Gefunden auf Archäologie Online:
zwei fast zweitausend jahre alte schuhleisten und ein flip flop
Sind die "Schuhleisten" jetzt Schuhleisten im eigenen Sinne oder sind es Nähhilfen?
Römische Schuhleisten oder Nähhilfen?
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Römische Schuhleisten oder Nähhilfen?
The day may be near when we must kill to conserve.
"Dekmalschützer" Giles Cato in der MIDSOMER-MURDERS-Episode The House in the Woods
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Re: Römische Schuhleisten oder Nähhilfen?
Kommt drauf an, was fuer Schuhe darauf gemacht wurden. Man kann (muss aber nicht) auch carbatinae oder caligae auf Leisten machen, dann waeren es reine Naehhilfen gewesen (wenn ich deine Verwendung des Wortes richtig verstehe). Wurden aber mehrteilige Schuhe darauf gemacht, dann sind es richtige Leisten gewesen. Der angesprochene Rottweiler Schuhleisten ist uebrigens nicht fragmentarisch, sondern ein relativ gut erhaltener 2-teiliger Leisten, ziemlich genau so geteilt wie auch auf dem Grabrelief des C. Julius Helius (dat. 2.H. 1.Jh. n.)Bullenwächter hat geschrieben: Sind die "Schuhleisten" jetzt Schuhleisten im eigenen Sinne oder sind es Nähhilfen?
Der Satz "Abdrücke durch Benagelung auf der Schuhsohle ? wie sie bei römischem Schuhwerk als Schutz vor zu schnellem Ablaufen der Sohle häufig zur Anwendung kam ? konnten nicht festgestellt werden" ist natuerlich Unsinn, die Sohlenbenagelung findet sinnigerweise erst nach dem Ausleisten statt und auf einem Schusteramboss statt (Funde davon z.B. von der Saalburg), sonst liesse sich ein so festgenagelter (!) Leisten ja gar nicht mehr von einem einigermassen geschlossenen Schuh entfernen.
Ja, im Vergleich zu anderen Epochen sicher erwaehnenswert, fuer die roemische Zeit aber Standard, gerade auch wenn man den hohen handwerkstechnischen Stand gerade geschlossener Schuhe bedenkt. Schuhe wurden damals praktisch immer zweiballig gemacht, wie hunderte von Schuh- und Sohlenfunden zeigen.Hans T. hat geschrieben:Am bemerkenswertesten allerdings: Differenzierung zwischen links und rechts.