Ha D Ringkonstruktion - Wofür?

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Chris
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Beitrag von Chris »

eine Tonkugel ohne Polster am Gürtelgehänge sollte kein Problem sein - sie ist ja zum Körper durch die Rockfalten abgepolstert
und so schnell geht so ein Ding auch nicht kaputt
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ulfr
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Beitrag von ulfr »

Bathanatos hat geschrieben:Außerdem könnte man noch auf eine talismanische oder kultische Bedeutung des Ringes an sich spekulieren.


Wer?s noch nicht kennt :wink:

http://www.tuareg.de/khuza/

Chris, wenn Du ein VHS-Gerät hast, bringe ich den Film mit nach HH :D

ULFR
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Chris
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Beitrag von Chris »

Klasse Ulfr :D

Wir haben einen VHS-Rekorder, bring den Film bitte mit!!!
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ulfr
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Beitrag von ulfr »

is jebongt, ich hab immer noch Bauchmuskelkater :lol: :twisted:
Damit gebe ich zurück ins Studio, bevor das hier wieder ausartet...
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Hans T.
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Beitrag von Hans T. »

Literaturarbeit ist doch durch nix zu ersetzen... :D

Nach einem bei Zürn und im 39.Bericht der römisch-germanischen Kommission 1958 Seite 131 ff genauer S. 194 veröffentlichten Befund von Krauchenwies-Bittelschieß (bei Sigmaringen) funktioniert das ganze so:

O=O
oder so

O
"
O
Die Blechlasche geht um das eine Ringchen durch und ist umgebogen. Das Gürtelmaterial hat zwei Schlitze. Durch den Schlitz wird die Blechlasche durchgeführt und schaut an der anderen Seite wieder raus. Die herausschauende Seite der Lasche ist so pinzettenförmig gebogen, jede Laschenhälfte bildet einen Halbkreis. Dies ist auch bei unserem Befund so. In dieses Ende 'klickt' man den zweiten Ring ein. Ob das quer funktioniert, wie auf der Skizze hier, weiss ich noch nicht, in Krauchenwies ist das Ganze senkrecht, was belastbarer erscheint, der obere Ring fällt nach unten und die Zugbelastung geht nicht auf die nur zugebogene Öffnung. Wir werden dies morgen testen.

H

Edit: Ich sag jetzt nicht, dass das immer und überall und grundsätzlich so war. Mein Leitsatz wäre auch 'nur', dass die Blechlasche zur Befestigung diente - im Leder, Metall, was weiss ich. Aber diese Paarung w.o. beschrieben, passt wunderbar mit unserem Befund zusammen: 4 Ringe, zwei Laschenpaare.
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Ich bin ja ein durchaus phantasievoller Mensch, aber:

HÄ?
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abundantes

Beitrag von abundantes »

hast du das so gemeint?

Bild

wenn nicht hab ichs nicht verstanden.
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Nils B.
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Beitrag von Nils B. »

Ich verstehe das so, daß die Biegung der Pinzettenspitze nach Innen gerichtet ist, so daß sie eine Art offenes Kettenglied (zusammengehalten durch den Druck des Leders) bildet, in welches der Ring eingeklickt wird und dann sowohl auf der Außen- als auch der Innenseite des Gürtels(?) herabbaumeln könnte.
Hans, sach ma watt :)
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Anbetracht der Laschenform kann ich mir diese Möglichkeit nicht wirklich vorstellen, Hans! Ich bin anfangs kommender Woche in der Werkstatt, ich habe Bronzeringe in dieser Bemaßung und ich habe Blech in entsprechender Wandung - ich werde mal ein bischen spielen...
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abundantes

Beitrag von abundantes »

ah, so in etwa?
Bild
hm. gar net so blöd.
das blech muss halt federn und darf nicht verbiegen...
wenn der obere ring zug bekommt biegt er dann ja die lasche auf.
geht das mit dem (doch eher dünnen) blech?
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Wenn die beiden Laschenenden pinzettartig zueinander gebogen stehen, dient das m.E. nach lediglich dem Federeffekt, um die eingeschobene Lasche in ihrem Futter zu verspreizen - mehr nicht. Dass da noch irgendwas eingeklippt werden soll kann ich mir nicht vorstellen und dann müssten die Enden nicht pinzettförmig verlaufen, sonden so wie die Schlaufe um den Ring - mit dem Unterschied, dass sie offen wäre!
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Hans T.
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Beitrag von Hans T. »

Wie auf der letzten rechten Zeichung, so ists gemeint. Allerdings geht die Lederüberdeckung bis knapp an den Ring, die Lasche hat keine Luft, um sich zu verbiegen.

So ist im Moment die Befundlage. Jetzt gehts ans ausprobieren, so 100% sicher bin ich mir noch nicht. Insbesondere die Dicke des Gürtelmaterials wird die entscheidende Rolle spielen.

H
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Hans T.
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Beitrag von Hans T. »

Lösung:
Nach der Durchsicht aller Krömer-Blätter /Hallstatt habe ich in Spindlers Magdalenenberg-Reihe nach weiteren 80 Gräbern die entscheidende Anregung gefunden. Dort dient eine gleichgrosse Konstruktion zu Befestigung einer profilierten Bernstein-Perle.

Ich hab mir darauf hin die Zeichnungen unseres Bernsteinringes nochmal genau unter die Lupe genommen ( das Original existiert nicht mehr). Und tatsächlich ist eine entsprechende Bohrung vorhanden, vor allen Dingen an der Innenseite aber eine rechteckige Aussparung zur Aufnahme des aufgebogenen Splint-Endes.

Hier die Test-Lösung ( Bernstein ist ein Kunststoff-Imitat). Der 'richtige' Bernsteinring ist gerade von Sebastian fertiggestellt worden und postalisch unterwegs.

Für den zweiten Splint bietet sich eine Ton-Rassel-Kugel an, ich hab's ausprobiert, ein aufgebogener Splint lässt sich in die Öffnung so einführen, dass es praktisch nicht mehr herauskann und die Kugel sicher trägt.

Dies bedeutet, dass die Ringe doch wieder anders mit dem Gürtel verbunden werden müssen, wir werden dies mit aufgenähten Schlaufen machen.

Grüße
Hans

Bild
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Nils B.
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Beitrag von Nils B. »

Ay caramba, da sollste mal drauf kommen :idea:
Schönes Stück übrigens. Man darf gespannt sein...
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Hans T.
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Beitrag von Hans T. »

Naja, das Blöde ist wirklich, dass der Originalring nicht mehr da ist. Denn als ich die Zeichnung (von 1901) angesehen habe, ist mir die nur wirklich kaum angedeutete Bohrung nicht aufgefallen, allerdings hätte mich die Aussparung innen stutzig machen sollen.

H
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