Neuerscheinung: Neolithische und bronzezeitliche Gewebe und
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris
Neuerscheinung: Neolithische und bronzezeitliche Gewebe und
Liebes Forum,
noch eine weitere, wichtige Neuerscheinung aus dem Bereich der prähistorischen Feuchtbodensiedlungen:
http://shop.fo-publishing.ch/index.php/ ... echte.html
Neolithische und bronzezeitliche Gewebe und Geflechte
Die Funde aus den Seeufersiedlungen im Kanton Zürich
Bis ins Jahr 2006 wurden im Kanton Zürich 1031 neolithische und bronzezeitliche Gewebe und Geflechte aus den feuchten Schichten von 30 Ufersiedlungen dokumentiert. Die meisten Funde stammen aus neolithischen Schichten, die von der Egolzwiler Kultur (ca. 4300–4000 v.Chr.) bis in die Schnurkeramik-Kultur (ca. 2750–2400 v.Chr.) datiert werden. Nur wenige Objekte, nämlich 36, sind spätbronzezeitlich. Aus der Frühbronzezeit liegt bisher nur ein Objekt vor, womit eine grosse Lücke zwischen den jüngsten neolithischen und den spätbronzezeitlichen Funden besteht.
Dieser Fundkorpus ist einmalig in ganz Europa und stellt die grösste Menge so früher Textilien in einer derartigen chronologischen Breite dar. Die technischen Veränderungen bei den beiden grossen Gruppen, den Maschenstoffen und den Zwirngeflechten, sind an diesen Objekten sehr gut zu belegen. Der Fundbestand dokumentiert die Herstellung und die Funktion von Geweben und Geflechten und ist somit Bestandteil dieser frühen Kulturen. Er bietet damit wichtige Grundlagen zu einer Geschichte textiler Techniken. Als Materialien dominieren die Baumbaste, allen voran Linden- und Eichenbast; Lein kann von den ältesten Funden an nachgewiesen werden.
Insgesamt geht die Entwicklung der Textilien im Neolithikum langsam voran. Erst mit dem Aufkommen der Schafwolle als Rohstoff für die Bekleidung in der Bronzezeit ändert sich Grundsätzliches: Fell als Wärmeschutz und Bastmäntel als Wetterschutz machen gewebter Wollbekleidung Platz. Wolle war zudem leichter zu verarbeiten und spätestens ab der Mittelbronzezeit war sie auch als weisse, färbbare Faser erhältlich. Bei den Kleidern waren Farben seitdem nicht mehr wegzudenken.
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Neolithische und bronzezeitliche Gewebe und Geflechte
Die Funde aus den Seeufersiedlungen im Kanton Zürich
Bis ins Jahr 2006 wurden im Kanton Zürich 1031 neolithische und bronzezeitliche Gewebe und Geflechte aus den feuchten Schichten von 30 Ufersiedlungen dokumentiert. Die meisten Funde stammen aus neolithischen Schichten, die von der Egolzwiler Kultur (ca. 4300–4000 v.Chr.) bis in die Schnurkeramik-Kultur (ca. 2750–2400 v.Chr.) datiert werden. Nur wenige Objekte, nämlich 36, sind spätbronzezeitlich. Aus der Frühbronzezeit liegt bisher nur ein Objekt vor, womit eine grosse Lücke zwischen den jüngsten neolithischen und den spätbronzezeitlichen Funden besteht.
Dieser Fundkorpus ist einmalig in ganz Europa und stellt die grösste Menge so früher Textilien in einer derartigen chronologischen Breite dar. Die technischen Veränderungen bei den beiden grossen Gruppen, den Maschenstoffen und den Zwirngeflechten, sind an diesen Objekten sehr gut zu belegen. Der Fundbestand dokumentiert die Herstellung und die Funktion von Geweben und Geflechten und ist somit Bestandteil dieser frühen Kulturen. Er bietet damit wichtige Grundlagen zu einer Geschichte textiler Techniken. Als Materialien dominieren die Baumbaste, allen voran Linden- und Eichenbast; Lein kann von den ältesten Funden an nachgewiesen werden.
Insgesamt geht die Entwicklung der Textilien im Neolithikum langsam voran. Erst mit dem Aufkommen der Schafwolle als Rohstoff für die Bekleidung in der Bronzezeit ändert sich Grundsätzliches: Fell als Wärmeschutz und Bastmäntel als Wetterschutz machen gewebter Wollbekleidung Platz. Wolle war zudem leichter zu verarbeiten und spätestens ab der Mittelbronzezeit war sie auch als weisse, färbbare Faser erhältlich. Bei den Kleidern waren Farben seitdem nicht mehr wegzudenken.
«Das Verhängnis unserer Kultur ist, dass sie sich materiell viel stärker entwickelt hat als geistig.»
Albert Schweitzer
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Re: Neuerscheinung: Neolithische und bronzezeitliche Gewebe
Warum wird so etwas nicht platz- und finanzsparend als elektronische Ausgabe versorgt? Mal schauen, ob ich das Amt dazu bringen kann den Band zu besorgen.
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
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Re: Neuerscheinung: Neolithische und bronzezeitliche Gewebe
Rengert,
die Zürcher Monographien- vor allem die neueren Erscheinungen - sind durchaus als E-Book erhältlich. Schau hier:
http://shop.fo-publishing.ch/index.php/ ... echte.html
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«Das Verhängnis unserer Kultur ist, dass sie sich materiell viel stärker entwickelt hat als geistig.»
Albert Schweitzer
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Re: Neuerscheinung: Neolithische und bronzezeitliche Gewebe
Ausgezeichnet! Mit 30 bis 40 Euro finde ich das noch etwas zu kräftig gepreist, aber es ist besser als diese E-books, die nur wenige Euro billiger sind als die gedruckte Ausgabe.
Alle Verlage sollten sich mal ein Beispiel nehmen an diesem kulturwissenschaftlichen Verlag, bei dem die meisten Bücher offen auf der Website zu lesen sind und die völlig funktionalen PDFs für 6,50 € gekauft werden können: http://www.sidestone.com/library/
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Karlheinz Deschner
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Re: Neuerscheinung: Neolithische und bronzezeitliche Gewebe
Wie geschrieben, Anfrage an unsere Bibliothekarin geschickt, ob sie irgendwie eine Möglichkeit sehen würde den Band zu beschaffen. Zwei Minuten später Antwort: "Steht unter 552 Rast 2 im Regal". Hiermit in aller Öffentlichkeit ein ganz großes Lob an unsere Kampf-Bibliothekarin, die es bei fast 0-Budget und als Einzelkämpferin schafft die Bibliothek nur über Tauschgeschäfte aktuell zu halten.
Heute eine halbe Stunde Auszeit genommen und das Buch durchgeschaut: Absolut lohnenswert, gleich zwanzig Projekt-Ideen für die Verwendung der gerade eingefahrenen Lindenbast-Ernte dieses Jahres. Und auch sonst spannende Befunde, wie eine Eichenbastwicklung an einer Dechselschäftung. Das E-Book werde ich mich wohl für die Familie zulegen müssen.
Heute eine halbe Stunde Auszeit genommen und das Buch durchgeschaut: Absolut lohnenswert, gleich zwanzig Projekt-Ideen für die Verwendung der gerade eingefahrenen Lindenbast-Ernte dieses Jahres. Und auch sonst spannende Befunde, wie eine Eichenbastwicklung an einer Dechselschäftung. Das E-Book werde ich mich wohl für die Familie zulegen müssen.
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
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