Stahl vs. Flint
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Stahl vs. Flint
Moin zusammen,
ich habe eine Anfrage bekommen, ob es irgendwo eine Untersuchung gibt, die das Thema Stahlmesser vs. Flintdolch bzw. grundsätzlich "Stahl vs. Silex - was schneidet besser?" behandelt, ist Euch da etwas bekannt?
Wie immer herzlichen Dank im Voraus, Euer
ULFR
ich habe eine Anfrage bekommen, ob es irgendwo eine Untersuchung gibt, die das Thema Stahlmesser vs. Flintdolch bzw. grundsätzlich "Stahl vs. Silex - was schneidet besser?" behandelt, ist Euch da etwas bekannt?
Wie immer herzlichen Dank im Voraus, Euer
ULFR
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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Re: Stahl vs. Flint
Hi,
ich finde die erfolgreiche Verwendung als Chirurgie-Messer ein gutes Bsp., was den meisten Laien ein erstauntes "Uff-Uff" entlocken dürfte. Ein Fundstück aus dem www dazu
http://averyremoteperiodindeed.blogspot ... tools.html
mit weiterführendem Artikel:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/article ... 1-0105.pdf
lg Leif
ich finde die erfolgreiche Verwendung als Chirurgie-Messer ein gutes Bsp., was den meisten Laien ein erstauntes "Uff-Uff" entlocken dürfte. Ein Fundstück aus dem www dazu
http://averyremoteperiodindeed.blogspot ... tools.html
mit weiterführendem Artikel:
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/article ... 1-0105.pdf
lg Leif
- FlintSource
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Re: Stahl vs. Flint
Oder hier http://www.finescience.com/Special-Page ... egoryId=56
Aber es gibt da eine Grundsatzfrage: Wie messe ich Schärfe? In welchen Einheiten des internationalen Einheitensystems (SI), Voraussetzung für eine wiederholbare Messung, drücke ich dies aus? Oder brauchen wir da eine neue Einheit?
Wie wäre es mit Solingen oder Gilette/Meter? Oder gar Rengert, wegen meiner rasiermesserscharfen Fragen ?
Aber es gibt da eine Grundsatzfrage: Wie messe ich Schärfe? In welchen Einheiten des internationalen Einheitensystems (SI), Voraussetzung für eine wiederholbare Messung, drücke ich dies aus? Oder brauchen wir da eine neue Einheit?
Wie wäre es mit Solingen oder Gilette/Meter? Oder gar Rengert, wegen meiner rasiermesserscharfen Fragen ?
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
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Re: Stahl vs. Flint
Na, ganz klar: Die Einheit ist ScovilleFlintSource hat geschrieben:Aber es gibt da eine Grundsatzfrage: Wie messe ich Schärfe?
Mir fällt da auf Anhieb auch keine scharfe Antwort ein, aber eine weitere Frage: Um wieviel schärfer als Flint ist denn Obsidian? Und welchen Flint (Dan-nö, Senon!) meinen wir?
Ich erinnere mich, das Harm einmal lapidar Bergerac Silex als im Vergleich zu "nordischem" Flint weniger scharf bezeichnete, "gefühlsmäßig" leuchtete mir das nach eigener Anschauung ein ... lauter Unschärfen ...
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
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Re: Stahl vs. Flint
Blattspitze hat geschrieben: Scoville
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Karlheinz Deschner
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Re: Stahl vs. Flint
Sehr subjektiv: Gehste zu "Best Worscht in Town" in FFM, die haben Körriewuast bis 1Mio scoville, und denkst, da fang ich mal vorsichtig an und nehme "European", da war dann englisches Porridge gaumenzerfressend scharf dagegen ...Blattspitze hat geschrieben:Na, ganz klar: Die Einheit ist Scoville
Aber erstmal vielen Dank für Eure Tipps, ich werde das so weitergeben. Berichte über die Schärfe von Obsidianskalpellen sind mir bekannt, angeblich soll die Schneide da von zwei Reihen SiO2-Molekülen nebeneinander gebildet werden.
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Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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Re: Stahl vs. Flint
Was kümmert´s eine deutsche Eiche, wenn sich eine Sau an ihr schubbert
Re: Stahl vs. Flint
Nimmt man nicht Mycron, als Maßeinheit?
Je dünner die Schneide desto Schärfer die Klinge. Aber Stein oder Obsidian würde nach meiner Meinung maximal 1-2 solche Schnittests durchstehen.
Je dünner die Schneide desto Schärfer die Klinge. Aber Stein oder Obsidian würde nach meiner Meinung maximal 1-2 solche Schnittests durchstehen.
Re: Stahl vs. Flint
Flintmetz hat vergeschlagen, dass das Ganze doch mal wieder etwas für einen Versuch wäre - von wegen, der ExpArch gehen die Themen aus ... Man kann die Schärfe sicher nicht messen, weil es doch viel zu viele Parameter gibt, Anpressdruck variiert, zu schneidendes Material muss immer homogen sein usw. usf., aber man könnte nach einiger Zeit und 500 Metern Schnitt die Standzeit messen bzw. dokumentieren (Elektronenraster), sprich, wie gut sich die ursprüngliche Schärfe erhalten hat. Bruchtests sind m.E obsolet, denn da hat Flint keine Chance, Obsidian erst recht nicht.
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Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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Re: Stahl vs. Flint
Tatsächlich, sehr wertvoll!
ISO 8442-5:2004
Materials and articles in contact with foodstuffs -- Cutlery and table holloware -- Part 5: Specification for sharpness and edge retention test of cutlery
Whilst these knives are predominantly manufactured with blades made from various grades of heat treated steels, the testing of knives of any construction or blade material is not precluded providing that the test criteria are met.
http://www.iso.org/iso/catalogue_detail ... mber=30037
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Karlheinz Deschner
Karlheinz Deschner
Re: Stahl vs. Flint
Hi,
möchte hier höflichst zu bedenken geben, dass Schnitthaltigkeit ein recht komplexes Thema ist...
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnitthaltigkeit
IMHO spielt aber letztere bei prähistorischen Geräten eine wesentlich größere Rolle als kurzzeitige Schärfe. Was kurzzeitige Schärfe betrifft, ist Obsidian die Nr. 1. Die Schnitthaltigkeit hängt sicher mit Retuschierbarkeit des Materials zusammen, Stabilität bei einem etwas größeren Kantenwinkel, und dann wird´s als Untersuchungsfeld schon recht komplex.
grüße L
möchte hier höflichst zu bedenken geben, dass Schnitthaltigkeit ein recht komplexes Thema ist...
https://de.wikipedia.org/wiki/Schnitthaltigkeit
IMHO spielt aber letztere bei prähistorischen Geräten eine wesentlich größere Rolle als kurzzeitige Schärfe. Was kurzzeitige Schärfe betrifft, ist Obsidian die Nr. 1. Die Schnitthaltigkeit hängt sicher mit Retuschierbarkeit des Materials zusammen, Stabilität bei einem etwas größeren Kantenwinkel, und dann wird´s als Untersuchungsfeld schon recht komplex.
grüße L
Re: Stahl vs. Flint
http://www.maneyonline.com/doi/abs/10.1 ... 0000000019
Greenfield, h.J. 2013: “The Fall of the House of Flint”: A Zooarchaeological Perspective on the Decline of Chipped Stone Tools for Butchering Animals in the Bronze and Iron Ages of the Southern Levant. Lithic Technology Volume 38, Issue 3, pp. 161-178
Klingt interessant.
Am einfachsten wäre es so:
Quelle: http://paleoplanet69529.yuku.com/topic/ ... Muifi5hJuk
Greenfield, h.J. 2013: “The Fall of the House of Flint”: A Zooarchaeological Perspective on the Decline of Chipped Stone Tools for Butchering Animals in the Bronze and Iron Ages of the Southern Levant. Lithic Technology Volume 38, Issue 3, pp. 161-178
Klingt interessant.
Am einfachsten wäre es so:
Quelle: http://paleoplanet69529.yuku.com/topic/ ... Muifi5hJuk
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
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Re: Stahl vs. Flint
Hallo Ulfr,
anbei ein Werbeprospekt von AZTECNICS zur Demonstration von Obsidian-Skalpellen.
http://monache.blogspot.de/2010/05/azte ... -edge.html
Zu Deinem Post: Ich glaube, dass der Wechsel zu Metallmessern vor allem hip war und nicht zwangsläufig eine Verbesserung mit sich gebracht hat. Bei der Schnitthaltigkeit sieht man ja aus dem Post von Kai, dass Keramik deutlich die Nase vorn hat, selbst das chinesische Billigprodukt ist im Kurvenverlauf stabiler als die Metallmesser. Dasselbe gilt auch für Obsidianskalpelle gegenüber Stahl. Ein ISO-Versuch wäre also schon recht interessant. Dabei stellt sich aber nach wie vor das Problem, dass prähistorische Messer tendenziell retuschiert waren, also eine absichtliche Verschiebung zulasten Anfangsschärfe und zugunsten Schnitthaltigkeit hatten. Was denkt Ihr?
Grüße, Leif
anbei ein Werbeprospekt von AZTECNICS zur Demonstration von Obsidian-Skalpellen.
http://monache.blogspot.de/2010/05/azte ... -edge.html
Zu Deinem Post: Ich glaube, dass der Wechsel zu Metallmessern vor allem hip war und nicht zwangsläufig eine Verbesserung mit sich gebracht hat. Bei der Schnitthaltigkeit sieht man ja aus dem Post von Kai, dass Keramik deutlich die Nase vorn hat, selbst das chinesische Billigprodukt ist im Kurvenverlauf stabiler als die Metallmesser. Dasselbe gilt auch für Obsidianskalpelle gegenüber Stahl. Ein ISO-Versuch wäre also schon recht interessant. Dabei stellt sich aber nach wie vor das Problem, dass prähistorische Messer tendenziell retuschiert waren, also eine absichtliche Verschiebung zulasten Anfangsschärfe und zugunsten Schnitthaltigkeit hatten. Was denkt Ihr?
Grüße, Leif
Re: Stahl vs. Flint
Vielleicht zugunsten der Schnitthaltigkeit in dem Sinne, dass die Schneide einigermaßen gerade bleibt und somit überhaupt noch schneidet. Frische Klingen splittern bei kleinster Belastung so aus, dass es anschließend mehr ein Raspeln denn ein Schneiden damit ist. Schon wenn ich mit einer frischen Klinge einen Vogelknochen für eine Flöte ablänge, taugt er anschließend nuir noch zum Nasebohren.
Die ursprüngliche Schärfe ist nach einer Flächenretusche weitgehend weg, aber dafür steht die Klinge länger, genau. Deswegen sind wohl auch die Spandolche einseitig flächenretuschiert worden. Beim Wechsel zu Metall hat bestimmt eine Rolle gespielt, dass ein Kupfer- oder Bronzemesser auch mal runterfallen kann, ohne gleich mehrteilig zu werden, dazu kommt auch noch, dass man das Rohmaterial wieder einschmelzen kann. Und - na klar, hip war sicher auch ein Faktor.
Die ursprüngliche Schärfe ist nach einer Flächenretusche weitgehend weg, aber dafür steht die Klinge länger, genau. Deswegen sind wohl auch die Spandolche einseitig flächenretuschiert worden. Beim Wechsel zu Metall hat bestimmt eine Rolle gespielt, dass ein Kupfer- oder Bronzemesser auch mal runterfallen kann, ohne gleich mehrteilig zu werden, dazu kommt auch noch, dass man das Rohmaterial wieder einschmelzen kann. Und - na klar, hip war sicher auch ein Faktor.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
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