Neandertaler - aktuellste Dermoplastik
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Neandertaler - aktuellste Dermoplastik
Dank modernster Computertechnik hat der Neandertaler sein Gesicht wiedererhalten. Ein deutsch-schweizer Expertenteam hat in einem aufwendigen virtuellen Verfahren aus Schädelresten eine Büste geschaffen. Sie stellt das Gesicht des weltweit populärsten Urmenschen erstmals "exakt, individuell und lebensecht" dar. Das sagte Michael Schmauder vom Rheinischen Landesmuseum Bonn am Dienstag bei der Präsentation des rekonstruierten Neandertalers. Steinbrucharbeiter hatten im Sommer 1856 bei Mettmann das Urmenschen-Fossil gefunden.
Sympathischer Urmensch
Die Bonner Büste zeigt den mutmaßlichen Vetter des heutigen Menschen als sympathischen und entspannt blickenden Zeitgenossen mittleren Alters. Der Neandertaler hat dunkelbraune Augen, mittellanges Naturhaar und schütteren Bart. Auch ein Kinn, das ihm bislang abgesprochen wurde, ist sichtbar.
(Quelle: http://onnachrichten.t-online.de)
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Re: Neandertaler - aktuellste Dermoplastik
[/quote]Steve hat geschrieben:Dank modernster Computertechnik hat der Neandertaler sein Gesicht wiedererhalten. Ein deutsch-schweizer Expertenteam hat in einem aufwendigen virtuellen Verfahren aus Schädelresten eine Büste geschaffen. Sie stellt das Gesicht des weltweit populärsten Urmenschen erstmals "exakt, individuell und lebensecht" dar.
Und wir haben bereits vor 10 Jahren (also nur 140 Jahre nach seiner Entdeckung) in Vorarbeit zu einem Forschungsantrag an die DFG zu einer sehr ähnlichen Fragestellung (Computer-gestützte Skelett- und Oberflächen-Rekonstruktion des Neandertalers) eine kleine Neandertaler-Gruppe durch einen Düsseldorfer Künstler im Maßstab 1:10 rekonstruieren lassen. Leider wurde das Projekt als "wahrscheinlich im angegebenen Zeitraum nicht durchführbar" nicht gefördert und somit von uns aufgegeben. Uns blieb nur die kleine Gruppe als Erinnerung. Ein Bild der Gruppe schicke ich Dir oder Ferro, damit es hier ebenfalls abgebildet werden kann. Ich habe die Formen und noch einige Nachgüsse, von denen ich zumindest einen "lebensecht" bemalen will. Abgüsse in Bronze existieren auch bereits.
Erhard Godehardt
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Das 'Besondere' an der aktuellen Rekonstruktion ist nicht die Rekonstruktion an sich, solche gibt es mehrere in der selben Qualität. Das 'Besondere' ist, dass es sich um DEN Neandertaler handelt, die Rekonstruktion des Gesichtes anhand der Schädelfragmente des namensgebenden Fundes.
Das im Artikel angegebene 'abgesprochene' Kinn, eigentlich aber die Kinngrube und die ausgeprägte Spitze beim HSS, ist aber völlig korrekt auch hier nicht vorhanden, weiss der Kuckuck, was der Journalist da wieder sieht. Braucht sich ja bloss mal ans eigene Kinn fassen,,
@Godehardt:
In der Tat eine schöne Gruppe. Ich habe zwar, was die Bekleidung von HSN anbelangt, keineswegs die Auffassung, dass die Jungs und Mädels damals so spärlich bekleidet waren, aber das ist eine alte Diskussion. Was mich aber wirklich irritiert, ist die Haarlosigkeit. Oder sollte beides erst bei den 1:1-Rekos aus 'echtem' Material ergänzt werden?
Grüße
Hans
Das im Artikel angegebene 'abgesprochene' Kinn, eigentlich aber die Kinngrube und die ausgeprägte Spitze beim HSS, ist aber völlig korrekt auch hier nicht vorhanden, weiss der Kuckuck, was der Journalist da wieder sieht. Braucht sich ja bloss mal ans eigene Kinn fassen,,
@Godehardt:
In der Tat eine schöne Gruppe. Ich habe zwar, was die Bekleidung von HSN anbelangt, keineswegs die Auffassung, dass die Jungs und Mädels damals so spärlich bekleidet waren, aber das ist eine alte Diskussion. Was mich aber wirklich irritiert, ist die Haarlosigkeit. Oder sollte beides erst bei den 1:1-Rekos aus 'echtem' Material ergänzt werden?
Grüße
Hans
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
- Steve Lenz
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Noch ein schönes Bild des HSN:
(Quelle : http://www.roots2006.lvr.de/ausstellung.php)
Unter der Quellenangabe ist zudem ein Text zur Ausstellung "Wurzeln der Menschheit zu finden!
(Quelle : http://www.roots2006.lvr.de/ausstellung.php)
Unter der Quellenangabe ist zudem ein Text zur Ausstellung "Wurzeln der Menschheit zu finden!
Hatte gedacht, dass wäre ggf die Studie für eine 1:1 Szene....erst bei den 1:1-Rekos
Dann versteh ich die Glatzköpfigkeit aber echt nicht....
@Steve:
Sowas ?
54mm = 1/32. Grundfigur ein 'Adam' von Preiser, in allen Proportionen verändert. Kopf komplett geändert, nur Augen und Nase der 'afrikanischen' Grund-Adam-Figur sind noch original. Bekleidung etc. mit 2-Komponenten-Epoxyd-Masse modelliert. Speer aus Holz geschliffen.
H.
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- Steve Lenz
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Es gibt inzwischen eine veränderte Gruppe mit Haaren. Wir hatten lange gezögert, diese anzumodellieren, da wir nicht wussten, ob bei einer Bestattung (wie hier dargestellt) die Neandertaler sich die Haare kurz schnitten (wie heute noch manche Völker) oder nicht. Über die mögliche Bekleidung gibt es nur Vermutungen, keine Funde. Wie sie im Neanderthal-Museum rekonstruiert ist, scheint sie mir zu "primitiv" geschneidert. Im New Yorker Museum of Natural Science hat der Künstler aus Sicherheitsgründen auch die Kleidung weggelassen. Ich hatte eine etwas heftige Diskussion über die Nacktheit der Figuren vor einiger Zeit mit Frau Bosinski vom Eiszeitmuseum Monrepos (Neuwied), da sie mir vorwarf, natürlich wären "wieder mal die Frauen nackt". Der Anblick des ebenfalls unbekleideten Mannes beruhigte sie, Meine folgende Frage, ob sie sich vorstellen könnte, was ein jagender, durchs Gebüsch rennender Mann wohl so ohne Lendenschurz fühle, machte sie etwas fassungslos, ebenso do nachfolgende Frage, ob solche durchaus schmerzlichen Erfahrungen nicht zur Einführung des Lendenschurzes bei Männern geführt haben könnten. Jedenfalls fiel dank der nicht stimmigen Chemie zwischen ihr und mir die Gruppe der Neandertaler in Ungnade und wurde nicht in die Ausstellung aufgenommen. Und dennoch lassen wir die Gruppe lieber unbekleidet, denn im Maßstab 1:10 könnte man Kleidung aus Fell individuell anpassen. Außerdem sind die Trauernden so gehalten, dass sie leicht auch für andere Tätigkeiten umgebaut werden können. Ein Lächeln in das Gesicht der hockenden Frau modelliert und einen Rührstab in ihre Hand gesteckt ergibt eine Steinzeit-Köchin, die auch so in der Hitze des Feuers arbeiten kann. Eine Mutter, die ihr Kind tröstet, kann es auch zu anderen Anlässen geben. Der Mann kann, statt einen Hirschkopf zu halten, auch sich an Jagdbeute zu schaffen machen.Ferro hat geschrieben:@ Hans:
So wie ich das verstanden habe - Godehart bitte korrigieren falls falsch - sollen klamotten, Haare etc. noch aufmodelliert werden.
Zur Reaktivierung des Projektes: Die Idee war, aus dem Vergleich der Knochen moderner Menschen und der Neandertaler Parameter für ein Morphing-Verfahren herzuleiten. Dieses "computerisierte" Verfahren, welches damals wirklich innovativ war, sollte dann auf die äußere Hülle von modernen Menschen angewendet werden, um ein mögliches Aussehen der Neandertaler zu erhalten. Damals waren dafür schon etwa 100000,00 DM (nicht Euro) und zwei Stellen an Mitteln vorgesehen. Heute bräuchte man keine Spezialrechner mehr, die den Preis in die Höhe treiben. Rwaktivierung lohnt nicht mehr, da inzwischen die Züricher ein äquivalentes Projekt gefördert bekamen. Heute ist die Idee nicht mehr neu; auch sind wir nicht daran interessiert, als "zweite" Sieger unsere alten Ideen zu wiederholen. Inzwischen habe ich auch ein DFG-Projekt über die Rekonstruktion antiker Bögen laufen, und ich will noch zwei weitere Projekte über solche Bögen nachlegen, da auch hier erstaunliche Sachverhalte bisher unerkannt in den Abbildungen schlummern.
In klein (1:24 oder kleiner) sollen die Figuren bei Preiser erscheinen, sie haben einen Satz Originale bekommen, sprechen aber von Problemen beim Einscannen der Vorlagen. In 1:10 kann ich noch Abgüsse machen (mit oder ohne Kopfhaare). Wie die Preise sein sollen, kann ich nicht sagen. Figuren aus Gießharz kosten im Maßstab 1:20 zwischen 40 Euro und 60 Euro. Da eine Verdopplung der Größe zu einer Verachtfacung der Harzmenge führt, würde ein seher hoher Preis bei reiner Umrechnung resultieren. Ich glaube jedoch, dass ein Preis von etwa 90 Euro je Erwachsenem hinkommen könnte (zumindest die Materialkosten deckt). Die gesamte Gruppe von drei Erwachsenen, einem Kind und einem Kleinkind sowie dem Hirschkopf könnte dann bei 300 Euro liegen, da beim gleichzeitigen Gießen mehrerer Figuren weniger Abfall anfällt. Die Bodenplatte ist aus Dentalgips, also sehr schwer. Hier fehlt mir auch die Form. Andererseits kann jeder selbst so eine Platte modellieren. Für die Maßstäbe 1:20, 1:16 oder 1:12 hatte ich schon daran gedacht, die Figuren einzuscannen und die MRT-Daten in das STL-Format umrechnen zu lassen, so dass neue Master in den genannten Maßstäben mittels Stereolithographie erzeugt werden können.
Steve, Dein Neandertaler sieht einer Figur aus einer Gruppe von Jägern des Magdalenien, wie sie jetzt von Nemrod in 1:32 vertrieben wird, sehr ähnlich. Kennst Du diese Gruppe? Der besagte Jäger steht neben einem Mammutschädel. Ich habe die kleine Szene vor Jahren gekauft und gebaut.
Erhard Godehardt
- Steve Lenz
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Zustimmung!! (Wie auch wenig bedacht: Der fellgekleidete Neolithiker, der sich den Schweiß abwischt z.B. !)Wie sie im Neanderthal-Museum rekonstruiert ist, scheint sie mir zu "primitiv" geschneidert.
Genau die gleiche Frage habe ich genau so beantwortet. Sogar die Papua verwenden Futerale, weil ein Ast auf adäquater Höhe jeden Jagdtrieb von jetzt auf gleich zerschlagen kann. Mir ist auch keine Volksgruppe bekannt, welche nicht irgendeine Form von Unterleibsschutz verwendet.Meine folgende Frage, ob sie sich vorstellen könnte, was ein jagender, durchs Gebüsch rennender Mann wohl so ohne Lendenschurz fühle, machte sie etwas fassungslos, ebenso do nachfolgende Frage, ob solche durchaus schmerzlichen Erfahrungen nicht zur Einführung des Lendenschurzes bei Männern geführt haben könnten.
Nope - ich muß mich mal umtun, was es so an zur Verfügung stehenden Grundfigurinen gibt, die man dann "frisieren", "anziehen" und ausstatten kann.Steve, Dein Neandertaler sieht einer Figur aus einer Gruppe von Jägern des Magdalenien, wie sie jetzt von Nemrod in 1:32 vertrieben wird, sehr ähnlich. Kennst Du diese Gruppe?
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Außerdem ist natürlich ein skythischer Reiter auf galoppierendem Pferd geplant. Ich habe drei Pferde im entsprechendem Maßstab. Generell möchte ich hier gern mit Museumsleuten sprechen, da Figuren in dieser Größe sich gut zur Darstellung von Dioramen eignen (siehe die Szenen im Naturkundlichen Museum Poznan).
Unter www.historex.com findest Du auch die Figuren von Nemrod, also auch die Jäger des Magdalenien. www.pegasomodels.com zeigt auch einen (allerdings auf antiquierten Vorstellungen beruhenden) Neandertaler. Ich denke daran, die Figuren unserer Gruppe an interessierte Figurenbauer abzugeben. Weiter sollen auch noch mehr Figuren zur Menschheitsgeschichte modelliert werden, alle im Maßstab 1:10. Als nächstes sollte eigentlich ein Homo erectus erscheinen (wenn der Künstler in die Pötte käme). Die Szene steht eigentlich schon.Nope - ich muß mich mal umtun, was es so an zur Verfügung stehenden Grundfigurinen gibt, die man dann "frisieren", "anziehen" und ausstatten kann.
Außerdem ist natürlich ein skythischer Reiter auf galoppierendem Pferd geplant. Ich habe drei Pferde im entsprechendem Maßstab. Generell möchte ich hier gern mit Museumsleuten sprechen, da Figuren in dieser Größe sich gut zur Darstellung von Dioramen eignen (siehe die Szenen im Naturkundlichen Museum Poznan).
Erhard Godehardt
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Aus diesem Grunde will ich mir ja noch eine Neandertaler-Vignette bauen, die man zu den Rekos unserer HSS-Ausrüstung stellen kann - zur Veranschaulichung für Besucher auf Anlässen.Generell möchte ich hier gern mit Museumsleuten sprechen, da Figuren in dieser Größe sich gut zur Darstellung von Dioramen eignen (siehe die Szenen im Naturkundlichen Museum Poznan).
Für den Skythen kann ich Dir mindestens eine Abnehmerin garantieren...
@Godehardt,
interessante Projekte, die du da überlegst. Die Maßstäbe sind bei solchen Sachen immer ein Problem. Museal braucht man metrische Maßstäbe, Figuren-Modellbau-mäßig sind die krummen 54mm-90mm-120mm etc-Größen. Wenn es dir an Modelleuren mangelt, die ordentlich und schnell arbeiten, da hätte ich entsprechende Kontakte, das wäre das Wenigste.
Der o.a. Neandertaler ist von mir, nicht von Steve. Die Nemrod-Serie haben wir (ungebaut) herumliegen, sind aber nicht wirklich damit zu Potte gekommen. Einerseits hat sich durch einen Museumsumbau der Bedarf aufgelöst, zweitens ist insbesondere mein Bruder mit ein paar Details nicht so glücklich. Sie wirken ingesamt auch etwas zottelig, so dass wir bei ggf. Neubedarf gleich zur Selbstfertigung greifen werden.
Das die Haltung der Nemrod-Figur ähnelt, ist Zufall, nicht mal ferne Inspiration. Einfach entspannte Grundhaltung, mit unserem 1:1 Modell bzw. dessen Ausstattung am lebendigen Individuum ( moi) ausprobiert.
Grüße
Hans
interessante Projekte, die du da überlegst. Die Maßstäbe sind bei solchen Sachen immer ein Problem. Museal braucht man metrische Maßstäbe, Figuren-Modellbau-mäßig sind die krummen 54mm-90mm-120mm etc-Größen. Wenn es dir an Modelleuren mangelt, die ordentlich und schnell arbeiten, da hätte ich entsprechende Kontakte, das wäre das Wenigste.
Der o.a. Neandertaler ist von mir, nicht von Steve. Die Nemrod-Serie haben wir (ungebaut) herumliegen, sind aber nicht wirklich damit zu Potte gekommen. Einerseits hat sich durch einen Museumsumbau der Bedarf aufgelöst, zweitens ist insbesondere mein Bruder mit ein paar Details nicht so glücklich. Sie wirken ingesamt auch etwas zottelig, so dass wir bei ggf. Neubedarf gleich zur Selbstfertigung greifen werden.
Das die Haltung der Nemrod-Figur ähnelt, ist Zufall, nicht mal ferne Inspiration. Einfach entspannte Grundhaltung, mit unserem 1:1 Modell bzw. dessen Ausstattung am lebendigen Individuum ( moi) ausprobiert.
Grüße
Hans
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
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