thrakische Frauenabbildungen
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
thrakische Frauenabbildungen
das thema thraker ist ja hier noch recht vernachlässigt...
da ich zur zeit an der darstellung einer thrakerin arbeite, richtig weiterhelfende darstellungen von frauen aber gar nicht so häufig sind, wollte ich euch um hilfe bitten: kennt jemand darstellungen von thrakerinnen? vor allem geht es mir um die trageweise des umhangs (da bin ich mir momentan noch nicht ganz schlüssig), um kopfbedeckungen und frisuren (was frauen halt so interessiert.. )
meine darstellung orientiere ich übrigens am grabmal von kazanlak, anf. 3. jhd.v.chr.: http://picasaweb.google.de/Johanna2009/ ... 4979562242
da ich ein fan von kopfbedeckungen bin, stelle ich mir die frage, ob wohl auch die frauen die typischen mützen ("wichtelmütze", alopekis...) getragen haben? ich kenne nur dieses eine bild der göttin bendis: http://picasaweb.google.de/Johanna2009/ ... 6031381618
aber an einer göttin kann man sich ja nicht unbedingt orientieren...
da ich zur zeit an der darstellung einer thrakerin arbeite, richtig weiterhelfende darstellungen von frauen aber gar nicht so häufig sind, wollte ich euch um hilfe bitten: kennt jemand darstellungen von thrakerinnen? vor allem geht es mir um die trageweise des umhangs (da bin ich mir momentan noch nicht ganz schlüssig), um kopfbedeckungen und frisuren (was frauen halt so interessiert.. )
meine darstellung orientiere ich übrigens am grabmal von kazanlak, anf. 3. jhd.v.chr.: http://picasaweb.google.de/Johanna2009/ ... 4979562242
da ich ein fan von kopfbedeckungen bin, stelle ich mir die frage, ob wohl auch die frauen die typischen mützen ("wichtelmütze", alopekis...) getragen haben? ich kenne nur dieses eine bild der göttin bendis: http://picasaweb.google.de/Johanna2009/ ... 6031381618
aber an einer göttin kann man sich ja nicht unbedingt orientieren...
- Steve Lenz
- Beiträge: 3162
- Registriert: 05.12.2005 14:18
- Kontaktdaten:
Dieses Subforum wurde auch erst vergangene Woche anläßlich der Bestellung Dains in den Moderatorenstab eingerichtet. Bis dato war das Thema "Thraker" wenig verlangt.das thema thraker ist ja hier noch recht vernachlässigt...
Ändert es!
Zu Abbildungen von Thrakerinnen fällt mir das Ende von Orpheus ein:
(Quelle: androphile.org)
Die thrakischen Frauen waren wohl tätowiert.
Aus den Augen - aus dem Sinn.
aha, darum!
tja, was das thema thraker angeht, wird das sehr bald sehr gefragt sein (oder ist es schon)... neben dain und mir gibts da jetzt noch drei österreichische thrakeranwärter! bald heisst es: HILFE! DIE THRAKER KOMMEN!
danke für das bild steve, ich kenne es und überlege mir wirklich (aufgemalte) tätowierungen für die darstellung. ich hab nur noch nicht herausgefunden, ob es gewisse gesellschaftliche schichten oder "berufsstände" waren, die tätowiert waren. auch nicht, ob es eine zeitlich eingrenzung dafür gibt?
stephan, weisst du da mehr?
tja, was das thema thraker angeht, wird das sehr bald sehr gefragt sein (oder ist es schon)... neben dain und mir gibts da jetzt noch drei österreichische thrakeranwärter! bald heisst es: HILFE! DIE THRAKER KOMMEN!
danke für das bild steve, ich kenne es und überlege mir wirklich (aufgemalte) tätowierungen für die darstellung. ich hab nur noch nicht herausgefunden, ob es gewisse gesellschaftliche schichten oder "berufsstände" waren, die tätowiert waren. auch nicht, ob es eine zeitlich eingrenzung dafür gibt?
stephan, weisst du da mehr?
...und eben erst habe auch ich dieses Subforum entdeckt, obwohl ich doch bereits an einer Thrakerdarstellung bastele (womit das nun auch hier kundgetan wäre). Stephan, Du solltest mehr Puplic Relations machen
Anbei auch eine, hoffentlich behilfliche thrakische Frauendarstellung
Gold der Thraker, 1979, Verlag Philipp von Zabern, Mainz, Seite 21
Anbei auch eine, hoffentlich behilfliche thrakische Frauendarstellung
Gold der Thraker, 1979, Verlag Philipp von Zabern, Mainz, Seite 21
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Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
- Turms Kreutzfeldt
- Beiträge: 1207
- Registriert: 05.12.2005 18:04
- Wohnort: Halle / Peißnitz
- Kontaktdaten:
Herodot von Halikarnassos schrieb
Allerdings sind die Beschreibungen des Herodot wie auch des Xenophon oder des Aristoteles aus der Zeit vom Ende der Bronzezeit bis zu Alexander. Diese war die klassisch thrakische Epoche mit den bunten Umhängen (Zeira), Stiefeln (Embades), Fuchsfellmütze (Alopekis), Chiton und thrakische Phrygermütze, Pelta, Kopis, Falcata/Macheira, Sica, Akinakes, Wurfspeeren und Lanze. Auch die Vasenabbildungen stammen aus dieser Zeit.
Nach Alexander kleiden sich die Thraker sehr griechisch und tragen auch gerne einfache oder doppelte Clavi am Rand ihrer Tuniken die auch kürzer werden, zumindest wenn dazu Hosen getragen werden wie im Grab von Alexandrovo abgebildet. Aus der Zeit ist auch die Grabmalerei von Kazanlak. Die Tätowierungen, Zeiren und Alopeken verschwinden, auch die Embades weichen Schnabelschuhen, die Romphaia (der Vorläufer der dakischen Falx) und der keltische Schild, der Thyreos, und das keltische Schwert, Kladijo, kommen auf.
Leider gibt es bei den Thrakern noch keine populäre Zeiteinteilung wie bei den Kelten bspw. Hallstattzeit (C,D) und Latene (A,B,C,D).
lg Stephan
Quelle:Herodot Die Bücher der Geschichte V-VI, ReclamV.VI.
Bei den übrigen Thrakern herrscht folgende Sitte: Sie verkaufen ihre Kinder als Ausfuhrware. Ihre Jungfrauen behüten sie nicht, sondern sie lassen sie nach ihrem Belieben mit jedem Manne verkehren. Auf ihre Frauen aber geben sie scharf acht und kaufen sie von den Eltern um viel Geld. Tätowiert zu sein gilt als Zeichen edler Abkunft. Ein Müßiggänger zu sein als solches unedler Abkunft. Ein Müßiggänger zu sein bringt den größten Ruhm, aber das Land zu bebauen die geringste Wertschätzung, vom Krieg und Raub zu leben ist das herrlichste. Dies sind ihre hervorstechendsten Sitten.
Allerdings sind die Beschreibungen des Herodot wie auch des Xenophon oder des Aristoteles aus der Zeit vom Ende der Bronzezeit bis zu Alexander. Diese war die klassisch thrakische Epoche mit den bunten Umhängen (Zeira), Stiefeln (Embades), Fuchsfellmütze (Alopekis), Chiton und thrakische Phrygermütze, Pelta, Kopis, Falcata/Macheira, Sica, Akinakes, Wurfspeeren und Lanze. Auch die Vasenabbildungen stammen aus dieser Zeit.
Nach Alexander kleiden sich die Thraker sehr griechisch und tragen auch gerne einfache oder doppelte Clavi am Rand ihrer Tuniken die auch kürzer werden, zumindest wenn dazu Hosen getragen werden wie im Grab von Alexandrovo abgebildet. Aus der Zeit ist auch die Grabmalerei von Kazanlak. Die Tätowierungen, Zeiren und Alopeken verschwinden, auch die Embades weichen Schnabelschuhen, die Romphaia (der Vorläufer der dakischen Falx) und der keltische Schild, der Thyreos, und das keltische Schwert, Kladijo, kommen auf.
Leider gibt es bei den Thrakern noch keine populäre Zeiteinteilung wie bei den Kelten bspw. Hallstattzeit (C,D) und Latene (A,B,C,D).
lg Stephan
danke für den überaus informativen text, stephan!
dass sich u.a. die kleidung nach alexander verändert hat, ist ein wichtiger hinweis. allerdings kann ich gerade bei den frauenkleidern nicht viele unterschiede erkennen - mir liegen sehr viele abbildungen des (vermutlich) zweiteiligen gewandes vor, mit langem rock und langem oberteil, das bis mitte oberschenkel geht. dazu die gürtung relativ weit oben, also eher unter der brust als in er taille.
auch die schuhe auf den kazanlak-abbildungen sehen mir nicht nach schabelschuhen aus.
vielleicht hat sich (wie ja auch bei den kelten bzw. vergleich hallstattzeit - la tene-zeit) in der frauenmode einfach viel weniger getan als in der männermode.
dass sich u.a. die kleidung nach alexander verändert hat, ist ein wichtiger hinweis. allerdings kann ich gerade bei den frauenkleidern nicht viele unterschiede erkennen - mir liegen sehr viele abbildungen des (vermutlich) zweiteiligen gewandes vor, mit langem rock und langem oberteil, das bis mitte oberschenkel geht. dazu die gürtung relativ weit oben, also eher unter der brust als in er taille.
auch die schuhe auf den kazanlak-abbildungen sehen mir nicht nach schabelschuhen aus.
vielleicht hat sich (wie ja auch bei den kelten bzw. vergleich hallstattzeit - la tene-zeit) in der frauenmode einfach viel weniger getan als in der männermode.
- Turms Kreutzfeldt
- Beiträge: 1207
- Registriert: 05.12.2005 18:04
- Wohnort: Halle / Peißnitz
- Kontaktdaten:
Zur "Technik" der Kleidung helfen die hier angeführen Literaturangeben weiter:
http://jsrv.uni-rostock.de/zvvz2/jsp/oCou.jsp?id=122033
http://jsrv.uni-rostock.de/zvvz2/jsp/oCou.jsp?id=122033