Kamele in der Merowingerzeit: Der Skandal ist perfekt!Bathanatos hat geschrieben:Wenn mich nicht alles täuscht (muß mich für genauere Daten durch meine Bücher fräsen) gibt es sogar aus dem spätantik alamannischen Bereich eine Fibel in Kamelform, höchstwahrscheinlich Importware, deren Trägerin vermutlich niemals lebende Trampeltiere zu Gesicht bekommen haben dürfte.
Gerogor von Tours berichtet wie König Chlodwig die arme Königin Brunichilde unter anderem durch Kamele demütigen lässt.
"Dann ließ er sie drei Tage auf verschiedene Weise marten. Zuerst wurde sie auf ein Kamel gesetzt und durch das gesamte Herr geführt. Dann ließ er sie mit dem Haupthaar, einem Arm und einem Fuß am Schwanz des wildesten Pferdes binden, auf dass sie von den Hufen des davonspringenden Tieres zerschlagen wurde..."
Ich möchte Gergor von Tours gern ernst nehmen und jenes Kamel mit den kaiserzeitlichen Funden oder hunnischen Wanderbewegungen in Verbindung setzen.
Auf jeden Fall beweist diese kleine, brutale Geschichte um König Chlodwig, dass auch damals schon das Kamel im Abendland als ein nicht gerade angesehenes Tier galt.