Moin,
der potenzielle Schaden scheint enorm. So wie es in den Plänen aussieht, sind es die üblichen sakrosankten Gleisanlagen der Bahn, die hier Grabungen verhindern. Als dergleichen mal in Bayern passierte - ein Fundplatz konnte nur notdürftig von uns gegraben werden, weil der Zugang über die Bahnanlagen führte - hat man das bei der Bahn zwar sehr bedauert, Spielraum trotzdem Null.
Würde mich interessieren, ob Ihr vom Tunneltal bald Neues erfahrt. Blattspitze, Du wohnst doch da mehr oder weniger um die Ecke...
Gruß L
Jagd im Ahrensburger Tunneltal
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- Blattspitze
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Re: Jagd im Ahrensburger Tunneltal
Tja, zunächst lässt sich deprimierender Weise feststellen, das auch für einen Bereich, der maximal geschützt erscheint, weil gleichzeitig als Grabungsschutz- und Naturschutzgebiet ausgewiesen, auch kein absoluter Schutz gewährleistet ist. Vermeintliche Sachzwänge toppen dann doch alles ...
Einer der bekanntesten Artenschützer Deutschlands, Prof. Dr. Glaubrecht, äußert sich hier:
https://tunneltal.de/category/s-4-bahnprojekt
Eine Reihe von Fundplätzen (überwiegend späteiszeitlich) sind direkt von den Planungen betroffen, darunter neben Plätzen auf mineralischem Boden auch nachweislich fundführende Teichablagerungen mit allerbesten einzigartigen Erhaltungsbedingungen. Da wird viel zerstört werden. Das Landesamt soll zahlreiche Vorgaben zu erforderlichen Ausgrabungen gemacht haben und neben den weniger kostenintensiven Grabungen auf mineralischen Grund eine flächige Ausgleichsgrabung neben den Rustschen Grabungsflächen aus den dreissiger Jahren vorgegeben haben. Da wäre sicher tolles zu erwarten. Nichtsdestotrotz wird im Tal über einen längeren Zeitraum eine Menge los sein ...
Einer der bekanntesten Artenschützer Deutschlands, Prof. Dr. Glaubrecht, äußert sich hier:
https://tunneltal.de/category/s-4-bahnprojekt
Mein Wissen ist hier aber auch begrenzt, ich würde mir wünschen, dass sich das Landesamt (ALSH) offiziell äußert. Aber vielleicht gibt es da verwaltungsrechtliche o.a. Themen, bevor die eine Pressemitteilung raushauen dürfen.LS hat geschrieben:Du wohnst doch da
Eine Reihe von Fundplätzen (überwiegend späteiszeitlich) sind direkt von den Planungen betroffen, darunter neben Plätzen auf mineralischem Boden auch nachweislich fundführende Teichablagerungen mit allerbesten einzigartigen Erhaltungsbedingungen. Da wird viel zerstört werden. Das Landesamt soll zahlreiche Vorgaben zu erforderlichen Ausgrabungen gemacht haben und neben den weniger kostenintensiven Grabungen auf mineralischen Grund eine flächige Ausgleichsgrabung neben den Rustschen Grabungsflächen aus den dreissiger Jahren vorgegeben haben. Da wäre sicher tolles zu erwarten. Nichtsdestotrotz wird im Tal über einen längeren Zeitraum eine Menge los sein ...
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
Re: Jagd im Ahrensburger Tunneltal
Hallo Blattspitze,
hab gerade mit ein paar Leuten Kontakt aufgenommen und noch ein paar Details gehört. Eine Bekanntmachung der Situation in der AiD wäre aus meiner Sicht ein nützlicher Schritt, einfach weil´s dann endlich die ganze Archäologenszene erstmal mitbekommen würde. Schaun mer mal.
hab gerade mit ein paar Leuten Kontakt aufgenommen und noch ein paar Details gehört. Eine Bekanntmachung der Situation in der AiD wäre aus meiner Sicht ein nützlicher Schritt, einfach weil´s dann endlich die ganze Archäologenszene erstmal mitbekommen würde. Schaun mer mal.
Re: Jagd im Ahrensburger Tunneltal
Hallo Blattspitze und andere, hier mal ein Update:
Nachdem ich Ende Mai mal eine kleine Anfrage in den Fachkreisen der Spätpal-Experten gestellt habe, zeigte sich, dass das ALSH sehr wohl seit Jahren in die Planungen eingebunden ist. Anfang Juni hat dann auch Herr Ickerodt ausführlich geantwortet, in einem E-Mail-Verteiler von etwa 10 Leuten (alles Fachkollegen). Mir scheint, dass das ALSH sich längst mit der Bahntrasse arrangiert hat und die Denkmaleingriffe in Kauf nimmt. Man will auch keine neue Diskussion, in etwa durch Stellungnahmen von Verbänden. Ich hätte mir freilich gewünscht, in den üblichen Fachzeitschriften auf die Diskussion zu stoßen und nicht erst durch Nachfrage.
Gruß L.
Nachdem ich Ende Mai mal eine kleine Anfrage in den Fachkreisen der Spätpal-Experten gestellt habe, zeigte sich, dass das ALSH sehr wohl seit Jahren in die Planungen eingebunden ist. Anfang Juni hat dann auch Herr Ickerodt ausführlich geantwortet, in einem E-Mail-Verteiler von etwa 10 Leuten (alles Fachkollegen). Mir scheint, dass das ALSH sich längst mit der Bahntrasse arrangiert hat und die Denkmaleingriffe in Kauf nimmt. Man will auch keine neue Diskussion, in etwa durch Stellungnahmen von Verbänden. Ich hätte mir freilich gewünscht, in den üblichen Fachzeitschriften auf die Diskussion zu stoßen und nicht erst durch Nachfrage.
Gruß L.