Axtherstellung leicht gemacht.

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Fridolin
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Axtherstellung leicht gemacht.

Beitrag von Fridolin »

Ungeduldige Neolithiker wollten Äxte in deutlich kürzerer Zeit als üblich produzieren und ließen sich etwas einfallen: Zum einen machten sie die Äxte kleiner. Und dann nahmen sie keine Hartgesteine, die sorgfältig geschliffen und durchbohrt werden mussten, sondern ganz gewöhnlichen Ton, der entsprechend geformt wurde. Die Äxte mussten nur noch gebrannt werden!

Keramikäxte - ein Märchen? Nein, vom Motzenstein bei Wattendorf kommen allein 13 Exemplare, siehe hier: http://www.uni-bamberg.de/ufga/leistung ... attendorf/
(nach unten scrollen)


Bisher dachte ich, die Tonäxte seien allein auf die Schnurkeramik beschränkt. Aber man lernt nie aus. Es gibt sie auch aus der Michelsberger Kultur (Heilbronn-Klingenberg, mind. 6 Äxte bzw. Axtfragmente), aus der Altheimer Kultur (Pestenacker, 1 Axtfragment) und der Glockenbecherkultur (Zusammenstellung bei Seidel 2008, Bd. 1, 300f.
www.archaeoforum.de/viewtopic.php?t=281 ... 5eda854862)

Natürlich wird über die Verwendung der Tonäxte spekuliert: Ist die Form nur rein symbolisch zu sehen? Kinderspielzeug? Schmuckperle? Die kleinste Tonaxt aus HN-Klingenberg misst nur 3,4 cm...


Fridolin
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ulfr
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Re: Axtherstellung leicht gemacht.

Beitrag von ulfr »

Fridolin hat geschrieben:Natürlich wird über die Verwendung der Tonäxte spekuliert: Ist die Form nur rein symbolisch zu sehen?


Interessant. Arbeiten möchte ich mit solch einer Axt nicht, kann mir nicht vorstellen, dass sie dafür gemacht waren. Votivgaben? Kinderspielzeug?
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