Rekonstruktion Urnenfelderzeitlicher Tracht
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
Hallo Hans,
Danke für das Lob an meine Schmiedekünste.....
....das höre ich wirklich sehr gerne......
Das mit dem Gießen war nicht so gemeint, dass ich mir meine Gewandnadeln von Anfang an selber gießen möchte.
Das war eher im Hinblick auf ein mögliches Darstellungsziel gemeint.
Meine Gewandnadeln und anderen metallischen Bestandteile werde ich auf keinen Fall von Anfang an selber herstellen (stell ich mir gusstechnisch auch als recht schwer vor).
Das aufgrund der Fundlage eigentlich nur aufgrund der metallenen Trachtbestandteile eine engere zeitlichliche und räumliche Eingrenzung möglich ist, ist mir vollkommen klar.
Es ist nur so, dass aus dem Osnabrücker Land reichlich Metallfunde aus der Bronzezeit bekannt sind (quasi von der Gewandnadel bis zum vollständigen Auvernierschwert). Daher mache ich mir was die Informationsbeschaffung darüber angeht auch wenige Gedanken.
Dagegen hab ich speziell von den urnenfelderzeitlichen Textilien nicht viel mehr als eine vage Vorstellung, daher würde ich mich gerne erstmal umfassend über die Textilien informieren und dann das Metal nachsteuern. Erste Ergebnisse werde ich frühestens in einem Jahr präsentieren können.
Zu meinem Schmied:
Abgesehen von der Mastermyr Zange, die sonst nie (niemals nie) auf eine Eisenzeit- veranstaltung mittnehme (gehört zu meinem Ottonik Projekt) basiert mein Schmiedewerkzeug zum größten Teil auf germanischen Funden der ersten Jahrhunderte vor und nach Christus.
Die Rekonstruktionen sind sicher alles andere als perfekt, ich glaube jedoch aufgrund der Kopien im Maßstab 1:1, die ich beim Schmieden als Hilfe verwende die Formen einigermaßen getroffen zu haben
Einige Werkzeuge sind auch keltischen Ursprungs, weil ich einfach keinen Fund von einem größeren germanischen Amboss aus dem frühen 1. Jahrhunder finde.
Ich hab trotz einiger Hausfaufgaben und Referate die ich bisher über eisenzeitliches Schmiedewerkzeug gehalten habe, keine besseren Quellen als die, auf denen meine momantane Austattung basiert finden können. Welchen Ausrüstungegenstand meinst Du denn genau mit der von Dir erwähnten "Beliebigkeit".
vielen dank für Deine konstruktive Kritik: Klaus
Danke für das Lob an meine Schmiedekünste.....
....das höre ich wirklich sehr gerne......
Das mit dem Gießen war nicht so gemeint, dass ich mir meine Gewandnadeln von Anfang an selber gießen möchte.
Das war eher im Hinblick auf ein mögliches Darstellungsziel gemeint.
Meine Gewandnadeln und anderen metallischen Bestandteile werde ich auf keinen Fall von Anfang an selber herstellen (stell ich mir gusstechnisch auch als recht schwer vor).
Das aufgrund der Fundlage eigentlich nur aufgrund der metallenen Trachtbestandteile eine engere zeitlichliche und räumliche Eingrenzung möglich ist, ist mir vollkommen klar.
Es ist nur so, dass aus dem Osnabrücker Land reichlich Metallfunde aus der Bronzezeit bekannt sind (quasi von der Gewandnadel bis zum vollständigen Auvernierschwert). Daher mache ich mir was die Informationsbeschaffung darüber angeht auch wenige Gedanken.
Dagegen hab ich speziell von den urnenfelderzeitlichen Textilien nicht viel mehr als eine vage Vorstellung, daher würde ich mich gerne erstmal umfassend über die Textilien informieren und dann das Metal nachsteuern. Erste Ergebnisse werde ich frühestens in einem Jahr präsentieren können.
Zu meinem Schmied:
Abgesehen von der Mastermyr Zange, die sonst nie (niemals nie) auf eine Eisenzeit- veranstaltung mittnehme (gehört zu meinem Ottonik Projekt) basiert mein Schmiedewerkzeug zum größten Teil auf germanischen Funden der ersten Jahrhunderte vor und nach Christus.
Die Rekonstruktionen sind sicher alles andere als perfekt, ich glaube jedoch aufgrund der Kopien im Maßstab 1:1, die ich beim Schmieden als Hilfe verwende die Formen einigermaßen getroffen zu haben
Einige Werkzeuge sind auch keltischen Ursprungs, weil ich einfach keinen Fund von einem größeren germanischen Amboss aus dem frühen 1. Jahrhunder finde.
Ich hab trotz einiger Hausfaufgaben und Referate die ich bisher über eisenzeitliches Schmiedewerkzeug gehalten habe, keine besseren Quellen als die, auf denen meine momantane Austattung basiert finden können. Welchen Ausrüstungegenstand meinst Du denn genau mit der von Dir erwähnten "Beliebigkeit".
vielen dank für Deine konstruktive Kritik: Klaus
- Steve Lenz
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- Steve Lenz
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nach langwieriger recherche mit frustrierend wenigen ergebnissen wollte ich mich mal an die spezialisten unter euch wenden:
ich brauche ein neues kleid für meine uk-ausstattung (mit schmuck aus dem gräberfeld grundfeld). es wurde in einem frauengrab von ebendort (nr. 165) festgestellt, dass die kleidung den ganzen körper bedeckte (flächendeckende textilfunde!), arm- und beinringe jedoch frei sichtbar blieben. besonders interessant ist ein kleiner stehkragen, der mit bast o.ä. hinterlegt war und der mit glas- und bernsteinperlchen bestickt war.
mit diesen angaben kann ich einiges anfangen. leider wurde aber über die art der textilien in den mir vorliegenden artikeln lediglich angeführt, dass es sich um einf. leinwandbindung handelt, aber weder material noch farbe oder musterung.
ich gehe stark von wolle aus, werde wollstoff für meine reko verwenden. meine recherchen haben ergeben, dass blau (indigotin) und gelb (apigenin und luteolin) für die bronzezeit nachgewiesen sind (hallstatt). auch etwas von rotgefärbten schnüren (bad frankenhausen) habe ich gelesen. ausserdem sprechen die von mir entdeckten quellen von vorwiegend einfärbig, oft stark verfilzt bis gewalkt.
jetzt meine frage an euch: weiss jemand mehr zu nachgewiesenen farben?
über muster wurde ja schon weiter oben diskutiert, dass hahnentrittmuster des mantelfunds aus skandinavien habe ich ja mittlerweile für meinen uk-umhang übernommen.
was mich bzgl. muster stutzig macht ist, dass im NHM wien in einer vitrine mit bergwerksfunden aus hallstatt, die in die uk datieren, dieses stoffstück liegt (original und nachwebe): http://picasaweb.google.de/lh/photo/BLr ... directlink
dann sollte wohl anzunehmen sein, dass dieser textilfund wirklich der uk zuzuordnen ist. also doch nicht unbedingt einfärbig...?
nun ja, hat jemand noch ideen zur richtigen stoffauswahl?
ich brauche ein neues kleid für meine uk-ausstattung (mit schmuck aus dem gräberfeld grundfeld). es wurde in einem frauengrab von ebendort (nr. 165) festgestellt, dass die kleidung den ganzen körper bedeckte (flächendeckende textilfunde!), arm- und beinringe jedoch frei sichtbar blieben. besonders interessant ist ein kleiner stehkragen, der mit bast o.ä. hinterlegt war und der mit glas- und bernsteinperlchen bestickt war.
mit diesen angaben kann ich einiges anfangen. leider wurde aber über die art der textilien in den mir vorliegenden artikeln lediglich angeführt, dass es sich um einf. leinwandbindung handelt, aber weder material noch farbe oder musterung.
ich gehe stark von wolle aus, werde wollstoff für meine reko verwenden. meine recherchen haben ergeben, dass blau (indigotin) und gelb (apigenin und luteolin) für die bronzezeit nachgewiesen sind (hallstatt). auch etwas von rotgefärbten schnüren (bad frankenhausen) habe ich gelesen. ausserdem sprechen die von mir entdeckten quellen von vorwiegend einfärbig, oft stark verfilzt bis gewalkt.
jetzt meine frage an euch: weiss jemand mehr zu nachgewiesenen farben?
über muster wurde ja schon weiter oben diskutiert, dass hahnentrittmuster des mantelfunds aus skandinavien habe ich ja mittlerweile für meinen uk-umhang übernommen.
was mich bzgl. muster stutzig macht ist, dass im NHM wien in einer vitrine mit bergwerksfunden aus hallstatt, die in die uk datieren, dieses stoffstück liegt (original und nachwebe): http://picasaweb.google.de/lh/photo/BLr ... directlink
dann sollte wohl anzunehmen sein, dass dieser textilfund wirklich der uk zuzuordnen ist. also doch nicht unbedingt einfärbig...?
nun ja, hat jemand noch ideen zur richtigen stoffauswahl?
Hallo Johanna!
Weiss nicht - ob du den Text hier schon kennst:
http://www.sub.uni-hamburg.de/opus/voll ... ument2.htm
Vielleicht hilft dir was weiter! Jedenfalls waren schon in Bronzezeit viele Textil-Farben bekannt (also: nicht nur nach den "natur" Schaff-Farbe weiss, hell- braun und dunkel-braun Kombinationen).
Ich habe im Sommer eine handgewebte Decke von Firma Soven (Umhänge, die ich trage, auch auf dem Avi hier) in Hahnentritt-muster (gleiches Stück wie du auf Ha-Modeschau hattest) in Ljubljana gesehen; Farbkombination: hell-braun+grün. Preis: 264 Euro für 200 x 240 cm.
Gruss!
Joze
Weiss nicht - ob du den Text hier schon kennst:
http://www.sub.uni-hamburg.de/opus/voll ... ument2.htm
Vielleicht hilft dir was weiter! Jedenfalls waren schon in Bronzezeit viele Textil-Farben bekannt (also: nicht nur nach den "natur" Schaff-Farbe weiss, hell- braun und dunkel-braun Kombinationen).
Ich habe im Sommer eine handgewebte Decke von Firma Soven (Umhänge, die ich trage, auch auf dem Avi hier) in Hahnentritt-muster (gleiches Stück wie du auf Ha-Modeschau hattest) in Ljubljana gesehen; Farbkombination: hell-braun+grün. Preis: 264 Euro für 200 x 240 cm.
Gruss!
Joze
- Steve Lenz
- Beiträge: 3162
- Registriert: 05.12.2005 14:18
- Kontaktdaten:
vielen dank joze, das ist sehr informativ!
@steve: echt? wer noch? (wenn du's verraten darfst...)
um ehrlich zu sein "mische" ich zwei gräber aus dem grundfeld - nr. 23 (wo ich schon das kopfblech habe) und nr. 165 (weil es davon eben den hinweis auf die kleidung und diesen wunderbar erhaltenen gürtel gibt).
auch in grab 23 gibt es übrigens hinweise auf einen stehkragen - dort allerdings nicht mit bast sondern mit lederstreifen verstärkt... dürfte also zumindest in dieser gegend recht üblich gewesen sein... ich freu mich sehr über diese funde, endlich mal was wirklich brauchbares!
wahrscheinlich kennen die meisten eh diese seite schon, aber zur sicherheit trotzdem nochmal: http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/ ... ndfeld.htm
@steve: echt? wer noch? (wenn du's verraten darfst...)
um ehrlich zu sein "mische" ich zwei gräber aus dem grundfeld - nr. 23 (wo ich schon das kopfblech habe) und nr. 165 (weil es davon eben den hinweis auf die kleidung und diesen wunderbar erhaltenen gürtel gibt).
auch in grab 23 gibt es übrigens hinweise auf einen stehkragen - dort allerdings nicht mit bast sondern mit lederstreifen verstärkt... dürfte also zumindest in dieser gegend recht üblich gewesen sein... ich freu mich sehr über diese funde, endlich mal was wirklich brauchbares!
wahrscheinlich kennen die meisten eh diese seite schon, aber zur sicherheit trotzdem nochmal: http://www.landschaftsmuseum.de/Seiten/ ... ndfeld.htm
- Steve Lenz
- Beiträge: 3162
- Registriert: 05.12.2005 14:18
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Für Ferro will ich nach diesem Befund so plausibel wie möglich etwas rekonstruieren. Da ich aber nicht mehr zu Schnellschüssen neige wie zu Beginn meiner darstellenden Aktivität dauert sowas nunmehr seit Bekanntwerden des Fundes.
Aber Sie will ja auch Arm- und Beinbergen haben - somit fällt "knöchellang" schon mal weg für 2009! So wie ich Dich kenne wirst Du vor uns etwas präsentieren - momentan sind Ferro (Uni) und ich (grabungstechnisch) zu 99,9% ausgelastet.
Aber Sie will ja auch Arm- und Beinbergen haben - somit fällt "knöchellang" schon mal weg für 2009! So wie ich Dich kenne wirst Du vor uns etwas präsentieren - momentan sind Ferro (Uni) und ich (grabungstechnisch) zu 99,9% ausgelastet.
Aus den Augen - aus dem Sinn.