Ältestes geschliffenes Beil

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ulfr
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Ältestes geschliffenes Beil

Beitrag von ulfr »

in Australien entdeckt, 35.000 Jahre alt

http://www.theage.com.au/national/35000 ... rom=age_sb
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LS
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Beitrag von LS »

Tja, wenn das so stimmt, dann kann man sich mit dem geschliffenen Armring aus grünem Gestein auch langsam anfreunden, der vor einigen Jahren in der Denisova-Höhle gefunden wurde und etwa gleich alt ist. Bislang ist das Ding nämlich ein Rätsel sondergleichen...

Gruß L
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Blattspitze
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Beitrag von Blattspitze »

Leif, Du meinst diesen?:
Bild

Was ist denn in Europa der älteste Nachweis von geschliffenen Steinwerkzeugen?

Wenn wir schon bei Rekorden sind, hier die "höchste" Dechselklinge:
http://pvs.kcc.hawaii.edu/index/founder ... veach.html
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LS
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Beitrag von LS »

Den Ring haben doch die kleinen grünen Männchen vergessen, oder...?:-)
Steinbeilfrage: Bei uns erst im Spätmesolithikum (vgl. Grab von Bad Dürrenberg), im Vorderen Orient sicher schon früher im PPN. Steinmörser und Stößel gab´s schon im Natufien. Außerdem war die Welt schon damals globaler als man so denkt, schätze ich mal...

Gruß L.
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ulfr
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Beitrag von ulfr »

Blattspitze hat geschrieben:Wenn wir schon bei Rekorden sind, hier die "höchste" Dechselklinge:
http://pvs.kcc.hawaii.edu/index/founder ... veach.html
Abgespaced...
Wo hast Du nur immer diese Kuriosa her? :shock:

Der Ring ist wirklich außerirdisch. Ist bekannt, aus welchem Material er genau besteht?

Geschliffene Grünsteinbeile gibt es aus DK schon aus dem jüngeren Maglemose.
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Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

ulfr hat geschrieben: Der Ring ist wirklich außerirdisch. Ist bekannt, aus welchem Material er genau besteht?
Weitere Abbildungen des Armrings sind hier zu finden: http://timoneandertal.blogspot.com/2010 ... entre.html

Die Fachpublikation (kostenpflichtig...) mit abstract:
Derevianko AP, Shunkov MV, and Volkov PV. 2008. A Paleolithic Bracelet From Denisova Cave. Archaeology, Ethnology and Anthropology of Eurasia 34(2):13-25

"The collection of personal adornments and artifacts suggestive of symbolic behavior from the Early Upper Paleolithic deposits of Denisova Cave, Altai, is one of the earliest and the most representative of the Upper Paleolithic assemblages from Northern and Central Asia. Especially important is a fragment of a bracelet of dark-green chloritolite, found near the entrance to the eastern gallery of the cave in the upper part of stratum 11. The estimated age of the associated deposits is ca 30 thousand years. According to use-wear and technological analysis, techniques applied for manufacturing the specimen included grinding on various abrasives, polishing with skin, and technologies that are unique for the Paleolithic – high-speed drilling and rasping. The high technological level evidences developed manual skills and advanced practices of the Upper Paleolithic cave dwellers".

Über das verarbeitete Gestein “chloritolite” habe ich nichts vernünftiges gefunden, es könnte eine russische Lokalbezeichnung sein. Einige Textbruchstücke aus kostenpflichtigen Artikeln (grrr....) lassen vermuten, dass es sich um ein metamorphes Gestein handelt, das irgendwie im Zusammenhang mit Serpentinit steht. Na ja, so sieht es auch aus....

Viele Grüße

Fridolin
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Jede Epoche hatte wohl ihren Dürer, Da Vinci und Michelangelo...
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ulfr
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Beitrag von ulfr »

Danke, Fridolin. bei Guckl Scholar finden sich ein paar Einträge, offenbar wird Serpentinit in Chloridlösung in Abwesenheit von CO2 instabil und durch Chloritolit ersetzt.

Es könnte sich um Chlorit oder etwas ähnliches handeln:
http://www.geo.fu-berlin.de/fb/e-learni ... index.html
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LS
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Beitrag von LS »

Hallo Fridolin,
was "chloritolite" ist, würde mich auch mal interessieren. Es gibt jedenfalls keine deutsche Übersetzung, und Grünschiefer (Chloritschiefer) scheint es auch nicht zu sein. Die Zeitschrift mit der Publikation des Rings ist leider zu teuer, komm ich nicht so einfach ran.

Gruß L
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Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

ich versuch mich mal in den nächsten 2-3Wochen schlau zu machen.

Viele Grüße

Fridolin
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Fridolin
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Beitrag von Fridolin »

hier gibt es wenigstens eine Nahaufnahme des angeschliffenen Basaltfragments
http://www.epoc.de/artikel/1053842
http://www.abc.net.au/news/stories/2010 ... ion=justin


Viele Grüße

Fridolin
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