Archäologie in Zeiten von Covid 19

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Bullenwächter
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Re: Archäologie in Zeiten von Covid 19

Beitrag von Bullenwächter »

Zum übrigen Fundgut gehörten sechs Knochenobjekte: Ein Beckenwirbel, drei kleinere Knochen und zwei Finger- oder Zehenknochen von noch nicht näher bestimmten Tieren. Ob die beiden Finger- oder Zehenknochen eventuell auch menschlichen Ursprungs sind, müsste von anthropologisch kundigeren Fachleuten geklärt werden. An Metallfunden liegen vier Objekte vor, einem Beschlag mit Schraube und weißen Farbresten unbekannter Verwendung, einer offenen Ösenschraube wie sie aus Anschlüssen von Oberleitungen an älteren Häusern bekannt sind, einem stark korrodiertem Eisenobjekt mit einer dicken eisenoxyddurchsetzten Kruste aus Lehm und einer Stecknadel (nicht fotographisch Dokumentiert). Alle Objekte bestehen aus oxidiertem Eisen.
Bemerkenswert ist hier ein näpfchenförmiges Gefäß aus einem ziegelbraunem Kunststoff (oben links im Bild), das in einem hervorragendem Erhaltungszustand vorliegt. Das Material des Objekts erinnert in Farbe, Struktur und Haptik an eine Art Bakelit oder einem ausgehärtetem Kautschukmaterial, jedenfalls aus einem primitiven Kunststoff. Eine Seite weist eine Vertiefung auf, die andere, möglicherweise die Oberseite hat eine leicht convexe Oberfläche. Möglicherweise handelt es sich hier um den Deckel einer Dose.
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Vorgarten_3.jpg
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Bullenwächter
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Re: Archäologie in Zeiten von Covid 19

Beitrag von Bullenwächter »

Eines der bemerkenswertesten Stücke der Grabung ist eine flache Flintknolle in Form eines an beiden Enden abgebrochenen Säbelzahntigerreißzahnes. In der Kalkauflage auf dem Flint ist die schwarze Schale einer gerippten Muschel eingebettet.

All diese spektakulären Objekte lassen für die in Kürze geplanten Grabungen im hinteren Gartenbereich auf weitere spannende Funde hoffen.
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Vorgarten_4.jpg
Zuletzt geändert von Bullenwächter am 27.05.2020 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Blattspitze
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Re: Archäologie in Zeiten von Covid 19

Beitrag von Blattspitze »

Die Besiedlungsgeschichte Halstenbeks muss neu geschrieben werden!
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
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Monolith
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Re: Archäologie in Zeiten von Covid 19

Beitrag von Monolith »

Also, ich weiß ja nicht, wie es den anderen geht, aber für für hört sich das überaus spannend und aufschlussreich an. Wenn Du Deinen Garten 5000 Jahre später umgegraben hättest, wärest Du sicher sehr glücklich über diese Funde. Es zeigt sich mal wieder eindrucksvoll, was von uns übrig bleibt und das selbst nach kurzer Zeit. Mich würde interessieren, welche Geschichten wir aus den Objekten rekonstruieren würden, hätten wir unser Vorwissen nicht. Oder wir könnten uns vorstellen, wir wären Archäologien auf einem anderen Planeten und das sich die ersten Funde, die wir dort machen konnten. Was würden wir daraus über die Zivilisation schließen?
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Bullenwächter
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Re: Archäologie in Zeiten von Covid 19

Beitrag von Bullenwächter »

Die Datierungsgrundlagen für einen Teil der Keramikscherben bin ich Euch noch schuldig, Ein Großteil der gefunden Scherben - jedoch nicht alle - konnte aus der Erinnerung und den Archivbeständen des Autoren und seiner angetrauten Ehefrau einem kultischen Ereignis zugeschrieben werden, das sich am 25.08.2011 am Ort zutrug. Am Abend des besagten Tages reisten Mitglieder des Motorradclubs des Autors, sowie Freunde und Familienangehörige an. Sie brachten Sitzgelegenheiten, Alkoholika und rituell unbrauchbar gemachte Reinigungsgeräte mit, die sie umgehend auf der Straße vor dem Grundstück aufbauten. Als alle versammelt waren holten sie allerlei Keramikgeschirr hervor, das sie unter lautem Lachen, Scherzen, Aussprechen von Glückwünschen und Konsumierung größerer Mengen alkoholischer Getränke auf der Straße vor dem Haus zu Boden warfen. Dabei schien es den Teilnehmern wichtig, die Gefäß unter großer Geräuscheinwirkung, mit viel Kraft und großer Streuwirkung der Splitter zu zerschlagen. Der Autor und seine Frau wurden wiederholt genötigt, die Scherben mittels der unbrauchbar gemachten Reinigungsgeräte zusammenzufegen und in der Abfalltonne zu entsorgen. Nicht genug damit, ein Familienmitglied sah sich gezwungen die Abfalltonne gegen die anderen Teilenehmer zu verteidigen, die den Inhalt der Tonne wiederholt auf der Straße ausleeren wollten. Irgendwann spät abends löste sich schließlich diese geheimnisvolle kultische Versammlung wieder auf.
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