von Chris, nicht dem Bullenwächter - ich kann mich grade nicht einloggen...
Endlich ist er da, und ich habe ihn dank Vorbestellung auch gleich am Erscheinungstag vom Postboten überreicht bekommen:
Der neue Band aus der Serie ?Die Römer in?? aus dem Theiss-Verlag. Nun gibt es endlich auch die lange überfällige Aufarbeitung der römischen Funde aus Schleswig-Holstein. Und mit was für spektakulären Ergebnissen!
Nachdem Klaus-Peter Johne 2006 schon beachtliches zur Sicht der griechisch-römischen Antike auf das Gebiet des heutigen Schleswig-Holstein veröffentlich hatte(1), gibt der von Michael Gebühr herausgegebene nun vorliegende Band einen ganz neuen Einblick in die Expansionspläne Roms um Christi Geburt und deren begonnene Realisation.
Spektakuläre, bisher nirgends veröffentliche Neufunde vom sog. Danewerk belegen: Hier gab es einen Vorgängerbau aus augustaeischer Zeit!!!
Ich will nicht zu viel verraten, habe es natürlich auch noch nicht komplett gelesen (wie denn, in 2 Stunden ), aber als kleinen Vorgeschmack hier ein paar Zeilen als Zitat, bevor ich mich mit meiner neuen Lektüre ins Bett verziehe:
"Der Geschichtsschreiber Velleius Paterculus fasste die Wirksamkeit von Augustus? Politik wenige Jahre nach dessen Tod folgendermaßen zusammen:
?Die Äcker fanden wieder Pflege, die Heiligtümer wurden geehrt, die Menschen genossen Ruhe und Frieden und waren sicher im Besitz ihres Eigentums.?
Tacitus, ansonsten einer der schärfsten Kritiker der Prinzipatsordnung, erkannte die Stabilisierung der Wirtschafts- und Lebensverhältnisse als deren größtes Verdienst an.
Dennoch ließ sich die These von der prinzipiell friedlichen, defensiven Außenpolitik nicht aufrecht erhalten. Kein republikanischer Feldherr und kein Kaiser hat dem Römischen Reich so große Territorien einverleibt wie Augustus ? und dies vor allem durch kriegerische Eroberungen. Nachdem 17 v. Chr. bei den Säkularfeiern in Rom noch die Friedensordnung des Prinzipats gefeiert worden war, ging das Reich im darauffolgenden Jahr wieder zur Offensive über. Der Grund dafür ist bis heute ungeklärt. Womöglich fing als kleinere Grenzstreitigkeit mit germanischen Stämmen an, was mit ausgedehnten militärischen Operationen an den nordöstlichen Grenzen und der Eingliederung von nicht weniger als fünf neuen Provinzen endete.
Von der Ostgrenze Galliens, den Alpen und dem dalmatinischen Küstengebirge wurde die Reichsgrenze bis zu Donau und Rhein, zeitweise sogar bis zur Elbe vorgeschoben.
Allerdings endete die Eroberung des rechtsrheinischen Germania Magna, die so vielversprechend begonnen hatte, in einer militärischen Katastrophe . Diese Eroberung war schon unter Augustus? Stiefsohn Drusus weit gediehen und wurde nach dessen Tod im Jahr 9 v. Chr. von Tiberius erfolgreich weitergeführt. Im Jahr 9 n. Chr. aber vernichtete ein von dem Cheruskerfürsten Arminius initiiertes Bündnis germanischer Stämme drei römische Legionen unter dem Befehl des Publius Quinctilius Varus. Die schwere Niederlage hatte zunächst einen verlustreichen Kleinkrieg und schließlich den Rückzug der Römer auf die Rhein-Donau-Linie und die Errichtung des Limes als befestigte Grenze gegen Germanien zur Folge.
Das aber vor dem Rückzug hinter den neu erbauten Limes schon einmal, nur wenige Jahre zuvor, ein solcher Grenzwall auf dem Gebiet der Germania libera bestanden hatte, war bisher nur eine schwer zu fassende Vermutung, fußend auf wenigen erhaltenen Schriftquellen. So lässt sich etwa aus einem Notiztäfelchen des Publius Julius Flavius, gefunden im heutigen Haltern, ein Hinweis auf den rätselhaften Murus feststellen, der nun endlich durch archäologische Funde greifbar wird: Ein Schutzwall ganz im Norden der noch nicht einmal völlig eingenommenen, geschweige denn befriedeten Provinz Germania Transrhenum! Unter dem sog. Danewerk traten unweit von Schleswig zahlreiche Funde zu tage, die nur römischen Pioniereinheiten gehört haben können. Von Gürtelteilen über Schanzwerkzeug (u.a. die am besten erhaltene Dolabra Deutschlands) bis zu Münzen des Augustus aus der Zeit um 4v. Chr. fanden sich zahlreiche Belege für einen Vorgängerbau, den sog. Augustus-Wall. Nun endlich lassen sich auch die so zahlreich aus der Zeit um die Zeitenwende in langobardischen Brandgräbern (Harsefeld, Putensen etc.) vorhandenen römischen Bronzegefäße erklären - es handelte sich wohl um eine Art Entlohnung oder Gastgeschenke für einheimische Verbündete."
soweit erstmal, ich geh nun völlig fasziniert weiterlesen - schönen Abend noch
1= Die Römer an der Elbe: das Stromgebiet der Elbe im geographischen Weltbild und im politischen Bewusstsein der griechisch-römischen Antike
Von Klaus-Peter Johne
Veröffentlicht von Akademie Verlag, 2006
ISBN 3050034459
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"Dekmalschützer" Giles Cato in der MIDSOMER-MURDERS-Episode The House in the Woods
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