Moin zusammen,
dieses Jahr war sehr holzintensiv, auf mehreren Ebenen, und immer wieder tauchte eine Frage auf:
Wie haben die Speere/Schleuderspeere im Jungpal ausgesehen, aus welchem Holz waren sie, wie sah es überhaupt mit hölzernen Geräten in der Zeit des Aurignacien bis zum Bölling aus? Ab dann können wir ja mit zumindest Kiefern in Form von Bäumen rechnen. Aber vorher ...?
Und stimmt es, dass vielfach Knochen anstelle von Holz verbrannt wurde?
Die Pollenprofile beispielsweise in der Schweiz geben für das Magdalenien ausschließlich Krüppelweiden und -birken her. Waren die Speere gespleißt? Irgendeine Form von hölzernem Schaft muss es ja gegeben haben, sonst machen die vielen Geschossspitzen aus Knochen und Geweih ja keinen Sinn ...
Wurde Holz schon damals "importiert" wie Silex, Mineralien, Schnecken etc.?
*Grübel *
Holz im Jungpaläolithikum
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Holz im Jungpaläolithikum
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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Re: Holz im Jungpaläolithikum
Nur auf die Schnelle, guck mal hier zum Bsp.
Quartär 55 (2008) : 143 - 150
Eine besondere Fundkategorie: kalzifizierte Hölzer der gravettienzeitlichen Schichten
von Krems-Hundssteig.
Christine Neugebauer-Maresch*
Quartär 55 (2008) : 143 - 150
Eine besondere Fundkategorie: kalzifizierte Hölzer der gravettienzeitlichen Schichten
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Christine Neugebauer-Maresch*
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Re: Holz im Jungpaläolithikum
Holz muss besonders für Zeltgerüste in nutzbarer Stärke beschaffbar gewesen sein.
Die Nunamiut (Inlandeskimo in Alaska) schlugen ihre Lager z.B. gerne im Bereich von geschützten Lagen auf, wo sich in der ansonsten von Zwergsträuchern besiedelten Landschaft manchmal "Wäldchen" niedriger Weiden konzentrierten. Dabei gab es gar kein Holz in den Stärken von "Tipi"-Stangen, sondern nur dünnes Material:
http://www.echospace.org/articles/361/print.html
Ansonsten dürfte Treibholz für größere Dimensionen eine Rolle gespielt haben?
Die Nunamiut (Inlandeskimo in Alaska) schlugen ihre Lager z.B. gerne im Bereich von geschützten Lagen auf, wo sich in der ansonsten von Zwergsträuchern besiedelten Landschaft manchmal "Wäldchen" niedriger Weiden konzentrierten. Dabei gab es gar kein Holz in den Stärken von "Tipi"-Stangen, sondern nur dünnes Material:
http://www.echospace.org/articles/361/print.html
Ansonsten dürfte Treibholz für größere Dimensionen eine Rolle gespielt haben?
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
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gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
Re: Holz im Jungpaläolithikum
Schöne Bilder, Blattspitze...
Die Holzversorgung im Jungpal. wird allgemein viel zu pessimistisch gesehen, weil sie oft mit der Arktis (Tundra) verglichen wird. Der Unterschied ist aber, dass wir in Mitteleuropa keinen Dauerfrostboden hatten, zumindest nicht mehrheitlich. Bei der Bergung der Kremser Hölzer war ich beteiligt, wir hatten damals diese Diskussionen über die Bodenverhältnisse. Also im Prinzip ganz andere Möglichkeiten für Baumwurzeln als in der rezenten Arktis.
Gruß Leif
Die Holzversorgung im Jungpal. wird allgemein viel zu pessimistisch gesehen, weil sie oft mit der Arktis (Tundra) verglichen wird. Der Unterschied ist aber, dass wir in Mitteleuropa keinen Dauerfrostboden hatten, zumindest nicht mehrheitlich. Bei der Bergung der Kremser Hölzer war ich beteiligt, wir hatten damals diese Diskussionen über die Bodenverhältnisse. Also im Prinzip ganz andere Möglichkeiten für Baumwurzeln als in der rezenten Arktis.
Gruß Leif
Re: Holz im Jungpaläolithikum
Danke Euch beiden, mir war doch so, dass es in der Wachau was gab, LS ...
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Hubertus Meyer-Burckhardt
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