geschickte Hände

Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris, ulfr

Antworten
Benutzeravatar
ulfr
Site Admin
Beiträge: 5296
Registriert: 05.04.2006 13:56
Wohnort: Wetterau
Kontaktdaten:

geschickte Hände

Beitrag von ulfr »

Liest sich mal wieder wie eine Sensationsmeldung, ist aber für Flintmenschen eine Binsenweisheit:
Der Homo Erectus hatte geschickte Hände:

https://www.independent.co.uk/news/scie ... 04766.html

Und hier gabs wohl ein Verständnisproblem seitens des Verfassers:

"However, more sophisticated toolmakers employed a two-stage approach. First they would successively "soften up" small portions of the flint’s surface, so as to then be able to more accurately remove flakes from it, thus creating a much more sophisticated and effective tool with a better and more refined cutting edge."

Flint aufweichen? :D
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
☪️oe✡️is✝️
Benutzeravatar
Blattspitze
Beiträge: 2572
Registriert: 17.11.2007 17:38
Wohnort: Hamburg

Re: geschickte Hände

Beitrag von Blattspitze »

Hier der Originalartikel mit aufklärenden Abbildungen:
https://peerj.com/articles/5399/
Das unsägliche "Aufweichen" meint die Platform-Präparation der späteren Schlagfläche des Abschlags.

"Our results suggest that the preparation of flake platforms, a technological behaviour associated with the production of late Acheulean handaxes, could plausibly have been restricted prior to the emergence of more forceful precision-manipulative capabilities than those required for earlier lithic technologies."

Der Focus liegt hier nicht mehr wie sonst meist, auf der das Schlagwerkzeug haltenden Hand, sondern auf der nicht dominanten Hand, mit der man das zu bearbeitende Werkstück hält. Hier will man wohl anatomische Voraussetzungen erkannt und mit speziellen Handschuh-Drucksensoren gemessen haben, die erst im späten Acheuleen feststellbar sind(?). Alles unter der Voraussetzung, dass die Kollegen damals ähnliche Handhaltungen wie wir heute genutzt haben ... Muss ich noch mal in Ruhe lesen.
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
Antworten

Zurück zu „Steinbearbeitung“