Prähistorische Gerberei - Methoden und Erfahrungen
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
- Steve Lenz
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Hab ich natürlich schon ausprobiert. Das Resultat ist natürlich nach heutigem
Stand nicht hundertpro, aber auch sehr zeitintensiv. Vielleicht hab ich mir nicht genug Mühe gegeben.
Vor dem Abschaben, wird die Haut gewässert. Wenn das ordentlich gemacht wurde, kann man beim Abschaben auch ein scharfes Stück Holz nehmen.
Die Kanten eines gespaltenen Astes zB. Die Haut dann über einen entrindeten
Baumstamm gelegt und mit dem Körper festgeklemmt.
Stand nicht hundertpro, aber auch sehr zeitintensiv. Vielleicht hab ich mir nicht genug Mühe gegeben.
Vor dem Abschaben, wird die Haut gewässert. Wenn das ordentlich gemacht wurde, kann man beim Abschaben auch ein scharfes Stück Holz nehmen.
Die Kanten eines gespaltenen Astes zB. Die Haut dann über einen entrindeten
Baumstamm gelegt und mit dem Körper festgeklemmt.
Hab letztens irgendwo etwas über ein " in stinkende Felle gehülltes Volk" gelesen. Weis leider nicht mehr wo und über Wen das gesagt wurde.
Ich gehe mal davon aus, das diese Leute die Sache mit dem Gerben übersprungen haben und sich in rohe Felle gekleidet haben. Werde mal suchen. War irgendwas aus der Bronzezeit.
Die "schmerzfreiste" Methode ist die Alaungerbung. Hab so die letzten 2 Monate 3 Hirsche und 8 Rehfelle gegerbt. Geruchsfrei!
Ich gehe mal davon aus, das diese Leute die Sache mit dem Gerben übersprungen haben und sich in rohe Felle gekleidet haben. Werde mal suchen. War irgendwas aus der Bronzezeit.
Die "schmerzfreiste" Methode ist die Alaungerbung. Hab so die letzten 2 Monate 3 Hirsche und 8 Rehfelle gegerbt. Geruchsfrei!
Was ich weis, füllt ein Wasserglas. Was ich nicht weis, einen Ozean
Die schnellste Methode ein Fell zu Gerben ist wohl die Sämische oder Hirngerbung. Diese Art der Gerbung kann wenn man früh aufsteht an einem Tag erledigt sein. In 2-3 Tagen aber sicher.
Kurzer Überblick was ich auf die Schnelle aus der Literatur habe:
Die Grubengerbung dürfte für die Vor- und Frühgeschichte neben der Sämischgerbung die "normale" Art der Gerbung gewesen sein. Die Alaungerbung war durchaus auch schon in der Antike bekannt und wurde auch reichlich betrieben. Inwiefern dies allerdings in Nordeuropa durchgeführt wurde entzieht sich gerade meiner Kenntnis. Auch ob dieses Leder sehr teuer war oder für jeden erschwinglich. Allerdings gibt es was die Alaungerbung angeht einen Einschnitt im Mittelalter, da dort die Türken den Alaunhandel betrieben und Europa nur unzureichend mit Alaun versorgt wurde.
Die früheste Art der Gerbung (belegt u.A. durch den Zeremonienmantel ausgest. in Boston/Mass.) dürfte die wohl ehr zufällig entdeckte Rauchgerbung sein, in Kombination mit dem einfachen Einfetten.
Das älteste Gerbrezept das bekannt ist stammt aus Babylonien ca. 720 v.Chr.. allerdings ist mir der Inhalt unbekannt.
Literaturtipp: H.Ottiger/U.Reeb "Gerben", Ulmer Verlag 1991, ISBN 3-8001-7241-0. Ist ein absolutes Praxisbuch, geschichtliche Daten oder überlieferte Rezepte sucht man vergebens. Dafür sind alle gängigen Gerbarten behandelt.
Kurzer Überblick was ich auf die Schnelle aus der Literatur habe:
Die Grubengerbung dürfte für die Vor- und Frühgeschichte neben der Sämischgerbung die "normale" Art der Gerbung gewesen sein. Die Alaungerbung war durchaus auch schon in der Antike bekannt und wurde auch reichlich betrieben. Inwiefern dies allerdings in Nordeuropa durchgeführt wurde entzieht sich gerade meiner Kenntnis. Auch ob dieses Leder sehr teuer war oder für jeden erschwinglich. Allerdings gibt es was die Alaungerbung angeht einen Einschnitt im Mittelalter, da dort die Türken den Alaunhandel betrieben und Europa nur unzureichend mit Alaun versorgt wurde.
Die früheste Art der Gerbung (belegt u.A. durch den Zeremonienmantel ausgest. in Boston/Mass.) dürfte die wohl ehr zufällig entdeckte Rauchgerbung sein, in Kombination mit dem einfachen Einfetten.
Das älteste Gerbrezept das bekannt ist stammt aus Babylonien ca. 720 v.Chr.. allerdings ist mir der Inhalt unbekannt.
Literaturtipp: H.Ottiger/U.Reeb "Gerben", Ulmer Verlag 1991, ISBN 3-8001-7241-0. Ist ein absolutes Praxisbuch, geschichtliche Daten oder überlieferte Rezepte sucht man vergebens. Dafür sind alle gängigen Gerbarten behandelt.
Habe mich aus aktuellem Anlaß mal mit der Hirngerbung befaßt und folgendes wunderbares Büchlein von Markus Klek gekauft und für
UNBEZAHLBAR empfunden.
Zitat aus seinem Buch:
ISBN Nr.: 978-3-8334-7894-9
UNBEZAHLBAR empfunden.
Zitat aus seinem Buch:
Der Autor lebte selbst viele Jahre in den USA und hat mit vielen Gerbern dort zusammengearbeitet.Leder, Felle und Pelze selber gerben; wie die Indianer oder der Ötzi !?
Dieses Buch bietet eine praktische Einführung in die alte Kunst der sogenannten `Hirngerbung`. Dieses Verfahren ist seit Urzeiten bekannt und war bei vielen Völkern verbreitet, ist aber hauptsächlich von den Indianern Nordamerikas überliefert. Auf diese Weise kann jedermann wunderbar weiches Leder und Pelze selbser herstellen. Dazu sind weder giftige Chemikalien noch viel Geld nötig. Nur guter Wille, etwas Zeit und die Gaben der Natur.
Mir hat es einen wunderbaren Einblick in die Hirngerbung gegeben und ich hatte das Glück Markus Klek ein bisschen bei seiner Arbeit zusehen zu dürfen.Dieses Buch liefert einen wichtigen Beitrag das alte Kunsthandwerk der Hirngerbung nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Es bietet einem breiten Publikum, auch Fachleuten aus dem Bereich der Ethnologie, Archäologie sowie der Ur- und Frühgeschichte eine praktische Anleitung zur Hirngerbung und darüber hinaus viel Wissenswertes über die Fellverarbeitung bei den Indianern und in der Steinzeit.
Heike Gerlach; Adelhausermuseum für Natur- und Völkerkunde
ISBN Nr.: 978-3-8334-7894-9