Quervernietete Saxgriffe
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Quervernietete Saxgriffe
Mal eine kurze Frage interessehalber an unsere FrühMis:
Sind Euch Belege für Saxe aus dem 6./7. Jhd. bekannt, welche im Griff quervernietet wurden, statt über eine Knaufplatte? Am Besten aus dem sächsischen oder alemannischen Raum.
Hat die sparsame, wenn auch etwas unprofessionelle Intention, daß ich mir vor langer Zeit einmal ein sehr schönes Sax erstgenannter Machart habe schmieden lassen. War damals voreilig und bin einer etwas diffusen Quelle aufgesessen, daher diese Konstruktion.
Nun frage ich mich, ob es auch für die o.g. Zeitstellung zulässig ist, oder doch eher in Richtung Hjortspring anzusiedeln?
Besten Dank schon mal.
Sind Euch Belege für Saxe aus dem 6./7. Jhd. bekannt, welche im Griff quervernietet wurden, statt über eine Knaufplatte? Am Besten aus dem sächsischen oder alemannischen Raum.
Hat die sparsame, wenn auch etwas unprofessionelle Intention, daß ich mir vor langer Zeit einmal ein sehr schönes Sax erstgenannter Machart habe schmieden lassen. War damals voreilig und bin einer etwas diffusen Quelle aufgesessen, daher diese Konstruktion.
Nun frage ich mich, ob es auch für die o.g. Zeitstellung zulässig ist, oder doch eher in Richtung Hjortspring anzusiedeln?
Besten Dank schon mal.
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Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
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- Steve Lenz
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Mir ist im spätantiken/ frühmittelalterlichen Kontext kein "Griffzungen"-Sax bekannt, allesamt mit Angel.
Bei den Hjortspring-Hiebmessern mit Griffzunge würde ich übrigens auch nicht vom 2-Schalen-Prinzip ausgehen. Hier sind die bronzezeitlichen Messertraditionen erhalten, wie?s mir scheint. Einteiliger Griff, beim Heft geschlitzt und dann quer vernietet/ -stiftet.
Bei den Hjortspring-Hiebmessern mit Griffzunge würde ich übrigens auch nicht vom 2-Schalen-Prinzip ausgehen. Hier sind die bronzezeitlichen Messertraditionen erhalten, wie?s mir scheint. Einteiliger Griff, beim Heft geschlitzt und dann quer vernietet/ -stiftet.
Aus den Augen - aus dem Sinn.
- Bullenwächter
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Ich glaube mich zu erinnern, daß im Gräberfeld von Weingarten (bei Ravensburg) ist ein einziger Sax mit aufgenieteten Griffschalen war - dazu müßte ich aber zuhause noch mal den Katalog durchsehen.
Die überwiegende Mehrzahl der merowingerzeitlichen Saxe südwestdeutschlands im 6./7. Jh. sind garnicht vernietet, bei denen ist lediglich die Hilze (Griffholz) auf auf die Griffangel aufgeschoben und verklebt oder sonstwie befestigt. Stichblätter aus Metall kommen so gut wie garnicht vor, ab und zu finden sich metallene Griffzwingen am Anfang der Hilze. Ich glaube im 2. Viertel des 6. Jh. kommen einige Saxe vor, bei denen die Angel am Knauf vernietet ist.
Hierzu empfehle ich:
Herbert Westphal: Sax. In: Beck, Geuenich, Steuer (Hrsg.) Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 26 Saal-Schenkung, De Gruyter, Berlin New-York 2004, S. 538?546
Die überwiegende Mehrzahl der merowingerzeitlichen Saxe südwestdeutschlands im 6./7. Jh. sind garnicht vernietet, bei denen ist lediglich die Hilze (Griffholz) auf auf die Griffangel aufgeschoben und verklebt oder sonstwie befestigt. Stichblätter aus Metall kommen so gut wie garnicht vor, ab und zu finden sich metallene Griffzwingen am Anfang der Hilze. Ich glaube im 2. Viertel des 6. Jh. kommen einige Saxe vor, bei denen die Angel am Knauf vernietet ist.
Hierzu empfehle ich:
Herbert Westphal: Sax. In: Beck, Geuenich, Steuer (Hrsg.) Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 26 Saal-Schenkung, De Gruyter, Berlin New-York 2004, S. 538?546
The day may be near when we must kill to conserve.
"Dekmalschützer" Giles Cato in der MIDSOMER-MURDERS-Episode The House in the Woods
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Sorry Leute, hab mich mißverständlich ausgedrückt. Geht nicht um ein Haumesser mit aufgenieteten Griffbacken (so eines habe ich auch, für eine geplante Vandalen-Darstellung). Der Einfachheit halber hier nun ein paar Ansichten, die vielleicht auch meine Hjortspring-Assoziation erklären.
Das Sax habe ich mir Mitte der 90er schmieden lassen, basierend auf einer - mittlerweile fragwürdigen - Rekonstruktion eines Stücks aus dem Gräberfeld von Donau-Eschingen.
Es ist aber sehr schön verarbeitet und zu schade, um in der Ecke zu verstauben. Daher wollte ich klären, ob es nicht doch ehrenhaft einsetzbar wäre. Wie gesagt, mehr sentimentale als professionelle Ambition
Das Sax habe ich mir Mitte der 90er schmieden lassen, basierend auf einer - mittlerweile fragwürdigen - Rekonstruktion eines Stücks aus dem Gräberfeld von Donau-Eschingen.
Es ist aber sehr schön verarbeitet und zu schade, um in der Ecke zu verstauben. Daher wollte ich klären, ob es nicht doch ehrenhaft einsetzbar wäre. Wie gesagt, mehr sentimentale als professionelle Ambition
Zuletzt geändert von Nils B. am 18.12.2007 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Germanisch depressiv und bisweilen leicht erkeltet
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- Steve Lenz
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Es gibt auch ein Grifffragment aus Dieburg/ Hessen in der noch eine Bronzeniete steckt, Dat. ca 650. Allerdings ist es nicht ganz klar ob es sich um ein Sax oder eher ein Messer handelt. Abgebildet im Katalog: Die Franken Wegbereiter Europas
Grüsse
Thorsten Seifert
Man kann aus Geschichte nur lernen
Neue Erkenntnise entstehen nur durch das Studieren von Funden
Thorsten Seifert
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moin,
für das Sächsische geht der leider nicht durch.Dazu hab ich aus lokalpatriotischen Gründen ne ganze Menge Material.
Hat übrigens jemand Erfahrungen im GEBRAUCH "großer" Klingen, die lediglich mittels Kleber/Keilen seitlich der Angel befestigt sind?Eigentlich liebäugel ich nämlich einer Waffe aus Lembeck mit 10 mm Rücken, bei der allerdings mal wieder keinen Metallteile am Griff verbaut waren.
Ich bevorzuge eigentlich die Knaufplatte - Stichblech -Variante, passt aber nicht so wirklich.
Meine Sorge ist, daß die Klinge sich bei genug Wucht einfach mal verabschiedet und ins Sonstwo fliegt.Mir so geschehen bei einem historisch korekten Messer welches ich von einem Kolegen erwarb.Gab nach einiger Zeit einfach den Geist auf.
Ich frag mich, ob es da irgendwelche Kniffe gibt die Verklebung sicherer zu machen.
grüße
für das Sächsische geht der leider nicht durch.Dazu hab ich aus lokalpatriotischen Gründen ne ganze Menge Material.
Hat übrigens jemand Erfahrungen im GEBRAUCH "großer" Klingen, die lediglich mittels Kleber/Keilen seitlich der Angel befestigt sind?Eigentlich liebäugel ich nämlich einer Waffe aus Lembeck mit 10 mm Rücken, bei der allerdings mal wieder keinen Metallteile am Griff verbaut waren.
Ich bevorzuge eigentlich die Knaufplatte - Stichblech -Variante, passt aber nicht so wirklich.
Meine Sorge ist, daß die Klinge sich bei genug Wucht einfach mal verabschiedet und ins Sonstwo fliegt.Mir so geschehen bei einem historisch korekten Messer welches ich von einem Kolegen erwarb.Gab nach einiger Zeit einfach den Geist auf.
Ich frag mich, ob es da irgendwelche Kniffe gibt die Verklebung sicherer zu machen.
grüße
Mein Lieblingsstück ist mittlerweile - und das wäre gerade bei o.g. Konstruktion auch noch authentisch - das Sax aus Liebenau, Grab F12/A1.Ich bevorzuge eigentlich die Knaufplatte - Stichblech -Variante, passt aber nicht so wirklich.
An diesem Gräberfeld hatte ich auch meine alte frühmittelalterliche Sachsendarstellung ausgerichtet. Habe unter anderem nach der fragmentarisch erhaltenen, ledernen Saxscheide aus Grab P12/A1 eine Rekonstruktion gefertigt, allerdings für das unauthentische Sax.
Kleber, z.B. Birkenpech, wäre mir bei großen Klingen auch zu unsicher. Kann mir nicht vorstellen, daß dieser die physikalischen Kräfte beim Auftreffen auf einen Schild abfangen kann, ohne zu reissen oder zu brechen.
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Hab den Sax gefunden:
Weingarten Grab 791
Das gute Stück ist aber eine absolute Ausnahmeerscheinung.
Das Grab datiert anhand der Gürtelschnalle etwa in das zweites Drittel des 7. Jh. nach Christlein / Modephase F-G (ca. 610-660) nach Roth/Theune.
Weingarten Grab 791
Das gute Stück ist aber eine absolute Ausnahmeerscheinung.
Das Grab datiert anhand der Gürtelschnalle etwa in das zweites Drittel des 7. Jh. nach Christlein / Modephase F-G (ca. 610-660) nach Roth/Theune.
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"Dekmalschützer" Giles Cato in der MIDSOMER-MURDERS-Episode The House in the Woods
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- Steve Lenz
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