Befestigung, was könnte das sein (Zeitlich)
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
Hallo Dago,
Ferndiagnosen sind immer problematisch, v.a. in so einem Fall, wo wir nur Deine Schilderung und die nicht gerade idealen Luftbilder des Bayern-viewers haben.
Der Zustand der Trockenmauern lässt auf rel. geringes Alter schließen (Mittelalter bis Neuzeit). Prähistorische Befestigungsmauern sind i.d.R. zu Wällen zerfallen, evtl. vorhandene Trockenmauerreste sind dann im Schutt eingeschlossen. Erst bei Grabungen können sie freigelegt und konserviert werden. Ohne Grabung hat man nur mehr oder weniger deutlich sichtbare Wälle (und evtl. Gräben), die sich nur in Ausnahmefällen datieren lassen, meist ist man auf Vermutungen der Archäologen angewiesen. Lesefunde aus dem Innenbereich sind auch nicht immer geeignet, die Anlagen zu datieren. Ich kenne einige eindeutig mittelalterliche Burgställe, in denen man prähistorische Keramik, aber keine mittelalterlichen Funde (Keramik, Ziegel etc.) auflesen kann.
Ich schließe mich der Deutung von menhir an, dass die Kuppe für den Acker- oder Weinbau terrassiert wurde. Vielleicht spielt die Geologie noch eine Rolle und man hat die Mäuerchen an Schichtstufen abgelegt. Bei alten Wegen setzen die Mauern bzw. Terrassen aus, schon hat man Befunde von ?Zangentoren?.
Wie gesagt: Ferndiagnose.
Der für Dein Gebiet zuständige Archäologe vom BLfD ist Dr. Hoppe. Ich weiß aber nicht, ob der noch in der Würzburger Residenz zu erreichen ist. Evtl. musste er schon nach Bamberg umziehen. (Über die unsinnige Umstrukturierung der bayerischen Bodendenkmalpflege lasse ich mich hier nicht weiter aus....).
Viele Grüße Fridolin
PS: Die Topographie des Grohberges überzeugt mich auch nicht so recht. Der Heckenkopf se von Faulbach ist für eine Befestigung wesentlich besser geeignet.
Ferndiagnosen sind immer problematisch, v.a. in so einem Fall, wo wir nur Deine Schilderung und die nicht gerade idealen Luftbilder des Bayern-viewers haben.
Der Zustand der Trockenmauern lässt auf rel. geringes Alter schließen (Mittelalter bis Neuzeit). Prähistorische Befestigungsmauern sind i.d.R. zu Wällen zerfallen, evtl. vorhandene Trockenmauerreste sind dann im Schutt eingeschlossen. Erst bei Grabungen können sie freigelegt und konserviert werden. Ohne Grabung hat man nur mehr oder weniger deutlich sichtbare Wälle (und evtl. Gräben), die sich nur in Ausnahmefällen datieren lassen, meist ist man auf Vermutungen der Archäologen angewiesen. Lesefunde aus dem Innenbereich sind auch nicht immer geeignet, die Anlagen zu datieren. Ich kenne einige eindeutig mittelalterliche Burgställe, in denen man prähistorische Keramik, aber keine mittelalterlichen Funde (Keramik, Ziegel etc.) auflesen kann.
Ich schließe mich der Deutung von menhir an, dass die Kuppe für den Acker- oder Weinbau terrassiert wurde. Vielleicht spielt die Geologie noch eine Rolle und man hat die Mäuerchen an Schichtstufen abgelegt. Bei alten Wegen setzen die Mauern bzw. Terrassen aus, schon hat man Befunde von ?Zangentoren?.
Wie gesagt: Ferndiagnose.
Der für Dein Gebiet zuständige Archäologe vom BLfD ist Dr. Hoppe. Ich weiß aber nicht, ob der noch in der Würzburger Residenz zu erreichen ist. Evtl. musste er schon nach Bamberg umziehen. (Über die unsinnige Umstrukturierung der bayerischen Bodendenkmalpflege lasse ich mich hier nicht weiter aus....).
Viele Grüße Fridolin
PS: Die Topographie des Grohberges überzeugt mich auch nicht so recht. Der Heckenkopf se von Faulbach ist für eine Befestigung wesentlich besser geeignet.
Ähm... gehts jetzt tatsächlich um den von Vladislawa gezeigten Ort? Dann hab ich da was falsch verstanden. Ich hatte nämlich jetzt die Waldfläche östlich von Faulbach ins Auge genommen.
(Die angegebenen Koordinaten deuten ja eigentlich auf einen Vorgarten in Triebweg in Faulbach)
Also ich weiss nicht mehr so recht was ich glauben soll. Aber Fridolins Aussagen klingen für mich einleuchtend (wegen Zerfallsprozess des Mauerwerks). Wäre mal interessant um welchen Hügel es sich nun tatsächlich handelt... vielleicht gibt es noch bessere Rückschlüsse anhand des Umrisses.
Gruß,
Mathias
(Die angegebenen Koordinaten deuten ja eigentlich auf einen Vorgarten in Triebweg in Faulbach)
Also ich weiss nicht mehr so recht was ich glauben soll. Aber Fridolins Aussagen klingen für mich einleuchtend (wegen Zerfallsprozess des Mauerwerks). Wäre mal interessant um welchen Hügel es sich nun tatsächlich handelt... vielleicht gibt es noch bessere Rückschlüsse anhand des Umrisses.
Gruß,
Mathias
Zuletzt geändert von menhir am 17.11.2007 23:02, insgesamt 1-mal geändert.
Das Luftbild täuscht furchtbar, die Morphologie des Geländes geht daraus nicht hervor. Zum Vergleich die TK 1 : 25 000 http://www.uok.bayern.de/img/lfu/schutz ... _058_1.jpg.
Fridolin hat mit seiner Ferndiagnose schon recht, wie er den üblichen Zustand einer vorgeschichtlichen Höhensiedlung beschreibt. Was mich zusätzlich irritiert ist die Beschreibung von plattenförmigen Sandstein. Da geht mein erster Verdacht auch erstmal in Richtung landwirtschaftliche Bebauung, ältestens spätes Mittelalter. Zudem: Das ist Naturschutzgebiet, also begangen, kartiert und behördlich bekannt. Dann wäre es auch beim Landesamt als Bodendenkmal (auch wenn man evtl. die genaue Datierung nicht kennt) bekannt.
H.
H.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
Leider funktioniert der Link von Fridolin (bei mir) nicht.
Hab meinen Beitrag oben jetzt nochmal editiert. Kenne mich jetzt leider nicht mal genau aus, von welchem Hügel die Rede ist und möchte daher auch keine Mutmaßungen von mir geben.
Ich dachte ja bisher es handele sich um dieses Waldstück:
Obwohl ich die Konturen hier anhand des Luftbildes selbst nur als Landstraßen gedeutet hätte.
Hab meinen Beitrag oben jetzt nochmal editiert. Kenne mich jetzt leider nicht mal genau aus, von welchem Hügel die Rede ist und möchte daher auch keine Mutmaßungen von mir geben.
Ich dachte ja bisher es handele sich um dieses Waldstück:
Obwohl ich die Konturen hier anhand des Luftbildes selbst nur als Landstraßen gedeutet hätte.
Der Link ist schon richtig, aber deren Server ist irgendwie down.
Der Grohberg liegt nördich von Faulbauch, Menhir, nicht östlich. Guck mal auf das pdf ganz am Anfang.
http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&ge ... &z=16&om=1
H.
Der Grohberg liegt nördich von Faulbauch, Menhir, nicht östlich. Guck mal auf das pdf ganz am Anfang.
http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&ge ... &z=16&om=1
H.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
Bei mir funktioniert der o.a. link auch nicht, also noch mal
http://www.uok.bayern.de/img/lfu/schutz ... _058_1.jpg
http://www.uok.bayern.de/img/lfu/schutz ... _058_1.jpg
nur so am Rande: Die Topographie des Heckenkopfs östlich von Faulbach erinnert mich stark an die Wettenburg (Mainschleife bei Urphar) und die ebenfalls in einer Mainschleife angelegten Vogelsburg bei Volkach.
Zur Wettenburg gibt es die Arbeit von Dieter Naubauer "Die Wettenburg in der Mainschleife bei Urphar : eine Höhenbefestigung des Jungneolithikums, der Urnenfelderzeit, der frühen Eisenzeit und der Völkerwanderungszeit" http://www.opus-bayern.de/uni-wuerzburg ... 2006/1735/
ist ja nicht sooo weit von Faulbach entfernt...
Zur Wettenburg gibt es die Arbeit von Dieter Naubauer "Die Wettenburg in der Mainschleife bei Urphar : eine Höhenbefestigung des Jungneolithikums, der Urnenfelderzeit, der frühen Eisenzeit und der Völkerwanderungszeit" http://www.opus-bayern.de/uni-wuerzburg ... 2006/1735/
ist ja nicht sooo weit von Faulbach entfernt...
wie wäre es denn mit einer frühbronzezeitlichen burganlage oder einem fürstensitz aus gleicher zeit.
hier bei mir vor der haustür haben wir die landsburg, die früher mal ne große anlage war mit mehreren gestaffelten wällen, hatte in der mitte eine mittelalterlichen burgruine und da drauf nen aussichtsturm 55mtrhoch, das zentrum, die mittelalterlicher burgruine und der aussichtsturm wurden in den 50 zigern gesprengt wg. steinbruch.
im wald sieht man noch reste von vielen kleineren größeren wällen rings um den kleinen berg, die anlage hatte ca 8 hektar.
also vom prinzip her könnte das so was ähnliches sein
in google earth bitte allendorf a. d. landsburg eingeben
dann ist es der bewaldete berg im norden, die waldwege entsprechen auch den großen wällen wenn interesse besteht kann ich noch ne karte von den wällen ins forum stellen, wenn ich sie finde
in diesem sinne
hier bei mir vor der haustür haben wir die landsburg, die früher mal ne große anlage war mit mehreren gestaffelten wällen, hatte in der mitte eine mittelalterlichen burgruine und da drauf nen aussichtsturm 55mtrhoch, das zentrum, die mittelalterlicher burgruine und der aussichtsturm wurden in den 50 zigern gesprengt wg. steinbruch.
im wald sieht man noch reste von vielen kleineren größeren wällen rings um den kleinen berg, die anlage hatte ca 8 hektar.
also vom prinzip her könnte das so was ähnliches sein
in google earth bitte allendorf a. d. landsburg eingeben
dann ist es der bewaldete berg im norden, die waldwege entsprechen auch den großen wällen wenn interesse besteht kann ich noch ne karte von den wällen ins forum stellen, wenn ich sie finde
in diesem sinne
hier nun die versprochene karte leider nicht besonders groß
schwalmstadt-michelsberg.de/information ... sburg.html
in google earth wäre das dann
50 grad 57" 20.28 N
9 grad 12" 14.18 E allendof a. d. landsburg
also nur mal so
schwalmstadt-michelsberg.de/information ... sburg.html
in google earth wäre das dann
50 grad 57" 20.28 N
9 grad 12" 14.18 E allendof a. d. landsburg
also nur mal so