Flintdolch mit erhaltener Griffumwicklung

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LS
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Re: Flintdolch mit erhaltener Griffumwicklung

Beitrag von LS »

Hallo,
na das war doch mal wieder ne lebhafte Diskussion, wo man gern ins Forum schaut... :)

Nach einigem Abwägen glaub ich auch, dass die längs durchlaufende Fuge/ Unterbrechung nur das mit Teer geklebte Ende eines Birkenbaststückes ist. Am dolchseitigen Übergang unten zeigt der Farbunterschied, dass da was in der Mitte von zwei Seiten zusammenläuft und das wahrscheinlich auch Kleber drüber pappt. Nähen macht tatsächlich keinen Sinn, und ich hatte ja die steinernen Nähte im "Fred" zu Roberts Replik damals auch eher als Posing-Faktor bewertet, mit dem die Jungs zeigen konnten was sie so an geschlagenen Zierleisten drauf haben.

PS: Warum sollte dem Loser nicht einfach das Wasser zu kalt gewesen sein...?
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ulfr
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Re: Flintdolch mit erhaltener Griffumwicklung

Beitrag von ulfr »

Blattspitze hat geschrieben:"Millermaschinen"?????
Millern, das: umgangssprachlich (nordd.) für "Angeben, Aufschneiden"

@ LS: bin ich ganz bei Dir, mal sehen, was Kopenhagen rausfindet.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
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Trebron
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Re: Flintdolch mit erhaltener Griffumwicklung

Beitrag von Trebron »

@ Ulfr: Ich meine auch keine Naht wie am Ötzieimer. Ich meine mindestens 4 Stellen wo ich eine Schnur um den "Umfang" gebunden sehe, eindeutige "Einschnürung" in der in der Rinde. Am Griffende meine ich sogar die Verzwirnung der Schnur zu erkennen.

http://www.archaeoforum.de/download/file.php?id=597&t=1
leider kann ich die Bilder nicht bearbeiten :5:
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
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ulfr
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Re: Flintdolch mit erhaltener Griffumwicklung

Beitrag von ulfr »

Ein Video über den Dolch auf videnskap.dk:

http://videnskab.dk/kultur-samfund/gamm ... rkaeologer

Außerdem wurden bei den laufenden Ausgrabungen 5.000 Jahre alte menschliche Fußspuren gefunden - jemand hatte wohl damals versucht, ein im Sturm beschädigtes Stellnetz zu retten:

http://videnskab.dk/kultur-samfund/dans ... skefodspor

Was da wohl noch alles zutage kommt ...*knister*
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FlintMetz
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Re: Flintdolch mit erhaltener Griffumwicklung

Beitrag von FlintMetz »

Geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil, geil…. Wie ich schon sagte: ICH LIEBE TUNNEL!!!!

Danke für die Links

Robert
Dem Retuscheur ist nichts zu schwör...
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ulfr
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Re: Flintdolch mit erhaltener Griffumwicklung

Beitrag von ulfr »

Da wird Howacht Karpfenquäl doch plötzlich ganz aktuell:

"Deine Spuren im Sand
Die ich gestern noch fand ..." :27: :51:
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Flintstone
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Re: Flintdolch mit erhaltener Griffumwicklung

Beitrag von Flintstone »

Ich habe gestern mit einigen der dänischen Kollegen vom Museum Lolland-Falster gesprochen und versucht, weitere Informationen über den Dolch zu bekommen. Der Dolch wurde nach der Auffindung umgehend in die Konservierungswerkstatt des Nationalmuseums gebracht und wartet dort auf eine gründliche Untersuchung. Leider hat sich keiner der Anwesenden den Griff wirklich genau angesehen. Die wichtigen Fragen nach dem Klebstoff oder nach der Beschaffenheit der "Naht" blieben vorerst unbeantwortet. :(
Ich habe allerdings erfahren, dass die Rinde tatsächlich nur auf einer Seite erhalten ist und dass im Verlauf der bisherigen Grabungen bereits vier weitere Flintdolche (ohne erhaltene Griffbewicklungen) entdeckt worden sind. Einer dieser vier Dolche ist stark nachgeschärft und verschlissen, während ein anderes Exemplar "wie frisch geschlagen" aussieht. :keil:
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