Reitervölker im Frühmittelalter

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ulfr
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Reitervölker im Frühmittelalter

Beitrag von ulfr »

Passend zum neuesten Forumsmitglied: Das neue Sonderheft Plus von AiD

Bodo Anke, Láslo Révész, Tivadar Vida:
Hunnen - Awaren - Ungarn
Reitervölker im Frühmittelalter

Ganz nett geschrieben, sehr viele schöne Farbfotos (allerdings :x wie so oft ohne Bemaßung :evil: ) Da ich kein Experte bin, kann ich kein fachliches Urteil abgeben, aber das Heft scheint eine gute Einführung in das Thema zu sein.

ULFR
Vladislawa

Beitrag von Vladislawa »

Also als Überblick ist es sehr nett, aber nur zur gorben Orientierung. Was mir allerdings fehlt sind die exakten Bezeichnungen der Bilder/Funde. So ist z.B. ein Helm abgebildet und den Magyaren zugeordnet... im Anhang ist dann ein Bilderverzeichnis, in dem aber nur der Fotograf des Helmes steht sowie das Museum in welchem er liegt, aufgeführt ist. Ich hätte mir zumindest den Fundort und eine grobe Zeitangabe gewünscht. Die Rekonstruktionszeichnungen halte ich auch für etwas gewagt. Des Weiteren sind da ein paar Sachen von Magyaren und Chasaren gemixt worden.
Aber - alles in allem - halte ich die Ausgabe für annehmbar und man kann mit Sicherheit gut darauf aufbauen! :roll:
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TZH
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Beitrag von TZH »

Wenn ihr einige Bilder aufpakt kann ich sicher ein paar genauere angaben machen;
Der helm (wenn es aus vier eisenblechen besteht, die an einem ende wellenartig geschnitten sind, alle mit goldenen Rand) wurde in Pécs (Sophiana) gefunden, 10-11. Jh., wenn es fast wie eine deutsche militärhelm (II. wk.) aussiet, mit silbernen ornamentik (zb. Vögel) drauf, ist es aus der 12. Jh.

Ein andere Helm des ersten types ist in eine Herrmann-Historica Catalog, es hat nur oben ein loch fürs Pferdeswanz.

Zoltán
Vladislawa

Beitrag von Vladislawa »

Ja, den aus Pecs meinte ich ;) Danke!
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Bullenwächter
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Beitrag von Bullenwächter »

Ich hab am Samstag mal in einer Buchhandlung kurz reingeschaut.

Kann es sein, daß zu den Hunneneinfällen ich glaub auf Seite 22 oder 27 und den Awareneinfällen ich glaub auf Seite 47 die gleiche Karte mit den gleichen Jahresdaten abgedruckt wurde? Außerdem haben sie ein Schwert als Ringknaufschwert bezeichnet, das meiner Ansicht nach eher so etwas wie ein Säbel ist.
The day may be near when we must kill to conserve.
"Dekmalschützer" Giles Cato in der MIDSOMER-MURDERS-Episode The House in the Woods
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Turms Kreutzfeldt
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Beitrag von Turms Kreutzfeldt »

Das mit der Karte war ein böser Fehler, ja ! Aber so was passiert. Das Schwert habe ich nicht mehr in Erinnerung.
Dein Turms
Ich bin der Schleuderer, der stets aufschreit und das mit Recht, denn alles was nicht schleudert, ist wert das es auch untergeht, so ist denn alles, was ihr Schleudern nennt, mein eigentliches Element...
nach Hildegunst von Mythenmetz, Erinnerungen
Vladislawa

Beitrag von Vladislawa »

Du meinst auf Seite 50 "Schmales zweischneidiges Ringknaufschwert östlichen Typs aus dem Fürstengrab Bósca", schätze ich. Leider steht im Text nichts weiter dazu, das gute Stück liegt in Budapest. Was zweischneidig bedeutet, wäre in diesem Fall ganz hilfreich, der Dünne nach zu urteilen könnte es ein Säbel sein (Klingenform ist ja nu leider nicht zu erkennen), würde im Kontext auch viel schlüssiger klingen.
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TZH
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Beitrag von TZH »

Aus welchem Jh. stammt es umgefehr? Bei der frühen Awaren waren zwei schwerttypen (und vieleicht ein drittes, ein protosäbel, von dem Kutrigur-gebieten östlich von Teiss) im Gebrauch; eine mit gold (einschneidig) und eine mit Silberbeschlägen (zweischneidig- oder umgekehrt, aber beide mit Ringknauf) Diese schwerter markieren auch geographische Gebiete.
Dann kamen verschiedene (min. 3) Säbeltypen auf.

Vladislawa, was ist mit Druzina??

Zoltán
Vladislawa

Beitrag von Vladislawa »

Also es ist die Rede von 6. /7. Jhd. , das heisst früh bis mittel, denke ich. Ob sich das auf das Schwert bezieht ist leider nicht klar.

Bócsa liegt, soweit ersichtlich südöstlich von Budapest in der ungarischen Tiefebene (http://en.wikipedia.org/wiki/B%C3%B3csa), zwischen Donau und Theiss (also nicht östlich der Theiss).

Was ist mit der Druzina?
Dain II.

Beitrag von Dain II. »

Diese Zeitspanne fällt vor allem in die Früh- und Mittelawarenzeit. Und in der Frühawarenzeit waren gerade florettartige Schwerter in gebrauch mit einem Ringpommel am Knauf. Ab der Mittelawarenzeit setzten sich die Säbel durch.

lg Stephan
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TZH
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Beitrag von TZH »

Hallo

Vladislawa, vor einige Zeit konnte ich mich nicht einloggen, aber seidher habe ich es auch garnicht versucht, na dann wenn ich nach hause gehe, probiere ich es.:-)

Dain: Florettartig? Also wie 'ne Stecher?? Nee... Die klingen entsprechen für die damals gebrauchte schwerter aus China, Korea und Japan. Und auch auf der Pedjikent Fresken kann mann einige Stücke entdecken.

Zoltán
Vladislawa

Beitrag von Vladislawa »

Aso, nee, das geht wieder. ;)


Meinst du von der Klinge her wie ein Rapier?
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TZH
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Beitrag von TZH »

Florett ist auch eine art Degen, oder? Awarenschwerter waren doch flach, und, na ja, nicht sehr, aber relatiw breit. Am Freitag lade ich ein paar Bilder auf über Aw. Schwerter (aus der Donau usw.)

Zoltán
Dain II.

Beitrag von Dain II. »

Stimmt natürlich. Florettartig war woh nicht passend, lag mir jetzt nur auf der Zunge da die Schwerter eben wie Zoltan schon gesagt hat eben sehr schmal waren, ca. ein Paar Finger breit, im vergleich zu zeitgleich verwendeten europäischen Schwertern. :oops:

lg Stephan
Vladislawa

Beitrag von Vladislawa »

Aaalso, nach Diskussion und nachgeschlage...

es ist kein Säbel sondern tatsächlich ein Schwert (und flach und dünn - "florettähnlich") und so, wie es aussieht so ein bisschen ein Statusobjekt zu besonderen Anlässen (Gold?beschläge,granuliert......). In "Die Archäologie der Steppe" von Csanád Bálint (Böhlau, 1989, ISBN 3-205-07242-1) ist auf Seite 156 (Abb.66) unter den frühawarenzeitlichen Funden ein Schwert (Elöszállás, westlich der Donau etwas über dem Balaton bei Székesfehérvár) mit langer gerader Klinge aufgeführt. Es wird unterschieden zwischen zwei Waffentypen, zum einen mit P-förmigen Hängeösen und Knäufem am Griffende, zum anderen mit dreiförmigen Attachen, symbolischer Parierstange und massiven Ringen am Parierende. Das Schwert aus der AiD dürfte demnach zweiter Kategorie angehören (wie eben in der Beschriftung). Des Weiteren ist bei Csanád im nächsten Satz von "als Stoss- oder Wurfwaffe diente ausserdem [...]" die Rede, was zumindest in dem Kontext so klingt als ob das Schwert durchaus in seiner Funktion einem Florett (...) ähnelt.
Was besonders auffällig ist, das Schwert ähnelt sehr (!) dem Schwert in der AiD, die Granulierungen könnten ev. sogar die selben sein. (Wegen Copyright fotografiere ich jetzt nicht ab, bei Bedarf PM.)
Bei einfachen Schwertern wird von gepressten Blechen als Ortband etc. gesprochen und nur bei nur bei sehr reichen Garnituren von Granulierungen.
Ich denke als Zeiger des sozialen Ranges war das Schwert weniger in Aktion.
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