Kein Riß. Ich hatte dann nur Bedenken, dass etwas reißt, wenn die Rute austrocknet, eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Zum Bogen: Wieder völlig recht. Hans schrieb es auch, das Problem war auch die Lagerung. Er war aufgespannt, viel zu flach, (zum Glück) in einer Vitrine. Mein besser passender Eibenbogen "sieht zu gut" aus. Das ist also ein Kompromiss dem Publikum gegenüber. Ausserdem hat der Eschenbogen den Charme, dass er tatsächlich mit Steinwerkzeug hergestellt ist....
Ulme, wie gesagt, hat erstmal nicht funktioniert, lag am Holz, nicht an Hans?Fertigkeiten. Aber irgendwann mal...die richtige Ulme zu kriegen ist aber ein Kapitel für sich.
@Chris, Silvia, Steve:
Mein Beinlinge sind aus Leinen, nicht aus Leder. Sie hängen mit nur einem Straps sehr, trotz recht dickem Leinen.
Das ist im Schritt und beim setzen sehr unangenehm. Deshalb zwei Strapse. Vermutlich wären drei taktisch klüger, die beiden drehen sich mit der Zeit immer so, dass einer eben genau über den gluteus maximus läuft. Aber es geht, ist nur ungewohnt. Ich hätte vielleicht doch vorher im Moulin Rouge...
@Steve - es stimmt, die Kopfbedeckung fehlt. Ist auch extrem aufwändig, siehe Annes?link. Das ist fast ein eigenes Projekt.
@ Bathanatos - Danke. Genau das war und ist das Ziel. Es geht um das Verändern allzu lieb gewonnener Bilder und Vorstellungen mithilfe nachweisbarer Fakten und Überlegungen.
Die Darstellungen sind natürlich, wie immer ein Kompromiss und gelten immer nur bis zur nächsten Publikation...
@ alle: Das sonstige neolithische Werkzeug sieht man gleich am Anfang unter:
http://www.scutara.de/landd-02.htm
Bemerkenswert finde ich immer wieder die Schäftung des Hammerbeils....
Weitere Fragen selbstverständlich gerne.
Thomas
- Steve Lenz
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