Also gut, wenn Du schon so fragst...
(nein, sorry, auch ich musste erstmal meine Gedanken sortieren...)
Ich teile Fridolins Bedenken etwas.
Und bei den Verunreinigungen: das kann ich so gar nicht sagen, "bei uns" bleibt eigentlich immer erstaunlich wenig Abfall, Schlacke etc...
M. Trachsel hatte da mal einen guten Vortrag drüber gehalten - vielleicht ist er gewillt, Dir da was zu mailen (Du hast seine Adresse, gell?) - leider ist der unpubliziert geblieben. Thema war: was bleibt von einem bronzezeitlichen Gussplatz.
Holzstücke aus Dänemark: die datieren "römische Eisenzeit" - wir haben aber hier in den Seeufersiedlungen durchaus einige "Holzröhren", die einem ähnlichen Zweck gedient haben könnten... (die wären dann Spätbronzezeit) - etwas Leder tut's aber auch.
Ich spiele jetzt mal ein bisschen den advocatus diaboli: warum finden wir dann keine "Windöfen" (an anderen Fundorten, zum Beispiel den Kupferlagerstätten in Jordanien gibt es die ja, wir wissen also ungefähr, wie es aussehen könnte...).
Eine Schmelzanlage mit "Aufbau" müsste doch irgendwann mal jemandem aufgefallen sein - eine kleine Grube mit Holzkohle drin? Naja, eine weitere Grube halt...
Wegen den Mengen: 6 Kilo sollte eigentlich in einem "normalen" Grubenofen noch null Problem sein (auch ohne Sklaven
).
Die zwei Markus Binggeli aus Bern haben im letzten Jahr einen Rekonstruktionsversuch (geglückt!) eines Bronzerades durchgeführt. Vorbild war ein Ofenrest aus Griechenland.
Der Versuch wird in der Bilanz/EXAR 2006 publiziert (Kommt wahrscheinlich erst im Herbst raus). (Hier noch ein paar Infos:
https://www.phbern.ch/fileadmin/Bilder_und_Dokumente/ 03_ZFE/Projektbeschriebe/OP_Binggeli_06.pdf)
Ähhh.. was fällt mir noch ein?
Ja, unbedingtes und oberstes Prinzip aller "Experimente": Wiederholbarkeit!
Versuche, alle möglichen Faktoren entweder zu kontrollieren oder "auszuschalten" (Durchlaufmesser kann man zum Beispiel bei unterschiedlichen Institutionen ausleihen - Materialprüfungsanstalten etc..).
Liebe Grüsse
Mela