Bandkeramische Geweihklingen
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Re: Bandkeramische Geweihklingen
Nein Trebron, da hast du nichts übersehen. Es gibt zwar einige T-Äxte mit zwei Schneiden, aber die sind immer parallel zur Schäftung, auch wenn die Schneiden mal an der gleichen Seite liegen. T-Äxte (dürfte man eigentlich so nicht mehr nennen) mit Querschneide gibt es auch, aber die sind deutlich seltener. Noch mehr und detaillierteres zu T-Äxten findest du zurzeit hier: http://www.archaeoforum.de/viewtopic.php?f=7&t=4645 und sehr empfehlenswert J.A. Werning, Die Geweihartefakte der neolithischen Moorsiedlung Hüde I am Dümmer, Kreis Grafschaft Diepholz, Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen 16, 1983, 21-187, über das T-Axt-Paradies aus dem Mittelneolithikum schlechthin.
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
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Re: Bandkeramische Geweihklingen
Meistens lässt sich (bei den T-Äxten nur an einer Seite eine Schneide anlegen, weil man immer versucht, die Schneide in den Bereich der Rose oder möglichst nahe daran anzulegen, weil hier die Kompakta am dicksten ist. Bei den Rosenäxten ist es anders, hier sitzt die Bohrung nahe an der Rose, denn hier ist die Schäftung am stabilsten.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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Re: Bandkeramische Geweihklingen
Anbei dann doch noch ein Bildchen von den doppelschneidigen T-Äxten aus Hüde, leider nur ein Scan von einer Kopie. Quelle wie bereits oben erwähnt: J.A. Werning, Die Geweihartefakte der neolithischen Moorsiedlung Hüde I am Dümmer, Kreis Grafschaft Diepholz, Neue Ausgrabungen und Forschungen in Niedersachsen 16, 1983, 21-187.
Auffällig ist speziell das obere Stück, wo die reguläre Schneide am Basalteil völlig abgeschliffen zu sein scheint, vermutlich ist die zweite Schneide nachträglich angelegt. Wie das untere Stück funktionieren soll mit der unmöglichen 'konkaven Wölbung' an der linken Schneide (ist jedoch die basale Seite!) ist mir nicht klar, aber es wird wohl irgendwie ein Zweck haben.
Auffällig ist speziell das obere Stück, wo die reguläre Schneide am Basalteil völlig abgeschliffen zu sein scheint, vermutlich ist die zweite Schneide nachträglich angelegt. Wie das untere Stück funktionieren soll mit der unmöglichen 'konkaven Wölbung' an der linken Schneide (ist jedoch die basale Seite!) ist mir nicht klar, aber es wird wohl irgendwie ein Zweck haben.
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Karlheinz Deschner
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Re: Bandkeramische Geweihklingen
Erst mal danke für das Bild und die Infos.
Habe mir gerade mal son Ding gemacht, Hier das Bild. Weitere wie immer auf:
http://www.flickr.com/photos/35588839@N04/
Schäftung wird wohl ein Haselstöckchen !
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Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
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Re: Bandkeramische Geweihklingen
Trebron - WOW!
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Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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Re: Bandkeramische Geweihklingen
Sehr schönes Teil, schöner dicker Cortex, Schneiden liegen richtig zur Wölbung, Schneidenwinkel stimmt überein mit Originalfunden: Das ist ein Replik eines T-Äxtes, endlich auch mal von meiner Seite kein Gemecker. Jetzt noch die fingerdicke Schäftung und dann kann losgelegt werden.
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Karlheinz Deschner
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Re: Bandkeramische Geweihklingen
Rengert, da bin ich stolz auf mich, dass da kein "Gemecker" kommt aber als Käsehobel kann ich das Ding doch Zweck entfremden !
Habe aber auch meinen gesamten Geweihbestand durchforsten müssen, um dieses Stück zu bekommen, wobei ich noch nicht wusste, wie die Kompakta ausschaut.
Geweihherkunft: Rotwild-Zuchtanlage im Bayrischen Wald, Rattenberg
Durchmesser des Schaftloches = 2 cm
Freut mich, dass es gefällt
Habe aber auch meinen gesamten Geweihbestand durchforsten müssen, um dieses Stück zu bekommen, wobei ich noch nicht wusste, wie die Kompakta ausschaut.
Geweihherkunft: Rotwild-Zuchtanlage im Bayrischen Wald, Rattenberg
Durchmesser des Schaftloches = 2 cm
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Re: Bandkeramische Geweihklingen
Doch - wirklich sehr schön....
DAS HACKT!!!
Schöne Grüße...
Robert
DAS HACKT!!!
Schöne Grüße...
Robert
Dem Retuscheur ist nichts zu schwör...
Re: Bandkeramische Geweihklingen
Habe mal in das Schaftloch einen provisorischen Schaft eingesetzt !
Die eine, längere Seite ist zum Schlagen aus einem Winkel von ca 45° von oben, die kürzere zum Entfernen der Späne von schräg unten, oder im rechten Winkel ! Ich brauche das Teil in der Hand nur um 180° drehen, ideales Werkzeug
Die eine, längere Seite ist zum Schlagen aus einem Winkel von ca 45° von oben, die kürzere zum Entfernen der Späne von schräg unten, oder im rechten Winkel ! Ich brauche das Teil in der Hand nur um 180° drehen, ideales Werkzeug
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