Auf dem youtube-Kanal "Recording Archaeology" fand sich dieser kurze (9min), aber interessante Vortrag von Virginija Rimkutė zur Möglichkeit mesolithischer gezwirnter Kleidung aus Pflanzenfasern mit eindrucksvollen Bildern und suggestiven Vergleichen:
https://www.youtube.com/watch?v=BPOM5oPW9bs
Kleidung aus gezwirnten Pflanzenfasern
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Kleidung aus gezwirnten Pflanzenfasern
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
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Re: Kleidung aus gezwirnten Pflanzenfasern
Prinzipiell ist das natürlich denkbar, ich glaube aber, dass es ziemlich "kratzt und piekt", wenn man Kleider aus Lindenbast trägt. Selbst die feinste Qualität ist nach dem Zwirnen immer noch wesentlich stärriger als Leinen oder selbst Brennnessel. Das ist natürlich aus unserem heutigen Blickwinkel der Baumwoll- und Erdölträger betrachtet recht aktualistisch, aber selbst im Mittelalter waren die Büßerhemden oft aus Nessel oder anderen groben Fasern.
Die Dame hat in Ermangelung einer ausreichenden Menge an Bast bei ihren Versuchen Hanf und Flachs verwendet.
Den Schluss von (end)neolithischen Textilresten auf mesolithische Figurendarstellungen finde ich auch etwas gewagt, mittelsteinzeitliche Kunst ist oft sehr schematisch und "abstrakt", und Schraffuren bzw. gerade Linien sind mit Steingeräten in Geweih oder auch Holz wesentlich einfacher umzusetzen als Kurven.
Die Dame hat in Ermangelung einer ausreichenden Menge an Bast bei ihren Versuchen Hanf und Flachs verwendet.
Den Schluss von (end)neolithischen Textilresten auf mesolithische Figurendarstellungen finde ich auch etwas gewagt, mittelsteinzeitliche Kunst ist oft sehr schematisch und "abstrakt", und Schraffuren bzw. gerade Linien sind mit Steingeräten in Geweih oder auch Holz wesentlich einfacher umzusetzen als Kurven.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Re: Kleidung aus gezwirnten Pflanzenfasern
Auch ich denke schon länger an die Möglichkeit der Lindenbastbekleidung in mesolithischen Zeiten. Es ist ein taugliches Material für div. Bekleidung und andere Dinge des täglichen Lebens. Das starre Verhalten der Bastfasern der Bekleidung verringert sich nach dem Tragen erheblich. Aus eigener Erfahrung kann ich es bestätigen. Beutel, Umhänge sowie Leibriemen werden bei Gebrauch weicher, teilweise fast seidig. Mit heutiger Sichtweise kann sicher kein Vergleich über das Tragen von robusten Materialien angestellt werden. Ein Pulli aus reiner Schafswolle löst bei den modernen Textilträgern mit ihrer seifengeschundenen Haut, Ekel und Abneigung aus. Für mich wäre ein Unterhemd aus Lindenbast von Vorteil, Rückenkratzen fällt dann aus.
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Re: Kleidung aus gezwirnten Pflanzenfasern
Hier ein Artikel zu möglichen spätmesolithischen Kleidungstypen "... to investigate the sight, sound, smell and touch of different clothtypes in the Late Ertebølle of southern Scandinavia ...".
https://pdfs.semanticscholar.org/16d8/d ... fd2926.pdf
An der amerikanischen Nordwestküste haben die dortigen Wildbeuter damals wohl ganz schön kratzige Klamotten aus Zedernbast getragen, es juckt schon beim hingucken:
https://www.researchgate.net/figure/Nuu ... _277969491
https://www.amnh.org/exhibitions/perman ... n/clothing
https://www.lewis-clark.org/media/image ... therer.jpg
Quelle:
https://www.lewis-clark.org/article/3229
https://pdfs.semanticscholar.org/16d8/d ... fd2926.pdf
An der amerikanischen Nordwestküste haben die dortigen Wildbeuter damals wohl ganz schön kratzige Klamotten aus Zedernbast getragen, es juckt schon beim hingucken:
https://www.researchgate.net/figure/Nuu ... _277969491
https://www.amnh.org/exhibitions/perman ... n/clothing
https://www.lewis-clark.org/media/image ... therer.jpg
Quelle:
https://www.lewis-clark.org/article/3229
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