Brot bei den Kelten/Germanen

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Andreas K.
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Beitrag von Andreas K. »

Die größte Schwierigkeit daran ist allerdings die Grenze zwischen Sauerteig und Hefeteig zu ziehen. Jeder Sauerteig ist streng genommen eigentlich auch ein Hefeteig, weil in der Kultur nicht nur Milchsäurebakterien, sondern auch ein großer Anteil Hefen vorliegen.

Für die Keltenringe würde ich ohne zu zögern für einen nahezu reinen Hefeteig auf Metbasis sprechen. Nach Währen handelt es sich um Gebäck allerhöchster Qualität aus dem besten Mehl, das mit damaligen Methoden herzustellen war. Sauerteig fände ich da eher eine störende Geschmackskomponente.
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marled
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Beitrag von marled »

:idea: Ah, ich verstehe.
Im übrigen gebe ich zu bedenken, dass in einem Sauerteig außer der Milch- bzw. Essigsäure auch die (Wild)Hefen eine wesentliche Rolle spielen und da jetzt eine scharfe Grenze zu ziehen zwischen reiner Hefe- oder Sauerteiggärung dürfte in der Tat unmöglich sein.
Marled
edit: Ups, drei Minuten zu spät!
S. Crumbach

Beitrag von S. Crumbach »

Also:
Währen, H.: Das Brot in der Bronzezeit und der älteren Vorrömischen Eisenzeit nördlich der Alpen unter besonderer Berücksichtigung von Brotfunden aus Kreisgrabenfriedhöfen des Münsterlandes; Eine Skizze zum Forschungstand in: Ausgrabungen udn Funde in Westfalen-Lippe Jahrgang 5, 1987
Claudia
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Beitrag von Claudia »

Danke, Sylvia, genau den Artikel meinte ich weiter oben.
Beate

Beitrag von Beate »

Aus Forvännen 85/1990 "Über die Zusammensetzung einiger prähistorischer Brote" von Hakon Hjelmqvist

http://fornvannen.se/pdf/1990talet/1990_009.pdf
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ulfr
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Beitrag von ulfr »

Vielen Dank für die zahl- und hilfreichen Antworten, jetzt sind wir schon ein ganzes Stück weiter!
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
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Andreas K.
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Beitrag von Andreas K. »

Die Keltenringe datieren übrigens nach Währen ca. 100 v.Chr.
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Andreas K.
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Re: Brot bei den Kelten/Germanen

Beitrag von Andreas K. »

Neues zu den Keltenkringli

Neueste Untersuchungen haben gezeigt, dass Währen bei seinen Zuordnungen gelinde gesagt sehr optimistisch war.

Das verkohlte "Keltenkringli" hat sich mittlerweile als unverkohlter Wachsring und die keltischen "Blasenbrote" als Rohwachsklumpen herausgestellt.

Quelle: Heiss, Gail: Brot oder nicht Brot - keine einfache Frage. In: Was aßen Keltenund Römer? Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung westlich des Rheins. Schriften des Archäologieparks Belginum Nr. 17. Morbach-Wederath 2019. S. 73-88

Das ist übrigens auch die sehr kleine aber dennoch feine diesjährige Wechselausstellung im Archäologiepark.
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