Neolithische Pfeilspitzen
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Neolithische Pfeilspitzen
Hallo ,
wieso kommen Neolithische , flächenretuschierte Pfeilspitzen ,
relativ selten vor ?
Waren es nur Beigaben ?
Die Jagd wurde insgesamt weniger betrieben ?
Überwiegend wurden Querschneider benutzt ?
Danke für eventuelle Antworten Gruß clovis
wieso kommen Neolithische , flächenretuschierte Pfeilspitzen ,
relativ selten vor ?
Waren es nur Beigaben ?
Die Jagd wurde insgesamt weniger betrieben ?
Überwiegend wurden Querschneider benutzt ?
Danke für eventuelle Antworten Gruß clovis
Clovis, was meinst Du mit "selten" ? Im Vergleich zu was ?
Bei reinen Feldfunden besteht immer das Problem, dass die Spitzen chronologisch fast nicht einzuordnen sind, flächenretuschierte Spitzen auch noch Bronzezeitlich sein können.
Als Beigaben im N. sind sie relativ selten, jetzt bezogen auf die Gesamtanzahl der Gräber.
Sie finden sich jedoch auch als...na ja, nicht Beigaben, eher...als Todesursache.
Die Typologie lässt keinen Rückschluß auf die Chronologie zu, d.h. sämtliche denkbaren Formen finden sich im gesamten Neolithikum. Querschneider sind bekannt, ich wüßte jetzt allerdings nicht, ob diese irgendwie zahlenmäßig auffallen würden....
Es gibt natürlich immer die berühmte Ausnahme, so sind die Spitzen der Altheimer Kultur recht groß und verblüffend schwer.
Nicht vergessen werden sollten jedoch die Knochenspitzen und Bolzen.
Das Fach geht üblicherweise nur von "Schutzjagd" aus, d.h, es wird angenommen, dass die Jagd nicht wesentlich zur Ernährung beitrug. Dies ergibt sich jedoch nicht aus der Anzahl der Spitzen, sondern aus dem recht selten vorliegenden Wildtierknochen in Siedlungen.
Um was konkret geht?s Dir ?
Thomas
Bei reinen Feldfunden besteht immer das Problem, dass die Spitzen chronologisch fast nicht einzuordnen sind, flächenretuschierte Spitzen auch noch Bronzezeitlich sein können.
Als Beigaben im N. sind sie relativ selten, jetzt bezogen auf die Gesamtanzahl der Gräber.
Sie finden sich jedoch auch als...na ja, nicht Beigaben, eher...als Todesursache.
Die Typologie lässt keinen Rückschluß auf die Chronologie zu, d.h. sämtliche denkbaren Formen finden sich im gesamten Neolithikum. Querschneider sind bekannt, ich wüßte jetzt allerdings nicht, ob diese irgendwie zahlenmäßig auffallen würden....
Es gibt natürlich immer die berühmte Ausnahme, so sind die Spitzen der Altheimer Kultur recht groß und verblüffend schwer.
Nicht vergessen werden sollten jedoch die Knochenspitzen und Bolzen.
Das Fach geht üblicherweise nur von "Schutzjagd" aus, d.h, es wird angenommen, dass die Jagd nicht wesentlich zur Ernährung beitrug. Dies ergibt sich jedoch nicht aus der Anzahl der Spitzen, sondern aus dem recht selten vorliegenden Wildtierknochen in Siedlungen.
Um was konkret geht?s Dir ?
Thomas
Neolithische Pfeilspitzen
Hallo , guten Tag ,
ich meine , das bei ausschließlichen Lesefunden , das Verhältnis der Fundhäufigkeit , ( sagen auch befreundete Sammler )
Querschneider zu neo/bronzezeitlichen flächenretuschierten
Feuersteinpfeilspitzen ca. 50 : 1 ist.In Belgien soll das nicht so sein.
Meine Frage ist , haben die Neolithiker hier im Norden nur noch
wenig gejagt haben ? Man findet so gut wie keine Pfeilspitzen , von diesen Leuten.Querschneider kommen vom Mesolithikum bis in die Bronzezeit vor.Sogar auch mit Schliff.
Gruß " clovis " Wolfgang
ich meine , das bei ausschließlichen Lesefunden , das Verhältnis der Fundhäufigkeit , ( sagen auch befreundete Sammler )
Querschneider zu neo/bronzezeitlichen flächenretuschierten
Feuersteinpfeilspitzen ca. 50 : 1 ist.In Belgien soll das nicht so sein.
Meine Frage ist , haben die Neolithiker hier im Norden nur noch
wenig gejagt haben ? Man findet so gut wie keine Pfeilspitzen , von diesen Leuten.Querschneider kommen vom Mesolithikum bis in die Bronzezeit vor.Sogar auch mit Schliff.
Gruß " clovis " Wolfgang
Zuletzt geändert von clovis am 25.09.2008 17:12, insgesamt 2-mal geändert.
Clovis,
man darf sich durch das Überangebot an Silex-Pfeilspitzen aus der Sahara bei ebay nicht blenden lassen.
Aber hier in Süddeutschland gibt es durchaus Fundkomplexe mit sehr vielen Pfeilspitzen. Ob die in diesen Fällen zur Jagd oder bei kriegerischen Auseinandersetzungen verwendet wurden bleibt offen. Im Erdwerk von Altheim bei Landshut (Altheimer Kultur) wurden angeblich mehrere hundert Pfeilspitzen gefunden. Ich selbst habe im Bereich einer befestigten Höhensiedlung der etwa zeitgleichen Michelsberger Kultur mehrere Dutzend Pfeilspitzen aufgelesen, alle gebrauchsbedingt beschädigt (Spitze abgebrochen usw.). Außerdem gibt es Pfeilspitzen mit ?Sichelglanz?. Dies zeigt wieder mal, dass man von der Form eines Gerätes nicht unbedingt auf eine (einzige) Funktion schließen darf.
Viele Grüße
Fridolin
man darf sich durch das Überangebot an Silex-Pfeilspitzen aus der Sahara bei ebay nicht blenden lassen.
Aber hier in Süddeutschland gibt es durchaus Fundkomplexe mit sehr vielen Pfeilspitzen. Ob die in diesen Fällen zur Jagd oder bei kriegerischen Auseinandersetzungen verwendet wurden bleibt offen. Im Erdwerk von Altheim bei Landshut (Altheimer Kultur) wurden angeblich mehrere hundert Pfeilspitzen gefunden. Ich selbst habe im Bereich einer befestigten Höhensiedlung der etwa zeitgleichen Michelsberger Kultur mehrere Dutzend Pfeilspitzen aufgelesen, alle gebrauchsbedingt beschädigt (Spitze abgebrochen usw.). Außerdem gibt es Pfeilspitzen mit ?Sichelglanz?. Dies zeigt wieder mal, dass man von der Form eines Gerätes nicht unbedingt auf eine (einzige) Funktion schließen darf.
Viele Grüße
Fridolin
Tja, da haben wir halt auch wieder das Problem der Fundmeldungen. Eine vernünftige Statistik kommt halt auch nur bei entsprechender Datenmenge zusammen. Sie muß auch überprüfbar sein.
Ein Blick in die Publikationen ist da sicher hilfreicher als die mündlichen Aussagen von Sammlern.
Das Sammeln ist nur eine Zufallsauswahl.
Querschneider sind übrigens keineswegs zwingend neolithisch.
Aber nochmal: Jagd war offenbar keine wichtige Angelegenheit im N. Auseinandersetzungen untereinander fanden jedenfalls statt.
Diese Aussagen ergeben sich aber auf alle Fälle nicht aus mehr oder weniger zufälligen Sammlungsaktivitäten.
Deshalb die Bitte: Leg deine Sammlung mit Ortsangabe und Fundumstände vor. Nur so lassen sich auch Deine Fragen beantworten. Wirklich.
Thomas
Ein Blick in die Publikationen ist da sicher hilfreicher als die mündlichen Aussagen von Sammlern.
Das Sammeln ist nur eine Zufallsauswahl.
Querschneider sind übrigens keineswegs zwingend neolithisch.
Aber nochmal: Jagd war offenbar keine wichtige Angelegenheit im N. Auseinandersetzungen untereinander fanden jedenfalls statt.
Diese Aussagen ergeben sich aber auf alle Fälle nicht aus mehr oder weniger zufälligen Sammlungsaktivitäten.
Deshalb die Bitte: Leg deine Sammlung mit Ortsangabe und Fundumstände vor. Nur so lassen sich auch Deine Fragen beantworten. Wirklich.
Thomas
Neolithische Pfeilspitzen
Fridolin hat geschrieben:Clovis,
man darf sich durch das Überangebot an Silex-Pfeilspitzen aus der Sahara bei ebay nicht blenden lassen.
Aber hier in Süddeutschland gibt es durchaus Fundkomplexe mit sehr vielen Pfeilspitzen. Ob die in diesen Fällen zur Jagd oder bei kriegerischen Auseinandersetzungen verwendet wurden bleibt offen. Im Erdwerk von Altheim bei Landshut (Altheimer Kultur) wurden angeblich mehrere hundert Pfeilspitzen gefunden. Ich selbst habe im Bereich einer befestigten Höhensiedlung der etwa zeitgleichen Michelsberger Kultur mehrere Dutzend Pfeilspitzen aufgelesen, alle gebrauchsbedingt beschädigt (Spitze abgebrochen usw.). Außerdem gibt es Pfeilspitzen mit ?Sichelglanz?. Dies zeigt wieder mal, dass man von der Form eines Gerätes nicht unbedingt auf eine (einzige) Funktion schließen darf.
Viele Grüße
Hallo Fridolin . sorry , ich hatte ein Zahlendreher drin.
Bitte lese noch mal meinen 2. Beitrag.Gruß clovis
Fridolin
moin moin
ein freund von mir sammelt jetzt seit fast 30 jahren auf den gleichen äckern.
natürlich in zusammenarbeit mit marburg und der dortigen früh und
vorgeschichte.
er hat bis heute ca 100 pfeilspitzen auf diesen äckern gesammelt und zwar aus allen jungsteinzeitlichen perioden.
pfeilspitzen waren Massenware nur, das problem ist, das sie klein sind teilweise sehr klein, und sie oft übersehen werden bei den feldbegehungen.
ein freund von mir sammelt jetzt seit fast 30 jahren auf den gleichen äckern.
natürlich in zusammenarbeit mit marburg und der dortigen früh und
vorgeschichte.
er hat bis heute ca 100 pfeilspitzen auf diesen äckern gesammelt und zwar aus allen jungsteinzeitlichen perioden.
pfeilspitzen waren Massenware nur, das problem ist, das sie klein sind teilweise sehr klein, und sie oft übersehen werden bei den feldbegehungen.
- Steve Lenz
- Beiträge: 3162
- Registriert: 05.12.2005 14:18
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Hallo Ingo Ötzi1,alpenueberquerer hat geschrieben:moin moin
ein freund von mir sammelt jetzt seit fast 30 jahren auf den gleichen äckern.
natürlich in zusammenarbeit mit marburg und der dortigen früh und
vorgeschichte.
er hat bis heute ca 100 pfeilspitzen auf diesen äckern gesammelt und zwar aus allen jungsteinzeitlichen perioden.
pfeilspitzen waren Massenware nur, das problem ist, das sie klein sind teilweise sehr klein, und sie oft übersehen werden bei den feldbegehungen.
dann ist das Verhältnis wohl nur hier im Norden so.
Gruß clovis
Ja , aber wir finden auch Mikrolithen , die wir nicht übersehenalpenueberquerer hat geschrieben:moin moin
ein freund von mir sammelt jetzt seit fast 30 jahren auf den gleichen äckern.
natürlich in zusammenarbeit mit marburg und der dortigen früh und
vorgeschichte.
er hat bis heute ca 100 pfeilspitzen auf diesen äckern gesammelt und zwar aus allen jungsteinzeitlichen perioden.
pfeilspitzen waren Massenware nur, das problem ist, das sie klein sind teilweise sehr klein, und sie oft übersehen werden bei den feldbegehungen.
Ales Gute von clovis
clovis hat geschrieben:Ja , aber wir finden auch Mikrolithen , die wir nicht übersehenalpenueberquerer hat geschrieben:moin moin
ein freund von mir sammelt jetzt seit fast 30 jahren auf den gleichen äckern.
natürlich in zusammenarbeit mit marburg und der dortigen früh und
vorgeschichte.
er hat bis heute ca 100 pfeilspitzen auf diesen äckern gesammelt und zwar aus allen jungsteinzeitlichen perioden.
pfeilspitzen waren Massenware nur, das problem ist, das sie klein sind teilweise sehr klein, und sie oft übersehen werden bei den feldbegehungen.
Alles Gute von clovis
Alles wichtige wird hier gemeldet , natürlich nicht in Nürnberg. clovisThomas Trauner hat geschrieben:Tja, da haben wir halt auch wieder das Problem der Fundmeldungen. Eine vernünftige Statistik kommt halt auch nur bei entsprechender Datenmenge zusammen. Sie muß auch überprüfbar sein.
Ein Blick in die Publikationen ist da sicher hilfreicher als die mündlichen Aussagen von Sammlern.
Das Sammeln ist nur eine Zufallsauswahl.
Querschneider sind übrigens keineswegs zwingend neolithisch.
Aber nochmal: Jagd war offenbar keine wichtige Angelegenheit im N. Auseinandersetzungen untereinander fanden jedenfalls statt.
Diese Aussagen ergeben sich aber auf alle Fälle nicht aus mehr oder weniger zufälligen Sammlungsaktivitäten.
Deshalb die Bitte: Leg deine Sammlung mit Ortsangabe und Fundumstände vor. Nur so lassen sich auch Deine Fragen beantworten. Wirklich.
Thomas
Clovis, es gibt absolut keinen Grund, hier spitzzüngig oder beleidigt zu reagieren.Alles wichtige wird hier gemeldet , natürlich nicht in Nürnberg. clovis
Deine Ausgangsfrage war die relative Seltenheit bestimmter Pfeilspitzen.
Eine Aussage hierzu ist immer nur bei entsprechender Datenmenge möglich. Deshalb ist jeder Einzelfund, auch wenn er von längst bekannten Fundplätzen stammt, hier wichtig.
Du hast das Problem selbst angesprochen.
Dass das Denkmalrecht Ländersache ist, ist bekannt.
Thomas