???- Backteller

[Trebron]

Habe in manchen Museen schon "Backteller" aus Ton gesehen, auch für das Neolithikum.
Im Rahmen einer "Steinzeitaktion" in den Ferien möchte ich eine Art "Fladenbrot" aus einer Mischung von Dinkelmehl, Früchten und Kräutern event. auch mit Ei einen Teig machen und darauf backen.

Was sollte ich bei der Herstellung eines entsprechend großen Backtellers beachten ?

Ich hatte vor, eine Lehmscheibe mit eingebautem Reisig, wie bei einem Lehm-Backofen zu fertigen und auf Sandsteinen über Glut zu legen.
Dass sie trocken und schon eingebrannt sein sollte, ist auch klar.

Hat noch jemand einen Tip, außer, dass ich es mal ausprobieren soll ?

Zur Not nehme ich auch Schamotteplatten aus meinem Holzbachofen, so in der Art:
http://www.schamottshop.de/product_info ... 45-mm.html

[Fridolin]

Die jungneolithischen "Backteller" wurden so bezeichnet, weil man anfangs keine andere Erklärung für diese Stücke hatte. Mittlerweile ist man davon abgekommen und nimmt an, dass es sich nicht um Backteller, sondern um Tondeckel für Vorratsgefäße handelt. Angeblich gibt es sogar Funde in situ: Vorratsgefäß + "Backteller"deckel. Trotzdem werden die Dinger weiterhin als Backteller bezeichnet...

Die Herstellung der "Backteller" geht folgendermaßen: Ein dicker Batzen aus mit Sand oder Keramikgrus gemagertem Ton wird ganz einfach flach geklopft, anschließend verziert (meistens mit Fingertupfenreihen am Rand) und gebrannt. Ohne Ruten.

Aber lass Dich nicht abhalten: Probier es aus, ob die Dinger auch als (Back)-Teller fungieren können. Es lebe das Experiment!

Viele Grüße

Fridolin

[Mela]

Oh, sie funktionieren schon als Backteller - es ist nur etwas überflüssig. In der Asche oder auf einem geeigneten Stein backen sich Brötchen genauso gut.
Magern würde ich genauso wie die zeitlich passende Keramik - Steinmagerung, kein Reisig.

Liebe Grüsse

Mela

[Trebron]

Danke schon mal für die Beiträge. ( Wo ist denn das "Dankesmilie" geblieben ? )
Ich hatte zuerst vor, eine Granitplatte von 5-6 cm, einseitig geschliffen zu verwenden, habe aber auch schon gehört, dass das Zeug bei Erhitzung explodieren kann. Das ist mir zu gefährlich, zumal mein "Grabsteinfritze" mir die Möglichkeit bestätigt hat.

Dann werde ich mir mal so einen "Backtellergefäßdeckelkombinationsverschluß" basteln

[Manu]

Kurze Zwischenfrage: Warum willst du in den guten Brotteig ein "Ei" beimischen?

Tut man sowas

Das ist mir jetzt völlig fremd, aber vielleicht blick ich es grad nicht und steh auf dem Schlauch, aber gehört habe ich es nie.

Aus Erfahrung würde ich keine Tonscheiben zum backen mit Kindern nehmen, kann gefährlich werden. Meistens reichen ein paar flache Steine, die sowieso um die Feuerstelle liegen, übrig aus. Keine Kalksteine, klar ...

Ansonsten rate ich dir viiiiiiel Teig zu machen, Kinder sind so begeistert vom Brotbacken.

Ach Dinkelmehl, könnte schwierig werden. Vollkornweizen... ist besser. Frühe Getreidearten Emmer, Einkorn, Nackweizen und Gerste. Besorg noch Honig mmmmmh. Evtl. ne winzige Brise Salz, wir sind einfach alle sehr daran gewöhnt, sonst schmeckts vielleicht arg fad.

So jetut bon ich fertig, wenn mir nichts mehr einfällt

[Mela]

Sandsteine sind besser, kein Granit... Oder irgendwelche schönen Flusskiesel.
(Ich habe die Steine normalerweise einfach erstmal selbst verwendet, wenn ich eh irgendwas im Feuer machen musste, dann wusste ich, bei den Kids explodiert da nix)

Liebe Grüsse

Mela

[hugo]

Warum baust Du nicht einfach einen Ofen mit den Kids? Das dauert zwar etwas länger, aber das Aha-Erlebnis hält länger an. Außerdem werden die Brötchen unvergesslich.

hugo

[Trebron]

Sandsteine sind besser, kein Granit... Oder irgendwelche schönen Flusskiesel.
(Ich habe die Steine normalerweise einfach erstmal selbst verwendet, wenn ich eh irgendwas im Feuer machen musste, dann wusste ich, bei den Kids explodiert da nix)

Liebe Grüsse

Mela

Danke, das denke ich auch und Sandsteine liegen auf meinem Gelände jede Menge. Da werde ich mir die Tage mal welche aussuchen und schön trocken legen.

Hugo, einen Ofen bauen tue ich wahrscheinlich auch noch, aber das geht nicht an einem Vormittag.
Gruß an Andrea habe ich ausgerichtet, die sehe ich am Dienstag auf einer weiteren Grabung in Haßloch.

Hatte heute Morgen wieder einen Workshop mit Anne Reichert, war schön und lehrreich. Habe auch eigene Experimente gemacht, die erfolgreich waren.
http://www.museum-herxheim.de/

[Trebron]

Soooo, um allem Unwägbaren bei dieser Kindergeschichte aus dem Wege zu gehen, habe ich heute die Küchlein zu Hause im Backofen gebacken. Wäre auch eine Zeitfrage bei der Sache gewesen. Außerdem bei diesen Temperaturen noch ein Feuer machen ???
Zu dem "Müslitaler" gibt es selbst gemachtes Trockenfleisch und Dörrobst. Mal schaun, wie die Kids reagieren, das Trockenfleisch sieht aus, wie getrocknete Regenwürmer
Habe "Minutensteaks" in Streifen geschnitten, gewürzt und im Backofen bei ca 50° getrocknet.

Schmeckt jedenfalls hervorragend, sogar meine Frau ist begeistert

Drückt mir die Daumen, dass alles klappt, wie ich mir diese Premiere vorstelle.

[Manu]

Wann hast du deinen Steinzeit-Event?

Schreib doch bald, wie es war.

[Trebron]

Gestern bei brüllend heißem Wetter 8 Kinder von 10-11 Jahren gehat. War alleine, zumindest die meiste Zeit.
Zu Anfang hat der Hausmeister unseres Heimatmuseums den Museumsgarten mit den steinzeitlich relevanten Pflanzen erklärt, ich konnte derweil meine Aufbauten tätigen.
Habe Schmuck und Messerchen machen lassen und eben "Steinzeit" erklärt. Irgendwie fühle ich mich "ausgeplündert"
Das Trockenfleisch war der Renner und alle. Die Müslitaler fanden auch genügend Zuspruch, Dörrobst ebenso.
Das Ganze ging über 6 Stunden, definitiv zuuuu lange, bei 2-3 kam Langeweile und Unsinn auf.

Heute hätte ich nochmal 6 Kinder von 10- 13 Jahren, aber ich glaube das fällt dem Wetter zum Opfer, es schüttet wie aus Eimern.
Das werde ich wohl verschieben.

Gerade hat der Regen aufgehört, werde zum VA-Ort Fahren und mit Eltern und Kindern abklären, ob wir trotzdem verschieben, weil alles nass ist.

[Manu]

Irgendwie fühle ich mich "ausgeplündert"

Das kenne ich zu genüge, Menschen können sehr anstrengend sein. Der Blumammut war letztes Jahr nach seinem einwöchigen Event bei uns so kaputt, er sagte, dass er es am Anfang gar nicht so gemerkt hat, aber schon lange nicht mehr so k.o. gewesen sei.

Übrigends hat es in der Steinzeit auch geregnet (Sag nichts, sag nichts ...)