Hi!
Hoffentlich passt das vom Thema her hier rein, ich war mir nicht ganz sicher.
1976 wurde bei Telfes im Stubaital eine Höhle/Zisterne entdeckt, an der eine Quelle austritt. In der Höhle wurden diverse Gefäße (Fritzener- und Sanzenoschalen) und eine große Zahl von Astragalen gefunden. Das Wasser in der Höhle schmeckt leicht bitter.
Interpretiert wird das Ganze als Quellheiligtum, an das eine oder mehrere Personen gekommen sind, Wasser geschöpft (getrunken?) haben und die Gefäße dann dort gelassen haben.
Anlässlich einer Ausstellung, die von Studenten der Uni München geplant wurde, hab ich mal versucht, die Situation ein bisschen nachzuempfinden (das Foto ist nicht ganz so toll, leider hab ich keinen Scanner):
Die Kleidung ist so von einem Situlenblech übernommen (ja, die Mütze auch), für die Schalen hab ich mir die Fundzeichnungen zum Vorbild genommen.
Ist natürlich nicht auf professionellem Niveau (wenn ich mir so angucke, was man hier sonst so zu sehen kriegt... wow). Für konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge (sowohl was das Archäologische als auch das Künstlerische angeht) bin ich immer dankbar. Hoffe, es gefällt.
Ein Bild: Die Höhle bei Telfes im Stubaital
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris, ulfr
Das ist doch mal was fürs Auge, schönes Aquarell.
Kritik: der linke Arm müsste imho anatomisch weiter hinten ansetzen, also weiter nach links auf dem Bild.
Die Verteilung und Intensität von Licht und Schatten kannst Du noch verbessern. Es ist nicht ganz klar, woher das Licht einfällt, mit mehr Schatten bekommt das Bild mehr Tiefe.
Ansonsten: weiter so!
ULFR
Kritik: der linke Arm müsste imho anatomisch weiter hinten ansetzen, also weiter nach links auf dem Bild.
Die Verteilung und Intensität von Licht und Schatten kannst Du noch verbessern. Es ist nicht ganz klar, woher das Licht einfällt, mit mehr Schatten bekommt das Bild mehr Tiefe.
Ansonsten: weiter so!
ULFR
Vielen Dank!
Stimmt, der Arm muss mir beim Malen ein bisschen "verrutscht" sein, in der Vorzeichnung sah das noch etwas anders aus. Bin mir auch nicht sicher, ob bei dieser Haltung der linke Fuß komplett verdeckt wäre...
Mit dem Licht hatte ich eh so meine Schwierigkeiten, anfangs hab ich versucht, von links oben Licht einfallen zu lassen, aber das hat mehr nach hellen Flecken als nach sonst irgendwas ausgesehen. Ich hab es dann etwas hastig übermalt, weil ich das Bild leider schon heute abgeben musste (sonst hätte ich auch noch wochenlang daran weiter arbeiten können...).
Also danke noch mal, fürs nächste Mal werd ich mir die Vorschläge zu Herzen nehmen
Stimmt, der Arm muss mir beim Malen ein bisschen "verrutscht" sein, in der Vorzeichnung sah das noch etwas anders aus. Bin mir auch nicht sicher, ob bei dieser Haltung der linke Fuß komplett verdeckt wäre...
Mit dem Licht hatte ich eh so meine Schwierigkeiten, anfangs hab ich versucht, von links oben Licht einfallen zu lassen, aber das hat mehr nach hellen Flecken als nach sonst irgendwas ausgesehen. Ich hab es dann etwas hastig übermalt, weil ich das Bild leider schon heute abgeben musste (sonst hätte ich auch noch wochenlang daran weiter arbeiten können...).
Also danke noch mal, fürs nächste Mal werd ich mir die Vorschläge zu Herzen nehmen
Wulf hat ja eigentlich schon alles gesagt. Ich hab mir mal die Freiheit genommen und hab dein Bild mal durch meinen Rechner geschleust..ich hoffe, zu verzeihst mir ( dabei auch gleich ein Tipp: Niemals niemals niemals das Original aus der Hand geben bei sowas, immer nur Scans, notfalls sich selber um den Ausdruck kümmern! Du kannst a) noch dran arbeiten und b) weisst du immer, auch nach der Ausstellung, wo dein Bild ist!)
Die Lichter könnten tatsächlich viel deutlicher sein. Grad in einer Höhlenszenerie. Ich musste es mit recht lange ansehen, damit ich erkenne, in welcher Situation sich der Mann eigentlich befindet, soll heissen, weshalb ist es da rechts oben so hell? Ich hab echt gebraucht, bis ich verstanden habe, dass das noch aussen ist, der Mann also nicht vor der Quelle, sondern mit dem Hinterteil 'halb' in der Grotte ist.
Ich hab beileibe keine grosse Erfahrung als Zeichner und zeichnen kann ich gar überhaupt nicht, nur mit Farbe trau ich mich etwas. Die Vorzeichnungen stammen bei uns meist aus einem Team, unser gelernter Zeicher Bernhard macht die Anatomie, mein Bruder das Fundgut, ich die Einfärbung. Und: Die Vorzeichnung wird gescannt und dann wieder auf Aquarell-Papier ausgedruckt. Man hat dann immer wieder eine neue Chance....man kann dann auch mit Licht und Schatten spielen oder Bekleidungsvarianten entwickeln.
Zur Bekleidung: Ist das vom Gürtelblech aus Vace? Das ist zwar wirklich eine Primärquelle, aber ich wundere mich seitdem ich das Blech kenne, wie man so ein Muster weben kann.
Eine sehr gute Quelle für Webarten und auch deren Darstellung in Aquarell ist das Buch "Salz-Reich", das einen raschen Überblick über die hallstattzeitliche Gewebesituation und deren farbliche Interpretation ermöglicht. http://www.salzwelten-shop.at/product_i ... cts_id=152
H.
Die Lichter könnten tatsächlich viel deutlicher sein. Grad in einer Höhlenszenerie. Ich musste es mit recht lange ansehen, damit ich erkenne, in welcher Situation sich der Mann eigentlich befindet, soll heissen, weshalb ist es da rechts oben so hell? Ich hab echt gebraucht, bis ich verstanden habe, dass das noch aussen ist, der Mann also nicht vor der Quelle, sondern mit dem Hinterteil 'halb' in der Grotte ist.
Ich hab beileibe keine grosse Erfahrung als Zeichner und zeichnen kann ich gar überhaupt nicht, nur mit Farbe trau ich mich etwas. Die Vorzeichnungen stammen bei uns meist aus einem Team, unser gelernter Zeicher Bernhard macht die Anatomie, mein Bruder das Fundgut, ich die Einfärbung. Und: Die Vorzeichnung wird gescannt und dann wieder auf Aquarell-Papier ausgedruckt. Man hat dann immer wieder eine neue Chance....man kann dann auch mit Licht und Schatten spielen oder Bekleidungsvarianten entwickeln.
Zur Bekleidung: Ist das vom Gürtelblech aus Vace? Das ist zwar wirklich eine Primärquelle, aber ich wundere mich seitdem ich das Blech kenne, wie man so ein Muster weben kann.
Eine sehr gute Quelle für Webarten und auch deren Darstellung in Aquarell ist das Buch "Salz-Reich", das einen raschen Überblick über die hallstattzeitliche Gewebesituation und deren farbliche Interpretation ermöglicht. http://www.salzwelten-shop.at/product_i ... cts_id=152
H.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."