Wie funktioniert plattieren
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Wie funktioniert plattieren
Ich jetzt schon öfter von mit Silber plattierten Schildnägeln gelesen. (Das betrifft die Merowingerzeit, aber mir geht es an der Stelle um die grundsätzliche Technik.)
Hierbei wird eine dünne Schicht Silber auf ein unedles Metall flächig aufgetragen.
Ich habe mir den Wikipedia-Artikel durchgelesen, bin aber nicht so recht schlau daraus geworden. Dort steht, dass das im Prinzip genauso funktionieren würde wie Tauschieren, nur eben flächig.
Gibt es einen Unterschied zum Vergolden oder Versilbern mit Blattgold/Blattsilber?
Hierbei wird eine dünne Schicht Silber auf ein unedles Metall flächig aufgetragen.
Ich habe mir den Wikipedia-Artikel durchgelesen, bin aber nicht so recht schlau daraus geworden. Dort steht, dass das im Prinzip genauso funktionieren würde wie Tauschieren, nur eben flächig.
Gibt es einen Unterschied zum Vergolden oder Versilbern mit Blattgold/Blattsilber?
Re: Wie funktioniert plattieren
Moin Fredewulf!
Ich bin kein Metaller, aber mein Kenntnisstand dazu ist folgender:
Plattieren ist wie du richtig sagt ähnlich dem Tauschieren, aber eben Flächig. Ein Beispiel wär die hier Das ganze ist eine rein mechanische Verbindung, das Silber (in dem von Dir gennatnnen Falle) wird quasi an den Rändern durch das Trägermaterial festgeklemmt.
Vergolden mit Blattgold kenne ich entweder mittels eines Klebers/lack bzw durch aufbrennen/aufschmelzen von Gold oder Silber...
Ich hoffe das hilft Dir ein kleines bisschen weiter, hier wird sich bestimmt noch ein Fachmensch auf dem Gebiet zu Wort melden.
Gruß Markus
Ich bin kein Metaller, aber mein Kenntnisstand dazu ist folgender:
Plattieren ist wie du richtig sagt ähnlich dem Tauschieren, aber eben Flächig. Ein Beispiel wär die hier Das ganze ist eine rein mechanische Verbindung, das Silber (in dem von Dir gennatnnen Falle) wird quasi an den Rändern durch das Trägermaterial festgeklemmt.
Vergolden mit Blattgold kenne ich entweder mittels eines Klebers/lack bzw durch aufbrennen/aufschmelzen von Gold oder Silber...
Ich hoffe das hilft Dir ein kleines bisschen weiter, hier wird sich bestimmt noch ein Fachmensch auf dem Gebiet zu Wort melden.
Gruß Markus
Re: Wie funktioniert plattieren
Hi,
Fachmensch bin ich zwar nicht, aber m.W. ist die Erklärung von Markus richtig. Plattieren ist quasi flächiges Tauschieren.
Fachmensch bin ich zwar nicht, aber m.W. ist die Erklärung von Markus richtig. Plattieren ist quasi flächiges Tauschieren.
Viele Grüße,
Martin
Martin
Re: Wie funktioniert plattieren
Wobei gerade bei den MWZ-Schildnägeln einige wohl mit "Folie" überzogen sind, was in den arch. Publikationen auch manchmal als plattieren bezeichnet wird.
Re: Wie funktioniert plattieren
Habs gerade gefunden, scroll mal runter bis zum mitte umgefehr.
www.myarmoury.com/talk/viewtopic.php?t=29682
VG:
Zoltán
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Re: Wie funktioniert plattieren
Also,
ich habe mir das jetzt mal von einer Goldschmiedin erklären lassen:
Plattieren funktioniert tatsächlich ähnlich wie die Bilder von der Fertigung des Schwertgriffes zeigen. Nur dass man statt der einzelnen Drahtstücke, die flachgeschlagen werden, ein Edelmetallblech in der gewünschten Dicke nimmt. Untergrund und Edelmetallplatte werden mit einem Werkzeug nach Wahl möglichst gleichmäßig mit Riefen versehen. Dabei wird das Werkzeug leicht schräg gehalten, so dass die Riefen des Untergrundes und die des Bleches ineinandergreifen und überlappen können. Dann werden Untergrund und Blech aufeinandergelegt und das Ganze mit dem Goldschmiedehammer verfestigt und nach Belieben weiterverarbeitet. Das dürfte bedeutend schneller gehen als einzelne Drähte einzuhämmern. Auch unter historischen Bedingungen dürfte es einfacher gewesen sei, ein Blech herzustellen als mühsam Draht zu ziehen und den dann in die Riefen zupressen. Da müsste man aber mal die Literatur durchsuchen, ob es Untersuchungen zu historischen Plattierungen gibt.
Heute geht das ganze natürlich noch einfacher: in ein Galvanisierbad hängen und so lange drin lassen, bis die gewünschte Edelmetallstärke erreicht ist. Die Unterscheidung zwischen Galvanovergoldung und Plattierung ist heute rechtlich geregelt und bezeichnet eigentlich nur noch den Dickenunterschied.
ich habe mir das jetzt mal von einer Goldschmiedin erklären lassen:
Plattieren funktioniert tatsächlich ähnlich wie die Bilder von der Fertigung des Schwertgriffes zeigen. Nur dass man statt der einzelnen Drahtstücke, die flachgeschlagen werden, ein Edelmetallblech in der gewünschten Dicke nimmt. Untergrund und Edelmetallplatte werden mit einem Werkzeug nach Wahl möglichst gleichmäßig mit Riefen versehen. Dabei wird das Werkzeug leicht schräg gehalten, so dass die Riefen des Untergrundes und die des Bleches ineinandergreifen und überlappen können. Dann werden Untergrund und Blech aufeinandergelegt und das Ganze mit dem Goldschmiedehammer verfestigt und nach Belieben weiterverarbeitet. Das dürfte bedeutend schneller gehen als einzelne Drähte einzuhämmern. Auch unter historischen Bedingungen dürfte es einfacher gewesen sei, ein Blech herzustellen als mühsam Draht zu ziehen und den dann in die Riefen zupressen. Da müsste man aber mal die Literatur durchsuchen, ob es Untersuchungen zu historischen Plattierungen gibt.
Heute geht das ganze natürlich noch einfacher: in ein Galvanisierbad hängen und so lange drin lassen, bis die gewünschte Edelmetallstärke erreicht ist. Die Unterscheidung zwischen Galvanovergoldung und Plattierung ist heute rechtlich geregelt und bezeichnet eigentlich nur noch den Dickenunterschied.
Geschichte geht durch den Magen
Re: Wie funktioniert plattieren
Zum Plattieren in der Merowingerzeit: "Tauschierarbeiten in der Merowingerzeit", Mus. für Vor- und Frühgeschichte ISBN 3 88609 200 3
flächige Tauschierungen wurden fast regelhaft mit Drähten ausgeführt, oft Hohldrähte aus tordierten Blechstreifen
flächige Tauschierungen wurden fast regelhaft mit Drähten ausgeführt, oft Hohldrähte aus tordierten Blechstreifen