Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Moderatoren: Hans T., Nils B., Turms Kreutzfeldt, Chris, ulfr
Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
DISCLAIMER:
Keine Haftung für Fehler jedweder Art.
Vor einer Nachahmung der in dieser Dokumentation gezeigten handwerklichen Arbeitstechniken wird AUSDRÜCKLICH GEWARNT! Die in dieser Fotodokumentation gezeigten handwerklichen Techniken der Werkzeugherstellung und der handwerklichen Steinbearbeitung belasten den Körper extrem stark und stellen eine große Gefahr für die körperliche Gesundheit dar (z.B. durch Entstehung gefährlicher Stäube, Risiko von umherfliegenden scharfkantigen Splittern, extreme Belastung von Körpergelenken, -sehnen, -bändern und Muskeln bis hin zu ernsthaftem Gelenkverschleiß, Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen, Knochenbrüche, langfristige Beeinträchtigung des Gehörs bis hin zu schwerwiegenden Gehörschäden. Die in dieser Dokumentation gezeigten handwerklichen Arbeitstechniken sind NIEMALS dafür geeignet, ohne spezielles, zertifiziertes Training und Ausbildung, ohne spezielle persönliche Schutzausrüstung und ohne strikte Einhaltung der Grundregeln der Arbeitssicherheit ausgeführt zu werden.
Aufgrund des die körperliche Gesundheit und Versehrtheit hochgradig belastenden Charakters der demonstrierten Handwerkstechniken können die in dieser Dokumentation gezeigten demonstrierten handwerklichen Arbeitstechniken nur ansatzweise und beispielhaft demonstriert werden. JEDE (jegliche und auch nur ansatzweise) NACHAHMUNG der in dieser Dokumentation gezeigten handwerklichen Arbeitstechniken durch Kinder, Minderjährige und in in ihrer Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit eingeschränkten Personen (die Definitionen der genannten Personengruppen sind auch jeweils abhängig von der entsprechenden Rechtssprechung eines jeweiligen Landes) sollte in jedem Fall unbedingt verhindert werden. Die dargestellten Handwerkstechniken sind für die Nachahmung durch solche Personengruppen nicht geeignet.
Trotz sorgfältiger Prrüfung durch den Dokumentator keine Haftung für die Korrektheit und korrekte Darstellung und Beschreibung sämtlicher Inhalte.
Ich kann nur betonen (als Handwerksmeister empfinde ich es als meine Verpflichtung), vor einer Nachahmung der in dieser Beitragsreihe nur periphär angerissenen Vorversuche unbedingt zu warnen. Die Nachahmung ist keinesfalls empfehlenswert, denn die Vorgehensweisen und Methoden zur Rekonstruktion, bzw. Nachahmung der Methoden der Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern können (auch bei nur kurzzeitiger Anwendung) extrem gesundheitsschädigend sein und ernsthafte Folgeschäden nach sich ziehen.
Bitte nicht nachmachen!
Um meine Vorversuche und mein Experimentieren mit den Möglichkeiten der manuellen Steinbearbeitung nach historischen Vorbildern endlich um eine internationale Komponente erweitern zu können und mich damit zukünftig nicht ausschließlich auf die altägyptische Steinbearbeitung zu fixieren, habe ich heute einen Vorversuch mit Bambus bei der Bearbeitung des ursprünglich im Bereich der altägyptischen Steinbearbeitung einzunordnenden Vorversuchs gewagt: Mit einem Bambusstreifen habe ich den im entsprechenden Vorversuch bearbeiteten Basalt trennschleifend beschliffen (bei Verwendung von Quarzsand; hier handelsüblicher Vogelsand).
Das Ergebnis hat mich begeistert: nachdem ich diesen Vorversuch zuvor mit Eschenholz ausprobiert (und damit grob angelegt) habe, stellte sich rasch heraus, dass die trennschleifende Bearbeitung des Hartgesteins mit Bambus in puncto Effizienz bei den bisher verwendeten Materialien enorm heraussticht: Ein Bamubsstreifen lässt sich sehr leicht herstellen, er liegt gut in der Hand, lässt sich also hervorragend führen und weist eine beachtliche Standzeit auf.
Bambus stand (meines bescheidenen, auf Recherche angewiesenen botanischen Wissens) in vielen Kulturregionen weltweit auch zu Zeiten der Antike zur Verfügung. Auch die alten Ägypter verfügten demnach - sofern ich das bisher richtig recherchiert habe - über Bambus.
Mit einem einfachen (hier mit dem Federmesser eines Schweizer Taschenmesser hergestellten) "Bambusspatel" ließen sich am bearbeiteten Basalt erste Unterschneidungen "bequem" erzeugen. Erste Messungen der Unterschneidung sind - bei dem mir zur Verfügung stehenden Messwerkzeug - hier herkömmliche Schieblehre) noch zu schwierig, Ich gehe aber von einer bereits erzielten Unterschneidung von ca. 1 mm - bei ca. 1/2 Stunde Einschleifarbeit im bearbeiteten Bereich aus.
QUELLEN:
SHORT HGS. 6/6 (Basaltbearbeitung 6/2023)
Youtubekanal / Youtubechannel: Handwerkskunst_Handicraftarts
Kanalbetreiber / Creator: me. Vinzenz Maria Hoppe
Copyright: me. Vinzenz Maria Hoppe, 2023
Videotitel (Short): Experimentalarchäologie: Steinbearbeitung altes Ägypten: Steilnut / Hieroglyphe in Basalt (6/2023)
(temporärer Alternativtitel: experimentalarchaeology: Abrasive grinding of hard stone (basaltstone) with bamboo and sand)
Datum und Zeitpunkt des Abrufs / Version: 26.03.2023; 20:53 Uhr MEZ
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=2B5uK9ut_ZU
Videolänge: 58 Sekunden
Keine Haftung für Fehler jedweder Art.
Vor einer Nachahmung der in dieser Dokumentation gezeigten handwerklichen Arbeitstechniken wird AUSDRÜCKLICH GEWARNT! Die in dieser Fotodokumentation gezeigten handwerklichen Techniken der Werkzeugherstellung und der handwerklichen Steinbearbeitung belasten den Körper extrem stark und stellen eine große Gefahr für die körperliche Gesundheit dar (z.B. durch Entstehung gefährlicher Stäube, Risiko von umherfliegenden scharfkantigen Splittern, extreme Belastung von Körpergelenken, -sehnen, -bändern und Muskeln bis hin zu ernsthaftem Gelenkverschleiß, Quetschungen, Prellungen, Verstauchungen, Knochenbrüche, langfristige Beeinträchtigung des Gehörs bis hin zu schwerwiegenden Gehörschäden. Die in dieser Dokumentation gezeigten handwerklichen Arbeitstechniken sind NIEMALS dafür geeignet, ohne spezielles, zertifiziertes Training und Ausbildung, ohne spezielle persönliche Schutzausrüstung und ohne strikte Einhaltung der Grundregeln der Arbeitssicherheit ausgeführt zu werden.
Aufgrund des die körperliche Gesundheit und Versehrtheit hochgradig belastenden Charakters der demonstrierten Handwerkstechniken können die in dieser Dokumentation gezeigten demonstrierten handwerklichen Arbeitstechniken nur ansatzweise und beispielhaft demonstriert werden. JEDE (jegliche und auch nur ansatzweise) NACHAHMUNG der in dieser Dokumentation gezeigten handwerklichen Arbeitstechniken durch Kinder, Minderjährige und in in ihrer Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit eingeschränkten Personen (die Definitionen der genannten Personengruppen sind auch jeweils abhängig von der entsprechenden Rechtssprechung eines jeweiligen Landes) sollte in jedem Fall unbedingt verhindert werden. Die dargestellten Handwerkstechniken sind für die Nachahmung durch solche Personengruppen nicht geeignet.
Trotz sorgfältiger Prrüfung durch den Dokumentator keine Haftung für die Korrektheit und korrekte Darstellung und Beschreibung sämtlicher Inhalte.
Ich kann nur betonen (als Handwerksmeister empfinde ich es als meine Verpflichtung), vor einer Nachahmung der in dieser Beitragsreihe nur periphär angerissenen Vorversuche unbedingt zu warnen. Die Nachahmung ist keinesfalls empfehlenswert, denn die Vorgehensweisen und Methoden zur Rekonstruktion, bzw. Nachahmung der Methoden der Steinbearbeitung nach altägyptischen Vorbildern können (auch bei nur kurzzeitiger Anwendung) extrem gesundheitsschädigend sein und ernsthafte Folgeschäden nach sich ziehen.
Bitte nicht nachmachen!
Um meine Vorversuche und mein Experimentieren mit den Möglichkeiten der manuellen Steinbearbeitung nach historischen Vorbildern endlich um eine internationale Komponente erweitern zu können und mich damit zukünftig nicht ausschließlich auf die altägyptische Steinbearbeitung zu fixieren, habe ich heute einen Vorversuch mit Bambus bei der Bearbeitung des ursprünglich im Bereich der altägyptischen Steinbearbeitung einzunordnenden Vorversuchs gewagt: Mit einem Bambusstreifen habe ich den im entsprechenden Vorversuch bearbeiteten Basalt trennschleifend beschliffen (bei Verwendung von Quarzsand; hier handelsüblicher Vogelsand).
Das Ergebnis hat mich begeistert: nachdem ich diesen Vorversuch zuvor mit Eschenholz ausprobiert (und damit grob angelegt) habe, stellte sich rasch heraus, dass die trennschleifende Bearbeitung des Hartgesteins mit Bambus in puncto Effizienz bei den bisher verwendeten Materialien enorm heraussticht: Ein Bamubsstreifen lässt sich sehr leicht herstellen, er liegt gut in der Hand, lässt sich also hervorragend führen und weist eine beachtliche Standzeit auf.
Bambus stand (meines bescheidenen, auf Recherche angewiesenen botanischen Wissens) in vielen Kulturregionen weltweit auch zu Zeiten der Antike zur Verfügung. Auch die alten Ägypter verfügten demnach - sofern ich das bisher richtig recherchiert habe - über Bambus.
Mit einem einfachen (hier mit dem Federmesser eines Schweizer Taschenmesser hergestellten) "Bambusspatel" ließen sich am bearbeiteten Basalt erste Unterschneidungen "bequem" erzeugen. Erste Messungen der Unterschneidung sind - bei dem mir zur Verfügung stehenden Messwerkzeug - hier herkömmliche Schieblehre) noch zu schwierig, Ich gehe aber von einer bereits erzielten Unterschneidung von ca. 1 mm - bei ca. 1/2 Stunde Einschleifarbeit im bearbeiteten Bereich aus.
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SHORT HGS. 6/6 (Basaltbearbeitung 6/2023)
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Videotitel (Short): Experimentalarchäologie: Steinbearbeitung altes Ägypten: Steilnut / Hieroglyphe in Basalt (6/2023)
(temporärer Alternativtitel: experimentalarchaeology: Abrasive grinding of hard stone (basaltstone) with bamboo and sand)
Datum und Zeitpunkt des Abrufs / Version: 26.03.2023; 20:53 Uhr MEZ
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=2B5uK9ut_ZU
Videolänge: 58 Sekunden
- Dateianhänge
Zuletzt geändert von Sculpteur am 02.05.2023 19:42, insgesamt 4-mal geändert.
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Update zum aktuellen Steinbearbeitungsprojekt (Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus und Quarzsand; 2023):
Bei Aufwendung einer weiteren Stunde Einschleifzeit ist es mir gelungen, die Unterschneidung im bearbeiteten Bereich des Basaltstücks (hier handelsübliches Stück Kopfsteinpflaster) unter Verwendung des bisher verwendeten "Spatels" aus Bambus in Verbindung mit Qurazsand (hier handelsüblicher Vogelsand) als Abrassiv um eine stellenweise Tiefe von mit einer herkömmlichen Schieblehre gemessenen ca. 5 Millimetern zu erweitern.
QUELLEN:
SHORT HGS. 7/7 (Basaltbearbeitung 7/2023)
Youtubekanal / Youtubechannel: Handwerkskunst_Handicraftarts
Kanalbetreiber / Creator: me. Vinzenz Maria Hoppe
Copyright: me. Vinzenz Maria Hoppe, 2023
Videotitel (Short): Experimentalarchäologie: Steinbearbeitung altes Ägypten: Steilnut / Hieroglyphe in Basalt (7/2023)
(temporärer Alternativtitel: Experimental archaeology: Grinding a steep grooved undercut in basaltstone with bamboo and sand
Datum und Zeitpunkt des Abrufs / Version: 27.03.2023; 20:11 Uhr MEZ
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=33L1h9maHvA
Videolänge: 59 Sekunden
Bei Aufwendung einer weiteren Stunde Einschleifzeit ist es mir gelungen, die Unterschneidung im bearbeiteten Bereich des Basaltstücks (hier handelsübliches Stück Kopfsteinpflaster) unter Verwendung des bisher verwendeten "Spatels" aus Bambus in Verbindung mit Qurazsand (hier handelsüblicher Vogelsand) als Abrassiv um eine stellenweise Tiefe von mit einer herkömmlichen Schieblehre gemessenen ca. 5 Millimetern zu erweitern.
QUELLEN:
SHORT HGS. 7/7 (Basaltbearbeitung 7/2023)
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Videotitel (Short): Experimentalarchäologie: Steinbearbeitung altes Ägypten: Steilnut / Hieroglyphe in Basalt (7/2023)
(temporärer Alternativtitel: Experimental archaeology: Grinding a steep grooved undercut in basaltstone with bamboo and sand
Datum und Zeitpunkt des Abrufs / Version: 27.03.2023; 20:11 Uhr MEZ
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=33L1h9maHvA
Videolänge: 59 Sekunden
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Hallo Sculpteur,
sehr interessant!
Hast du auch schon Holunder ausprobiert? Den kann ich mir auch gut vorstellen. Zumal es Vermutungen gibt, dass damit im Neolithikum Hohlbohrungen geschliffen wurden.
Viele Grüße
Sven
sehr interessant!
Hast du auch schon Holunder ausprobiert? Den kann ich mir auch gut vorstellen. Zumal es Vermutungen gibt, dass damit im Neolithikum Hohlbohrungen geschliffen wurden.
Viele Grüße
Sven
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Hallo Sven,
vielen Dank für Deine Anregung!
Nein, Holunder habe ich noch nicht ausprobiert, aber das wäre unbedingt einen Versuch wert. Da es bisher bereits ausführliche Versuche zum Thema Holunder gab, habe ich mir das bisher erspart. Ich wüsste gerade auch nicht, wo ich eine Holunderquelle auftun könnte.
Ich gehe aber davon aus, dass der Holunder auch im Basalt sehr gut funktionieren würde.
vielen Dank für Deine Anregung!
Nein, Holunder habe ich noch nicht ausprobiert, aber das wäre unbedingt einen Versuch wert. Da es bisher bereits ausführliche Versuche zum Thema Holunder gab, habe ich mir das bisher erspart. Ich wüsste gerade auch nicht, wo ich eine Holunderquelle auftun könnte.
Ich gehe aber davon aus, dass der Holunder auch im Basalt sehr gut funktionieren würde.
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Also Holunder kann man überall frei in der Natur finden, zumindest hier von M-V bis Brandenburg. Ich weiß ja nicht, wie es bei Dir aussieht. Aber es geht doch eigentlich nicht wirklich um die Holzart, sondern um das Schleifmittel, also Quarzsand. Den Holunder hat man im Neolithikum für Hohlbohrungen genutzt, weil die Stangen eben von Natur aus hohl sind.
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Hallo Monolith,
Vielen Dank für Deine Anregungen.
Natürlich gibt es auch hier Holunder, allerdings müsste ich ihn erst suchen.
Holunder stand für mich bisher nicht im Fokus, weil ich mich bisher auf die altägyptische Steinbearbeitung fokussiert hatte.
Du hast Recht, entscheidend ist das Abrassiv. Der Holunder hat wachstumstechnische Vorteile, mit denen
auch Bambus aufwarten kann.
Ich denke, es müsste aber auch möglich sein, mit einem geeigneten Stock aus Vollholz (je nach Holzart und Gesteinsart) unter bestimmten Bedingungen bei Verwendung von Abrassiv Löcher in Hartgestein zu bohren.
Hier im Forum haben wir doch bereits einen Experten in Sachen Holunderkernbochrungen. War das nicht Trebron?
[Nachtrag:]
Ich bin in diesem Zusammenhang übrigens sehr froh, dass Du im Zusammenhang Quarzsand als Ansässig verwendet hast:
Die Scientists against Myth verwenden in ihren Versuchen meines Wissens i.d.R. Korund als abrassiv.
Auch Paul Harmsen kommt in einer Erläuterung der altägyptischen Hohlbortechnik in Hartgestein nicht ohne .
eine verallgemeinernde Bezugnahme auf Korund aus und entwirft auf dieser Grundlage Fernhandrlsbeziehungen der alten Ägypter mit den alten Griechen. Das ist zwar in diesem Zusammenhang keinesfalls generell ausgeschlossen, aber m.E nicht zielführend und irritiert.
(Ich suche die Quellen auf die ich mich beziehe, nachher noch raus und poste sie hier)
Ich verwende für meine Versuche und Vorversuche deshalb bewusst i.d.R. Quarzsand.
[Nachtrag Ende]
Vielen Dank für Deine Anregungen.
Natürlich gibt es auch hier Holunder, allerdings müsste ich ihn erst suchen.
Holunder stand für mich bisher nicht im Fokus, weil ich mich bisher auf die altägyptische Steinbearbeitung fokussiert hatte.
Du hast Recht, entscheidend ist das Abrassiv. Der Holunder hat wachstumstechnische Vorteile, mit denen
auch Bambus aufwarten kann.
Ich denke, es müsste aber auch möglich sein, mit einem geeigneten Stock aus Vollholz (je nach Holzart und Gesteinsart) unter bestimmten Bedingungen bei Verwendung von Abrassiv Löcher in Hartgestein zu bohren.
Hier im Forum haben wir doch bereits einen Experten in Sachen Holunderkernbochrungen. War das nicht Trebron?
[Nachtrag:]
Ich bin in diesem Zusammenhang übrigens sehr froh, dass Du im Zusammenhang Quarzsand als Ansässig verwendet hast:
Die Scientists against Myth verwenden in ihren Versuchen meines Wissens i.d.R. Korund als abrassiv.
Auch Paul Harmsen kommt in einer Erläuterung der altägyptischen Hohlbortechnik in Hartgestein nicht ohne .
eine verallgemeinernde Bezugnahme auf Korund aus und entwirft auf dieser Grundlage Fernhandrlsbeziehungen der alten Ägypter mit den alten Griechen. Das ist zwar in diesem Zusammenhang keinesfalls generell ausgeschlossen, aber m.E nicht zielführend und irritiert.
(Ich suche die Quellen auf die ich mich beziehe, nachher noch raus und poste sie hier)
Ich verwende für meine Versuche und Vorversuche deshalb bewusst i.d.R. Quarzsand.
[Nachtrag Ende]
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Harm Paulsen (in Zusammenarbeit mit Ole Hoffmann) bei YT über Schleifmittel für Kernbohrungen im alten Ägypten, die laut Paulsen (nach Paulsens Wortlaut "sicherlich") von der Insel Naxos beschafft wurden (siehe Filmminute ca. 5:06 - 5:56). Paulsen argumentiert mit dem Härtegrad des erwähnten Abrassivs dass laut Paulsens Kommentar in der YT-Quelle auf der Mohsschen Härteskala bei 9 liegt [ZDF / open media, 2022].
(Eine zu starke Bezugnahme auf die Mohssche Härteskala ist im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit manuellen Techniken für die Bohrung von Hartgestein m.E. nicht zielführend.)
So wie Paulsen es kommuniziert, mag es gewesen sein (qed), die m.E. zu einseitig transportierte Aussage ist jedoch im Hinblick auf die Erforschung der altägyptischen manuellen Bohrtechniken nicht zielführend und wäre deshalb in dem YT-Beitrag wünschenswert ausführlicher erläutert worden (siehe hierzu auch Stocks Beiträge zum Thema trennschleifende Hartgesteinsbearbeitung mit Quarzsanden als Abrassive [Stocks, 2013]) :
Wie bekannt ist, lassen sich Hartgesteine effektiv mit Quarzsand als Abrassiv trennschleifend bearbeiten.
Wie in einem Video auf dem YT-Kanal der Scientists against Myths zu entnehmen ist, verwendete die Bildhauerin Olga Vdovina für die Herstellung eines (m.E. als Nachempfingung altägyptischer Hartgesteinsgefäße einzuordnenden) Hartgesteinsgefäßes mit manuellen Methoden nach entsprechenden Angaben im Video (siehe Filmminute 00:05:07) "Corundum" sowohl als Grindstone (Schleifstein) als auch als Grinding Agent (Abrassiv) [Scientists against Myths, 2020].
Wünschenswert und echter Mehrwert für die Erforschung altägyptischer Methoden der manuellen Hartgesteinsbearbeitung wären m.E. entsprechende Versuche mit Quarzsanden als Abrassive bei Verzicht von jeglicher Beteiligung von Korund (o.ä.) in Form von Schleifsteinen und Schleifmitteln (Abrassiven).
QUELLEN:
Youtube:
Youtubekanal / Youtubechannel: Terra X History
Kanalbetreiber / Creator /Produzent: ZDF u. objective media
Videotitel: Wie bewegten die alten Ägypter Riesenobelisken? | Terra X
Datum und Zeitpunkt des Abrufs / Version: 31.03.2023; 12:08 Uhr MEZ
Link zum Video: https://youtu.be/8kC3oMBAyuc
Videolänge: 00:14:19
Youtubekanal / Youtubechannel: Scientists against Myths
Kanalbetreiber / Creator /Produzent: Scientists against Myths
Videotitel: Making a stone vase with primitive tools: Lost Ancient High Technology
Datum und Zeitpunkt des Abrufs / Version: 31.03.2023; 12:14 Uhr MEZ
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=dC3Z_DBnCp8
Videolänge: 00:05:39
(deutschsprachige) Wikipedia:
Seitentitel: Korund
Herausgeber: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie.
Autor(en): Wikipedia-Autoren, siehe Versionsgeschichte
Datum der letzten Bearbeitung: 8. März 2023, 20:58 UTC
Versions-ID der Seite: 231623225
Permanentlink: https://de.wikipedia.org/w/index.php?ti ... =231623225
Datum des Abrufs: 31. März 2023, 10:25 UTC
Bücher:
Stocks, Denys A.: Experiments in Egyptian Archaeology - Stoneworking Technology in Ancient Egypt, Verlag Routledge, London (UK), 2013
(Eine zu starke Bezugnahme auf die Mohssche Härteskala ist im Hinblick auf die Auseinandersetzung mit manuellen Techniken für die Bohrung von Hartgestein m.E. nicht zielführend.)
So wie Paulsen es kommuniziert, mag es gewesen sein (qed), die m.E. zu einseitig transportierte Aussage ist jedoch im Hinblick auf die Erforschung der altägyptischen manuellen Bohrtechniken nicht zielführend und wäre deshalb in dem YT-Beitrag wünschenswert ausführlicher erläutert worden (siehe hierzu auch Stocks Beiträge zum Thema trennschleifende Hartgesteinsbearbeitung mit Quarzsanden als Abrassive [Stocks, 2013]) :
Wie bekannt ist, lassen sich Hartgesteine effektiv mit Quarzsand als Abrassiv trennschleifend bearbeiten.
Wie in einem Video auf dem YT-Kanal der Scientists against Myths zu entnehmen ist, verwendete die Bildhauerin Olga Vdovina für die Herstellung eines (m.E. als Nachempfingung altägyptischer Hartgesteinsgefäße einzuordnenden) Hartgesteinsgefäßes mit manuellen Methoden nach entsprechenden Angaben im Video (siehe Filmminute 00:05:07) "Corundum" sowohl als Grindstone (Schleifstein) als auch als Grinding Agent (Abrassiv) [Scientists against Myths, 2020].
Wünschenswert und echter Mehrwert für die Erforschung altägyptischer Methoden der manuellen Hartgesteinsbearbeitung wären m.E. entsprechende Versuche mit Quarzsanden als Abrassive bei Verzicht von jeglicher Beteiligung von Korund (o.ä.) in Form von Schleifsteinen und Schleifmitteln (Abrassiven).
QUELLEN:
Youtube:
Youtubekanal / Youtubechannel: Terra X History
Kanalbetreiber / Creator /Produzent: ZDF u. objective media
Videotitel: Wie bewegten die alten Ägypter Riesenobelisken? | Terra X
Datum und Zeitpunkt des Abrufs / Version: 31.03.2023; 12:08 Uhr MEZ
Link zum Video: https://youtu.be/8kC3oMBAyuc
Videolänge: 00:14:19
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Videotitel: Making a stone vase with primitive tools: Lost Ancient High Technology
Datum und Zeitpunkt des Abrufs / Version: 31.03.2023; 12:14 Uhr MEZ
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=dC3Z_DBnCp8
Videolänge: 00:05:39
(deutschsprachige) Wikipedia:
Seitentitel: Korund
Herausgeber: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie.
Autor(en): Wikipedia-Autoren, siehe Versionsgeschichte
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Datum des Abrufs: 31. März 2023, 10:25 UTC
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Stocks, Denys A.: Experiments in Egyptian Archaeology - Stoneworking Technology in Ancient Egypt, Verlag Routledge, London (UK), 2013
Zuletzt geändert von Sculpteur am 03.04.2023 09:40, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Lieber Sculpteur, der Herr heißt Harm Paulsen ...
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Danke, Ulfr, den unbewussten Wortverdreher habe ich beim Schreiben tatsächlich übersehen! Da kann ich mich bei Herrn Harm Paulsen (unbekannterweise) nur entschuldigen. Gut, dass Du es gesehen hast. Wird sofort korrigiert .
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Heute habe ich in einem Vorversuch ein Stück Bambus mit einem Durchmesser von ca. 11 mm und einer Wandungsstärke von ca. 3 mm als "Hohlbohrereinsatz" für die Anbohrung von Basalt erprobt.
Angebohrt habe ich den Basalt (handelsübliches Kopfsteinpflaster) mit handelsüblichem Vogelsand (Zusammensetzung laut Angaben des Inverkehrbringers: 93% (feiner) Quarzsand, 3,5% Juracalcit, 3,5% Muschelgrit).
Gebohrt wurde ausschließlich mit trockenem Sand.
- Hinweis: Die Bohrung befindet sich im Foto auf der Basaltoberfläche links unten (ganz außen) -
Verwendet habe ich für die Aufnahme des Bohreinsatzes aus Bambus den in diesem Thema verwendeten taillierten Drillstock nach dem Vorbild des "Fire Drill Stick" des Tutanchamun [Stocks, 2013]:
http://archaeoforum.de/viewtopic.php?f= ... =30#p60487
Der Drillstock aus heimischem Haselholz (das Material entspricht nicht dem Vorbild des Drillstocks, den Howard Carter im Grab des Tutanchamung gefunden hat, sondern ist damit eine modifizierte Nachempfindung) war nach reichlichem Gebrauch in vielen verschiedenen Vorversuchen so verschlissen und an der Aufnahmeöffnung für Bohreinsaätze mehrfach eingerissen, sodass ich den Drillstock notdürftig mit einem Eisendraht repariert habe, um die im Aufnahmebereich notwendige Materialspannung zu erzeugen. Dies damit der in den Drillstock eingesetzte und zuvor mit dem Federmesser eines Schweizer Taschenmessers zuvor am Aufnahmeende leicht konisch zurechngeschnitzte Bohreinsatz nicht zu stark wackelt.
Das "Rödelprinzip" mit Rödeldraht könnte dabei ohne weiteres auf einen entsprechen stabilen Kupferdraht übertragen werden, den ich aber zum Zeitpunkt der Reparatur des Drillstocks nicht zur Hand hatte.
Das Anbohrergebnis, wie es dem angehängten Foito zu entnehmen ist hat sich dabei nach nur einer halben Stunde Fidelbohrzeit ergeben: Etwa 1 Millimeter der erzielten Abohrtiefe kann dabei insgesamt abgezogen werden, weil ich keine Bohrschablone verwendet habe und die Basaltoberfläche entsprechend vorbereitet werden musste, damit die Bambusbohrspitze nicht abrutscht: Hierfür habe ich den etwas aufwändigeren Weg gewählt und den Bohransatz mit unförmigen (großen und kleinen handlichen Flintstücken im Bereich einer erzeugten Markierung eingekratzt. Anschließend habe ich das ursprünlich als Fidelbohrer geplante Bambusstück wie eine Ahle verwendte und in Verbindung mit dem Quarzsand den Bohransatz in die Basaltoberfläche eingebracht: So hat es insgesamt über eine Stunde gedauert, bis ich Fidelbohren konnte, ohne dass der Bohrer aus dem Bohrlochansatz wegrutschte.
Eine entsprechende Anpickung mit entsprechend geformten Abschlägen aus Flint (respektive Hornstein) für die Bohreraufnahme hätte sich in wenigen Minuten erledigen lassen. Ich habe ich für diesen Vorversuch bewusst darauf verzichtet (ich habe bei meiner Werksituation das Problem, dass ich zu starke Lärmentwicklung vermeiden muss; die Werksituation ist mehr als suboptimal).
Aus der Not habe ich eine Tugend gemacht und ausprobiert, wie sich eine Bohreraufnahme alternativ herstellen lässt: Wie dem zweiten angehängten Foto zu entnehmen ist, habe ich dafür so lange die Basaltoberfläche mit Flint ausgekratzt und mit dem Bambusstück in Verbindung mit dem Vogelsand bearbeitet, bis ein funktionierender Bohreransatz entstanden war,
Durch den Duktus meiner rechten Hand und die Möglichkeit, das Werkstück bequem zu drehen ohne die Position meines Körpers zu wechseln ist damit eine Art kleine eingekratze und eingeschliffene "Miniglyphe" entstanden.
Die im Basalt per Fidelbohrung mit Quarzsand erzeugte Anbohrung weist folgende Abmessungen bei folgendem Zeitaufwand auf (exklusive Vorbereitung der Bohreraufnahme nach beschriebener Methode):
Durchmesser der Bohrung (am Bohrlochrand): kleinster Durchmesser ca. 13 mm; größter Durchmesser ca. 14 mm
Größte Tiefe der Bohrung: ca. 4,25 mm
Durchmesser des entstandenen Bohrkerns: Oberfläche ca. 4 mm; Bohrlochgrund ca. 7 mm
Ich denke, diese Ergebnisse sprechen für sich.
Eine Vertiefung der heute erzeugten Anbohrung mit besagtem Bohrer erspare ich mir und werde beim nächsten Vorversuch direkt mit anderen Bohrerdurchmessern weiterprobieren.
Was bei diesem Vorversuch interessantes zu beobachten war:
Ursprünglich hatte ich geplant, ausschließlich ein Stück Bambusrohrabschnitt als Bohrer zu verwenden. Es zeigte sich dabei jedoch, dass die Oberfläche des Bambusrohrs so glatt war, dass die Schnur des Fidelbohrbogenns (modernes Nylon) durchrutschte. Nach einem Abschaben der glatten Aussenschicht des Bambusrohrs im relevanten Bereich mit einem Flintabschlag (hier: Helgoländer Flint) und einer flächendeckenden Anritzung der Bambusrohroberfläche im abgeschabten Bereich mit dem Flintabschlag verbesserte sich dieses Problem. Allerdings rutschte der Bohrer aus Bambusrohr jeweils sehr leicht aus dem Bohrlochansatz ab.
Weitere Versuche, den Bohrer zu fixieren (Einklemmen zwischen großem und nächstfolgendem Zeh meines linken Fußes u.a. scheiterten.
Deshalb habe ich adhoc auf den stark verschlissenen Drillstock zurückgegriffen. Mit dem aufgerödelten Draht könnte der Stock allerdings noch eine Weile seinen Dienst tun.
Quelle zu Thutanchamuns Feuerdrillstock:
Stocks, Denys A.: Experiments in Egyptian Archaeology - Stoneworking Technology in Ancient Egypt, Verlag Routledge; Taylor&Francis Group, London (UK), 2013
Angebohrt habe ich den Basalt (handelsübliches Kopfsteinpflaster) mit handelsüblichem Vogelsand (Zusammensetzung laut Angaben des Inverkehrbringers: 93% (feiner) Quarzsand, 3,5% Juracalcit, 3,5% Muschelgrit).
Gebohrt wurde ausschließlich mit trockenem Sand.
- Hinweis: Die Bohrung befindet sich im Foto auf der Basaltoberfläche links unten (ganz außen) -
Verwendet habe ich für die Aufnahme des Bohreinsatzes aus Bambus den in diesem Thema verwendeten taillierten Drillstock nach dem Vorbild des "Fire Drill Stick" des Tutanchamun [Stocks, 2013]:
http://archaeoforum.de/viewtopic.php?f= ... =30#p60487
Der Drillstock aus heimischem Haselholz (das Material entspricht nicht dem Vorbild des Drillstocks, den Howard Carter im Grab des Tutanchamung gefunden hat, sondern ist damit eine modifizierte Nachempfindung) war nach reichlichem Gebrauch in vielen verschiedenen Vorversuchen so verschlissen und an der Aufnahmeöffnung für Bohreinsaätze mehrfach eingerissen, sodass ich den Drillstock notdürftig mit einem Eisendraht repariert habe, um die im Aufnahmebereich notwendige Materialspannung zu erzeugen. Dies damit der in den Drillstock eingesetzte und zuvor mit dem Federmesser eines Schweizer Taschenmessers zuvor am Aufnahmeende leicht konisch zurechngeschnitzte Bohreinsatz nicht zu stark wackelt.
Das "Rödelprinzip" mit Rödeldraht könnte dabei ohne weiteres auf einen entsprechen stabilen Kupferdraht übertragen werden, den ich aber zum Zeitpunkt der Reparatur des Drillstocks nicht zur Hand hatte.
Das Anbohrergebnis, wie es dem angehängten Foito zu entnehmen ist hat sich dabei nach nur einer halben Stunde Fidelbohrzeit ergeben: Etwa 1 Millimeter der erzielten Abohrtiefe kann dabei insgesamt abgezogen werden, weil ich keine Bohrschablone verwendet habe und die Basaltoberfläche entsprechend vorbereitet werden musste, damit die Bambusbohrspitze nicht abrutscht: Hierfür habe ich den etwas aufwändigeren Weg gewählt und den Bohransatz mit unförmigen (großen und kleinen handlichen Flintstücken im Bereich einer erzeugten Markierung eingekratzt. Anschließend habe ich das ursprünlich als Fidelbohrer geplante Bambusstück wie eine Ahle verwendte und in Verbindung mit dem Quarzsand den Bohransatz in die Basaltoberfläche eingebracht: So hat es insgesamt über eine Stunde gedauert, bis ich Fidelbohren konnte, ohne dass der Bohrer aus dem Bohrlochansatz wegrutschte.
Eine entsprechende Anpickung mit entsprechend geformten Abschlägen aus Flint (respektive Hornstein) für die Bohreraufnahme hätte sich in wenigen Minuten erledigen lassen. Ich habe ich für diesen Vorversuch bewusst darauf verzichtet (ich habe bei meiner Werksituation das Problem, dass ich zu starke Lärmentwicklung vermeiden muss; die Werksituation ist mehr als suboptimal).
Aus der Not habe ich eine Tugend gemacht und ausprobiert, wie sich eine Bohreraufnahme alternativ herstellen lässt: Wie dem zweiten angehängten Foto zu entnehmen ist, habe ich dafür so lange die Basaltoberfläche mit Flint ausgekratzt und mit dem Bambusstück in Verbindung mit dem Vogelsand bearbeitet, bis ein funktionierender Bohreransatz entstanden war,
Durch den Duktus meiner rechten Hand und die Möglichkeit, das Werkstück bequem zu drehen ohne die Position meines Körpers zu wechseln ist damit eine Art kleine eingekratze und eingeschliffene "Miniglyphe" entstanden.
Die im Basalt per Fidelbohrung mit Quarzsand erzeugte Anbohrung weist folgende Abmessungen bei folgendem Zeitaufwand auf (exklusive Vorbereitung der Bohreraufnahme nach beschriebener Methode):
Durchmesser der Bohrung (am Bohrlochrand): kleinster Durchmesser ca. 13 mm; größter Durchmesser ca. 14 mm
Größte Tiefe der Bohrung: ca. 4,25 mm
Durchmesser des entstandenen Bohrkerns: Oberfläche ca. 4 mm; Bohrlochgrund ca. 7 mm
Ich denke, diese Ergebnisse sprechen für sich.
Eine Vertiefung der heute erzeugten Anbohrung mit besagtem Bohrer erspare ich mir und werde beim nächsten Vorversuch direkt mit anderen Bohrerdurchmessern weiterprobieren.
Was bei diesem Vorversuch interessantes zu beobachten war:
Ursprünglich hatte ich geplant, ausschließlich ein Stück Bambusrohrabschnitt als Bohrer zu verwenden. Es zeigte sich dabei jedoch, dass die Oberfläche des Bambusrohrs so glatt war, dass die Schnur des Fidelbohrbogenns (modernes Nylon) durchrutschte. Nach einem Abschaben der glatten Aussenschicht des Bambusrohrs im relevanten Bereich mit einem Flintabschlag (hier: Helgoländer Flint) und einer flächendeckenden Anritzung der Bambusrohroberfläche im abgeschabten Bereich mit dem Flintabschlag verbesserte sich dieses Problem. Allerdings rutschte der Bohrer aus Bambusrohr jeweils sehr leicht aus dem Bohrlochansatz ab.
Weitere Versuche, den Bohrer zu fixieren (Einklemmen zwischen großem und nächstfolgendem Zeh meines linken Fußes u.a. scheiterten.
Deshalb habe ich adhoc auf den stark verschlissenen Drillstock zurückgegriffen. Mit dem aufgerödelten Draht könnte der Stock allerdings noch eine Weile seinen Dienst tun.
Quelle zu Thutanchamuns Feuerdrillstock:
Stocks, Denys A.: Experiments in Egyptian Archaeology - Stoneworking Technology in Ancient Egypt, Verlag Routledge; Taylor&Francis Group, London (UK), 2013
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Die durchlochten Felsgesteinsäxte des europäischen Neolithikums zeigen oft um das Bohrloch herum Spuren eines vorangegangenen Pickvorgangs, sprich: mit einem scharfen spitzen Pickstein wurde der Bohransatz eingetieft, bis der Bohrer ausreichend Halt fand. Versuchs malSculpteur hat geschrieben:Weitere Versuche, den Bohrer zu fixieren (Einklemmen zwischen großem und nächstfolgendem Zeh meines linken Fußes u.a. scheiterten.
"Wenn Sie stolz sein wollen auf Ihr Volk, dann empfehle ich Ihnen den Beruf des Imkers".
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Hubertus Meyer-Burckhardt
oeis
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Vielen Dank für die wertvollen Informationen und Anregungen, Ulfr.
Dann werde ich als nächstes wohl doch einmal meinen Rucksack für ein "Pick-nick" schnüren.
Dann werde ich als nächstes wohl doch einmal meinen Rucksack für ein "Pick-nick" schnüren.
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Wie sich in dem neuen zurückliegenden Vorversuch gezeigt hat, stellt es kein wesentliches Problem dar, Basalt fidelbohrend auch mit kleineren Durchmessern von Bambusrohr anzubohren.
Die auf dem Bildanhang zu sehende Bohrung wurde auf die folgende Art und Weise in den Basalt eingebracht:
- Vorpickung mit Flint (hier: Helgoländer Flint; dauerte nur wenige Minuten)
- Erste Bohrversuche mit einem Bohreinsatz aus Bambusrohr mit sehr kleinem Durchmesser von ca. 6 mm
- Wechsel auf Bambusrohr mit einem Durchmesser von ca. 9 mm bei einer Wandungsstärke des Bambusrohrs von etwas mehr als 2 mm bei einem sich daraus ergebenden Innendurchmesser des Bambusrohrs von ca. 5 mm
Als Abrassiv diente in beiden Fällen wie bisher handelsüblicher Vogelsand (Zusammensetzung laut Inverkehrbringer: 93% feiner Quarzsand, 3,5% Juracalcit, 3,5% Muschelgrit).
Gebohrt wurde zu Beginn (bei Verwendung des kleineren Bohreinsatzdurchmessers von ca. 6 mm) neben trockener Bohrweise stellenweise mit feuchtem bis nassem Abrassiv.
Bei Verwendung des Bohreinsatzes von ca. 9 mm Durchmesser wurde durchgängig trocken gebohrt.
Folgendes interessantes ließ sich während des Fidelbohrens des hier dolumentierten Bohrergebnisses beobachten:
Aufgrund der Verwendung verschiedener Bohreinsatzdurchmesser ist der schließlich durch die Bohrung entstandene Kern im Bohrloch tiefer angelegt als er sich vermutlich ergeben hätte, wenn von Anfang an der Bohreinsatz mit größerem Durchmesser verwendet worden wäre: Der Grund hierfür liegt darin, dass sich bei dem Bambusrohrdurchmesser von ca. 6 mm kein "Kernbohreffekt" ergeben hat: Die Höhlung des Bambusrohrs der Bohrkrone von nur geringem Durchmesser (ungefähr 3 mm) hat sich mit verpresstem feingemahlenem ("pulverisiertem") Quarzsand gefüllt. Eine deutliche Ausbildung eines hohlbohrenden Bohrkronenkranzes konnte nicht beobachtet werden. Es wurde dadurch eine Muldung und keine "Hohlbohrung" ausgeschliffen.
Der Verschleiß an der Bohrerspitze war deutlich wahrzunehmen und ist offensichtlich u.a. der Weichheit des Bambusmaterials geschuldet (noch leicht grünliches Bambusrohr), möglicherweise aber auch dem Einsatz von Wasser als Liquid.
Dennoch war es auch mit dem kleinen Bohreinsatzdurchmesser möglich, einen scharfkantig ausgeprägten Bohrlochrand zu erzeugen.
Insgesamt war es - im Vergleich auch mit anderen Vorversuchen - verhältnismäßig aufwändig, mit dem ca. 6 mm durchmessenden weichen Bambusrohr fidelbohrend an Tiefe im Basalt zu gewinnen.
Der Anbohreffekt verbesserte sich auch zeitmäßig deutlich bei Verwendung des ca. 9 mm durchmessenden Bambusrohrs als Bohreinsatz. Es entstand in relativ kurzer Bohrzeit ein deutlicher Ansatz eines Bohrkerns und damit insgesamt ein hohlbohrender Effekt. Bohrloch und Bohrkern sowie Bohreinsatz aus Bambus nahmen dabei eine markante (typische) und zueinander korrespondierende Ausformung an.
Die Ausformung der Bohrkrone am Bohreinsatz aus Bambus ist dabei aussagekräftig im Hinblick auf die im Bohrloch stattgefundenen physikalischen Prozesse (mehr dazu in einem später geplanten Beitrag).
Die Zeitnahme war in diesem Vorversuch nebensächlich, Die Gesamtzeit, die für das Fidelbohren aufgewendet wurde liegt irgendwo zwischen 2 und 3 Stunden.
Die erzielte Gesamt-Bohrlochtiefe beträgt dabei (gemessen am Bohrlochgrund) ca. 7 mm.
Die Bohrung könnte gemäß den bisherigen Erfahrungen des Anwenders vermutlich wesentlich vertieft werden: Das Bohrloch ist insgesamt (ausgehend vom Bohrlochrand) konisch ausgeformt womit die Bohrkrone bei der bisher erzielten Bohrlochtiefe stets freistand und damit beim Bohren nicht klemmte.
Beim Bohren wurde (je nach Zugabefrequenz von neuem Abrassiv und Bohrintervallen) jeweils ein feiner Puder aus dem als Abrassiv verwendeten Quarzsand erzeugt.
Was optisch durch den Anwender (im Vergleich zu vorherigen Anbohrversuchen) nicht beobachtet werden konnte, war eine eindeutige gräulische Einfärbung des Quarzsandes, die auf trennschleifend ausgetrennte Basaltpartikel zurückzuführen ist. D.H.: Es wurde entsprechend viel Abrassiv zugegeben. Verbraucht (teilweise pulverisiert) wurde beim Bohrvorgang nur ein geringern Anteil des zugegebenen Quarzsandes. Da jedoch nicht mit (z.B. aus Knetmasse oder Ton) anmodelliertem Sandtrichter gearbeitet wurde, musste eine entsprechende Menge an Quarzsand zugegeben werden, um ein Nachrieseln des
Quarzsandes in das entstehende Bohrloch zu gewährleisten.
Der Bohrvorgang wurde häufig unterbrochen, um den Bohrer dem entstehenden Bohrloch zu entnehmen und so größere Mengen frischen Quarzsandes in das Bohrloch zu befördern. Mit der Zeit entstand so eine Durchmischung des pulverisierten Quarzsandes mit frischem (körnigem) Quarzsand.
Beachtenswert ist der feine Steg, der sich durch den Bohrvorgang zwischen dem in einem zurückliegenden Vorversuch angefertigten steilgenuteten Hieroglyphenfragfragment und dem Bohrloch im Basalt ausgebildet hat: Der Steg weist eine Wandungstärke von etwa 2 mm auf.
Insagesamt konnte festgestellt werden, dass der Bohrvorgang körperlich sehr anstrengend war, da der Anwender mit einem entsprechend großen Anpressdruck beim Bohren gearbeitet hat und die Reibungskräfte im entstehenden Bohrloch bei Verwendung genannter Materialien und Materialabmessungen eine gewisse Rolle spielen.
Kleinere bis kleinste Durchmesser von Bohreinsaätzen aus Bambus sind für mich als Anwender damit hinlänglich und aussagekräftig erforscht. Die Verwendung größerer bis sehr großere Durchmesser von Bohreinsätzzen aus Bambus erfordert andersgeartete Werkzeuge, Versuchsaufbauten und Werksituationen und sind damit z.Zt. nicht durchführbar.
Die auf dem Bildanhang zu sehende Bohrung wurde auf die folgende Art und Weise in den Basalt eingebracht:
- Vorpickung mit Flint (hier: Helgoländer Flint; dauerte nur wenige Minuten)
- Erste Bohrversuche mit einem Bohreinsatz aus Bambusrohr mit sehr kleinem Durchmesser von ca. 6 mm
- Wechsel auf Bambusrohr mit einem Durchmesser von ca. 9 mm bei einer Wandungsstärke des Bambusrohrs von etwas mehr als 2 mm bei einem sich daraus ergebenden Innendurchmesser des Bambusrohrs von ca. 5 mm
Als Abrassiv diente in beiden Fällen wie bisher handelsüblicher Vogelsand (Zusammensetzung laut Inverkehrbringer: 93% feiner Quarzsand, 3,5% Juracalcit, 3,5% Muschelgrit).
Gebohrt wurde zu Beginn (bei Verwendung des kleineren Bohreinsatzdurchmessers von ca. 6 mm) neben trockener Bohrweise stellenweise mit feuchtem bis nassem Abrassiv.
Bei Verwendung des Bohreinsatzes von ca. 9 mm Durchmesser wurde durchgängig trocken gebohrt.
Folgendes interessantes ließ sich während des Fidelbohrens des hier dolumentierten Bohrergebnisses beobachten:
Aufgrund der Verwendung verschiedener Bohreinsatzdurchmesser ist der schließlich durch die Bohrung entstandene Kern im Bohrloch tiefer angelegt als er sich vermutlich ergeben hätte, wenn von Anfang an der Bohreinsatz mit größerem Durchmesser verwendet worden wäre: Der Grund hierfür liegt darin, dass sich bei dem Bambusrohrdurchmesser von ca. 6 mm kein "Kernbohreffekt" ergeben hat: Die Höhlung des Bambusrohrs der Bohrkrone von nur geringem Durchmesser (ungefähr 3 mm) hat sich mit verpresstem feingemahlenem ("pulverisiertem") Quarzsand gefüllt. Eine deutliche Ausbildung eines hohlbohrenden Bohrkronenkranzes konnte nicht beobachtet werden. Es wurde dadurch eine Muldung und keine "Hohlbohrung" ausgeschliffen.
Der Verschleiß an der Bohrerspitze war deutlich wahrzunehmen und ist offensichtlich u.a. der Weichheit des Bambusmaterials geschuldet (noch leicht grünliches Bambusrohr), möglicherweise aber auch dem Einsatz von Wasser als Liquid.
Dennoch war es auch mit dem kleinen Bohreinsatzdurchmesser möglich, einen scharfkantig ausgeprägten Bohrlochrand zu erzeugen.
Insgesamt war es - im Vergleich auch mit anderen Vorversuchen - verhältnismäßig aufwändig, mit dem ca. 6 mm durchmessenden weichen Bambusrohr fidelbohrend an Tiefe im Basalt zu gewinnen.
Der Anbohreffekt verbesserte sich auch zeitmäßig deutlich bei Verwendung des ca. 9 mm durchmessenden Bambusrohrs als Bohreinsatz. Es entstand in relativ kurzer Bohrzeit ein deutlicher Ansatz eines Bohrkerns und damit insgesamt ein hohlbohrender Effekt. Bohrloch und Bohrkern sowie Bohreinsatz aus Bambus nahmen dabei eine markante (typische) und zueinander korrespondierende Ausformung an.
Die Ausformung der Bohrkrone am Bohreinsatz aus Bambus ist dabei aussagekräftig im Hinblick auf die im Bohrloch stattgefundenen physikalischen Prozesse (mehr dazu in einem später geplanten Beitrag).
Die Zeitnahme war in diesem Vorversuch nebensächlich, Die Gesamtzeit, die für das Fidelbohren aufgewendet wurde liegt irgendwo zwischen 2 und 3 Stunden.
Die erzielte Gesamt-Bohrlochtiefe beträgt dabei (gemessen am Bohrlochgrund) ca. 7 mm.
Die Bohrung könnte gemäß den bisherigen Erfahrungen des Anwenders vermutlich wesentlich vertieft werden: Das Bohrloch ist insgesamt (ausgehend vom Bohrlochrand) konisch ausgeformt womit die Bohrkrone bei der bisher erzielten Bohrlochtiefe stets freistand und damit beim Bohren nicht klemmte.
Beim Bohren wurde (je nach Zugabefrequenz von neuem Abrassiv und Bohrintervallen) jeweils ein feiner Puder aus dem als Abrassiv verwendeten Quarzsand erzeugt.
Was optisch durch den Anwender (im Vergleich zu vorherigen Anbohrversuchen) nicht beobachtet werden konnte, war eine eindeutige gräulische Einfärbung des Quarzsandes, die auf trennschleifend ausgetrennte Basaltpartikel zurückzuführen ist. D.H.: Es wurde entsprechend viel Abrassiv zugegeben. Verbraucht (teilweise pulverisiert) wurde beim Bohrvorgang nur ein geringern Anteil des zugegebenen Quarzsandes. Da jedoch nicht mit (z.B. aus Knetmasse oder Ton) anmodelliertem Sandtrichter gearbeitet wurde, musste eine entsprechende Menge an Quarzsand zugegeben werden, um ein Nachrieseln des
Quarzsandes in das entstehende Bohrloch zu gewährleisten.
Der Bohrvorgang wurde häufig unterbrochen, um den Bohrer dem entstehenden Bohrloch zu entnehmen und so größere Mengen frischen Quarzsandes in das Bohrloch zu befördern. Mit der Zeit entstand so eine Durchmischung des pulverisierten Quarzsandes mit frischem (körnigem) Quarzsand.
Beachtenswert ist der feine Steg, der sich durch den Bohrvorgang zwischen dem in einem zurückliegenden Vorversuch angefertigten steilgenuteten Hieroglyphenfragfragment und dem Bohrloch im Basalt ausgebildet hat: Der Steg weist eine Wandungstärke von etwa 2 mm auf.
Insagesamt konnte festgestellt werden, dass der Bohrvorgang körperlich sehr anstrengend war, da der Anwender mit einem entsprechend großen Anpressdruck beim Bohren gearbeitet hat und die Reibungskräfte im entstehenden Bohrloch bei Verwendung genannter Materialien und Materialabmessungen eine gewisse Rolle spielen.
Kleinere bis kleinste Durchmesser von Bohreinsaätzen aus Bambus sind für mich als Anwender damit hinlänglich und aussagekräftig erforscht. Die Verwendung größerer bis sehr großere Durchmesser von Bohreinsätzzen aus Bambus erfordert andersgeartete Werkzeuge, Versuchsaufbauten und Werksituationen und sind damit z.Zt. nicht durchführbar.
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Sehr spannend. Könntest Du auch einmal eine Abbildung Deiner gesamten Fidelbohrkonstruktion posten?
Re: Hartgesteinsbearbeitung mit Bambus
Vielen Dank Monolith!
Ja, das ist kein Problem, das mache ich gerne.
Ja, das ist kein Problem, das mache ich gerne.