Bernstein giessen?
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- Steve Lenz
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Bernstein giessen?
Ferro und ich vermuteten es schon seit längerem, Nils hat mir letztens berichtet, dass in nordischen Bronzeschwertern Einlagen aus Bernstein in Form einer "Paste" eingebracht worden seien. Das passt hervorragend zu den Aufnahmen an diversen Bronzemessern südlicherer Provenienz und an einigen Schwerttypen der Auvernier-Gruppe.
Hat hier jemand Erfahrungswerte über die Werkschritte, die Vorrichtung (Wasserbad?) und die notwendige (sichere) Temperatur?
Hat hier jemand Erfahrungswerte über die Werkschritte, die Vorrichtung (Wasserbad?) und die notwendige (sichere) Temperatur?
Aus den Augen - aus dem Sinn.
- Steve Lenz
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Puhh, keine Ahnung. Probiers mal aus. Die Abkühlgeschwindigkeit könnte eine Rolle spielen. Denn bei Wikipedia "Bernstein" gibts noch folgende Passage:
Im Handel erhältlicher Bernsteinschmuck enthält oft "klargekochten" Bernstein. Es handelt sich dabei um ursprünglich trüben bzw. mit verkohlten pflanzlichen Einschlüssen durchsetzten "unansehnlichen" Naturbernstein, welcher in heißem Öl gekocht wurde. Da heißes Öl einen deutlich höheren Siedepunkt hat als Wasser, werden so Temperaturen erreicht, bei denen das versteinerte Harz des Bernsteins weich wird und anschmilzt. Da hierbei das Material weicher und durchlässiger wird, werden die winzigen Luftbläschen und pflanzlichen Einschlüsse ausgeschwemmt bzw. "ausgekocht".
Das Ergebnis ist ein glasklarer, einheitlich gefärbter "Stein". Das Verfahren hat jedoch einen "Schönheitsfehler": Der derart behandelte Bernstein ist während des Abkühlvorganges sehr empfindlich. Wird das Material nicht Grad für Grad behutsam abgekühlt, entstehen darin sogenannte Flinten, mehr oder weniger halbkreisförmige, goldglänzende Sprünge.
Im Handel erhältlicher Bernsteinschmuck enthält oft "klargekochten" Bernstein. Es handelt sich dabei um ursprünglich trüben bzw. mit verkohlten pflanzlichen Einschlüssen durchsetzten "unansehnlichen" Naturbernstein, welcher in heißem Öl gekocht wurde. Da heißes Öl einen deutlich höheren Siedepunkt hat als Wasser, werden so Temperaturen erreicht, bei denen das versteinerte Harz des Bernsteins weich wird und anschmilzt. Da hierbei das Material weicher und durchlässiger wird, werden die winzigen Luftbläschen und pflanzlichen Einschlüsse ausgeschwemmt bzw. "ausgekocht".
Das Ergebnis ist ein glasklarer, einheitlich gefärbter "Stein". Das Verfahren hat jedoch einen "Schönheitsfehler": Der derart behandelte Bernstein ist während des Abkühlvorganges sehr empfindlich. Wird das Material nicht Grad für Grad behutsam abgekühlt, entstehen darin sogenannte Flinten, mehr oder weniger halbkreisförmige, goldglänzende Sprünge.
Ein "Schaubild der Bernsteingewinnung und -Verwertung" führt eine >Schmelzfabrik< auf, in der sortierte Schmelzware (Naturstein) und Abfälle der Verarbeitung verwendet wurden, um >geschmolzenen< Bernstein Nr. 1-5 und Bernsteinöl zu gewinnen, die dann zu Bernsteinlack weiterverarbeitet wurden, und Bernsteinsäure C4H6O4.
Quelle: Barfod, J. 2005: Bernstein. Husum
Leider ist dies nur ein kleines Büchlein, das sich über die Details ausschweigt. Auch von einer Paste ist im archäologischen Teil nichts zu lesen. Ich werd dem mal auf den Grund gehen.
ULFR
Quelle: Barfod, J. 2005: Bernstein. Husum
Leider ist dies nur ein kleines Büchlein, das sich über die Details ausschweigt. Auch von einer Paste ist im archäologischen Teil nichts zu lesen. Ich werd dem mal auf den Grund gehen.
ULFR
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Ich würde es einfach mal wie email ausprobieren. Bernsteinpulver in die Vertiefung und sachte erhitzen. Das dürfte eigentlich funktionieren. Bernstein schmilzt ganz gut, man muß nur aufpassen, das er nicht verkokelt.
Hab mal mit Bernstein ein wenig experimentiert, wel ich selber Bernsteinlack machen wollte. Den gibt`s ja leider nix mehr. Der Bernstein hat sich allerdings gut in Terpentin und Leinöl gelöst. Nur wenn man Bernsteinketten auflöst ist das ein teurer Lack.
Aber wie gesagt, probier mal aus das wie email zu machen, nur weiß ich nicht wie klar das Ganze dabei rauskommt.
Grüße
Blaubär
Hab mal mit Bernstein ein wenig experimentiert, wel ich selber Bernsteinlack machen wollte. Den gibt`s ja leider nix mehr. Der Bernstein hat sich allerdings gut in Terpentin und Leinöl gelöst. Nur wenn man Bernsteinketten auflöst ist das ein teurer Lack.
Aber wie gesagt, probier mal aus das wie email zu machen, nur weiß ich nicht wie klar das Ganze dabei rauskommt.
Grüße
Blaubär
Leider nix bzw. nur neue Verweise gefunden: Jørgen Jensen schreibt in >Danmarkshistorien "Bronzealderen" < nur von Schwertgriffen, die so gegossen wurden, dass sie mit Einlagen aus (einer) Harz(masse) ("harpiksmasse") versehen werden konnten.
"Bernstein - Tränen der Götter" schweigt sich zum archäologischen Nachweis in der BZ leider aus, dort steht allerdings, dass sich, wie Blaubär richtig schreibt, Bernstein in kleinen Mengen in Tiegeln unter Zugabe von Leinöl schmelzen und dann mit Terpentinöl zu Bernsteinfirnis verarbeiten lässt. Da sind auch Rezepte zur Herstellung von Bernsteinlack drin, ich muss das Buch aber mal weiter durchforsten, ist eben erst gekommen und ziemlich dick.
Ich hab vom Schweikert übrigens mal ein Messer geschenkt bekommen, dessen Griffende ein Stück Bernstein bildet. Natürlich ist es mir runtergefallen und der Knauf hat einen Sprung bekommen, aber ich habs dann ganz vorsichtig an einer Lötlampe erwärmt, so lange bis der Riss wieder zugeschmolzen war, da sieht man - fast - nix mehr ...
ULFR
"Bernstein - Tränen der Götter" schweigt sich zum archäologischen Nachweis in der BZ leider aus, dort steht allerdings, dass sich, wie Blaubär richtig schreibt, Bernstein in kleinen Mengen in Tiegeln unter Zugabe von Leinöl schmelzen und dann mit Terpentinöl zu Bernsteinfirnis verarbeiten lässt. Da sind auch Rezepte zur Herstellung von Bernsteinlack drin, ich muss das Buch aber mal weiter durchforsten, ist eben erst gekommen und ziemlich dick.
Ich hab vom Schweikert übrigens mal ein Messer geschenkt bekommen, dessen Griffende ein Stück Bernstein bildet. Natürlich ist es mir runtergefallen und der Knauf hat einen Sprung bekommen, aber ich habs dann ganz vorsichtig an einer Lötlampe erwärmt, so lange bis der Riss wieder zugeschmolzen war, da sieht man - fast - nix mehr ...
ULFR
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Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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