neolitische kueche
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
neolitische kueche
http://dsc.discovery.com/news/briefs/20 ... y_arc.html
Gestern in Discovery news Neolitische Europeeer haben schon yogurt und Kaese produziert.( kwark und buttermilch ??? )
circa 5500 bc. in Mitteleuropa .
Und circa 3400 bc in der Schweiz.
Don Turan :):)
Gestern in Discovery news Neolitische Europeeer haben schon yogurt und Kaese produziert.( kwark und buttermilch ??? )
circa 5500 bc. in Mitteleuropa .
Und circa 3400 bc in der Schweiz.
Don Turan :):)
Ich habe hier noch ein neolithisches Rezept, wer mag kann?s ja mal nachkochen
Fisch à l`Arbonnière
ein Rezept nach Krusten in einem Kochtopf
aus der Seeuferrandsiedlung Arbon-Bleiche 3, Kt. Thurgau
Datierung: Übergang Pfyn/ Horgen, zw. 3384 und 3370v.chr.
Zutaten für 4 Pers.
150g Speck
150g Sellerie
150g Schwammerl
250g Rollgerste
1,5l Fischbouillon
1-2 Felchen (oder Forellen)
1 Handvoll Ampfer
1 Zweig Thymian
1 EL Honig
Speck in Streifen schneiden, auslassen, dann Sellerie und Pilze anbraten, Gerste zugeben und anrösten. Bouillon zugeben, Ampfer und Thymian zugeben. Alles 1 Stunde bei geschlossenem Topf köcheln lassen. Fisch entgräten, das Fischfleisch in mundgerechte Stücke teilen und zugeben, eine Viertelstunde im Sud durchziehen lassen. Honig zugeben und nach Geschmack noch etwas einkochen lassen.
Stilecht in einer Holzschale servieren!
Bon Appettit!
Fisch à l`Arbonnière
ein Rezept nach Krusten in einem Kochtopf
aus der Seeuferrandsiedlung Arbon-Bleiche 3, Kt. Thurgau
Datierung: Übergang Pfyn/ Horgen, zw. 3384 und 3370v.chr.
Zutaten für 4 Pers.
150g Speck
150g Sellerie
150g Schwammerl
250g Rollgerste
1,5l Fischbouillon
1-2 Felchen (oder Forellen)
1 Handvoll Ampfer
1 Zweig Thymian
1 EL Honig
Speck in Streifen schneiden, auslassen, dann Sellerie und Pilze anbraten, Gerste zugeben und anrösten. Bouillon zugeben, Ampfer und Thymian zugeben. Alles 1 Stunde bei geschlossenem Topf köcheln lassen. Fisch entgräten, das Fischfleisch in mundgerechte Stücke teilen und zugeben, eine Viertelstunde im Sud durchziehen lassen. Honig zugeben und nach Geschmack noch etwas einkochen lassen.
Stilecht in einer Holzschale servieren!
Bon Appettit!
Kultursellerie ist erst für die römischen Provinzen in unserern Breiten nachgewiesen, insges. am frühesten für das Grab des Pharaos Kent, ca. 1000 v. Chr.
wilder Sellerie ist in Mitteleuropa bis Vorderasien heimisch - allerdings wächst er nur auf salzhaltigen Böden...
wie es damit in der Schweiz aussieht - keine Ahnung
Quelle:
U. Körber-Grohne: "Nutzpflanzen in Deutschland" Stuttgart, 1995
wilder Sellerie ist in Mitteleuropa bis Vorderasien heimisch - allerdings wächst er nur auf salzhaltigen Böden...
wie es damit in der Schweiz aussieht - keine Ahnung
Quelle:
U. Körber-Grohne: "Nutzpflanzen in Deutschland" Stuttgart, 1995
Me transmitte sursum, Caledoni!
- Steve Lenz
- Beiträge: 3162
- Registriert: 05.12.2005 14:18
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Das Rezept ist ja auch eine Annahme dass sie es so zubereitet haben könnten! Man kann beim Ausschwemmen und Analysieren der botanisch/zoologischen Reste natürlich nicht nachweisen, dass jenes Element geräuchert oder vorher angebraten war . Ergo ist es eine Rekonstruktion! Nicht mehr, nicht weniger!Den Selerie und das anbraten sehe ich in der Nachweislage ehrlich gesagt nicht.
Bzw. bei Sellerie & Thymian, könnte ich mir vorstellen, dass sie von botanisch verwandten und heutzutage verbreiteten Pflanzen ausgegangen sind um es auch nachkochbar zu machen.
Trotzallem ein interessantes Rezept, das belegt dass sie damals kulinarisch nicht ohne waren
Das mit dem 'Anbraten' hat einen anderen Hintergrund Yvy. Die Frage ist nämlich: Worin? Es gab ja keine Pfannen aus Metall, sowas kommt erst so richtig im Mittelalter und mehr noch in der Neuzeit auf.
In einem Tongefäß kann man nix 'anbraten', man kann darin nur kochen.
H.
In einem Tongefäß kann man nix 'anbraten', man kann darin nur kochen.
H.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
Sellerie ist in Arbon durch einen Samen nachgewiesen, alle Schweizer Fundorte mit Sellerie im Arbon-Band 3, AiTG 12 "Umwelt und Wirtschaft" auf S. 155. (Danke an Leuzi für die Mitt.)S. Crumbach hat geschrieben:Den Selerie und das anbraten sehe ich in der Nachweislage ehrlich gesagt nicht.
Wilden Thymian gibt es heute z.B. im Achtal (Blaubeuren) und in vielen anderen Gebieten mit "mediterranem" Klima, z.B. auf dem Spitzberg bei Tübingen, sollte also auch in der Schweiz vorkommen bzw. vorgekommen sein. Ansonsten hat Ivy recht, wilder Majoran (Dost) ist auch sehr häufig, zum Würzen kommen viele Pflanzen infrage.
Anbraten dürfte allerdings etwas schwierig gewesen sein, denn ein Keramiktopf hält das nicht unbedingt aus. Aber auf einem heißen Stein... Zum anderen haben die Schweizer Pfahlbauer in einem schräg liegenden Keramiktopf über der Glut Getreide geröstet, müsste man einfach mal ausprobieren, ob man so auch etwas anbraten kann.
Mehr "Rezepte", die natürlich eher rekonstruktiv sind und anhand der vorkommenden Pflanzen etc. kreiert wurden, in:
Kulinarische Reise in die Vergangenheit
Ein Kochbuch mit Rezepten von der Steinzeit bis ins Mittelalter
Schriften des Kantonalen Museums für Urgschichte Zug 44, 1995
100.000 Jahre Esskultur
Essen und Trinken von der Steinzeit bis zum Mittelalter
Begleitheft zur Ausstellung im Schloß Steinheim, 1992
ULFR
Zuletzt geändert von ulfr am 05.11.2007 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
Wir haben Euch vermisst am Samstag am Federsee....
Die Schweizer schreiben, dass im allgemeinen ein lokales Vorkommen des wilden Selleries im Neolithikum ausgeschlossen wird. Sie gehen davon aus, dass es sich um importierte Früchte oder um lokal kultivierten Sellerie handelt. Wahrscheinlicher sei ein Import von der Atlantik- oder Mittelmeerküste, evtl. im Zusammenhang mit Salzhandel.
ULFR
Die Schweizer schreiben, dass im allgemeinen ein lokales Vorkommen des wilden Selleries im Neolithikum ausgeschlossen wird. Sie gehen davon aus, dass es sich um importierte Früchte oder um lokal kultivierten Sellerie handelt. Wahrscheinlicher sei ein Import von der Atlantik- oder Mittelmeerküste, evtl. im Zusammenhang mit Salzhandel.
ULFR
Doch!Hans T. hat geschrieben:Das mit dem 'Anbraten' hat einen anderen Hintergrund Yvy. Die Frage ist nämlich: Worin? Es gab ja keine Pfannen aus Metall, sowas kommt erst so richtig im Mittelalter und mehr noch in der Neuzeit auf.
In einem Tongefäß kann man nix 'anbraten', man kann darin nur kochen.
H.
Kann man!
Ich habe meinen Kugeltopf von "Keramik-Anke".
Sie testet ihre Töpfe, ob die Tonmischung auch richtig geklappt hat, indem sie den Topf kalt mitten in die Glut stellt, durchheizen lässt und dann eiskaltes Wasser hineinkippt.
Wenn der Topp dat übersteht, dann gehts in den Verkauf.
Ich hatte mir zu Tanneberg Pfannkuchen mit Rahmchampignons gemacht.
Und die Champignons gleich im Kugeltopf angebrötschelt.
Ging ohne Probleme!
Wenn der Töpfer im Neolithikum auch so sauber gearbeitet hatte, müsste es eigentlich klappen.
LG
Menhir: Beim Anbraten geht es um die Produktion gewisser Alpha-Dicarbonylverbindungen aus geschmacklichen Gründen, nicht so sehr ums Garen. Wenn du den Effekt haben willst, dann sollte man in dem Gefäß, in dem man angebraten hat, auch weiterkochen. Sonst schmeckt mans ja nicht. Ein Stein hilft da also nix, bzw nicht viel. Und: Kein Nachweis, kein Beleg für diese Garmethode. Man hätte sie gefunden. Man braucht ja bestimmte hitzefeste Steine. Und die gibts nicht überall. Solche ortsfremden Steine wären aufgefallen, sogar nicht-kochenden männlichen Archäologen. Man hätte sie allenfalls als kultisch erklärt.
H.
H.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."