Hallo,
hier zeige ich einen Altfund eines Bekannten aus Westsachsen. Die Steinaxt besteht aus Aktinolith-Hornblendeschiefer (Amphibolith), ist 15,6 cm lang, 5,5 cm breit und auch 5,5 cm hoch. Der Lochdurchmesser liegt bei 22,5 bis 26 mm. Die Bohrung ist oben mittig nach vorn und hinten ausgerichtet, kommt unten aber ca. 0,5 mm nach vorn versetzt heraus und ist gleichmäßig glatt geschliffen. Die Axt scheint mir nicht nachgeschliffen zu sein und zeigt keine Gebrauchsspuren, wobei das Gestein schon recht verwittert ist.
Nun frage ich, ob es möglich ist, die Zeitstellung ohne Beifunde und Fundzusammenhang festzustellen.
Möglich sind meines Erachtens Stichbandkeramik, Rössen oder Schnurkeramik. Diese Kulturen sind hier sehr stark vertreten.
Wobei bandkeramische und Rössener Äxte in der Regel assymetrisch geschliffene "Schuhleistenkeile" sind, diese Axt hier aber mit einer mittig angelegten, nicht gewippten Schneide versehen ist.
Typisch für die schnurkeramischen Äxte ist eine Facettierung, diese hier ist nicht facettiert.
Das Gestein ist hier in all diese Kulturen für Äxte und Beile verwendet worden.
Kann da jemand helfen?
Viele Grüße
Sven
Steinaxt
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris, ulfr
- FlintSource
- Beiträge: 808
- Registriert: 16.08.2009 16:17
- Wohnort: Dresden
- Kontaktdaten:
Re: Steinaxt
Genau. Und dabei kann ich es eigentlich lassen, eine zuverlässige Datierung ist bei so einem Einzelfund nicht möglich. Mein Bauchgefühl tendiert jedoch eher Richtung Mittelneolithikum, speziell wegen des Rohmaterials, das so auf dem ersten Blick tatsächlich nach AHS aussieht. Übrigens Lob für die sehr aussagekräftigen Fotos.enrohs hat geschrieben: Möglich sind meines Erachtens Stichbandkeramik, Rössen oder Schnurkeramik.
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
Karlheinz Deschner
Re: Steinaxt
Bin ich dabei - eher mittelneol. als frühneol., die Bohrung ist ungewöhnlich groß, finde ich.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis