Prähistorische Siedlung Pestenacker (Bayern)(DE)
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Prähistorische Siedlung Pestenacker (Bayern)(DE)
Wer weiss mehr wegen die Gebaeudereko's in Pestenacker:
http://www.gemeinde-weil.de/ueber/fvpsp.htm
Die werden sogar in Wikipedia genannt, aber aktuelle Infos...?
http://www.gemeinde-weil.de/ueber/fvpsp.htm
Die werden sogar in Wikipedia genannt, aber aktuelle Infos...?
- Roeland Paardekooper
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Keltenhaus in Landersdorf-Thalmässing (DE)
Noch solch einer, fast ohne Angaben im Netz:
Keltenhaus in Landersdorf-Thalmässing (DE)
Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.
http://www.altmuehlnet.de/gemeinden/boe ... enfest.htm
Kennt Jemanden das? Oder ist es 3 Jahre her abgebrannt und nie wieder aufgebaut?
Roeland
Keltenhaus in Landersdorf-Thalmässing (DE)
Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.
http://www.altmuehlnet.de/gemeinden/boe ... enfest.htm
Kennt Jemanden das? Oder ist es 3 Jahre her abgebrannt und nie wieder aufgebaut?
Roeland
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Danke Steve, hatte noch nicht so gut gesucht im Formum.
@Hans T. 18.9.06:
Danke und bis Bald!
@Hans T. 18.9.06:
Thomas Trauner 11.9.08:Das Gelände dort gehört Fritz Loy, einem sehr in Sachen Vorgeschichte engagierten Mann. Er gewährt seit Jahrzehnten der NHG einen Stützpunkt dort im Landkreis, wir lagern dort unsere Grabungsaustattung usw usw. Der ganze Anstoss in Sachen 'Keltenhaus' Anfang der 1990er kam von ihm.
Habe jetzt Herr Loy geschrieben, da es mir um den Haeusern geht und nicht das Fest...Das Fest wird tatsächlich vom Lkr. Roth "veranstaltet". Ausgeführt wird es vom Verein "Vorgeschichtsdorf Landersdorf", die NHG wird als "Gast eingeladen.
Hintergrund ist der, dass die NHG das Eisenzeitliche Gebäude quasi übergeben hat. Die laufende Wartung und Instandhaltung ist einfach leichter durch die KollegInnen vor Ort durchzuführen.
Danke und bis Bald!
Roeland, was genau brauchst du denn? Das neolithische Gebäude in Landersdorf ist Teil des sog. "Geschichtsdorfs Landersdorf", das bislang aus einem hallstattzeitlichen Gebäude nach einem Befund in Untermainbach (jetzt Schwabach) in Mittelfranken in den 1990er Jahren von der NHG errichtet wurde sowie dem neolithischen Gebäude, das sich an den Befunden von Pestenacker orientiert. In Planung ist ein bajuwarisches Gebäude. Hintergrund ist die archäologische Situation in Thalmässing (die Gemeinde, zu der Landersdorf gehört).
Träger ist ein Verein mit Sitz in Thalmässing.
http://www.landratsamt-roth.de/Portalda ... s-Info.pdf
Herr Loy ist eines der Mitglieder des Vereins und Besitzer des Grundstücks. Die Beratung beim Bau erfolgte durch die NHG und durch das Landesamt für Denkmalpflege. Die Auswahl des Pestenacker-Gebäudes erfolgte auf Rat von uns, da es das einzige Gebäude aus dieser Zeitstellung ist, bei dem der Befund Rückschlüsse auf die Innenausstattung/Nutzungszweck zuläßt. Bautechnisch hat es zudem den Vorteil, dass es rein optisch schon 'anders' aussieht als die klassische Stander/Lehm-Bauweise ( siehe "Keltenhaus"), da es eine reine Holzkonstruktion ist. Gleichwohl ist es nicht beliebig aus Pestenacker nach Landersdorf "versetzt" worden, sondern entspricht den Rückschlüssen, die man aus den Befunden der Grabungen einer neoltithischen Siedlung in Landersdorf ziehen kann.
Nachdem die ganzen Infotexte zum Haus etc ohnehin von mir sind: Im obigen Link ist bereits das Wesentliche enthalten, die Infotafel am Haus hat folgenden Text:
Rekonstruktion eines jungsteinzeitlichen Hauses
Die ältesten Hinweise auf eine Besiedlung im Gemeindegebiet von Landersdorf stammen aus der Jungsteinzeit. Dies ist der Abschnitt der Steinzeit, in dem die Menschen sesshaft wurden und mit Hausbau und Landwirtschaft begannen. Übersichtsplan der Grabungen in Pestenacker, Ldkr. Landsberg am Lech. Der Grundriss für die Rekonstruktion ist farbig hervorgehoben ( ?Haus 1? Zeichnung: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege).
In den Jahren 1988 bis 1991 führte die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg Grabungen auf dem Hinteren Berg in Landersdorf durch. Die Grabungsergebnisse belegten Siedlungen an dieser Stelle aus der späten Jungsteinzeit, der frühen Bronzezeit, der Urnenfelderzeit und des Mittelalters. Um 2800 v. Chr entstand eine jungsteinzeitliche Siedlung, deren Spuren heute in Form eines den Bergsporn abriegelnden Graben und von ehemaligen Vorratsgruben archäologisch nachweisbar sind. Die Überreste von tönernen Vorratsgefässen erlauben eine Zuordnung dieser Siedlung zur sogenannten ?Chamer Gruppe? (etwa 3500 bis 2700 v. Chr) , die nach den ersten bekannten Fundorten in der Oberpfalz benannt wurde. Unmittelbare Spuren der Häuser sind am Hinteren Berg nur in Form von Resten des Wandverputzes sowie Teilen einer Herdplatte vorhanden. Vergleiche mit anderen Siedlungsbefunden lassen jedoch auf Häuser in Blockbauweise schliessen, die Dächer mit Stroh oder Rinde gedeckt.
Eine jungsteinzeitliche Siedlung wurde bei Grabungen seit Ende der 1980er Jahre in Pestenacker, Gemeinde Weil, Landkreis Landsberg a. Lech in Oberbayern zu grossen Teilen aufgedeckt. Bemerkenswert ist dabei der Erhaltungszustand der Hölzer und der Grundrisse der Häuser. Die Bauweise der Siedlung in Pestenacker ist mit den Nachweisen am Hinteren Berg vergleichbar. Die Siedlung in Pestenacker wird der Altheimer Kultur zugerechnet, die etwas früher als die hier in Landersdorf nachweisbare Chamer Gruppe datiert.
Die Untersuchung der Hölzer ermöglichte eine Datierung des als konkreten Vorbild dienenden Gebäudes ( ?Haus 1?) in die Jahre 3546 / 45 v.Chr. Das Haus bestand etwa bis 3530 v. Chr. Es handelt sich dabei um das einzige vergleichbare Gebäude dieser Zeitstellung, dessen Befunde einen konkreten Rückschluss auf die Innennutzung ermöglichen. Das Haus war in seiner letzten Bauphase in einen Wohn- und in einen Stallbereich geteilt, die Spuren lassen auf Ziegenhaltung schliessen. Neben einem Windfang im Eingangsbereich befand sich der Ofen, der in Kuppelbauweise errichtet war. Weitere Hinweise lassen den Schluss zu, das entlang der Wand im Wohnbereich bankartiges Sitzmobiliar benutzt wurde. Konkrete Hinweise auf Schlafplätze fanden sich dagegen nicht.Das Gebäude wurde aus den verschiedensten Holzarten konstruiert. Birke, Esche und Eiche waren das hauptsächlich verwendete Material. Das Vorbild der Hausrekonstruktion Der Boden des ?Hauses 1? ist aufgrund der Lagerung in feuchter Ungebung sehr gut erhalten Der Boden des Gebäudes aus Birkenstämmen, darüber lag dann ein Lehmestrich, im Stallbereich mit Laubschüttung Die Wandkonstruktion bestand aus Holzbalken, die durch eine beidseitige Ständerkonstruktion gestützt wurden.
Vorgeschichtsdorf Landersdorf e.V. September 2005 mit Unterstützung durch Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V und Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München
Grüße
Hans
Träger ist ein Verein mit Sitz in Thalmässing.
http://www.landratsamt-roth.de/Portalda ... s-Info.pdf
Herr Loy ist eines der Mitglieder des Vereins und Besitzer des Grundstücks. Die Beratung beim Bau erfolgte durch die NHG und durch das Landesamt für Denkmalpflege. Die Auswahl des Pestenacker-Gebäudes erfolgte auf Rat von uns, da es das einzige Gebäude aus dieser Zeitstellung ist, bei dem der Befund Rückschlüsse auf die Innenausstattung/Nutzungszweck zuläßt. Bautechnisch hat es zudem den Vorteil, dass es rein optisch schon 'anders' aussieht als die klassische Stander/Lehm-Bauweise ( siehe "Keltenhaus"), da es eine reine Holzkonstruktion ist. Gleichwohl ist es nicht beliebig aus Pestenacker nach Landersdorf "versetzt" worden, sondern entspricht den Rückschlüssen, die man aus den Befunden der Grabungen einer neoltithischen Siedlung in Landersdorf ziehen kann.
Nachdem die ganzen Infotexte zum Haus etc ohnehin von mir sind: Im obigen Link ist bereits das Wesentliche enthalten, die Infotafel am Haus hat folgenden Text:
Rekonstruktion eines jungsteinzeitlichen Hauses
Die ältesten Hinweise auf eine Besiedlung im Gemeindegebiet von Landersdorf stammen aus der Jungsteinzeit. Dies ist der Abschnitt der Steinzeit, in dem die Menschen sesshaft wurden und mit Hausbau und Landwirtschaft begannen. Übersichtsplan der Grabungen in Pestenacker, Ldkr. Landsberg am Lech. Der Grundriss für die Rekonstruktion ist farbig hervorgehoben ( ?Haus 1? Zeichnung: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege).
In den Jahren 1988 bis 1991 führte die Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg Grabungen auf dem Hinteren Berg in Landersdorf durch. Die Grabungsergebnisse belegten Siedlungen an dieser Stelle aus der späten Jungsteinzeit, der frühen Bronzezeit, der Urnenfelderzeit und des Mittelalters. Um 2800 v. Chr entstand eine jungsteinzeitliche Siedlung, deren Spuren heute in Form eines den Bergsporn abriegelnden Graben und von ehemaligen Vorratsgruben archäologisch nachweisbar sind. Die Überreste von tönernen Vorratsgefässen erlauben eine Zuordnung dieser Siedlung zur sogenannten ?Chamer Gruppe? (etwa 3500 bis 2700 v. Chr) , die nach den ersten bekannten Fundorten in der Oberpfalz benannt wurde. Unmittelbare Spuren der Häuser sind am Hinteren Berg nur in Form von Resten des Wandverputzes sowie Teilen einer Herdplatte vorhanden. Vergleiche mit anderen Siedlungsbefunden lassen jedoch auf Häuser in Blockbauweise schliessen, die Dächer mit Stroh oder Rinde gedeckt.
Eine jungsteinzeitliche Siedlung wurde bei Grabungen seit Ende der 1980er Jahre in Pestenacker, Gemeinde Weil, Landkreis Landsberg a. Lech in Oberbayern zu grossen Teilen aufgedeckt. Bemerkenswert ist dabei der Erhaltungszustand der Hölzer und der Grundrisse der Häuser. Die Bauweise der Siedlung in Pestenacker ist mit den Nachweisen am Hinteren Berg vergleichbar. Die Siedlung in Pestenacker wird der Altheimer Kultur zugerechnet, die etwas früher als die hier in Landersdorf nachweisbare Chamer Gruppe datiert.
Die Untersuchung der Hölzer ermöglichte eine Datierung des als konkreten Vorbild dienenden Gebäudes ( ?Haus 1?) in die Jahre 3546 / 45 v.Chr. Das Haus bestand etwa bis 3530 v. Chr. Es handelt sich dabei um das einzige vergleichbare Gebäude dieser Zeitstellung, dessen Befunde einen konkreten Rückschluss auf die Innennutzung ermöglichen. Das Haus war in seiner letzten Bauphase in einen Wohn- und in einen Stallbereich geteilt, die Spuren lassen auf Ziegenhaltung schliessen. Neben einem Windfang im Eingangsbereich befand sich der Ofen, der in Kuppelbauweise errichtet war. Weitere Hinweise lassen den Schluss zu, das entlang der Wand im Wohnbereich bankartiges Sitzmobiliar benutzt wurde. Konkrete Hinweise auf Schlafplätze fanden sich dagegen nicht.Das Gebäude wurde aus den verschiedensten Holzarten konstruiert. Birke, Esche und Eiche waren das hauptsächlich verwendete Material. Das Vorbild der Hausrekonstruktion Der Boden des ?Hauses 1? ist aufgrund der Lagerung in feuchter Ungebung sehr gut erhalten Der Boden des Gebäudes aus Birkenstämmen, darüber lag dann ein Lehmestrich, im Stallbereich mit Laubschüttung Die Wandkonstruktion bestand aus Holzbalken, die durch eine beidseitige Ständerkonstruktion gestützt wurden.
Vorgeschichtsdorf Landersdorf e.V. September 2005 mit Unterstützung durch Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V und Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, München
Grüße
Hans
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
Sehr interessant auch für mich, danke !!!
Eine Frage zum verwendeten Holz: wurden da ausschließlich "Rundhölzer", also ganze "Stämme" verwendet, oder waren die damals möglicherweise schon "vierkantig" behauen, geschält oder mit Rinde ?
Auf den Bildern aus dem Link ist ja alles rund.
Ich frage deshalb, weil ich aus dem Abriss eines Schuppens etliche Vierkant-Balken habe, die könnte ich notfalls auch wieder rund machen.
Gruß
Trebron
Eine Frage zum verwendeten Holz: wurden da ausschließlich "Rundhölzer", also ganze "Stämme" verwendet, oder waren die damals möglicherweise schon "vierkantig" behauen, geschält oder mit Rinde ?
Auf den Bildern aus dem Link ist ja alles rund.
Ich frage deshalb, weil ich aus dem Abriss eines Schuppens etliche Vierkant-Balken habe, die könnte ich notfalls auch wieder rund machen.
Gruß
Trebron
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Na ja, ein Pfostenloch ist immer rund....
Was von Pestenacker übrig ist, zeigt Rundhölzer als unteren Bodenbelag, wohl runde Pfosten und Spaltbohlen als Wände.
Leider ist Pestenacker noch nicht publiziert, bei der Menge an Informationen kann das auch noch dauern. Ich weiß von verschiedenen Magisterarbeiten zu verschiedenen Themen aus P.
Interessant an P. ist eben, dass eine Binneneinteilung eines Teils der Häuser vorliegt, verschiedene Nutzungszeiträume und Umbauten sowie jahrgenau Datierungen.
An Fundmaterial ist eine Mütze aus Gras und Rindenbast interessant, zumindest eine vegetatible Webarbeit sowie ein Kupferdolch. Ansonsten das übliche Altheimer Spektrum an Knaufhammeräxten, Plattensilex-Sicheln und die zu unrecht als "häßlich" verschriene Keramik.
Vorberichte sind in zwei Bänden der "Archäologie in Bayern", wenn ich mich jetzt recht entsinne, um 1991.
Auch bei der lieben Frau Graichen taucht die Siedlung in ihren Büchern zur ZDF-Reihe auf. Titel: "Das Tal des verlorenen Baches".
Weitere Details habe ich keine, es fehlt, wie gesagt an Publikationen.
Grundlage für die Reko in Thalmässing waren die Berichte und Grundrißpläne im "Archäologie in Bayern" sowie eingehende Gespräche mit der damaligen Grabungsleitung.
Thomas
PS: Trebron - Balken wieder rund zu machen geht natürlich nicht. Die Rundhölzer haben ja in aller Regel die Wachstumsringe vollzählig, soll heißen, werden als "vollständige" Stämme verwendet. Das ist bei einem Balken nicht immer der Fall.
Was von Pestenacker übrig ist, zeigt Rundhölzer als unteren Bodenbelag, wohl runde Pfosten und Spaltbohlen als Wände.
Leider ist Pestenacker noch nicht publiziert, bei der Menge an Informationen kann das auch noch dauern. Ich weiß von verschiedenen Magisterarbeiten zu verschiedenen Themen aus P.
Interessant an P. ist eben, dass eine Binneneinteilung eines Teils der Häuser vorliegt, verschiedene Nutzungszeiträume und Umbauten sowie jahrgenau Datierungen.
An Fundmaterial ist eine Mütze aus Gras und Rindenbast interessant, zumindest eine vegetatible Webarbeit sowie ein Kupferdolch. Ansonsten das übliche Altheimer Spektrum an Knaufhammeräxten, Plattensilex-Sicheln und die zu unrecht als "häßlich" verschriene Keramik.
Vorberichte sind in zwei Bänden der "Archäologie in Bayern", wenn ich mich jetzt recht entsinne, um 1991.
Auch bei der lieben Frau Graichen taucht die Siedlung in ihren Büchern zur ZDF-Reihe auf. Titel: "Das Tal des verlorenen Baches".
Weitere Details habe ich keine, es fehlt, wie gesagt an Publikationen.
Grundlage für die Reko in Thalmässing waren die Berichte und Grundrißpläne im "Archäologie in Bayern" sowie eingehende Gespräche mit der damaligen Grabungsleitung.
Thomas
PS: Trebron - Balken wieder rund zu machen geht natürlich nicht. Die Rundhölzer haben ja in aller Regel die Wachstumsringe vollzählig, soll heißen, werden als "vollständige" Stämme verwendet. Das ist bei einem Balken nicht immer der Fall.
Meine sind absolute "Herzholzbalken", das heist, wenn ich sie runde ist das Baumherz immer noch in der Mitte. sieht dann nur eben geschält aus.Thomas Trauner hat geschrieben:Na ja, ein Pfostenloch ist immer rund....
Was von Pestenacker übrig ist, zeigt Rundhölzer als unteren Bodenbelag, wohl runde Pfosten und Spaltbohlen als Wände.
PS: Trebron - Balken wieder rund zu machen geht natürlich nicht. Die Rundhölzer haben ja in aller Regel die Wachstumsringe vollzählig, soll heißen, werden als "vollständige" Stämme verwendet. Das ist bei einem Balken nicht immer der Fall.
Thomas.
Ich wollte mir nur die Arbeit sparen.
Gruß
Trebron
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Ja, bestimmt, Claudia.
Klar gibt es in besonders glücklichen Fällen Nachweise für die Pfosten/Balkenform. Wenn Pfostenreste da sind oder entsprechende Brandspuren oder farbliche Differenzierungen. Aber die Form des Pfostenlochs selber ist allermeist davon unabhängig.
In P. waren es Pfosten, da diese aufgrund der Feuchtbodenlagerung erhalten waren. Für die reinen Pfostenlöcher dort sollte analog das Gleiche gelten.
Im übrigen sollte keinesfalls im Neolithikum per se von Pfosten ausgegangen werden. (Steinbeil...).
Die Brunneneinbauten der LBK bestehen aus Balken.
Ich denke, Rekos von neolithischen Bauten sind diejenigen, die mit den größten Unsicherheiten behaftet sind. Erstmal scheinen die Baumethoden sehr, sehr unterschiedlich gewesen zu sein, zum anderen fehlen unterstützende Abbildungen, wie sie ab der BZ vorliegen.
Ausserdem schlägt da der "Primitivismusgedanke" noch mehr durch.
Auch wenn z.b. Hinweise auf Tapeten (Rinde), Bemalungen und plastische Verzierungen der Wände vorliegen.
Ebenso sind Kulturanleihen hier recht häufig.
Zum Beispiel ist das Modell und die Zeichnungen des LBK-Gebäudes im Museum Halle wunderschön und toll ausgeführt, erinnert aber einfach ein wenig arg an westpazifische Bauten.
Es bleibt schwierig.
Thomas
Klar gibt es in besonders glücklichen Fällen Nachweise für die Pfosten/Balkenform. Wenn Pfostenreste da sind oder entsprechende Brandspuren oder farbliche Differenzierungen. Aber die Form des Pfostenlochs selber ist allermeist davon unabhängig.
In P. waren es Pfosten, da diese aufgrund der Feuchtbodenlagerung erhalten waren. Für die reinen Pfostenlöcher dort sollte analog das Gleiche gelten.
Im übrigen sollte keinesfalls im Neolithikum per se von Pfosten ausgegangen werden. (Steinbeil...).
Die Brunneneinbauten der LBK bestehen aus Balken.
Ich denke, Rekos von neolithischen Bauten sind diejenigen, die mit den größten Unsicherheiten behaftet sind. Erstmal scheinen die Baumethoden sehr, sehr unterschiedlich gewesen zu sein, zum anderen fehlen unterstützende Abbildungen, wie sie ab der BZ vorliegen.
Ausserdem schlägt da der "Primitivismusgedanke" noch mehr durch.
Auch wenn z.b. Hinweise auf Tapeten (Rinde), Bemalungen und plastische Verzierungen der Wände vorliegen.
Ebenso sind Kulturanleihen hier recht häufig.
Zum Beispiel ist das Modell und die Zeichnungen des LBK-Gebäudes im Museum Halle wunderschön und toll ausgeführt, erinnert aber einfach ein wenig arg an westpazifische Bauten.
Es bleibt schwierig.
Thomas
- Roeland Paardekooper
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Roeland - ich nehme jetzt an, du meinst nicht alle Rekonstruktionen, die sich nach den Pestenackerfunden orientieren, sondern die Gebäude selbst, die auf der Originalgrabungsfläche errichtet wurden ?
Wenn ja:
Nun ja, kennen ist zu viel gesagt, aber ich war dort. Meiner Erinnerung nach wurden oder werden diese von einem ortsansässigen Verein errichtet. Geplant waren oder sind mehrere Gebäude und ein "Aktivplatz".
Zur Qualität: hmmm, eher mäßig. Sagen wir mal "mainstream". Das was halt so herauskommt, wenn ein begeisterter Verein in mehr oder weniger Zusammenarbeit mit den Ausgräbern noch vor der Endpublikation was errichtet.
Mein subjektiver Eindruck:
Zu primitiv, würde nicht lange funktionieren, nicht ausreichen wettergeschützt, letztlich eher Hütten, bei denen man froh sein kann, dass sie halten. Archäologische Aussage gegen null.
Um was geht es Dir denn ? Willst Du mal hin ? Geht?s Dir um einen Führer oder um eine Liste ?
Im letzteren Fall: Nimm sie ruhig auf. Sie sind Durchschnitt und ein gutes Beispiel für die Rezeption des Neolithikums. Und für alle die Probleme, die man sich heute bei einer solchen Rekonstruktion macht.
Fotos habe ich selbst keine. Ich kenne auch den aktuellen Stand dort nicht.
Frag nochmal, wenn noch was offen ist.
Thomas
Wenn ja:
Nun ja, kennen ist zu viel gesagt, aber ich war dort. Meiner Erinnerung nach wurden oder werden diese von einem ortsansässigen Verein errichtet. Geplant waren oder sind mehrere Gebäude und ein "Aktivplatz".
Zur Qualität: hmmm, eher mäßig. Sagen wir mal "mainstream". Das was halt so herauskommt, wenn ein begeisterter Verein in mehr oder weniger Zusammenarbeit mit den Ausgräbern noch vor der Endpublikation was errichtet.
Mein subjektiver Eindruck:
Zu primitiv, würde nicht lange funktionieren, nicht ausreichen wettergeschützt, letztlich eher Hütten, bei denen man froh sein kann, dass sie halten. Archäologische Aussage gegen null.
Um was geht es Dir denn ? Willst Du mal hin ? Geht?s Dir um einen Führer oder um eine Liste ?
Im letzteren Fall: Nimm sie ruhig auf. Sie sind Durchschnitt und ein gutes Beispiel für die Rezeption des Neolithikums. Und für alle die Probleme, die man sich heute bei einer solchen Rekonstruktion macht.
Fotos habe ich selbst keine. Ich kenne auch den aktuellen Stand dort nicht.
Frag nochmal, wenn noch was offen ist.
Thomas
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Thomas, danke!
Ja, ich meinte das wohin hier verwiesen wird: http://www.gemeinde-weil.de/ueber/fvpsp.htm.
Ich versuche langsam die ganze Liste die sich im liveARCH Buch gibt zusammen mit was ich nachher gefunden habe on line zu stellen in ein grosser Google Map. Und mit den Deutschen Beispielen soweit ich die schlecht kenne, dachte ich, ich kann hier mal nachfragen. Ich musste noch mal aussuchen seid wannes ueberhaupt Rekos gibt in Pesenacker beim e.V. da. Sind vielleicht eher 'akademische' (nutzlose) Fragen...
R
Ja, ich meinte das wohin hier verwiesen wird: http://www.gemeinde-weil.de/ueber/fvpsp.htm.
Ich versuche langsam die ganze Liste die sich im liveARCH Buch gibt zusammen mit was ich nachher gefunden habe on line zu stellen in ein grosser Google Map. Und mit den Deutschen Beispielen soweit ich die schlecht kenne, dachte ich, ich kann hier mal nachfragen. Ich musste noch mal aussuchen seid wannes ueberhaupt Rekos gibt in Pesenacker beim e.V. da. Sind vielleicht eher 'akademische' (nutzlose) Fragen...
R
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