Eine Sicke ist genau das Gegenteil einer Rille, nämlich eine aus der Fläche nach OBEN herausstehende Erhebung des Materials.Klaus Haller hat geschrieben:.....dass der Teufel im Detail steckt, ist ja allgemein bekannt. Ich bin grade dabei, mir ein neues Messer (Germane, 1. Jahrhundert) zu machen. Das Original weist zwei etwa 1,5 mm vom Klingenrücken entfernt gelegene Sicken mit einer Breite von ca. 0.5mm auf. Ich habe die Messerklinge jetzt soweit fertig, bin aber nicht in der Lage, die besagten Sicken anzubringen. Die Dremelscheiben sind zu breit, und eine von mir erdachte Konstruktion eines Art Anreißers mit Anschlag ist trotz aus besten Werkzeugstahl gefertigter Reißnadel nicht leistungsfähig genug.....
Sicher meinst Du eine feine Rille, wie sie oft üblich war. Mit einem Gravierwerkzeug hat man sie vermutlich nicht gemacht. Wohl aber könnte ich mir vorstellen - was Du auch schon vermutet hast - dass diese Rille gehobelt wurde, also mit einem Anschlag, der am Klingenrücken anlag, schön rückenparallel ausgeschabt wurde. Die dafür nötige feine Klinge wird nicht scharf wie ein Hobelmesser geschliffen, sondern mit 80-90°. Die Schabwirkung tritt ein, wenn Du die Klinge etwas nach vorn kippst und auf Dich zu ziehst. Das funktioniert natürlich nicht auf gehärtetem Stahl.
Diese Technik gibt es auch in anderen Kulturen. Für Deine Zeit habe ich allerdings keinen Beleg.
Freundliche Grüße
Bertho