Ich lese gerade (mal wieder) im Whittaker (FLINTKNAPPING ... Making & Understanding Stone Tools) und erfreue mich an seinen humorvollen Passagen. Daher vorweg ein paar Auszüge als "Bonbon" bevor ich zu meinen Fragen komme.
(FLINTKNAPPING ... Making & Understanding Stone Tools p. 180)
" Tools
Soft, as in "soft hammer", just means softer than hard - that is, antler or wood as opposed to stone - and relatively elastic as opposed to relatively inelastic. It does not mean that you will not mind if you hit your finger instead of the core...
...Shed antler is perfectly all right if it is not to old and weathered. Fresh antler may be a bit heavier and less likely to chip and wear out. If you do not find many antlers in your in your neck of the wood, try friends who hunt, taxidermists, swap meets and flea markets, and those unappreciative folk who hang antlers on their summer cabins to dry in the sun and rot in the rain. I never see a fine rack on some would-be woodsman`s gable without thinking about returning at night with a rope or ladder, but so far conscience has restrained me."
Im weiteren Verlauf führt er drei historisch nicht korrekte "soft hammer"-Formen an:
"Antlers can also be improved by modern tricks.
1. Old dry antlers can be soaked in glue to harden them.
2. An antler hammer can be weighted by drilling out a hole and filling it with lead.
3. A smaller section can be mounted on a long handle like a modern hammer head, which improves leverage and accuracy for some people.
I have always preferred a simple antler base with a minimal amount of shaping an smoothing."
Auch wenn hier nahezu alle wahrscheinlich Whittakers letzten Satz am ehesten zustimmen werden, würde mich interessieren ob jemand weitere Informationen/Erfahrungen zu den Punkten 1. bis 3. hat.
Zu 1.: Welche "glue" könnte man nutzen ? Wäre ja am ehesten ein ähnliches Verfahren wie die Plastination (http://de.wikipedia.org/wiki/Plastination)
Zu 3.: Orientierung und befestigung des Geweihstücks ? Muss ich mir das wie eine Geweih-Axt vorstellen, nur mit anderer Kopfform ?
soft hammer
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Re: soft hammer
Also ich habe keine Erfahrungen mit diesen Punkten.
Hinsichtlich "glue" würde ich Knochen- oder Fischleim präferieren?
Grüße in den hohen Norden (wollte ich auch mal senden)
M
Hinsichtlich "glue" würde ich Knochen- oder Fischleim präferieren?
Grüße in den hohen Norden (wollte ich auch mal senden)
M
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
Re: soft hammer
Hallo Steinlaus,
lange nichts gehört von Dir - um so größer die Freude
Zu Deinen Fragen:
1) Als Leim kommen meines Erachtens ein Bad aus wasserverdünntem Weißleim (zB. Ponal), oder natürlich Haut- und Knochenleime in Frage (wegen den schicken Kollagenen). Natur ist da sicher am besten und ich schwöre auf diese Leime. Blattspitze war 2 Minuten schneller...
2) Geweih mit Bleifüllung geht ganz gut, aber ein schicker Elch macht genau so gute Arbeit, wenn der Schwerpunkt passt. Ich jedenfalls habe meine Bleibomben wieder ausgemustert.
3) Geweihaxtartige Schäftung (a) oder Schäftung wie bei Rillenschlägel (b)- beides geht. Übrigens auch mit Kupfer. Die Bohrung bei (a) hält das Geweih locker aus, bei (b) kommt es darauf an, dass die Wicklung sauber und straff sitzt. Sonst fängt es zu rutschen an.
Hoffe, ich konnte Dir einwenig weiterhelfen und wäre klasse, wenn man sich mal wieder über den Weg läuft.
Schöne Grüße...
Robert
lange nichts gehört von Dir - um so größer die Freude
Zu Deinen Fragen:
1) Als Leim kommen meines Erachtens ein Bad aus wasserverdünntem Weißleim (zB. Ponal), oder natürlich Haut- und Knochenleime in Frage (wegen den schicken Kollagenen). Natur ist da sicher am besten und ich schwöre auf diese Leime. Blattspitze war 2 Minuten schneller...
2) Geweih mit Bleifüllung geht ganz gut, aber ein schicker Elch macht genau so gute Arbeit, wenn der Schwerpunkt passt. Ich jedenfalls habe meine Bleibomben wieder ausgemustert.
3) Geweihaxtartige Schäftung (a) oder Schäftung wie bei Rillenschlägel (b)- beides geht. Übrigens auch mit Kupfer. Die Bohrung bei (a) hält das Geweih locker aus, bei (b) kommt es darauf an, dass die Wicklung sauber und straff sitzt. Sonst fängt es zu rutschen an.
Hoffe, ich konnte Dir einwenig weiterhelfen und wäre klasse, wenn man sich mal wieder über den Weg läuft.
Schöne Grüße...
Robert
Dem Retuscheur ist nichts zu schwör...