GuedelonII in Meßkirch

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Andreas Sturm

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Andreas Sturm »

Hallo,

mir wurde vom Bert M. Geurten, dem 1. Vorsitzenden des Vereins "karolinigische klosterstadt e.V." heute folgendes mitgeteilt:

"Ab Mitte des Jahres ist der Verein 'karolingische klosterstadt e.V.' ein
mittelständisches Unternehmen. Wir sind kein Forschungsinstitut oder
Freilichtmuseum. Dies müssen wir immer in allen Entscheidungen
berücksichtigen.

Sollte es in der Öffentlichkeit unberechtigte Kritik gegenüber unserem Projekt geben, werden wir nicht zögern dagegen mit Hilfe unserer Rechtsschutzversicherung mit allen rechtlichen Mitteln vorzugehen. Gespräche mit verschiedenen staatlichen Behörden haben uns in dieser
Einstellung bestärkt."

Der Umstand, dass die Einrichung "Campus Galli - karolingische klosterstadt messkirch" vom Trägerverein ausdrücklich nicht als Museum oder Ort der Forschung definiert wird, sollte bei allen zukünftigen Beurteilungen hier und anderswo berücksichtigt werden.

Mit herzlichen Grüßen,

Andreas
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ulfr
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von ulfr »

:venus: :egal:
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Andreas Sturm

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Andreas Sturm »

Zum gleichen Thema am 29.03.2013 in der Wiener Zeitung:
Am Anfang jedes Werkzeuges und Kleidungsstücks steht wissenschaftliche Arbeit. Für jede metallumrahmte Schaufel, jeden Meißel oder Ochsenkarren wird der Wissenstand und das technische Niveau des 9. Jahrhundert erforscht. [...] "Das ist experimentelle Archäologie" erklärt Geurten. "Aus dem 9. Jahrhundert ist wenig überliefert."

[...]

Mit der experimentellen Archäologie erhofft sich Geurten nicht nur die Erfüllung eines Bubentraums, den viele Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen, wo er den Bau des Klosterplanes zuerst realisieren wollte, für verrückt erklärt haben. Zusammen mit den begleitenden Forschern möchte er vor allem wissenschaftliche Erkenntnisse über die karolingische Architektur und Bautechnik gewinnen. An den Arbeiten sind deshalb 18 Wissenschafter und fünf Universitäten beteiligt. "Die Klosterstadt wird zur wichtigen Quelle für viele Bachelor- und Doktorarbeiten werden", hofft Bert Geurten.
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Dago
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Dago »

Lang lebe der Komerz, in Deutschland ist es anscheind nicht mehr möglich ein Projekt Geschichstkonform um zusetzen. Und selbst die, die es schon gibt holen sich eher irgendwas, hauptsache billig und Zirkus für die Besucher.
Grüsse
Thorsten Seifert
Man kann aus Geschichte nur lernen

Neue Erkenntnise entstehen nur durch das Studieren von Funden
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Turms Kreutzfeldt
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Turms Kreutzfeldt »

Sollte es in der Öffentlichkeit unberechtigte Kritik gegenüber unserem Projekt geben, werden wir nicht zögern dagegen mit Hilfe unserer Rechtsschutzversicherung mit allen rechtlichen Mitteln vorzugehen. Gespräche mit verschiedenen staatlichen Behörden haben uns in dieser
Einstellung bestärkt
Dann gibt es Hausverbot, Andreas !
:glauberger:

Casero Don Turms
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Andreas Sturm

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Andreas Sturm »

Ich befürchte Turms, das ist sein voller Ernst. Indem er den Campus Galli als Nicht-Museum definiert, hofft er offensichtlich, sich dem Diskurs über die dort dargestellten Geschichtsbilder zu entziehen. Und die Lokalpolitik bestärkt ihn offenbar auch noch darin. Er schrieb mir auch:
Zu den angeblich falschen Entscheidung, die Sie dem Vorstand in diesem Vereich vorwerfen,
möchte ich nicht näher Stellung nehmen. Entweder haben sie sich bereits erledigt (siehe Holz) oder sind aus finanziellen Erwägungen oder Sicherheitsaspekten vom Vorstand nicht anders zu treffen.


Zur Erklärung mit dem Holz: der Landesbetrieb Forst stellt laut einem Zeitungsbericht eine LKW-Ladung Eichenholz zur Verfügung. "Der Landesbetrieb Forst löst sozusagen unser Holzproblem", wird der Vorsitzende Bert M. Geurten dort zitiert. Geplant sind eine Holzkirche und 18 Handwerksstationen mit Grubenhäusern, Schutzdächern, etc. Dazu sollen fünf System-Container "mittelalterlich" verkleidet werden. Ob weitere Holzlieferungen durch den Landesbetrieb geplant sind, ist dem Artikel nicht zu entnehmen.
Jøran

Sv: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Jøran »

Andreas Sturm hat geschrieben:Dazu sollen fünf System-Container "mittelalterlich" verkleidet werden.
:stop:

Für solch einen Murks gebe ich doch kein Geld aus! Dann fahre ich iieber nach Phant***aland oder
Euro**park, die haben dort wenigstens eine "mittelalterliche" Geisterschloss. :9:

Dum ideen i Tyskland! :17:


Hilsen

Jøran-Njål
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Hans T.
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Hans T. »

Sollte es in der Öffentlichkeit unberechtigte Kritik gegenüber unserem Projekt geben, werden wir nicht zögern dagegen mit Hilfe unserer Rechtsschutzversicherung mit allen rechtlichen Mitteln vorzugehen. Gespräche mit verschiedenen staatlichen Behörden haben uns in dieser
Einstellung bestärkt."
Ja, ja. So ein Schmarrn. Das kann er gar nicht. Hätte sich vielleicht vorher mit einem der Juristerei kundigen unterhalten sollen. Man kann gegen Unwahrheit vorgehen und gegen unangemessene Kritik im Sinne einer Schmähkritik. Wo glaubt denn der wo wir leben?
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
Andreas Sturm

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Andreas Sturm »

Leute, ich brauche mal eure Hilfe...

Im aktuellen Amtsblatt der Stadt Meßkirch auf Seite 2 ist links oben anscheinend der neue Flyer des Campus Galli abgebildet. Sind das da Runen im Hintergrund?
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ulfr
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von ulfr »

Wenn es nicht einfach ein grafisches Gestaltungselement darstellt, könnte es sich um die Runen "fehu" = F und "berkanan" = B handeln.
"Vieh frisst Birkenzweige" ??
"Fiele Besucher" ??
"Friedberg/Hessen" ??

:mammut1: :argh:
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Andreas Sturm

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Andreas Sturm »

Danke, ich kenne mich mit Runen nämlich überhaupt nicht aus. Das Thema habe ich noch nie gebraucht. Meine Frage ging aber darüber hinaus.

Der Klosterplan entstand vermutlich in oder knapp vor 830 n. Chr. auf der Insel Reichenau im Bodensee.
Der Gebrauch von Runen endete im fränkischen Reich doch schon weit in der Merowingerzeit, oder?

Mir sind noch nie Runen im Zusammehang mit Karolingern begegnet.
Manu

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Manu »

Ich tippe mal auf "Fiele Besucher" :doubt:

Schade, jetzt hilft nur noch loslassen. Wie sagt man so schön:

Besser ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

Du hast gewählt. Kampf scheint mir aussichtslos anhand der Lage.

raubgräber_klein
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ulfr
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von ulfr »

Andreas Sturm hat geschrieben:Danke, ich kenne mich mit Runen nämlich überhaupt nicht aus.
Ich auch nicht, aber ich hab ein schlaues seriöses Buch hier, und das sagt:

"[...] nur wenige runenbeschriftete Objekte reichen bis in das 7. Jh. hinein."

Düwel, K. 2007: Runenkunde. Stuttgart: Verlag J.B. Metzler, S. 56
Andreas Sturm hat geschrieben:Der Gebrauch von Runen endete im fränkischen Reich doch schon weit in der Merowingerzeit, oder?
Dem wäre damit so.
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Andreas Sturm

Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Andreas Sturm »

Danke Ulfr. Dann bin ja beruhigt.

Ich muss hinter solchen Sachen endlich nicht mehr aufräumen!

:dekadent:
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Turms Kreutzfeldt
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Re: GuedelonII in Meßkirch

Beitrag von Turms Kreutzfeldt »

@Hans
Das meinte ich mit "Hausverbot". Das ist das einzige, was als Sanktion gegen Andreas möglich ist.

Ansonsten: Meßkirch hat sich vollkommen erledigt. Genauso wie Lechfeld. Nur Bärnau ist der Rede (und mehr) wert.

blättert mal im St. Gallener Klosettplan
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