Linothorax

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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Genau dieses Aussage zweifle ich eben an, TZH! :D
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TZH
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Beitrag von TZH »

Aber ein steiffe ...ich sage, Platte, konnte die schlege besser abfedern, oder nicht?
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

:twisted:
Hab mir gerade vorgestell, es währe nie ein Kettenpanzer gefunden worden,
das Wort währe bekannt, es gäbe verschiedene Abbildungen und wir würden
uns fragen, ob die Wolle gestrickt oder gehäkelt worden sei. :lol:
Fredewulf

Beitrag von Fredewulf »

Um noch mal auf verbotene und böse Materialen zurückzukommen: Wäre nicht Schildpatt ein ideales Material?
Der alte Grieche muss nur eine ordebtliche Meereschildkröte beim Eierlegen erwischen, hackt ihr den Kopf hab...
... und verarbeitet den Panzer zu schönen Schuppen, die er sich aufs Linothorax sticken kann. :twisted:
Das wäre ja schon Archäobionik und eine Neologismus war das jetzt wahrscheinlich auch. :oops:
Blaubär

Beitrag von Blaubär »

Ich hätte da mal eine Frage für die Doofen: Da ich die Quellen nicht kenne. Wie war den die Verbreitung des Linothorax? War es eine Rüstung der Oberschciht oder der breiten Masse?
Mein Gedankengang ist nämlich folgender. Wenn ich mich mit einem Kettenhemd hinstelle und einfach Volltreffer einstecke, dann nutzt mir das Kettenhemd auch nicht viel. Ich krieg vielleicht keine Schnittverletzungen, aber die Muskeln, Knochen und der Bänderapparat ist am Arsch, ergo das Kettenhemd ist ein Schutz, der die Schläge abmildern soll die durchkommen. Das selbe denke ich vom Linothorax, wenn er denn eine Rüstung der breiten Masse ist. Wenn ich einfach Leinengewebe und Leim nehme und mir einen starren Panzer draus mache, ist er
a) schnell und günstig (günstiger als aus Metall z.B.) herzustellen
b) schützt mich diese Rüstung besser, als wenn ich nur ein Stoffhemdchen an habe.
Falls jetzt in den Quellen, was von hervorragendem Schutz des Linothorax vor Volltreffern steht, dann schmeiß ich meine Ansichten natürlich über den Haufen. Natürlich auch, wenn da was von Rüstung der Führungsschicht drin steht.
Ansonsten ist es nur mehr als legitim mal über den Rand zu sehen, und nicht nur immer die "üblichen" Materialien zu betrachten.

Grüße
Blaubär
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Hans T.
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Beitrag von Hans T. »

Überschätz mal die Quellen nicht, Blaubär. Und: Die griechische Armee war ständisch organisiert. Die gepanzerten, wie auch immer gepanzert, waren schon die wohlhabenderen Bürger und es war zu bestimmten Zeiten einfach der Standardpanzer. Die Gegner waren vielfältig, entweder auch als Phalanx organisiert oder aber eben nicht, je nachdem. Eine ganz bestimmte Zweckorientierung in der Form, wie du es schilderst, lässt sich nicht ableiten.

H
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Fredewulf

Beitrag von Fredewulf »

... und wenn mich meine Erinnerung an meinen Geschichtsunterricht nicht täuscht, war gerade die Unterschicht so mit dem Rudern beschäftigt, dass sie für Panzerung gar keine Verwendung hatte.
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Hans T.
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Beitrag von Hans T. »

war gerade die Unterschicht so mit dem Rudern beschäftigt


Also jetzt hab ich einen Aussetzer.....?

H
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Nicht nur Du, Hans! Fredewulf, kannst mal weniger kryptisch werden?
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

@ Hans & Steve
Das meinte ich damit!
Wir können uns über dieses Thema streiten und uns die Köpfe einschlagen.
Solang nur der Name Linothorax existiert und kein Fund, soll er bitte auch aus Leinen sein und nicht aus Schafsdreck oder so. Oder wie hätte er dann geheissen?
Wie, wann und warum man Ihn eventuell gemacht hat, bleibt reine Spekulation.
Und jetzt hört auf zu steiten und ab ins Bett! :twisted:
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Wer streitet denn?

Mir ging?s nur um die seltsamen Analogschlüsse, welche manchmal geäußert werden.
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Schade, dass nie so ein Ding gefunden wurde!
Jetzt werden wir nie einen nachbauen können, ohne dass sofort tausend
Finger auf uns zeigen und ein Chor "Falsch" ertönt.
Warum wurde eigendlich keiner gefunden?
Zuviel Organisches?
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Hans T.
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Beitrag von Hans T. »

Ragnar, diskutieren heisst ja nicht streiten. Ich versteh halt nur den Einwurf von Fredewulf nicht.

Linothorax ist übrigens ein moderner Begriff, er ist so gar nicht überliefert. So wie Lorica Segmentata bei den Römern. Gleichwohl gibts Textstellen, die die Verwendung von Leinen belegen. Und die Konstruktionsmöglichkeiten sind auch für uns nordalpine Vorgeschichtlicher spätestens dann wichtig, wenn wir uns für die LTA sowas bauen möchten. ( Und es ist der einzige Körperpanzer, der auch mit mit meinem Bauchumfang einigermassen zu Gesicht steht, seltsamerweise.... :wink: ).

H
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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Ok, wenn der Begriff neu ist, verstehe ich.
Bin davon ausgegangen, dass er überliefert war.
Anderseits hätten dann die alten Griechen damals schon Trabbis bauen können. :twisted:
Fredewulf

Beitrag von Fredewulf »

Die vier Klassen Athens nach den Solonischen Reformen:

1. Die Pentakosiomedimnoi (Ernteertrag über 500 Scheffel pro Jahr) waren als einzige zu Archonten wählbar;
2. Die Hippeis (über 300 Scheffel) erst nach einiger Zeit Zugang zum Archontat, leisteten Wehrdienst zu Pferde wie die Pentakosiomedimnoi, hatten aber nur zu den nachrangigen Ämtern Zugang;
3. Die Zeugiten (über 200 Scheffel) taten Militärdienst als Hopliten mit ebenfalls eingeschränktem Ämterzugang
4. Die Theten (unter 200 Scheffel): waren bei Militäreinsätzen allenfalls leicht bewaffnet und hatten nur in Volksversammlungen und im Volksgericht politische Mitwirkungsrechte.


Später waren die Theten vor allem Ruderer.

Nachdem 480 v.Chr. Athen die Seeschlacht bei Salamis gewonnen hatte und die Perser 479 bei Platää von den vereinten griechischen Streitkräften auch zu Lande geschlagen und in die Flucht gezwungen worden waren, ergab sich eine zusätzliche Verschiebung der gesellschaftlichen Kräfte in der attischen Polis. Athen war durch das Flottenrüstungsprogramm des Themistokles zur bedeutendsten Seemacht des Mittelmeeres geworden. Im militärischen Bereich waren neben die berittenen beiden ersten solonischen Vermögensklassen und die das Hoplitenheer stellende dritte Vermögensklasse auch noch die Theten mit nur geringem Einkommen getreten, die als Ruderer auf den Trieren gebraucht wurden. Auch deren alsbald deutlicher hervortretende politische Interessen galt es künftig zu berücksichtigen. Denn mit der Gründung des gegen die Perser gerichteten delisch-attischen Seebunds 478/77 v. Chr. kam es zu einer Festigung der Bedeutung und des Einflusses der Theten auf Dauer.


Quelle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Attische_Demokratie
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