Interview mit Harm Paulsen
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Interview mit Harm Paulsen
Interview: "The small things paint the big picture" with experimental archaeologist Harm Paulsen
http://journal.exarc.net/issue-2015-4/m ... rm-paulsen
danke, Ulfr!
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Unsere Arbeit ist ernsthaft, aber wir brauchen nicht Ernsthaft zu sein wenn wir arbeiten" (our work is serious but we don't need to be serious while working)
- FlintSource
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Re: Interview mit Harm Paulsen
Schön, dass das Interview jetzt auch offen zugängig ist und in Englisch. Was mich auch bereits in der deutschen Version in AiD aufgefallen war, ist der Passus gegen das Ende des Stückes, wenn es um die Frage geht, wie es in Zukunft aussieht mit der Experimentalarchäologie. Harm antwortet da (copy-paste aus der englischen Version): „Basically the main topics are cleared up, the last fish tail dagger is made, the last sword is forged and the last fibula is cast. And I doubt, an alien culture will be found that we need to reconstruct. …you don't need to cut down two hundred oak trees with an axe again to see how that works.” Da hat er natürlich völlig recht, die meisten Fragen sind bereits mal getestet (aber leider häufig nicht publiziert, aber das ist jetzt nicht der Punkt) und es gibt sogar Ansätze für die Produktion von Birkenpech ohne Keramik. Aber dann kommt die Aussage: „For me, it is important to support scholars and students with my experience.” Und da beißt sich der Hund ziemlich in den Schwanz, weil wie kann eine Nachfolgegeneration diese Erfahrungen einbringen wenn nicht nochmals zweihundert Eichen mit Steinbeilen umgehauen worden sind?
Vielleicht gibt es keine großen Fragen mehr für die experimentelle Archäologie, aber eine sehr gehörige Portion Archäotechnik werden wir jetzt und in der Zukunft sehr wohl brauchen, damit diese Erfahrungen und Einsichten nicht verloren gehen und das Rad wieder mühsam erfunden werden muss. Eine Aussage in die Richtung von den beiden durch mich hochgeschätzten Herren fehlt mir in diesem schönen Text sehr!
Vielleicht gibt es keine großen Fragen mehr für die experimentelle Archäologie, aber eine sehr gehörige Portion Archäotechnik werden wir jetzt und in der Zukunft sehr wohl brauchen, damit diese Erfahrungen und Einsichten nicht verloren gehen und das Rad wieder mühsam erfunden werden muss. Eine Aussage in die Richtung von den beiden durch mich hochgeschätzten Herren fehlt mir in diesem schönen Text sehr!
Je größer der Dachschaden, desto schöner der Aufblick zum Himmel.
Karlheinz Deschner
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Re: Interview mit Harm Paulsen
Ich habe mal versucht den englischen Text mit einem Translator zu übersetzenFlintSource hat geschrieben:Schön, dass das Interview jetzt auch offen zugängig ist und in Englisch. Was mich auch bereits in der deutschen Version in AiD aufgefallen war, ............!
Wo finde ich die deutsche Version ?
Wer nur zurück schaut, sieht nicht was auf ihn zu kommt
Uff pälzisch: wä blos zurigg guggt, sieht net was uff`ne zukummd
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Re: Interview mit Harm Paulsen
Du hast mail, Trebron
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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- Blattspitze
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Re: Interview mit Harm Paulsen
Dann wurden die anderen Fragen lediglich noch nicht gestellt! Als bekennender Harm-Fan schließe ich mich hier ausnahmsweise nicht seiner Ansicht an. Das Fundmaterial wird dem kreativen Bearbeiter auch weiterhin Fragen stellen, für deren Lösung Experimente hilfreich sein können. Die Fragen werden eben spezieller.FlintSource hat geschrieben:Vielleicht gibt es keine großen Fragen mehr für die experimentelle Archäologie
Ist ein wenig wie mit der Archäologie insgesamt, wenn man die denkmalpflegerischen Aspekte ausklammert. Wozu Millionen € Steuergelder für die X-te Siedlunggrabung mit üblicher Grabungstechnik ausgeben, wenn so gut wie kein wesentlicher Informationsgewinn zu erwarten ist?
Die großen Fragen der Archäologie insgesamt sind ja auch schon beantwortet, oder fallen Euch noch welche ein?
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
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- AxtimWalde
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Re: Interview mit Harm Paulsen
Ich auch nicht!Blattspitze hat geschrieben:Dann wurden die anderen Fragen lediglich noch nicht gestellt! Als bekennender Harm-Fan schließe ich mich hier ausnahmsweise nicht seiner Ansicht an.
Aber
Was soll hier "Groß" bedeuten? Was für den Einen nichtig ist, kann für den Anderen extrem wichtig sein. Hier stimme ich mit dir, lieber Marquardt, überhaupt nicht überein!! Jede neue Ausgrabung wird auch neue Einblicke geben. Auch wenn nur vermeintlich "kleine" Fragen beantwortet werden können.Blattspitze hat geschrieben:Die großen Fragen der Archäologie insgesamt sind ja auch schon beantwortet, oder fallen Euch noch welche ein?
Bezüglich der Siedlungsgrabungen fällt mir sofort eine ein: z. B. Wie hatte man die Eingänge zu Grubenhäusern gestaltet? Und waren sie zu allen Zeiten gleich?
LG
Kai
Was kümmert´s eine deutsche Eiche, wenn sich eine Sau an ihr schubbert
- Blattspitze
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Re: Interview mit Harm Paulsen
Ähem, lieber Kai, es war ironisch gemeint.
Kann man überhaupt jemals für eine Hilfswissenschaft, wie es die experimentelle Archäologie ist, das Ende postulieren und feststellen: Die großen Fragen sind bereits beantwortet?
Kann man überhaupt jemals für eine Hilfswissenschaft, wie es die experimentelle Archäologie ist, das Ende postulieren und feststellen: Die großen Fragen sind bereits beantwortet?
"Was an der Unverschämtheit des Heute
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Re: Interview mit Harm Paulsen
Mhh, wenn´s dem Harm langsam langweilig wird: Zum Thema Elfenbein hätte ich noch ein paar offene Fragen... Und noch viele mehr.
lg L
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- FlintSource
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Re: Interview mit Harm Paulsen
"Kenntnisgewinn ist nur abhängig von der Frage die man stellt"
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Karlheinz Deschner
Karlheinz Deschner
Re: Interview mit Harm Paulsen
Ich bin da ja nur der Fragensteller gewesen. Ich zitiere ansonsten aus meinem aktuellen Aufsatz für den "Revolution Jungsteinzeit"-Katalog aus Bonn:FlintSource hat geschrieben:Eine Aussage in die Richtung von den beiden durch mich hochgeschätzten Herren fehlt mir in diesem schönen Text sehr!
"Nach Jahrzehnten intensiver Forschungsarbeit könnte man nun meinen, dass mittlerweile alle Themen erschöpfend abgehandelt sind und es nichts neues mehr zu entdecken gibt. Ist aus der Experimentalarchäologie langsam die Luft raus? Mitnichten! Denn die technische Entwicklung macht auch vor der Dokumentation von Versuchen keinen Halt – neue Verfahren eröffnen neue Möglichkeiten. Das Klima, die Wärmeverteilung und die Rauchbelastung durch offene Feuerstellen in einem Steinzeithaus messen? Mit Infrarotkameras und hochempfindlichen Messgeräten und Respiratoren für die Bewohner kein Problem. Das Flugverhalten von archaischen Bogenpfeilen exakt aufzeichnen und untersuchen? Moderne Hochgeschwindigkeitskameras, die Zehntausende von Einzelbildern pro Sekunde in hoher Auflösung aufnehmen, machen es möglich. Vorher-Nachher-Aufnahmen von Steinwerkzeugen anfertigen, um Bearbeitungsspuren auszuwerten? Ein Laserscan sorgt für die nötigen Abbildungen mit einer Präzision, deren Entwicklung erst am Anfang steht.
Aber nicht nur die Methoden, sondern auch die wissenschaftlichen Ansätze und Fragestellungen verändern sich. War es vor einigen Jahren innerhalb der experimentellen Forschung noch verpönt, beispielsweise Arbeitszeiten zu messen, weil diese Daten subjektiv und in höchstem Maße von den Experimentatoren, ihren Fähigkeiten und ihrer Motivation abhängig sind und im Grunde keinerlei Aussage über tatsächlich in den alten Zeiten aufgewendete Arbeitsstunden und/oder -tage ermöglichen, findet neuerdings, ausgehend von Skandinavien, ein Paradigmenwechsel statt. Unter dem Begriff „Kontextuelle Archäologie“ wird das Subjektive mit einbezogen, werden persönliche Erfahrungen und Beobachtungen während eines Experiments aufgezeichnet und auch publiziert (Petersson/Narmo 2011). Denn: Obwohl immer noch gilt, dass die Experimentelle Archäologie nichts beweisen kann, so kann sie doch helfen, die Vergangenheit besser zu verstehen, und dazu sollte man sich ruhig der gesamten Bandbreite ihrer faszinierenden Möglichkeiten bedienen."
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Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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Re: Interview mit Harm Paulsen
Wulf, "das gefällt mir !"
Warum gibt es hier noch keinen "gefällt mir" Knopf
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