Der Initiator von Wunhenge ist der Inhaber einer Kunstfelsfirma. Ich habe im Sommer vor Ort mit ihm gesprochen. Abgesehen von seinem bewundernswerten Enthusiasmus habe ich eine gewisse Beratungsresistenz festgestellt, was die Ausgestaltung des Archäoparks betrifft. So will er selbstverständlich ein Keltendorf neben die Henge-Anlage stellen. Meine Einwürfe, dass Kelten absolut Null mit Endneolithikum zu tun haben und prähistorischer Mischmasch ein Bärendienst für die Archäologie wäre, drang nicht so richtig zu ihm vor, fürchte ich.
Wenn Ihr was Gutes tun wollt, dann schreibt Emails an die Firma KaGo & Hammerschmidt und legt ihm Eure Ansichten zu Museumsdörfern dar. Ich persönlich hätte nicht prinzipiell was gegen ein Plastik-Stonehenge, aber erstens selbstverständlich nur da wo es hingehört und zweitens mit seriösem Background des Zeithorizontes Endneolith./FBZ. In Norddeutschland wäre das m.E. ok, warum zum Beispiel nicht auf Rügen?
Ich denke, den Standort wird sich Herr Hammerschmidt nun aber nicht mehr ausreden lassen, wenn es denn genehmigt wird. Das schien im Juli 09 aber noch nicht entschieden gewesen zu sein.
www.frankenpost.de vom 17.10. 2009: Überraschendes Aus für Wunhenge. Nach jüngsten Meldungen findet Wunhenge wahrscheinlich jetzt doch nicht in Wunsiedel statt. Nach Angaben des Investors wird das Projekt jetzt möglicherweise in der Gegend von Leipzig oder Passau realisiert.
Ich bin der Schleuderer, der stets aufschreit und das mit Recht, denn alles was nicht schleudert, ist wert das es auch untergeht, so ist denn alles, was ihr Schleudern nennt, mein eigentliches Element...
nach Hildegunst von Mythenmetz, Erinnerungen
Interessante Info, Pinguin. Aber das dachte ich mir im Juli schon, weil Herr Hammerschmidt bez. Standort unsicher war.
Bei aller Sympathie für Blödelei sehe ich das eher so, dass die interessierte Archäologieszene hier durchaus eine Möglichkeit der Einflussnahme hat, wo die Anlage sinnvollerweise aufgebaut werden könnte. Warum also nicht Briefe an die Verantwortlichen schreiben? So wie ich einzelne Personen kenne, würd ich das angemeldete Interesse eher aus Sachsen-Anhalt vermuten, ohne hier Namen zu nennen.
Nochmal zur Technik: Der Glasfaserbeton ist haptisch ok, fühlt sich voll an und besteht jede Anklopfprobe. Es hat nichts mit Plastik zu tun. Solche Steinmassive gibt es zum Beispiel im Tigergehege bei Hagenbeck oder diversen künstlichen Kletterfelsen (von Hammerschmidt gebaut). Wer also die Bedenken topographischer Beliebigkeit von solchen Großkopien überwindet, wird beim Begrabbeln sicher nicht enttäuscht. Ich persönlich kann mir sowas aber nur dort vorstellen, wo Megalithik historisch zu Hause war. Also zum Beispiel im Haldenslebener Forst als Ersatz für die vielen zerstörten Megalithgräber. Rügen hatte ich schon genannt und das hätte den Standortvorteil einer Touristeninsel. Auf keinen Fall dagegen in der Gegend von Passau! Auch auf dem Acker (z. B. in der Nähe von Goseck) wäre es eher deplaziert.
Also, bin gespannt auf weitere Meinungen, die was zur Sache beitragen.
Und mich størt es, dass bei der heutigen Finanzlage dafuer noch Gelder ausgegeben werden soll.
Erst mal dafuer sorgen, dass alle Museen durch die Krisen kommen und
wenn die neuen "Wirtschaftswunderjahre" gekommen sind, dann kann man ja mal wieder fuer solche Phantasia-Archaeologenparks Gelder ausgeben.
"Stonehenge Down Under: Australians copy Neolithic rock structure to draw tourists. A full-sized replica of Stonehenge will be built on a beach in western Australia after a small town gave the green light for construction in a bid to draw tourists.
By Mark Chipperfield in Sydney, Published: 8:33PM BST 19 Apr 2010 "
The shire council in Esperance, 460 miles south-east of Perth, has approved plans for the A$1.2m (£722,749) project, which it hopes will generate much-needed tourist revenue for the small coastal community – its only attraction at the moment is small piece of the US Skylab which fell onto a nearby farm in 1979.
"Stonehenge Down Under" is being spearheaded by the local Rotary club, which wants to build the structure from local pink granite on a council-owned site overlooking Twilight Beach, just outside the town.