Patina an Feuersteinen
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Re: Patina an Feuersteinen
Danke für die Zusendung, Ulfr!
Der farbliche Unterschied der beiden Klingenstücke ist ja unglaublich! Als wären beide Stücke in völlig unterschiedlichen Kontexten gelagert verwittert.
Der farbliche Unterschied der beiden Klingenstücke ist ja unglaublich! Als wären beide Stücke in völlig unterschiedlichen Kontexten gelagert verwittert.
Re: Patina an Feuersteinen
Das interessiert mich nun aber auch! Ist es nicht ach möglich, ein Bild davon hier einzustellen?Sculpteur hat geschrieben:Danke für die Zusendung, Ulfr!
Der farbliche Unterschied der beiden Klingenstücke ist ja unglaublich! Als wären beide Stücke in völlig unterschiedlichen Kontexten gelagert verwittert.
Re: Patina an Feuersteinen
Leider ni©ht ...
Aber Du hast ne PM.
Aber Du hast ne PM.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
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- Blattspitze
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Re: Patina an Feuersteinen
Über die genaue Orientierung des Beilrohlings im Boden ist mir leider nichts bekannt. Der Finder hat schon lange das zeitliche gesegnet. Es wurde beim Arch. Landesamt als "bei Ausschachtungsarbeiten" gemeldet.
Enrohs, sicher dass das ein Abschlag ist? Die "Ventralseite" (unteres Bild) scheint mir fast nach einem natürlichen thermischen Bruch auszusehen?
Enrohs, sicher dass das ein Abschlag ist? Die "Ventralseite" (unteres Bild) scheint mir fast nach einem natürlichen thermischen Bruch auszusehen?
"Was an der Unverschämtheit des Heute
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
gegenüber der Vergangenheit tröstet, ist die
vorhersehbare Unverschämtheit der Zukunft
gegenüber dem Heute." Nicolás Gómez Dávila
Re: Patina an Feuersteinen
Das wirkt tatsächlich wie ein thermischer Bruch. Ich habe das Bild 90°gedreht, rechts ist ein Schlagkegel. Deshalb spreche ich von einem Abschlag.Blattspitze hat geschrieben: Enrohs, sicher dass das ein Abschlag ist? Die "Ventralseite" (unteres Bild) scheint mir fast nach einem natürlichen thermischen Bruch auszusehen?
Re: Patina an Feuersteinen
Besten Dank für die Info Blattspitze !
Schade, dass sich über die Lage des Beilrohlings zum Zeitpunkt seiner Auffindung im Boden keine Angaben mehr machen lassen.
Hinsichtlich der weiter oben von mir angeführten Aufsätze zur Patinabildung sei hier nachträglich angemerkt, dass die bei Harrigan und Bjurström (2013), sowie Andreae und Andreae (2020) untersuchte und dargestellte Patina sich vornehmlich auf Sandstein, die bei Hilbert (2022) sich vornehmlich auf Silcreten, also Härtlingen, ausgebildet hatte. Diese Fachbeiträge sind daher also vor allem wegen ihrer Erforschung der Patinabildung als solcher, sowie ihrer Bedeutung für die chronologische Bestimmung des Alters von Reliefs und Inschriften auf nicht-organischem, steinernem Material von Interesse.
Im Anhang sei hier zudem nun noch das ebenfalls weiter oben bereits angekündigte Bild hinsichtlich der Patinabildung auf Horn- und Flintstein in ariden und hyperariden Gebieten vorgestellt. Typisch ist dort die oftmals kastanien- bis mokkabraune Farbgebung der Patina. Gezeigt wird ein Bodenabschnitt des von Georg Schweinfurth oberhalb von Deir el-Medina in Theben-West nachgewiesenen Werkstattplatzes Nr. IX. In der Bildmitte sieht man einen stark patinierten Hornstein. Ein größeres Stück der Patina ist infolge Probeabschlag, oder thermischer Einwirkung abgeplatzt, sodass man den darunter liegenden Hornstein gut erkennt. Der Klingenkern wurde inmitten von Kalksteinabschlägen und wesentlich jüngeren Keramikscherben gefunden. Die Aufnahme fertigte Brigitte Goede und wird hier mit freundlicher Genehmigung des Museums für Völkerkunde Lübeck eingestellt.
Quelle :
Germer, Renate ; Goede, Brigitte : Georg Schweinfurth und das Museum für Völkerkunde Lübeck, Lübeck 2016, S. 12
Gruß Pitassa
Schade, dass sich über die Lage des Beilrohlings zum Zeitpunkt seiner Auffindung im Boden keine Angaben mehr machen lassen.
Hinsichtlich der weiter oben von mir angeführten Aufsätze zur Patinabildung sei hier nachträglich angemerkt, dass die bei Harrigan und Bjurström (2013), sowie Andreae und Andreae (2020) untersuchte und dargestellte Patina sich vornehmlich auf Sandstein, die bei Hilbert (2022) sich vornehmlich auf Silcreten, also Härtlingen, ausgebildet hatte. Diese Fachbeiträge sind daher also vor allem wegen ihrer Erforschung der Patinabildung als solcher, sowie ihrer Bedeutung für die chronologische Bestimmung des Alters von Reliefs und Inschriften auf nicht-organischem, steinernem Material von Interesse.
Im Anhang sei hier zudem nun noch das ebenfalls weiter oben bereits angekündigte Bild hinsichtlich der Patinabildung auf Horn- und Flintstein in ariden und hyperariden Gebieten vorgestellt. Typisch ist dort die oftmals kastanien- bis mokkabraune Farbgebung der Patina. Gezeigt wird ein Bodenabschnitt des von Georg Schweinfurth oberhalb von Deir el-Medina in Theben-West nachgewiesenen Werkstattplatzes Nr. IX. In der Bildmitte sieht man einen stark patinierten Hornstein. Ein größeres Stück der Patina ist infolge Probeabschlag, oder thermischer Einwirkung abgeplatzt, sodass man den darunter liegenden Hornstein gut erkennt. Der Klingenkern wurde inmitten von Kalksteinabschlägen und wesentlich jüngeren Keramikscherben gefunden. Die Aufnahme fertigte Brigitte Goede und wird hier mit freundlicher Genehmigung des Museums für Völkerkunde Lübeck eingestellt.
Quelle :
Germer, Renate ; Goede, Brigitte : Georg Schweinfurth und das Museum für Völkerkunde Lübeck, Lübeck 2016, S. 12
Gruß Pitassa
- Dateianhänge
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- Typische Patinabildung auf Hornstein in ariden und hyperariden Gebieten. Gezeigt wird ein Bodenabschnitt des von Georg Schweinfurth bei Deir el-Medina, in Theben-West nachgewiesenen, alt- und mittelpaläolithischen Werkstattplatzes Nr. IX. Die Aufnahme : Brigitte Goede. Mit freundlicher Genehmigung des Museums für Völkerkunde Lübeck.
"Habe keine Angst vor Büchern, ungelesen sind sie völlig harmlos." Unbekannt
Re: Patina an Feuersteinen
Högberg, A. & Olausson, D. 2012: Scandinavian Flint - An Archaeological Perspective. Aarhus: Aarhus University Press. (Meinen Dank an ulfr!)
konnte ich nun entnehmen, dass Wiederablagerung von Kieselsäure eine glänzende Patina hervorrufen kann. So könnte ich mir erklären, dass ältere, eben so entstandene Oberflächen nicht so sehr verwittern, wie jüngere Flächen. Die Verkieselung schützt so die Oberflächenstruktur.
Woher auch immer die Kieselsäure kommt, die ja auch schon für die Bildung des Feuersteins entscheidend ist.
konnte ich nun entnehmen, dass Wiederablagerung von Kieselsäure eine glänzende Patina hervorrufen kann. So könnte ich mir erklären, dass ältere, eben so entstandene Oberflächen nicht so sehr verwittern, wie jüngere Flächen. Die Verkieselung schützt so die Oberflächenstruktur.
Woher auch immer die Kieselsäure kommt, die ja auch schon für die Bildung des Feuersteins entscheidend ist.
Re: Patina an Feuersteinen
Meine Bekannte aus den USA konnte jetzt soviel zum Thema beisteuern, dass es sich bei Patina an Flint um eine Art Krustenbildung handelt, wie sie auch an Obsidian zu beobachten sei.
Dieser Zusammenhang würde damit auch in Richtung der von Pitassa thematisierten krustenartigen Oberflächen der Felsenreliefs in Saudi Arabien argumentieren.
Dieser Zusammenhang würde damit auch in Richtung der von Pitassa thematisierten krustenartigen Oberflächen der Felsenreliefs in Saudi Arabien argumentieren.