Fast völlig unbeachtet durch die Außenwelt wird auch in der sächsischen Oberlausitz archäologisch experimentiert. In der Gegend von Kamenz entsteht ein Gehöft aus der Kaiserzeit und wird fleißig mit Eisenverhütung herumexperimentiert. Das Ziel ist die Berechnung des ‚ökologischen Fußabdrucks’ von den ‚Germanen’ der römischen Kaiserzeit. Das Projekt wird aus Europamitteln zur Verstärkung der sächsisch-tschechischen Zusammenarbeit finanziert.
Obwohl es bereits ein Jahr läuft und Kamenz gerade mal dreiviertel Autostunden von Dresden entfernt ist, war ich bislang auch noch nicht auf dem Experimentalgelände. Bei Zufall sah ich jedoch, dass es heute ein Aktionstag gab. Also nichts wie hin mit der ganzen Bande.
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Die Anlage ist noch recht überschaubar, aber es steht bereits das Gerüst eines Langhauses. Auf dem ersten Blick sehr überzeugend, bei näherer Betrachtung dann doch nicht ganz so. Der Projektleiter Thomas Puttkammer hat dann erzählt wie es so gekommen ist: Nur Altholz das bereits seit längerem im Wald lag zur Verfügung und dann eine ABM-Truppe die etwas zu verliebt war in die mobile Sägeanlage. Und dann muss es TÜV-seitig auch noch mal abgenommen werden. Also leider etwas zu sichtbare Sägeschnitte und eine ziemlich Menge Eisennageln. Wenn es fertig ist wird das wohl nicht mehr stören und das Dach wird zumindest mit Schindeln gedeckt. Weiter die mehr oder wenig übliche Aktionen: Bogenschießen (mit sehr kompetentem Bahnmeister), Brettchenweben, Löffelschnitzen und Weidenpfeifchen basteln. Aber alles in sehr gemütlicher Atmosphäre, mit großer Begeisterung angeboten und von der Lokalbevölkerung gut angenommen.
Im Sommer wird es dann richtig interessant, dann geht es weiter mit der Eisenverhüttung. Heute bereits geröstete Raseneisenerzblöcke zerstampft und gereinigt, mal etwas ganz anderes als Feuersteinschlagen (deutlich einfacher). Also wer im Sommer in der Umgebung ist, unbedingt mal Kontakt aufnehmen und vorbeischauen.
Alle weitere Informationen zu dem Projekt hier:http://www.museum-westlausitz.de/WEB_Si ... ojekt.html
Germanen in der Oberlausitz
Moderatoren: Sculpteur, Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris, ulfr
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Germanen in der Oberlausitz
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
Karlheinz Deschner
Re: Germanen in der Oberlausitz
Huch, ich habe davon auch kein bißchen gemerkt
Schade, ich hätts mir gestern auch gern angeguckt.
Schade, ich hätts mir gestern auch gern angeguckt.
Re: Germanen in der Oberlausitz
Da ich heute wieder mal wegen Versagens der ÖBB den langsamsten Zug nach Hause erwischte, hatte ich die Möglichkeit zu einem ausgiebigen Gespräch mit zwei Vertretern der theoretischen Physik der TU Wien. Neben Wissenschaftstheorie kamen wir auch ins Detail.
Über den EUgeförderten Ansatz, den CO2 Fussabdruck der Germanen der frühen Kaiserzeit zu bestimmen, waren sie genau so verwundert wie ich. Ich weiss genau, dass unsere Verhüttungsexperimente ziemlich schlimme Dinge in die Luft befördern. Eine öffentliche Unterstützung halt ich deshalb für kontraindiziert, es sei denn man will unser derzeitiges umweltschädliches Verhalten rehabilitieren.
Off topic möcht ich noch erwähnen, dass die beiden keinesfalls auf der Linie eines meiner Freunde waren, der als Gasturbinenbauer für Siemens nach wie vor auf der AKWBefürworterlinie liegt.
Schon Tschernobyl überzeugte sie entgültig.
liebe Grüße
hugo
Über den EUgeförderten Ansatz, den CO2 Fussabdruck der Germanen der frühen Kaiserzeit zu bestimmen, waren sie genau so verwundert wie ich. Ich weiss genau, dass unsere Verhüttungsexperimente ziemlich schlimme Dinge in die Luft befördern. Eine öffentliche Unterstützung halt ich deshalb für kontraindiziert, es sei denn man will unser derzeitiges umweltschädliches Verhalten rehabilitieren.
Off topic möcht ich noch erwähnen, dass die beiden keinesfalls auf der Linie eines meiner Freunde waren, der als Gasturbinenbauer für Siemens nach wie vor auf der AKWBefürworterlinie liegt.
Schon Tschernobyl überzeugte sie entgültig.
liebe Grüße
hugo
Helmut Schmidt: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen