Hammerköpfe (Geweih) Hohmichele X

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Steve Lenz
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Hammerköpfe (Geweih) Hohmichele X

Beitrag von Steve Lenz »

Im Grabhügel X Hohmichele sind angeblich 2 als Hammerköpfe angesprochene Gegenstände aus Geweih gefunden worden.

Ich habe im RECLAM-Büchlein "Frühe Kelten" lediglich eine Zeichnung gefunden und wollte mal hier in der Runde anfragen, ob?s diesbezüglich Bildmaterial gibt.

Die Länge besagter Fundstücke wird mit 14,7cm angegeben, Konturen wie die eines modernen Gummihammers! Anbetracht der Blechdicke der Hallstattzeit wären dies m.E. ideale Treibhämmer! Weswegen ich beim Gros der Blechfunde auch kaum Macken finde, wie man sie beim Treiben mit Metallhämmern hin und wieder bekommt.
Damion

Beitrag von Damion »

Hab' nur ein Bild von Geweihhämmern aus dem Laibacher Moor.

http://members.nextra.at/stewar/adv/laiba_07.jpg

hth

Michael
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Sind die neolithisch?

Hohmichele ist definitiv hallstattzeitlich - und die Hammerköpfe sind in der Tat zylindrisch und ein viereckiges Auge ist ausgeschnitten.
Damion

Beitrag von Damion »

Yep

Hier der Text dazu.
http://members.nextra.at/stewar/adv/monat_0207.htm

Bin lediglich darüber gestolpert, auf der Suche nach Vorlagen für eine "ambientigere" Werkzeugausstattung für Verkaufsmärkte.
Immer nur Mastermyr ist auf dauer ja auch langweilig.

So long

Michael
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Steve Lenz
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Beitrag von Steve Lenz »

Wie gesagt:

Ich schau mir die Originale an und finde nur sehr selten wirklich tiefe Macken in den Blechen (die zudem sehr dünn sein können). Wenn man sehr dünnes Bronzeblech glüht, kann man es schon fast mit dem Daumen formen, da mach(t)en solche Hämmer durchaus Sinn! :idea:
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Hans T.
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Beitrag von Hans T. »

@Thomas: Haben wir nicht einen Geweihhammer zur Wagengrabbestattung...? Gaisheim?

H.
"Des is wia bei jeda Wissenschaft, am Schluß stellt sich dann heraus, daß alles ganz anders war."
Thomas Trauner

Beitrag von Thomas Trauner »

@ Steve - Hochmichele ist publiziert, ich schau mal nach.
@ Hans - richtig. In Wagengräber ab Ha C (wobei ich jetzt nicht auswendig weiß, ob Grab X im Hohmichele ein Wagengrab ist) finden sich sehr oft Geweihhämmer.
Offizielle Erklärung gibt?s nicht. Meine Meinung: Die Achsvorstecker (dass sind die "Nägel", welche die Räder an der Achse halten) sind entweder aus Bronze oder aus organischem Material. Um sie zu lösen, braucht man einen weichen Hammer, um zu vermeiden, dass die Vorstecker sich an der Schlagfläche mit der Zeit aufpilzen und nicht mehr verwendbar sind.

Unabhängig davon, dass zumindest UK-zeitliche Treibhämmer aus Bronze vorliegen, halte ich Geweih- oder auch Holzhämmer durchaus für denkbar und verwendungsfähig. Vor allem deshalb, weil Bleche vorliegen, die NICHT irgendwie "verschliffen" und dann poliert wurden, sondern nachweislich mit zahllosesten Hammerschlägen geglättet wurden.
Weiche Unterlagen, weicher Hammer geht mir da schon durch den Kopf.

Th.
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Markus
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Re: Hammerköpfe (Geweih) Hohmichele X

Beitrag von Markus »

Ich greif das hier nochmal auf. Da ich mich gerade im Rahmen eines Hauptseminares mit frühkeltischen Knochen- & Geweihobjekten beschäftige sind mir natürlich auch die Hämmer vom Hohmichele über den Weg gelaufen. Wo gibt es noch ähnliche Stücke? Hohmichele ist ja in den 60ern ergraben, da gabs noch nicht viel vergleichbares, aber das dürfte sich evtl. geändert haben?!

Gruß aus Marburg

Markus
Konrad

Re: Hammerköpfe (Geweih) Hohmichele X

Beitrag von Konrad »

Hallo Markus!

Welche Literatur hat man euch für das Seminar angegeben?

Gruß
Konrad
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