Reetdachschwachsinn
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Re: Reetdachschwachsinn
In diesem Artikel (http://www.wzw.tum.de/loek/lehre/downlo ... 08_122.pdf), den ich nur kurz überflogen habe, wird Schilf als Kulturfolger angesprochen (S. 7 unten).
Geschichte geht durch den Magen
Re: Reetdachschwachsinn
Guten Tag!
Wir rekonstruieren in diesem Sommer zwei Häuser vom Bielerseee um 3400 BC im Park des Bernischen Historischen Museums und haben uns für eine Schindeldeckung entschieden. Das Fehlen von entsprechendem Fundmaterial für eine Grashalmdeckung war bei der Entscheidung zum Schindeldach zwar letztlich der ausschlaggebende Aspekt, es gibt aber dabei auch einen modernen pädagogischen Zugang: ein Legeschindeldach mit seinem flachen Dachwinkel und seinem Schuppenpanzer (bei relativ dicken, grossen Schindeln) entspricht viel weniger dem, was das Publikum erwartet: in den Köpfen sind die Halmdächer für die Seeufersiedlungen durch jahrelange Wiederholung stark präsent, höchste Zeit für eine "Umschulung" also! Ich schliesse die Deckung mittels Halmen nicht mal grundsätzlich aus, für die Zeit der Fundstelle kommt Schilf jedoch nicht in Frage (der Schilfgürtel war damals nicht gross genug), Stroh bedingt grosse Getreidekulturen über einen zu langen Zeitraum, blieben also höchstens andere Wildgräser (wie z.B. Rohrglanzgras). Es gibt zumindest einen Softmarker in Form eines 7m langen Hauspfostens bei einer benachbarten Siedlung, der zu einem steilen (Halm-)Dach gehören könnte, vielleicht aber auch nur zu einem hohen Haus. Die bäuerliche Bautradition der letzten Jahrhunderte zeigt auch in Richtung Stroh, solche direkten Rückschlüsse aus der Neuzeit in die Steinzeit können zwar Anhaltspunkte liefern, sind aber wissenschaftlich nicht haltbar.
Hausrekonstruktionen sind zudem immer bis zu einem bestimmten Grad recht spekulativ, zumindest was die alpinen Feuchtbodensiedlungen anbelangt sind wir darauf angwiesen, von vielen Fundstellen das Haus zusammenzupuzzeln. Zudem (und für diese Diskussion relevant) erhält sich das Bauteil je weiter oben am Haus desto schlechter. Mit andern Worten: Je höher wir bauen, desto unpräziser die Rekonstruktion. Dächer sind nun mal zuoberst auf dem Haus, und davon haben wir ein verhältnismässig kleines Fundspektrum, das sich auf einzelne Funde beschränkt, die sich allenfalls einem Dach zuordnen lassen. Aussagen zu Dachwinkel und Gebäudhöhe lassen sich jedoch keine klaren machen (nur durch konstruktionsbedingte Rückschlüsse). Es gilt nun dem Publikum zu vermitteln, dass wir bloss eine Möglichkeit von vielen darstellen können, das ist in meinen Augen viel besser, als zu sagen, so wie wir's machen, ist es richtig.
Das ist aber nicht mal der einzige Grund für die Ungenauigkeit der Rekos, es gibt noch einen weiteren, ebenso entscheidenden: Generell sind bei Hausrekonstruktionen immer zwei geschichtliche Zwänge auszumachen: Zum einen jenen der Vergangenheit, also die archäologische oder historische Seite, welche uns vorgibt, was im Rahmen des möglichen gewesen sein könnte, zum andern aber auch Einschränkungen der Gegenwart, wie Rohstoffverfügbarkeiten und finazielle Ressourcen (die dann oft leider an Auflagen gebunden sind), ganz zu schweigen von behördlichen Auflagen.
Abschliessend können wir festhalten: Hausrekonstruktionen aus der Urgeschichte bilden immer nur eine Möglichkeit ab, die Ungenauigkeit nimmt dabei mit der Gebäudehöhe stetig zu. Über Dächer werden wir also noch lange diskutieren.
Grüsse
Andreas
Wir rekonstruieren in diesem Sommer zwei Häuser vom Bielerseee um 3400 BC im Park des Bernischen Historischen Museums und haben uns für eine Schindeldeckung entschieden. Das Fehlen von entsprechendem Fundmaterial für eine Grashalmdeckung war bei der Entscheidung zum Schindeldach zwar letztlich der ausschlaggebende Aspekt, es gibt aber dabei auch einen modernen pädagogischen Zugang: ein Legeschindeldach mit seinem flachen Dachwinkel und seinem Schuppenpanzer (bei relativ dicken, grossen Schindeln) entspricht viel weniger dem, was das Publikum erwartet: in den Köpfen sind die Halmdächer für die Seeufersiedlungen durch jahrelange Wiederholung stark präsent, höchste Zeit für eine "Umschulung" also! Ich schliesse die Deckung mittels Halmen nicht mal grundsätzlich aus, für die Zeit der Fundstelle kommt Schilf jedoch nicht in Frage (der Schilfgürtel war damals nicht gross genug), Stroh bedingt grosse Getreidekulturen über einen zu langen Zeitraum, blieben also höchstens andere Wildgräser (wie z.B. Rohrglanzgras). Es gibt zumindest einen Softmarker in Form eines 7m langen Hauspfostens bei einer benachbarten Siedlung, der zu einem steilen (Halm-)Dach gehören könnte, vielleicht aber auch nur zu einem hohen Haus. Die bäuerliche Bautradition der letzten Jahrhunderte zeigt auch in Richtung Stroh, solche direkten Rückschlüsse aus der Neuzeit in die Steinzeit können zwar Anhaltspunkte liefern, sind aber wissenschaftlich nicht haltbar.
Hausrekonstruktionen sind zudem immer bis zu einem bestimmten Grad recht spekulativ, zumindest was die alpinen Feuchtbodensiedlungen anbelangt sind wir darauf angwiesen, von vielen Fundstellen das Haus zusammenzupuzzeln. Zudem (und für diese Diskussion relevant) erhält sich das Bauteil je weiter oben am Haus desto schlechter. Mit andern Worten: Je höher wir bauen, desto unpräziser die Rekonstruktion. Dächer sind nun mal zuoberst auf dem Haus, und davon haben wir ein verhältnismässig kleines Fundspektrum, das sich auf einzelne Funde beschränkt, die sich allenfalls einem Dach zuordnen lassen. Aussagen zu Dachwinkel und Gebäudhöhe lassen sich jedoch keine klaren machen (nur durch konstruktionsbedingte Rückschlüsse). Es gilt nun dem Publikum zu vermitteln, dass wir bloss eine Möglichkeit von vielen darstellen können, das ist in meinen Augen viel besser, als zu sagen, so wie wir's machen, ist es richtig.
Das ist aber nicht mal der einzige Grund für die Ungenauigkeit der Rekos, es gibt noch einen weiteren, ebenso entscheidenden: Generell sind bei Hausrekonstruktionen immer zwei geschichtliche Zwänge auszumachen: Zum einen jenen der Vergangenheit, also die archäologische oder historische Seite, welche uns vorgibt, was im Rahmen des möglichen gewesen sein könnte, zum andern aber auch Einschränkungen der Gegenwart, wie Rohstoffverfügbarkeiten und finazielle Ressourcen (die dann oft leider an Auflagen gebunden sind), ganz zu schweigen von behördlichen Auflagen.
Abschliessend können wir festhalten: Hausrekonstruktionen aus der Urgeschichte bilden immer nur eine Möglichkeit ab, die Ungenauigkeit nimmt dabei mit der Gebäudehöhe stetig zu. Über Dächer werden wir also noch lange diskutieren.
Grüsse
Andreas
Re: Reetdachschwachsinn
Hallo Andreas,
die von Dir im ersten Absatz angführten Argumente waren schon vor Jahren meine Beweggründe. Die hohen Reetdächer lassen die Gebäude darunter verschwinden und dominieren zu stark. Besonders schlimm wird es, wenn man sich von oben auf die Modelle zu bewegt. Bei den Prüfungen nach meiner LV. "experimentelle Archäologie" kam klar heraus, dass die Studenten sich zu sehr von den Dächern beeindrucken liessen und die im Befund nachweisbaren Architekturunterschiede nicht erfassten. Das änderte sich auch bei alternativen Deckungen nicht. Ich überlegte schon ernsthaft, mit Welleternit zu decken. Es waren allerdings Zweitsemestrige. Viele kamen wieder und begriffen es dann. Es braucht halt seine Zeit.
Verfremdungen durch offene Verwendung moderner Materialen für Bereiche, in denen wir nur spekulieren können, sind ausgesprochen selten. Das von Flintsource aus Belgien angeführte Beispiel mit zumindest unterschiedlichen Möglichkeiten gefällt mir recht gut. Variable Dachschrägen sind dabei aber nicht möglich.
Auf Landau bin ich schon gespannt. In die Abenddiskussionen in Ergersheim werd ich auch den Sinn der Vierschiffigkeit der LBK-Häuser einbauen.
Den Beitrag von Andreas K. führ ich mir noch zu Gemüte. Das könnte Das massive Auftreten von Schilfdächern ab dem Hochmittelalter erklären. Strohdächer machen auch erst mit speziellem langhalmigem Dachstroh Sinn.
Grüße
hugo
die von Dir im ersten Absatz angführten Argumente waren schon vor Jahren meine Beweggründe. Die hohen Reetdächer lassen die Gebäude darunter verschwinden und dominieren zu stark. Besonders schlimm wird es, wenn man sich von oben auf die Modelle zu bewegt. Bei den Prüfungen nach meiner LV. "experimentelle Archäologie" kam klar heraus, dass die Studenten sich zu sehr von den Dächern beeindrucken liessen und die im Befund nachweisbaren Architekturunterschiede nicht erfassten. Das änderte sich auch bei alternativen Deckungen nicht. Ich überlegte schon ernsthaft, mit Welleternit zu decken. Es waren allerdings Zweitsemestrige. Viele kamen wieder und begriffen es dann. Es braucht halt seine Zeit.
Verfremdungen durch offene Verwendung moderner Materialen für Bereiche, in denen wir nur spekulieren können, sind ausgesprochen selten. Das von Flintsource aus Belgien angeführte Beispiel mit zumindest unterschiedlichen Möglichkeiten gefällt mir recht gut. Variable Dachschrägen sind dabei aber nicht möglich.
Auf Landau bin ich schon gespannt. In die Abenddiskussionen in Ergersheim werd ich auch den Sinn der Vierschiffigkeit der LBK-Häuser einbauen.
Den Beitrag von Andreas K. führ ich mir noch zu Gemüte. Das könnte Das massive Auftreten von Schilfdächern ab dem Hochmittelalter erklären. Strohdächer machen auch erst mit speziellem langhalmigem Dachstroh Sinn.
Grüße
hugo
Helmut Schmidt: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen
Re: Reetdachschwachsinn
Da ich gerade beim Kapitel "mögliche Dachrekonstruktion und Eindeckung" angelangt bin, hab ich grad nochmal im Andraschko geblättert (danke Ulfr.)
Für Feddersen Wierde (Kaiserzeit) wird über Reetbündel und kreisförmige Bindungen von Weidenruten der Nachweis für ein Reetdach erbracht (nach Haarnagel 1979) Hab die orig. Pub. dazu noch nicht gesichtet. Außerdem soll es Eisen und Kaiserzeitlich mehrere Nachweise aus den Niederlanden geben?!
In Archsum (Sylt) will man nachweise für ein Heidesodendach haben (Zeitstellung?)
Mehr neues ist mir auch noch nicht über den Weg gelaufen.
Interessant finde ich auch die Sache mit den Heu-Lehm-Schindel a la Leineweber. Kennt jemand von euch dazu eine Quelle? Ich erinnere mich dunkel in einem Dachdecker-Standardwerk um 1900 mal davon gelesen zu haben, aber das Buch ist z.Z. nicht greifbar.
Wer noch was weiß, immer her damit
Für Feddersen Wierde (Kaiserzeit) wird über Reetbündel und kreisförmige Bindungen von Weidenruten der Nachweis für ein Reetdach erbracht (nach Haarnagel 1979) Hab die orig. Pub. dazu noch nicht gesichtet. Außerdem soll es Eisen und Kaiserzeitlich mehrere Nachweise aus den Niederlanden geben?!
In Archsum (Sylt) will man nachweise für ein Heidesodendach haben (Zeitstellung?)
Mehr neues ist mir auch noch nicht über den Weg gelaufen.
Interessant finde ich auch die Sache mit den Heu-Lehm-Schindel a la Leineweber. Kennt jemand von euch dazu eine Quelle? Ich erinnere mich dunkel in einem Dachdecker-Standardwerk um 1900 mal davon gelesen zu haben, aber das Buch ist z.Z. nicht greifbar.
Wer noch was weiß, immer her damit
Re: Reetdachschwachsinn
Markus, in derjüngeren Eisenzeit und der Kaiserzeit gibt es mit der Sense kein Ernteproblem auf zugefrorenen Gewässern. Rohr dürfte auch schon in brauchbaren Mengen vorhanden gewesen sein.
Für Interessenten an Landau gibts einen Anhang.
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Helmut Schmidt: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen
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Re: Reetdachschwachsinn
Bin gespannt, ob die Aktion in Landau/Herxheim gelingt:
http://www.museum-herxheim.de/63.html?& ... 28340dfa70
http://www.museum-herxheim.de/63.html?& ... 28340dfa70
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
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Re: Reetdachschwachsinn
@ Hugo & Rengert. Danke, Ich steh schon wegen des Baus und vor allem wegen Aktion mit dem Haus während der Gartenschau in Kontakt
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Re: Reetdachschwachsinn
Und ich schulde noch ein Bild von der Dachdeckung in Ramioul (danke Markus fürs Erinnern). Leider mehr oder weniger die gleiche Aufnahme als bei Exarc, weil anders bekommt man das Haus nicht im ganzen hin, nur hat das Haus (März 2012) deutlich einige Jahren mehr auf dem Buckel. Detailaufnahmen der verschiedenen Materialien waren auch nicht recht möglich, weil das Modell oberhalb einer Boschung liegt. Die andere Seite des Daches ist konventionell mit Schilf gedeckt, wie in dem vorderen Bereich.
foto hochladen
Interessant ist der Vergleich mit der Aufnahme auf der EXARC-Site (http://openarchaeology.info/venues/preh ... ramioul-be) allemal: Es sind deutliche Änderungen zu beobachten. So ist der Bereich oberhalb und hinter den großen Holzschindeln neu gedeckt. Auf dem EXARC-Foto kann ich nur die Grassoden eindeutig identifizieren. Oberhalb der Schindeln scheinen Bretter angebracht, beim dritten Feld habe ich keine Ahnung was es sein könnte. Auch beim Vorgänger der Wirrstrohdeckung bin ich mir unsicher. Aber es zeigt sich also, dass Häuten, Rinde und Schindeln doch wohl die haltbarste Lösung sind.
Ich habe leider nicht notiert (oder ich finde die Notizen gerade nicht) was für ein Stroh für die Wirrstrohdeckung und die Strohbündel verwendet wurden.
Leider habe ich bislang noch nichts publiziertes gesehen zu dem Haus, es muss also wohl über direkte Kontaktaufnahme laufen. Ich bin gespannt.
Grüße
Rengert
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Interessant ist der Vergleich mit der Aufnahme auf der EXARC-Site (http://openarchaeology.info/venues/preh ... ramioul-be) allemal: Es sind deutliche Änderungen zu beobachten. So ist der Bereich oberhalb und hinter den großen Holzschindeln neu gedeckt. Auf dem EXARC-Foto kann ich nur die Grassoden eindeutig identifizieren. Oberhalb der Schindeln scheinen Bretter angebracht, beim dritten Feld habe ich keine Ahnung was es sein könnte. Auch beim Vorgänger der Wirrstrohdeckung bin ich mir unsicher. Aber es zeigt sich also, dass Häuten, Rinde und Schindeln doch wohl die haltbarste Lösung sind.
Ich habe leider nicht notiert (oder ich finde die Notizen gerade nicht) was für ein Stroh für die Wirrstrohdeckung und die Strohbündel verwendet wurden.
Leider habe ich bislang noch nichts publiziertes gesehen zu dem Haus, es muss also wohl über direkte Kontaktaufnahme laufen. Ich bin gespannt.
Grüße
Rengert
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
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Re: Reetdachschwachsinn
Ich muss ja sagen, dass die Riderhäute (?) mir gut gefallen. Da drücken sich auch am ehesten die ROfen durch, entsrechend den tönernen Hausmodellen. Aber da brauchts dann schon ne ganze Herde Rinder für ein Langhausdach...
Weiß von euch jemand, mit wie viel Haut pro neolithischem Rind zu rechnen ist? Ich würde das ganze gern mal etwas quantifizieren...
Gruß Markus
Weiß von euch jemand, mit wie viel Haut pro neolithischem Rind zu rechnen ist? Ich würde das ganze gern mal etwas quantifizieren...
Gruß Markus
Re: Reetdachschwachsinn
@Markus, Radomir Tichy hat in diese Richtung experimentiert. Hoffentlich find ich die Quelle bis Ergersheim.
lG
hugo
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Helmut Schmidt: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen
- Roeland Paardekooper
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Re: Reetdachschwachsinn
Unsere Arbeit ist ernsthaft, aber wir brauchen nicht Ernsthaft zu sein wenn wir arbeiten" (our work is serious but we don't need to be serious while working)
Re: Reetdachschwachsinn
@Markus, ich sagte Roeland zu, eine Zusammenfassung unserer Diskussion in Ergersheim für Exarc zu schreiben. Wenn das Thema für Deine Arbeit wichtig ist, lass ich Dir auch gern den Vortritt. Das können wir noch in Ruhe besprechen.
Helmut Schmidt: Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen
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Re: Reetdachschwachsinn
Danke Roeland, sehr wertvoll. Weiß Du wer Ansprechpartner für solche Fragen wäre in Ramioul?
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Karlheinz Deschner
Karlheinz Deschner
Re: Reetdachschwachsinn
Markus,
das Lagerhaus der N.Ö. Landesausstellung 2005 (Heldenberg) hatte ein Rindendach mit außen aufgebundenen Nadelbaumstämmchen (also künstliche Rofen-Optik wie Strelice), wirkte trotz des Holzgemisches recht überzeugend. Lo wird ja evt. in Ergersheim auch dabei sein, ich denke er hat es gebaut.
Eine Fell-/ Hautbedeckung erinnert mich an den nachgebauten Aurignacien-Slum von Stratzing, und da gab´s neben der nicht sehr gewinnenden Optik auch ein Schmeissfliegen-Problem. Ich glaube nicht, dass man sich unnötigerweise die Fliegen ins Haus geholt hat...
Grüße, Leif
das Lagerhaus der N.Ö. Landesausstellung 2005 (Heldenberg) hatte ein Rindendach mit außen aufgebundenen Nadelbaumstämmchen (also künstliche Rofen-Optik wie Strelice), wirkte trotz des Holzgemisches recht überzeugend. Lo wird ja evt. in Ergersheim auch dabei sein, ich denke er hat es gebaut.
Eine Fell-/ Hautbedeckung erinnert mich an den nachgebauten Aurignacien-Slum von Stratzing, und da gab´s neben der nicht sehr gewinnenden Optik auch ein Schmeissfliegen-Problem. Ich glaube nicht, dass man sich unnötigerweise die Fliegen ins Haus geholt hat...
Grüße, Leif
Re: Reetdachschwachsinn
Aurignacien-Slum
oder Paläo-Favela ...
An Haut kann ich auch gar nicht glauben. Bei einem Haus von 8 m Breite und 40 m Länge (und das ist noch eher ein mittelgroßes LBK-Haus ...!) und einer Dachneigung von 45° komme ich auf 640 qm Dachfläche, das sind bei einer Zweifachdeckung - Minimum, eher sollte man dreifach decken - und einer Hautgröße pro Kuh von 3 qm (sehr optimistisch gerechnet) etwa 430 Kuhhäute für EIN Haus ...
Außerdem macht Rohhaut alles andere, nur nicht glatt liegen bleiben.
oder Paläo-Favela ...
An Haut kann ich auch gar nicht glauben. Bei einem Haus von 8 m Breite und 40 m Länge (und das ist noch eher ein mittelgroßes LBK-Haus ...!) und einer Dachneigung von 45° komme ich auf 640 qm Dachfläche, das sind bei einer Zweifachdeckung - Minimum, eher sollte man dreifach decken - und einer Hautgröße pro Kuh von 3 qm (sehr optimistisch gerechnet) etwa 430 Kuhhäute für EIN Haus ...
Außerdem macht Rohhaut alles andere, nur nicht glatt liegen bleiben.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis