Maquahuitl
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Maquahuitl
Liebe Gemeinde,
ich wollte hier meinen neuen Meinungsverstärker aus Mittelamerika vorstellen. Da Maquahuitl war ein aztekisches Obsidian-Hiebschwert, das vornehmlich in den Blumenkriegen und zu rituellen Zeremonien eingesetzt wurde. Ziel war es dabei, neben Landgewinn auch möglichst viele (lebendige) Kriegsgefangene zu erbeuten, um sie dann später bei passender Gelegenheit diversen Gottheiten zu opfern. Hört sich grausam an und war es wohl sicher auch. Aber wer eine solche Waffen in den Händen hält, dem widerspricht man auch nicht - das ist Fakt!!!
Außerdem war es eine hervorragende Gelegenheit, meinen momentanen Obsidian-Druckklingen-Überschuss zu verbraten. Für solche Arbeiten mit so langen Segmenten braucht man schnurgerade Klingen, sonst wird es mit dem Schäften schwierig. Und da geht richtig viel Material drauf!
Mein Stück (L=97 cm) ist im Übrigen die "kleine" Variante. Die Spanier berichteten, dass es die bis zu einer Länge von 150 cm gegeben hat. Hoffe es gefällt euch - ist eben mal was anderes...
ich wollte hier meinen neuen Meinungsverstärker aus Mittelamerika vorstellen. Da Maquahuitl war ein aztekisches Obsidian-Hiebschwert, das vornehmlich in den Blumenkriegen und zu rituellen Zeremonien eingesetzt wurde. Ziel war es dabei, neben Landgewinn auch möglichst viele (lebendige) Kriegsgefangene zu erbeuten, um sie dann später bei passender Gelegenheit diversen Gottheiten zu opfern. Hört sich grausam an und war es wohl sicher auch. Aber wer eine solche Waffen in den Händen hält, dem widerspricht man auch nicht - das ist Fakt!!!
Außerdem war es eine hervorragende Gelegenheit, meinen momentanen Obsidian-Druckklingen-Überschuss zu verbraten. Für solche Arbeiten mit so langen Segmenten braucht man schnurgerade Klingen, sonst wird es mit dem Schäften schwierig. Und da geht richtig viel Material drauf!
Mein Stück (L=97 cm) ist im Übrigen die "kleine" Variante. Die Spanier berichteten, dass es die bis zu einer Länge von 150 cm gegeben hat. Hoffe es gefällt euch - ist eben mal was anderes...
Zuletzt geändert von FlintMetz am 09.10.2014 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
Dem Retuscheur ist nichts zu schwör...
Re: Maquahuitl
Wie sagte noch mal eine Amerikanerin zu mir (da ging es allerdings um Schleuderspeere):
"I´d hate to stand in front of it!"
Gruselig-schönes Ding, Flintmetz. Sind die Klingen eingeklebt, und wenn ja, womit?
"I´d hate to stand in front of it!"
Gruselig-schönes Ding, Flintmetz. Sind die Klingen eingeklebt, und wenn ja, womit?
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Re: Maquahuitl
"I´d hate to stand in front of it!"
Ja klar - die Teile sind eingeklebt und glaubt man den Überlieferungen (und die sind recht detailgetreu), dann wurde Knochen- und/oder Hautleim verwendet. Und so sollte es dann auch sein… (war eine elende "Baazlerei").
Schöne Grüße…
Robert
Dem Retuscheur ist nichts zu schwör...
- Blattspitze
- Beiträge: 2572
- Registriert: 17.11.2007 17:38
- Wohnort: Hamburg
Re: Maquahuitl
Super Robert, Respekt, da steckt wirklich viel Arbeit drin!
Nicht nur nicht davorstehen, auch aus der Hand sollte es einem nicht rutschen oder vom Schrank fallen, wenn man in der Nähe ist!
Hier ein interessanter Artikel:
http://www.woosterglobalhistory.org/LAc ... 17a7fb.pdf
Nicht nur nicht davorstehen, auch aus der Hand sollte es einem nicht rutschen oder vom Schrank fallen, wenn man in der Nähe ist!
Hier ein interessanter Artikel:
http://www.woosterglobalhistory.org/LAc ... 17a7fb.pdf
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
Re: Maquahuitl
Wie immer, suuuuper Arbeit ! Riesengroßen Respekt !
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
Re: Maquahuitl
Schönes Teil, gefällt mir sehr gut
Grüsse
Thorsten Seifert
Man kann aus Geschichte nur lernen
Neue Erkenntnise entstehen nur durch das Studieren von Funden
Thorsten Seifert
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Re: Maquahuitl
Vielen Dank für die wohlwollenden Worte!
@Blattspitze: Danke für die PDF. Ich hab zwar fleißig Infos über solche Dinger gesammelt, aber die hatte ich noch nicht.
Schöne Grüße…
Robert
@Blattspitze: Danke für die PDF. Ich hab zwar fleißig Infos über solche Dinger gesammelt, aber die hatte ich noch nicht.
Schöne Grüße…
Robert
Dem Retuscheur ist nichts zu schwör...
- FlintSource
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Re: Maquahuitl
Deine Sorgen möchte ich haben! Wunderbares Stück.FlintMetz hat geschrieben:Obsidian-Druckklingen-Überschuss
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
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Re: Maquahuitl
Sahne Teil Robert!
Man kann sich kaum vorstellen, dass ein solch fragiler Obsidian solch heftigen Verletzungen, wie sie in der PDF von Blattspitze gezeigt werden, verursachen kann. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass die Klingen bei Knochentreffern völlig zerstört werden. Mir fiel bei den Bildern aus der PDF auf, dass es welche mit durchgängiger Schneide, als auch welche mit "Zahnlücken" gab. Hat das irgend eine Bewandtnis mit den Lücken? Reißen sie bei einem Hieb mit leichtem Zug mehr Gewebe weg, oder war das einfach nur Materialersparnis?
Man kann sich kaum vorstellen, dass ein solch fragiler Obsidian solch heftigen Verletzungen, wie sie in der PDF von Blattspitze gezeigt werden, verursachen kann. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass die Klingen bei Knochentreffern völlig zerstört werden. Mir fiel bei den Bildern aus der PDF auf, dass es welche mit durchgängiger Schneide, als auch welche mit "Zahnlücken" gab. Hat das irgend eine Bewandtnis mit den Lücken? Reißen sie bei einem Hieb mit leichtem Zug mehr Gewebe weg, oder war das einfach nur Materialersparnis?
Was kümmert´s eine deutsche Eiche, wenn sich eine Sau an ihr schubbert
Re: Maquahuitl
Das ist eine gute Frage. Bei Knochentreffern wird die erste Rasiermesser-Schneide sicher verloren gehen, aber das bricht ja dann wieder so scharf ab, dass man munter weiter metzeln kann. Die Zahnlücken richten dabei sicher einen noch verheerenderen Schaden am Getroffenen an. Es wäre sicher mal ein schönes Großprojekt, damit auf ein paar Schweinehälften einzuprügeln...
Schöne Grüße…
Robert
Schöne Grüße…
Robert
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