patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
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Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Hallo Pitassa,
vielen Dank für den Link zur Sammlung Schweinfurth! Sehr interessant, ähnelt die Patinabildung dort doch auch der in Mitteleuropa. Erstaunlich nur die Patina an den von mir an einer Stelle gefundenen oben gezeigten neolithischen Restkernen.
Ein Verkauf von Stücken aus der Sammlung Schweinfurth wundert mich aber auch. Und wenn er legal sein sollte, müsste sich da schon eine gemeinnützige Organisation engagieren. Leider kenne ich da auch keine.
vielen Dank für den Link zur Sammlung Schweinfurth! Sehr interessant, ähnelt die Patinabildung dort doch auch der in Mitteleuropa. Erstaunlich nur die Patina an den von mir an einer Stelle gefundenen oben gezeigten neolithischen Restkernen.
Ein Verkauf von Stücken aus der Sammlung Schweinfurth wundert mich aber auch. Und wenn er legal sein sollte, müsste sich da schon eine gemeinnützige Organisation engagieren. Leider kenne ich da auch keine.
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Hallo Sven!
Es wäre fantastisch, wenn ich 2 oder 3 verschiedenartige Klopfsteine aus Deiner Sammlung bei Gelegenheit bei mir zuhause abfotografieren, Filmen, makroskopieren und wiegen dürfte. Dann könnte ich für meine Langzeitdokumentation Vergleiche zwischen Oberflächen ziehen!
Es wäre fantastisch, wenn ich 2 oder 3 verschiedenartige Klopfsteine aus Deiner Sammlung bei Gelegenheit bei mir zuhause abfotografieren, Filmen, makroskopieren und wiegen dürfte. Dann könnte ich für meine Langzeitdokumentation Vergleiche zwischen Oberflächen ziehen!
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Ich suche mal was raus. Deine Adresse kannst du mir ja per P.N. senden.Sculpteur hat geschrieben:Hallo Sven!
Es wäre fantastisch, wenn ich 2 oder 3 verschiedenartige Klopfsteine aus Deiner Sammlung bei Gelegenheit bei mir zuhause abfotografieren, Filmen, makroskopieren und wiegen dürfte. Dann könnte ich für meine Langzeitdokumentation Vergleiche zwischen Oberflächen ziehen!
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Prima! Danke!
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Ich habe hier mal ein Bild von einem Oberflächenfund gepostet: Aufgelesen aus einem Haufen Steine am Rande eines Ackers (mit Erlaubnis des Besitzers) im nördlichen Münsterland. Der Fund ist wahrscheinlich durch diverse Oberflächenfröste gegangen. Den Fund habe ich damals der zuständigen Landesbehörde gemeldet. Es wurde mir aber rückgemeldet, dass es sich nicht um ein Artefakt handle.
Ärgerlich für mich war, dass jemand in einem anderen Forum felsenfest der Meinung war, dass es sich um ein Artefakt handle und ich es deshalb nicht verwenden dürfe. Deshalb habe ich es bis heute nicht als Schlagstein verwendet.
Aufgrund dieser Rückmeldung hatte ich die zuständige Behörde nochmals kontaktiert. Dort wurde mir nochmals beteuert, dass es sich nicht um ein Artefakt handle.
Was meint Ihr zu diesem Fund
Zur Maßskala: Kleine Quadrate = Zentimeter, große Quadrate = Inches
Ärgerlich für mich war, dass jemand in einem anderen Forum felsenfest der Meinung war, dass es sich um ein Artefakt handle und ich es deshalb nicht verwenden dürfe. Deshalb habe ich es bis heute nicht als Schlagstein verwendet.
Aufgrund dieser Rückmeldung hatte ich die zuständige Behörde nochmals kontaktiert. Dort wurde mir nochmals beteuert, dass es sich nicht um ein Artefakt handle.
Was meint Ihr zu diesem Fund
Zur Maßskala: Kleine Quadrate = Zentimeter, große Quadrate = Inches
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Hallo Sculpteur,
ich denke, du kannst den Stein getrost verwenden. Das sieht tatsächlich nach einem natürlichen Geröll aus, die vermeintlichen Schlagnarben können auch durch Umlagerung entstehen. Für einen Klopfstein sollten schon artifizielle Merkmale wie Abschlagnegative zu sehen sein. Es ist wirklich häufig schwierig, da diese bei Klopfsteinen manchmal nicht mehr vorhanden sind. Bei einigen meiner Stücke bin ich mir auch nicht wirklich sicher, obwohl sie kugelrund sind. Aber auch das soll wohl natürlich entstehen können. Da habe ich auch schon unterschiedliche Ansprachen erlebt.
ich denke, du kannst den Stein getrost verwenden. Das sieht tatsächlich nach einem natürlichen Geröll aus, die vermeintlichen Schlagnarben können auch durch Umlagerung entstehen. Für einen Klopfstein sollten schon artifizielle Merkmale wie Abschlagnegative zu sehen sein. Es ist wirklich häufig schwierig, da diese bei Klopfsteinen manchmal nicht mehr vorhanden sind. Bei einigen meiner Stücke bin ich mir auch nicht wirklich sicher, obwohl sie kugelrund sind. Aber auch das soll wohl natürlich entstehen können. Da habe ich auch schon unterschiedliche Ansprachen erlebt.
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Danke für Deine Antwort, Sven!
Jetzt wo Du es angesprochen hast, ist mir bewusst geworden, woran sich der Unterschied erkennen lässt!
Das gezeigte Gesteinsstück ist bei seiner natürlichen Formgebung mit "Abrolloberflächen" versehen, hat aber seine natürliche Form grundlegend behalten. Das spricht für eine längerzeitigere Abrollung in einem Flusslauf, nachdem das Stück ggf. durch einen Gletscher abrollend vorgeformt wurde (spekulativ).
Wäre das Stück als Schlagstein verwendet worden, müssten (spekulativ) wesentliche Abweichungen von der erkennbaren natürlichen Form in Form von z.B. Eindellungen und punktuellen Abnutzungen erkennbar sein.
Danke für diese Einsicht!
Jetzt wo Du es angesprochen hast, ist mir bewusst geworden, woran sich der Unterschied erkennen lässt!
Das gezeigte Gesteinsstück ist bei seiner natürlichen Formgebung mit "Abrolloberflächen" versehen, hat aber seine natürliche Form grundlegend behalten. Das spricht für eine längerzeitigere Abrollung in einem Flusslauf, nachdem das Stück ggf. durch einen Gletscher abrollend vorgeformt wurde (spekulativ).
Wäre das Stück als Schlagstein verwendet worden, müssten (spekulativ) wesentliche Abweichungen von der erkennbaren natürlichen Form in Form von z.B. Eindellungen und punktuellen Abnutzungen erkennbar sein.
Danke für diese Einsicht!
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Mit Verlaub - das kann ich mir kaum vorstellen. Einen Flint kugelrund zu bekommen, würde in der Natur erfordern, dass er viele tausend Male mit einiger Kraftaufwendung auf ein anderes hartes Mineral gestoßen wird, und zwar immer mit der am meisten hervorstehenden Stelle. Das ist nämlich das Prinzip des Pickens - Schlagenergie wird im schrägen Einfallswinkel punktuell auf das abzutragende Material aufgebracht. Dadurch entsteht schließlich die Kugelform. Kann ich mir allenfalls in einem Gletschertopf vorstellen, aber auch da würde mir die zielgerichtete Krafteinwirkung fehlen, die Theorie dazu, dass er durch einen sich drehendenStein entsteht, ist laut Wikipedia überholt https://de.wikipedia.org/wiki/Gletschertopf https://de.wikipedia.org/wiki/Gletscherm%C3%BChleenrohs hat geschrieben: obwohl sie kugelrund sind. Aber auch das soll wohl natürlich entstehen können
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Ich sehe das ja auch so und gebe diese runden Gebilde als Kopfsteine immer mit ab. Es gibt aber eben auch skeptische Archäologen. Einer wollte mir sogar die oben gezeigten Kernsteine als im Gletscher durch Druck entstanden erklären.
Aber es gibt halt sohne und solche.
Aber es gibt halt sohne und solche.
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Wieviele Megatonnen verdichteten Eises auf den Quadratzentimeter wären denn dann nötig, um solche Resultate zu erzielen?
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
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"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Bezüglich der von Schweinfurth in Theben (Luxor) aufgelesenen lithischen Steinzeitartefakte fiel mir jetzt noch eine Karte aus den Beständen der Karls Universität in Prag ein, welche sich im Anhang befindet. Der dort zu sehende Ausschnitt zeigt links das neolithisch noch wenig beachtete Tal der Affen (Wadi Gabbanat). Die dort von ihm verzeichneten Höhlen und Affen Gräber erwiesen sich später jedoch als ein Grab der Königin Hatschepsut, sowie Gräber des Hohepriesters Herihor und anderer. Schweinfurth war der erste, welcher die Fachwelt damals auf diese deutlich abseits gelegenen Gräber aufmerksam machte. Oberhalb davon dann zwei weitere der von ihm festgestellten altpaläolithischen Werkplätze, auf deren Areal er ebenfalls stark patinierte Artefakte einsammelte.
Ich hoffe man kann was drauf erkennen
Ich hoffe man kann was drauf erkennen
- Dateianhänge
"Habe keine Angst vor Büchern, ungelesen sind sie völlig harmlos." Unbekannt
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Ulfr, da wird Marvin sich aber nicht freuen. Er hatte sich
schon so sehr darauf gefreut, endlich einmal etwas wirklich anspruchsvolles auszurechnen .
@Pitassa: Diese Quelle ist hochinteressant, Pitassa!
Es existieren ja Theorien darüber, dass die bestattetrn Leichname und Überreste hochrangiger ägyptischer Personen bewusst Abseits der Hotspots in geheimen Grabanlagen verschafft, bzw. Bestattet wurden, um besser vor GrabRaub geschützt zu sein.
schon so sehr darauf gefreut, endlich einmal etwas wirklich anspruchsvolles auszurechnen .
@Pitassa: Diese Quelle ist hochinteressant, Pitassa!
Es existieren ja Theorien darüber, dass die bestattetrn Leichname und Überreste hochrangiger ägyptischer Personen bewusst Abseits der Hotspots in geheimen Grabanlagen verschafft, bzw. Bestattet wurden, um besser vor GrabRaub geschützt zu sein.
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Für einen Botaniker in jedem Fall nicht schlecht, zumal Schweinfurth quasi per Anhalter durch Afrika unterwegs war
"Habe keine Angst vor Büchern, ungelesen sind sie völlig harmlos." Unbekannt
Re: patinierte Klopfsteine aus Feuerstein
Ich hoffe, er hatte sein Handtuch dabei
Jetzt aber genug Off-Topic von meiner Seite aus. Nur noch soviel:
Ungeheuer lesenswert weil spannend wie ein Abenteurroman geschrieben ist der Roman "Götter, Graeber und Gelehrte - Roman der Archaeologie" von C.W. Ceram, Verlag Rowohlt, Hamburg aus dem Jahre 1959 (mir vorliegende antiquarische Fassung der Auflage 630. 000 - 669.000 - von solchen Auflagen träumt wohl jeder Buchautor neben z.B. Douglas Adams).
Das Werk von Ceram mag in einigen Punkten nicht mehr aktuell und überholt sein.
In seinem um die 500 Seiten starken Roman beschreibt Ceram jedoch nicht nur auf atemberaubend spannende Art und Weise die Entwicklung der Archäologie und Ägyptologie sondern wartet auch mit abenteuerlichen Anekdoten aus dem Leben von Forschenden wie z.B. Howard Carter auf.
In seinem Buch im Kapitel Räuber im "Tal der Könige" (S. 167 schreibt Ceram auch etwas zum Thema "Abseits gelegene Gräber und Grabanlagen altägyptischer Bestattungen":
[ZITAT Ceram]
Ineni hieß der oberste Baumeister des Thutmosis. Wir können uns nur vorstellen, wie die Beratung zwischen Herrscher und Architekt vor sich gegangen sein mag. Nachdem der Entschluß, die Tradition zu durchbrechen, einmal gefaßt war, ist sicher der einzige Ausweg, dem Schicksal seiner Vorgänger (im Hinblick auf die Gefahren eines Grabraubs, Anm. des Verf.) zu entgehen, von Thutmosis schnell erkannt worden. Der Ausweg hieß Geheimhaltung, absolute Geheimhaltung von Bauort und Grabanlage.
[ZITAT ENDE] [Ceram,1959,167]
QUELLEN:
[Ceram, 1959]
Ceram, C. W.: "Götter, Graeber und Gelehrte - Roman der Archaeologie", Verlag Rowohlt, Aufl. 630 - 669 Tausend, Hamburg, 1959.
Jetzt aber genug Off-Topic von meiner Seite aus. Nur noch soviel:
Ungeheuer lesenswert weil spannend wie ein Abenteurroman geschrieben ist der Roman "Götter, Graeber und Gelehrte - Roman der Archaeologie" von C.W. Ceram, Verlag Rowohlt, Hamburg aus dem Jahre 1959 (mir vorliegende antiquarische Fassung der Auflage 630. 000 - 669.000 - von solchen Auflagen träumt wohl jeder Buchautor neben z.B. Douglas Adams).
Das Werk von Ceram mag in einigen Punkten nicht mehr aktuell und überholt sein.
In seinem um die 500 Seiten starken Roman beschreibt Ceram jedoch nicht nur auf atemberaubend spannende Art und Weise die Entwicklung der Archäologie und Ägyptologie sondern wartet auch mit abenteuerlichen Anekdoten aus dem Leben von Forschenden wie z.B. Howard Carter auf.
In seinem Buch im Kapitel Räuber im "Tal der Könige" (S. 167 schreibt Ceram auch etwas zum Thema "Abseits gelegene Gräber und Grabanlagen altägyptischer Bestattungen":
[ZITAT Ceram]
Ineni hieß der oberste Baumeister des Thutmosis. Wir können uns nur vorstellen, wie die Beratung zwischen Herrscher und Architekt vor sich gegangen sein mag. Nachdem der Entschluß, die Tradition zu durchbrechen, einmal gefaßt war, ist sicher der einzige Ausweg, dem Schicksal seiner Vorgänger (im Hinblick auf die Gefahren eines Grabraubs, Anm. des Verf.) zu entgehen, von Thutmosis schnell erkannt worden. Der Ausweg hieß Geheimhaltung, absolute Geheimhaltung von Bauort und Grabanlage.
[ZITAT ENDE] [Ceram,1959,167]
QUELLEN:
[Ceram, 1959]
Ceram, C. W.: "Götter, Graeber und Gelehrte - Roman der Archaeologie", Verlag Rowohlt, Aufl. 630 - 669 Tausend, Hamburg, 1959.