Forschungsergebnisse umsonst für alle!!!

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Blattspitze
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Forschungsergebnisse umsonst für alle!!!

Beitrag von Blattspitze »

Wenn der Steuerzahler schon Forschungseinrichtungen und -Personal bezahlt, warum muss er dann noch zusätzlich dafür bezahlen, um an die publizierten Ergebnisse heranzukommen?

http://www.economist.com/node/21552574
"Was an der Unverschämtheit des Heute
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FlintSource
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Re: Forschungsergebnisse umsonst für alle!!!

Beitrag von FlintSource »

Ich habe gerade wieder 20 EUR plus 5,50 EUR Versand für ein Jahr Archäologisches Korrespondenzblatt gezahlt. Das finde ich sehr überschaubar, aber ich ärgere mich auch über die extremen Preisen von Zeitschriften und Büchern. Wenn jeder Wissenschaftler einfach mal sein Zeug in academia.edu stellt, dann bleiben die Preisen von Publikationen zwar zu hoch, sind die Inhalte jedoch frei verfügbar und darum geht es letztendlich.
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Karlheinz Deschner
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LS
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Re: Forschungsergebnisse umsonst für alle!!!

Beitrag von LS »

Naja, ausgerechnet ArchKorr zu nennen, das doch nun wirklich ziemlich preiswert ist... Abonnier doch mal Current Anthropology, zum Beispiel :-)
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FlintSource
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Re: Forschungsergebnisse umsonst für alle!!!

Beitrag von FlintSource »

Juhu Leif, warum denkst Du, dass ich Arch.Korr. nenne mit 20 EUR für vier gut gemachte Hefte im Jahr im Vergleich zu den zitierten $ 20.000? Ich kenne mich halbwegs aus mit den Preisen von Drucksachen, 20 EUR decken die Druckkosten eigentlich überhaupt nicht. Also ein sehr lobenswertes Beispiel wie es auch gehen kann mit öffentlichen Mitteln!
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LS
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Re: Forschungsergebnisse umsonst für alle!!!

Beitrag von LS »

Ahh, dann war Dein Beispiel ja sogar pädagogisch wertvoll...
Am besten ist übrigens, wenn einem die Autoren freiwillig Ihre PDFs per Email schicken ;-)

Grüße L.
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Blattspitze
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Re: Forschungsergebnisse umsonst für alle!!!

Beitrag von Blattspitze »

Tatsächlich, ich habe mit direkten Anfragen an Wissenschaftler überwiegend gute Erfahrungen gemacht, allerdings ist die Antwort-Frequenz z.T. deutlich Renomee-abhängig.

Hier ein zwar älterer (2006), aber dennoch informativer Artikel zum Thema:

http://www.heise.de/ct/artikel/Ueber-di ... 90500.html
"In den angelsächsischen Ländern haben sich die Politiker des Themas offensiver angenommen. In England warf das „Science and Technology Committee“ des House of Commons der Regierung im Juli 2004 vor, den Entwicklungen des wissenschaftlichen Publikationswesens zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu haben. Die Parlamentarier registrierten mit Sorge, „dass der finanzielle Nutzen aus den beträchtlichen Forschungsinvestitionen der öffentlichen Hand in einem exzessiven Ausmaß in die Taschen der Aktionäre von Verlagen“ wandert - „die Digitalisierung sollte den Zugang erleichtern und nicht erschweren“."
...
"In einer DFG-Umfrage vom vergangenen Jahr unter rund 1000 deutschen Wissenschaftlern aller Fachrichtungen sahen zwar zwei Drittel der Befragten in Open Access einen Beitrag zur Verbesserung des Zugangs zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und glauben, dass sich die Publikationslandschaft durch Open Access nachhaltig verändern wird. Im Mittel über alle Disziplinen gaben knapp 40 Prozent an, OA-Zeitschriften in ihrem Fach zu kennen. Allerdings hatte nur jeder Zehnte schon einmal einen Aufsatz in einer OA-Zeitschrift veröffentlicht, und nur jeder Siebte Vorabergebnisse seiner Forschung als „Preprint“ publiziert. Preprint-Server kannte jeder zweite befragte Naturwissenschaftler, aber nur jeder vierte Geistes- und Sozialwissenschaftler und nur jeder fünfte Ingenieurwissenschaftler.
Viele Wissenschaftler, deren Interesse sich in erster Linie auf die Veröffentlichung in prestigeträchtigen Journalen richte, seien den Schwierigkeiten der Informationsversorgung gegenüber ignorant, hatte schon der Wissenschaftsausschuss des britischen Parlaments geklagt."



http://www.zeit.de/wissen/2010-02/dfg-p ... -forschung
"Die erste Frage an einen Wissenschaftler laute heute:„Wie viel und wo haben Sie publiziert?“ Was erforscht werde, trete in den Hintergrund. Die Wissenschaft setze heute fast nur noch auf Kennzahlen, wenn sie Leistung kontrolliere, kritisierte unlängst Ulrike Felt, Präsidentin des Instituts für Wissenschaftsforschung der Uni Wien, bei einer Diskussion in Berlin. In der Forschung drehe sich alles um die Zahl der Publikationen und Zitationen oder um Ranking-Resultate."

Hat sich inzwischen etwas geändert? Nach wie vor steigt doch die Netto-Anzahl wiss. Publikationen mit zunehmender Mini-Portionierung von Einzelergebnissen durch viele Autoren.
Wie ist das bei Euch Profi-Wissenschaftlern? Ihr dürft doch gar nicht alle Publikationen frei bei academia veröffentlichen, oder? Oder gibt`s etwa keine entsprechenden Verträge seitens der Verlage mehr, die das Publikationrecht einschränken?
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LS
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Re: Forschungsergebnisse umsonst für alle!!!

Beitrag von LS »

Hallo Blattspitze,
Open Access kann im Falle von PLoS ONE zum Beispiel bedeuten, dass die Autoren kräftig dafür zahlen, dass ihr Artikel dort erscheint (1350 $). Für die Leser ist er dann zwar frei zugänglich, aber es sieht liberaler aus als es eigentlich ist. Die Autoren zahlen dafür, dass sie eine viel größere Leserschaft erreichen können als bei verkauften Artikeln.
Dann doch lieber die deutsche Version: Beim Erscheinen eines neuen Bandes wird der jeweils vorletzte Band als pdf ins Netz gestellt, so praktiziert von E&G oder QUARTÄR. Für die Verlage rechnet sich also nur das, was bald nach Erscheinen verkauft wird. Das scheint mir sehr fair für beide Seiten zu sein...

Grüße L
hunasiensis
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Re: Forschungsergebnisse umsonst für alle!!!

Beitrag von hunasiensis »

Ganz neue Wege geht das Exzellenzcluster Topoi zusammen mit dem de Gruyter Verlag. Die Forschungsbände werden sowohl als Buch und Ebook veröffentlicht:
http://www.topoi.org/knowledge-transfer ... oi-series/

Übrigens sind auch die PNAS Artikel nach einem halben Jahr als pdf erhältlich:
http://www.pnas.org/content/by/year

Arne
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