https://www.academia.edu/13596600/When_ ... nt_Daggers
Nachdem englische Untersuchungen zuvor nicht definitv Kupferresidues an jungsteinzeitlichen Dolchen feststellen konnten, scheint sich nun doch die Vermutung einiger Flintbearbeiter zu bestätigen, dass Kupfer für die Zickzackgrate an neol. Dolchen benutzt wurde. Spannend: Auch Nachschärfungsspuren und weniger spektakuläre Typen zeigen Kupferreste!
Kupferdruckstäbe im nord. Spätneolithikum
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Kupferdruckstäbe im nord. Spätneolithikum
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
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Re: Kupferdruckstäbe im nord. Spätneolithikum
ENDLICH!
Eine spannende, sehr aufschlussreiche Studie, die deutlich zeigt, welches Potential in "alten Funden" steckt.
Jetzt bleibt natürlich die große Herausforderung übrig, die kupfernen Funktionsenden auch direkt nachzuweisen.
Aber wo sind sie ?
Ich halte bereits seit zwei Jahren die Augen auf, habe aber bisher noch keine verdächtigen "Pfrieme" oder "Nadeln" gefunden. Ich bin mir aber sicher, dass es jetzt nur noch eine Frage der Zeit ist, bis entsprechende "Verdächtige" in Norddeutschland, Südskandinavien oder auch in Norditalien entdeckt werden. Höchstwahrscheinlich liegen sie bereits seit Jahrzehnten unerkannt, falsch interpretiert und missachtet in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Die große Gefahr besteht jetzt darin, dass die vermutlich unscheinbaren Funktionsenden aus Kupfer eventuell überhaupt nicht als archäologisches Kulturgut erkannt werden. Es gilt zu verhindern, dass sie, zusammen mit dem üblichen neuzeitlichen /rezenten Buntmetallschrott, ein heißes Ende in den Schmelzöfen der Aurubis in Hamburg finden .
Eine spannende, sehr aufschlussreiche Studie, die deutlich zeigt, welches Potential in "alten Funden" steckt.
Jetzt bleibt natürlich die große Herausforderung übrig, die kupfernen Funktionsenden auch direkt nachzuweisen.
Aber wo sind sie ?
Ich halte bereits seit zwei Jahren die Augen auf, habe aber bisher noch keine verdächtigen "Pfrieme" oder "Nadeln" gefunden. Ich bin mir aber sicher, dass es jetzt nur noch eine Frage der Zeit ist, bis entsprechende "Verdächtige" in Norddeutschland, Südskandinavien oder auch in Norditalien entdeckt werden. Höchstwahrscheinlich liegen sie bereits seit Jahrzehnten unerkannt, falsch interpretiert und missachtet in öffentlichen und privaten Sammlungen.
Die große Gefahr besteht jetzt darin, dass die vermutlich unscheinbaren Funktionsenden aus Kupfer eventuell überhaupt nicht als archäologisches Kulturgut erkannt werden. Es gilt zu verhindern, dass sie, zusammen mit dem üblichen neuzeitlichen /rezenten Buntmetallschrott, ein heißes Ende in den Schmelzöfen der Aurubis in Hamburg finden .
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Re: Kupferdruckstäbe im nord. Spätneolithikum
Als Berufspessimist vermute ich, das wird für den Norden sehr sehr schwierig. Der überwiegende Löwenanteil der wahrscheinlich nur wenige Zentimeter langen dünnen Spitzen wurde damals bestimmt wieder eingeschmolzen. Die zeitgleichen Metallfunde im Norden sind ja überwiegend (ausschließlich?) Grab- und Depotfunde hochwertiger prestigeträchtiger Gegenstände. Gibt es überhaupt reine Schrott- und Metallreste aus dieser Zeit? Wenn wir davon ausgehen, dass Druckstäbe mit Kupferfunktionsende überwiegend von den Fachleuten, also mindestens halbspezialisierten Steinschlägern, verwendet wurden, so waren diese sicher nicht mit Ihrem besten Druckstab unterwegs, sondern ortsgebunden in Ihrer "Werkstatt". Wenn die Spitze dann herausfiel hat man bestimmt gesucht bis zum Morgengrauen. Ich stelle mir die Werkstätten der Fischschwanzdolch-Hersteller gerne hoch über dem Strand auf der Steilküste vor, dicht am Rohmaterial. Das würde bedeuten, Sie liegen heute verlagert und verrollt in der Ostsee, seufz.Flintstone hat geschrieben:Jetzt bleibt natürlich die große Herausforderung übrig, die kupfernen Funktionsenden auch direkt nachzuweisen.
Aber wo sind sie ?
Immerhin wissen wir ja durch direkte Nachweise, wie die Geweihdruckstabspitzen für die frühen Blattdolche aussahen. Ich vermute, dass die Kupferspitzen sehr ähnlich aussahen.
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Re: Kupferdruckstäbe im nord. Spätneolithikum
ich denke, dass die kupfernen Drukstabspitzen recht weit verbreitet waren und es ist auch nicht auszuschließen, dass so ein Druckstab als Beigabe in ein Grab gelangt ist. Immerhin gibt es eine Anzahl sogenannter "Handwerkergräber", welche ins Spätneolithikum datieren (Glockenbecherkultur) und Schmiedewerkzeug enthalten.
Die stetige Zunahme der legal und illegal gefundenen Detektorprospektionen wird früher oder später eine Spitze zu Tage fördern. Man kann dann nur hoffen, dass sie auch erkannt wird.
Allerdings sind die Erhaltungsbedingungen für Buntmetall in den letzten Jahrzehnten durch den hohen Salzeintrag aus Kunstdünger und Jauche so schlecht geworden, dass zu befürchten ist, dass die seltenen Spitzen bereits zerfallen sind oder bald zerfallen sein werden.
Die stetige Zunahme der legal und illegal gefundenen Detektorprospektionen wird früher oder später eine Spitze zu Tage fördern. Man kann dann nur hoffen, dass sie auch erkannt wird.
Allerdings sind die Erhaltungsbedingungen für Buntmetall in den letzten Jahrzehnten durch den hohen Salzeintrag aus Kunstdünger und Jauche so schlecht geworden, dass zu befürchten ist, dass die seltenen Spitzen bereits zerfallen sind oder bald zerfallen sein werden.
Re: Kupferdruckstäbe im nord. Spätneolithikum
Bei uns werden die aus der Chalkolithikum stammende kleine Kupferdorne mit Doppelspitze immer als Stechahlen bedeutet.